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Die Burg Steckelberg auch Steckelburg oder Steckelsburg ist die Ruine einer Hohenburg bei Ramholz einem Ortsteil der osthessischen Kleinstadt Schluchtern in Deutschland Burg SteckelbergAlternativname n Steckelburg SteckelsburgStaat DeutschlandOrt Schluchtern RamholzEntstehungszeit 1131 Vorgangerburg 1387 1388 jetzige Burgruine Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineStandische Stellung AdligeGeographische Lage 50 20 N 9 37 O 50 336944444444 9 6202777777778 472 Koordinaten 50 20 13 N 9 37 13 OHohenlage 472 m u NHNBurg Steckelberg Hessen Restaurierte Burgmauer im OstenDer Rundturm sogenannter Geschutz oder Batterieturm spater WohnbauBlick von der Plattform des Rundturms uber das Burginnere nach Nordosten links die Ruinen des ehemals dreistockigen nahezu quadratischen Wehrturms Bildmitte die hintere Ringmauer besass einen quergestellten an die Mauer angelehnten Bau Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Anlage 4 Galerie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Ruine der einstigen Burganlage liegt ostlich von Vollmerz und nordostlich von Ramholz auf einer Kuppe eines Bergvorsprung des gleichnamigen Steckelbergs Geschichte BearbeitenDer Name der Burg geht auf den mittelhochdeutschen Begriff fur steiler Berg Stechelnberc zuruck Als Reichsburg diente die Befestigungsanlage dem Schutz der Verkehrswege die durch den Bergwinkel fuhrten Die von Fulda nach Franken verlaufende Weinstrasse fuhrte hier uber den Hohenrucken der Breiten First diese bedeutende Nord Sud Verbindung die der Altstrassenforschung bereits aus karolingischer Zeit bekannt ist tangiert die Befestigungsanlage in ihrem Verlauf zwischen Veitsteinbach und Sterbfritz 1 Von 1131 bis 1391 hatten die Herren von Steckelberg auf einer nahe gelegenen Vorgangeranlage ihren Stammsitz Diese alte Burg Steckelberg befand sich nordostlich der heutigen Ruine auf einem Auslaufer der Breiten First der heute als Alteburgberg oder Nickus bekannt ist Das Freiherrgeschlecht Hermann von Steckelberg wird um 1167 erwahnt Etwa zwischen 1240 und 1276 muss die Burg kurzzeitig im Besitz des Bistums Wurzburg gewesen sein 1274 verpfandete der Bischof Berthold II die Burg an den Grafen Reinhard I Hanau den er als Bundesgenossen benotigte 1276 wurde sie wohl widerrechtlich besetzt und als Raubritterburg benutzt Die Burg wurde 1276 auf Befehl Konig Rudolfs I zerstort Dieser fallte am 14 Oktober 1276 das Urteil dass die Steckelburg niedergebrochen und ohne kaiserliche Erlaubnis nie wieder aufgebaut werden solle 2 Angeblich ging von ihr eine Bedrohung fur den Landfrieden aus wahrscheinlich diente diese Massnahme aber eher dazu den Besitz des Landvogts und Vertrauten des Konigs dem Hanauer Grafen in diesem Gebiet zu arrondieren Den Herren von Steckelberg bleiben allerdings Verwaltungs und Nutzungsrechte erhalten Uber die Entstehungsgeschichte der alten Burg Steckelberg bestehen keine naheren Erkenntnisse Es gilt jedoch als gesichert dass auch diese nicht die alteste Befestigungsanlage an diesem Standort gewesen ist 1969 wurden in unmittelbarer Nahe etwa 225 m weiter ostlich die Reste einer ca 0 44 Hektar grossen Ringwallanlage 3 entdeckt die auf das Fruhmittelalter datiert wird Nochmals etwa 125 m ostlich davon befinden sich die Reste eines die Hochflache trennenden Halsgrabens der vermutlich zur altesten Anlage dazugehort Sein nordlicher Verlauf ist durch den Neubau einer Windkraftanlage zerstort wurden Mitte des 14 Jahrhunderts stirbt die Familie von Steckelberg im Mannesstamm aus Besitzungen und erbliche Lehen fallen an die Tochter bzw deren Ehemanner unter ihnen die Frowin von Hutten 1377 Dieser erbt