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Dieser Artikel behandelt das Schloss in Hessen fur das Schloss in Schlesien siehe Schloss Steinau Schlesien Das Schloss Steinau im hessischen Steinau an der Strasse war eine Nebenresidenz der Herren und Grafen von Hanau Es ist die fruheste grosste und am besten erhaltene Schlossanlage der Fruhrenaissance in Hessen Burgfried aus dem 13 Jahrhundert mit angebautem Treppenturm von 1571Stadtseitiger EingangInnenhof Blick auf das stadtseitige Eingangstor am linken Bildrand der KuchenbauZwischengangBlick auf eines der bastionsartig platzierten Wirtschaftsgebaude Links die Zwingermauer rechts das Schloss Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Die Anlage 3 Gebaude 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Anlage ging aus einer mittelalterlichen Burg hervor von deren Aussehen aber nichts bekannt ist Es konnte sich um eine Grundung der Abtei Fulda handeln Zur Zeit schriftlicher Zeugnisse am Ende des 13 Jahrhunderts befindet sich die Burg zunachst in allodialem Besitz der Grafen von Rieneck Mit der Heirat zwischen Ulrich I von Hanau und Elisabeth von Rieneck gehen Stadt und Burg als Mitgift an die Herren von Hanau uber Das Schloss wurde in spaterer Zeit wie die Schlosser in Schwarzenfels und Windecken als Witwensitz Hanauer Grafinnen genutzt Die Anlage BearbeitenVon der mittelalterlichen Anlage sind noch Teile der Ringmauer und der Bergfried erhalten ein machtiger Turm mit quadratischem Grundriss und jetzt barocker Haube der die Anlage uberragt Im mittelalterlichen Verteidigungssystem der Stadt Steinau schutzte er die gefahrdetste Seite nach Suden wahrend der Norden der Stadt von der damals unwegsamen Kinzigaue geschutzt war Das Schloss Steinau ist eine funfeckige Anlage die sich wohl an fruhen Festungen der italienischen Renaissance orientierte Der Entwurf wird Graf Reinhard zu Solms Vormund des Grafen Philipp III von Hanau Munzenberg zugeschrieben In der Ausfuhrung war wohl ein Steinauer Werkmeister mit dem Namen Asmus fuhrend Funfeckig angelegt sind sowohl der immer trockene Burggraben mit seinen hohen Zwingermauern sowie die Kernanlage von der allerdings der im 19 Jahrhundert abgerissene halbe Sudflugel fehlt Bis dahin bestand das Schloss aus einem geschlossenen funfeckigen Gebaudering An vier der funf Ecken des Zwingers befinden sich bastionsartig in den Graben vorspringende Wirtschaftsgebaude mit eingestellten Treppenturmen an der funften Ecke steht das Feldtor An den beiden Torhausern dort und in der Mitte der Nordseite war der Graben zur Stadt hin und nach aussen mit Zugbrucken uberspannt Im funfeckigen Hof befinden sich vier Treppenturme die die Gebaude vertikal erschliessen Die Anlage entstand in mehreren Bauabschnitten uberwiegend im 16 Jahrhundert Der letzte Ausbau war ein Verbindungsgebaude zwischen dem Schloss und dem bis dahin frei stehenden Nordtor zur Stadt im fruhen 17 Jahrhundert Gebaude BearbeitenDer Westflugel der Saalbau entstand um 1523 bis 1528 unter der Regierung des Grafen Philipp II von Hanau Munzenberg Typisch fur sein Aussendekor sind die spatgotischen Vorhangbogen der Fenster eine um 1525 moderne Form die aber sonst nur in Sachsen und Thuringen vorkommt An der nordlichen Giebelseite des Saalbaus befindet sich ein dreigeschossiger Erker Im Erdgeschoss war die zweischiffige Hofstube mit einem Netzgewolbe auf funf Saulen untergebracht Im ersten Stock befanden sich die Staatsgemacher fur hohe Gaste Der ehemalige Bankettsaal im zweiten Geschoss besitzt den Rest einer Stuckdecke Durch den fruhen Tod des Grafen Philipp II wurde der Bau bis 1542 unterbrochen Unter der Vormundschaft und spater unter der Regierung des Grafen Philipp III von Hanau Munzenberg wurden die Arbeiten zugig fortgesetzt Sudlich des Saalbaus wurde bis 1546 der Kuchenbau mit einem prachtigen Erker errichtet Die geraumige Kuche im Erdgeschoss ist mit einem riesigen Kamin ausgestattet In den Raumen uber der Kuche befand sich die grafliche Wohnung Nord und Ostflugel entstanden 1551 bis 1553 Der achtgeschossige mit Dach etwa 40 Meter hohe Bergfried wurde 1571 mit einem Treppenturm erganzt uber dessen Wendeltreppe man seither den fruheren Hocheingang erreicht Im obersten massiven Geschoss des Turms wurde Mitte des 16 Jahrhunderts eine damals freistehende Turmerwohnung errichtet die inzwischen jedoch von einer geschlossenen auf etwa 32 Meter Hohe liegenden Aussichtsgalerie umgeben ist Uber dieser befindet sich ein achteckiger mit Haube gedeckter Fachwerkbau der ebenso als Aussichtspunkt dient Die Fenster auf beiden Ebenen konnen mit Klappladen verschlossen werden und bieten einen sehr guten Ausblick auf Steinau und die umliegende Hugellandschaft Fruher bestand von hier Sichtverbindung zu vier ausserhalb der Landwehr stehenden Warten von denen bei drohender Gefahr fruhzeitig Signale gegeben werden konnten Vor dem Schloss sind der Marstall von 1557 58 und der Viehhof mit Gebauden aus dem 16 und 18 Jahrhundert erhalten Der Marstall diente ab den 1950er Jahren bis 2017 dem Marionettentheater Die Holzkoppe als Domizil Nach einer grundlegenden Sanierung steht im Erdgeschoss ein 140 Quadratmeter grosser Mehrzweckraum mit Sandsteingewolbe und im Obergeschoss Arbeitsplatze fur die Stadtverwaltung zur Verfugung 1 Die Anlage mit dem Schlossmuseum und der Bruder Grimm Gedenkstatte gehort seit 1957 zur Verwaltung der Staatlichen Schlosser und Garten Hessen Seit dem Sommer 2015 wird im Schloss Steinau eine grosse von der Bruder Grimm Gesellschaft aus Kassel neu eingerichtete Ausstellung zu Leben und Werk der Bruder Grimm mit bedeutenden originalen Dokumenten und Kunstwerken aus den Bad Homburger und Kasseler Sammlungen prasentiert Literatur BearbeitenMagnus Backes Hessen Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen 2 Auflage Munchen 1982 Elmar Brohl Festungen in Hessen Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft fur Festungsforschung e V Wesel Schnell und Steiner Regensburg 2013 Deutsche Festungen 2 ISBN 978 3 7954 2534 0 S 183 188 G Ulrich Grossmann Mittel und Sudhessen Dumant Kunst Reisefuhrer Koln 1995 Elisabeth Heil Schloss Steinau Schnell Kunstfuhrer Regensburg 2001 Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 374 375 Christian Ottersbach Die Burgen der Herren und Grafen von Hanau 1166 1642 Studien zur Burgenpolitik und Burgenarchitektur eines Adelshauses Hrsg Magistrat der Bruder Grimm Stadt Hanau und Hanauer Geschichtsverein 1844 e V Hanau 2018 ISBN 978 3 935395 29 8 Hanauer Geschichtsblatter Bd 51 S 575 626 Christian Ottersbach Steinau an der Strasse ein fruhes bastioniertes Schloss In Marburger Correspondenzblatt zur Burgenforschung Jahrbuch des Marburger Arbeitskreises fur Burgenforschung e V Bd 5 2005 2006 S 51 80 Rolf Muller Hrsg Schlosser Burgen alte Mauern Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei Wiesbaden 1990 ISBN 3 89214 017 0 S 338 340 Verwaltung der Staatlichen Schlosser und Garten Hessen Hrsg Steinau Schloss Bad Homburg 1978 Faltblatt Ernst Julius Zimmermann Hanau Stadt und Land 3 Auflage Hanau 1919 ND 1978 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Steinau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schloss Steinau In Schloesser Hessen de Schloss Steinau In Kultur in Hessen de Schloss Steinau In Burgenwelt orgEinzelnachweise Bearbeiten Marstall Steinau im Onlineangebot www fuldaerzeitung de abgerufen am 5 Dezember 202150 311888888889 9 4611111111111 Koordinaten 50 18 42 8 N 9 27 40 O Burgen und Schlosser in Hessen im Main Kinzig Kreis Altenburg Huttenburg Altengronau Wasserschloss Altengronau Huttenschloss Bad Soden Burgruine Beilstein Schloss Birstein Blaues Wunder Burg Brandenstein Altes Schloss Budesheim Neues Schloss Budesheim Burg Burgjoss Burg Dorfelden Schloss Eisenhammer Pfalz Gelnhausen Schloss Gettenbach Schloss Huttelngesass Stadtschloss Hanau Schloss Hausen Oberburg Heldenbergen Schloss Philippsruhe Schloss Langenselbold Lautersches Schlosschen Schloss Meerholz Schloss Naumburg Nassburg Burg 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