unter anderem Acker und Fluren am Steckelberg Frowins Sohn Ulrich von Hutten 1423 nutzt diese Ausgangsposition um im Jahr 1388 den Burgberg erneut zu befestigen und die Burg Steckelberg an ihrem heutigen Standort zu errichten In formaljuristischer Umgehung des koniglichen Verbots wird diese Befestigung um einige hundert Meter versetzt oberhalb des 1276 zerstorten Vorgangerbaus errichtet Dieser faktische Rechtsbruch bleibt unbestraft da Ulrich die Besitzrechte an der Burg wieder dem Wurzburger Bischof ubertragt und sie damit der Verfugungsgewalt der eigentlichen Landesherren namentlich der Grafen von Hanau entzieht Nach dem Tod Ulrichs wird die Gesamtfamilie mit der Burg Steckelberg belehnt 1452 schliesst Lorenz von Hutten 1498 einen Burgfrieden mit den anderen Ganerben in dem neben der Hohe der gemeinschaftlichen Unterhaltszahlungen und der Versorgung der Burg im Belagerungsfall auch festgelegt wird wer unter welchen Bedingungen die Burg als Basis fur Fehden nutzen darf Trotz des Vergleichs kommt es wohl ab 1452 zum Streit zwischen Hutten Steckelberg und ihrem Lehnsherren Wurzburg als diese 32 aussenstehende Ganerben mit aufnehmen wollten 1458 wird deshalb die Burg belagert und schliesslich von Bischof Johann erobert Schon 1459 gibt er aber nach einem Vergleich die Burg zuruck Die teilweise zerstorte Burg wird neu aufgebaut bzw erneuert und wieder bewohnt Am 21 April 1488 wird Ulrich von Hutten hier geboren In einem Brief an Willibald Pirckheimer aus dem Jahr 1518 schildert er anschaulich aber wohl uberzeichnet die Zustande auf der heimatlichen Burg 4 1525 berennen aufstandische Bauern den Steckelberg scheitern aber Ab Mitte des 16 Jahrhunderts gewinnt der Nebensitz im Dorf Ramholz am Fuss des Burgbergs gelegen fur die Besitzer an Bedeutung Als Wehranlage bleibt der Steckelberg aber bis ins spatere 17 Jahrhundert erhalten wie auch die Verpfandungen im Dreissigjahrigen Krieg deutlich machen Philipp Daniel von Hutten 1687 ist der letzte adlige Bewohner der Burg Aus dieser Zeit stammt auch eine Handzeichnung die den Bau in seiner letzten wahrscheinlich seit 1509 nicht mehr massgeblich veranderten Ausbauphase zeigt Um 1700 dient die Burg bereits als Steinbruch Es kann davon ausgegangen werden dass sie im Zuge des Dreissigjahrigen Krieges schon unbewohnbar wurde 1883 kauft Freiherr Hugo von Stumm die Ruine und bewahrt sie so vor weiterem Verfall Er selbst bezieht das huttische Gut in Ramholz und baut es zu einer grosszugigen Schlossanlage im Stil des Historismus aus Hauptartikel Schloss Ramholz Im Jahr 2004 liess der jetzige Besitzer die Ostmauer der Burg renovieren und den Burggraben freilegen Anfang 2008 wurde die Ruine gesperrt da Teile der Nordwand eingesturzt waren 5 am 26 Mai 2013 wurde die frisch renovierte Burgruine Steckelberg offiziell wiedereroffnet 6 Anlage Bearbeiten nbsp Grundriss der BurganlageDie Ruine der einstigen Burganlage verfugt uber Reste einer rechteckigen Umfassungsmauer mit im Westen gelegenen Geschutzturm am Eingang modern eingebauter Kamin einem dreistockigen im Nordwesten gelegenen Kemenatenbau sowie einen Keller Mitte des Jahres 2007 sind grosse Teile der Mauern eingesturzt Zum sogenannten Batterieturm Seit jeher unkritisch abgeschrieben gilt die These Ulrichs gleichnamiger Vater habe 1509 den machtigen Pulver oder Geschutzturm errichten lassen der den Zugang zur Burg kontrolliert Mauerwerk und Schiessscharten zeigen aber deutlich dass der Turm aus der Bauzeit 1388 1389 stammt Die besagte Tur mit der Jahreszahl 1509 ist sekundar eingesetzt Dieses Jahr markiert eher einen Umbau des unnutz gewordenen Turmes als weiteren Wohnbau was die Baugestalt der Tur des Kamins und weiterer Details beweisen 7 Galerie Bearbeiten nbsp Kamin im Kemenatenbau nbsp Wappen uber dem Kamin nbsp Portal mit Inschrift und Jahreszahl 1509 nbsp Gedenktafel an Ulrich von Hutten nbsp Details im Rundturm nbsp Der offene GewolbekellerLiteratur BearbeitenDehio Ernst Gall Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Sudliches Hessen Berlin 1950 Fritz Rudolf Herrmann Ruine Steckelberg und ihre Vorganger bei Schluchtern Vollmerz Main Kinzig Kreis Fuhrungsblatt zu der fruhmittelalterlichen Wallanlage der Altenburg und der Burg Steckelberg uber Ramholz Archaologische Denkmaler in Hessen Heft 105 Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Wiesbaden 1993 ISBN 3 89822 105 9 Elvira Klein Der Ausflug zu Burgen und Schlossern in Hessen und Nachbarschaft Frankfurt am Main 1996 Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 Hans Korner Die Familie von Hutten Genealogie und Besitz bis zum Ende des Alten Reiches In Peter Laub und Ludwig Steinfeld Bearb Ulrich von Hutten Ritter Humanist Publizist 1488 1523 Katalog zur Ausstellung des Landes Hessen anlasslich des 500 Geburtstages Kassel 1988 S 143 153 Jorg Lindenthal Kulturelle Entdeckungen Archaologische Denkmaler in Hessen Jenior Kassel 2004 S 185 f ISBN 3 934377 73 4Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Steckelberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Suche nach Burg Steckelberg im Online Katalog der Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Achtung Die Datenbasis hat sich geandert bitte Ergebnis uberprufen und SBB 1 setzen Burg Steckelberg auf burgenwelt org Stadt Schluchtern Ruine Burg Steckelberg Historische Rekonstruktionszeichnung aus Burgrekonstruktion deEinzelnachweise Bearbeiten Landau Georg Beitrage zur Geschichte der alten Heer und Handelstrassen Barenreiter Verlag Kassel und Basel Nachdruck 1958 Seite 85 Arnd Carl Geschichte der Provinz Hanau und der unteren Maingegend Verlag Friedrich Konig Hanau 1858 Seite 333 Mit Geo und Reliefdaten vermessen Stand April 2023 Digitales Archiv Marburg Auszug aus dem Brief Ulrichs von Hutten 1488 1523 an den Nurnberger Patrizier Willibald Pirckheimer 1470 1530 uber das Leben auf einer Burg 25 Oktober 1518 Sperrung der Ruine Steckelberg PDF 114 kB Nicht mehr online verfugbar In Amtsblatt fur die Stadt Schluchtern Jahrgang 20 Nummer 9 29 Februar 2008 archiviert vom Original am 8 Marz 2014 abgerufen am 11 Marz 2013 Wiedereroffnung Burgruine Steckelberg am 26 Mai 2013 Nicht mehr online verfugbar In Schluchtern de Archiviert vom Original am 8 Marz 2014 abgerufen am 13 Juni 2013 Burg Steckelberg bei Ramholz hessische Rhon Die Fehldatierung des Batterieturms Memento vom 23 Februar 2014 im Internet Archive von Joachim Dittrich 2006 2009Burgen und Schlosser in Hessen im Main Kinzig Kreis Altenburg Huttenburg Altengronau Wasserschloss Altengronau Huttenschloss Bad Soden Burgruine Beilstein Schloss Birstein Blaues Wunder Burg Brandenstein Altes Schloss Budesheim Neues Schloss Budesheim Burg Burgjoss Burg Dorfelden Schloss Eisenhammer Pfalz Gelnhausen Schloss Gettenbach Schloss Huttelngesass Stadtschloss Hanau Schloss Hausen Oberburg Heldenbergen Schloss Philippsruhe Schloss Langenselbold Lautersches Schlosschen Schloss Meerholz Schloss Naumburg Nassburg Burg Bad Orb Schloss Ramholz Burg Ronneburg Wasserburg Ruckingen Schleifrashof Burg Schwarzenfels Burgstall Spyelberg Burg Spielberg Burg Steckelberg Schloss Steinheim Burg Stolzenberg Schloss Steinau Hof Trages Wasserburg Uerzell Burg Wachenbuchen Schloss Wachtersbach Burg Windecken Schloss Wirtheim Ringwall Wirtheim Jagdschloss Wolfgang Normdaten Geografikum GND 4341583 0 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Steckelberg amp oldid 232482450