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Der Burgstall Spyelberg auch Burg Spielberg genannt war eine Turmhugelburg Motte und spatere Wasserburg im Ort Spielberg heute Ortsteil der Gemeinde Brachttal im Main Kinzig Kreis im hessischen Spessart Die Ruine der Burg ist ein hessisches Kulturdenkmal 1 Burgstall SpyelbergDer Turmstumpf des Rundturmes der ehemaligen BurgDer Turmstumpf des Rundturmes der ehemaligen BurgAlternativname n Spyelberg Schloss Spylburck Spielberger BurgStaat DeutschlandOrt Brachttal SpielbergEntstehungszeit vermutlich 12 Jh Burgentyp Niederungsburg MotteErhaltungszustand TurmstumpfGeographische Lage 50 18 N 9 16 O 50 30782812 9 27068934 351 Koordinaten 50 18 28 2 N 9 16 14 5 OHohenlage 351 m u NNBurgstall Spyelberg Hessen Blick von Suden in den TurmstumpfBlick von der Brunnenstrasse zum Burgstall Bildmitte Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Anlage und heutiger Zustand 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLage BearbeitenDer Turmstumpf eines kleinen Rundturmes liegt im Zentrum des Ortes Spielberg in der Burgstrasse 4 ein Zugang ist nur uber ein Privatgrundstuck in der Brunnenstrasse moglich Der Burgstall liegt nahezu mittig des Kreises der von der Schulwaldstrasse der Brunnenstrasse und des Endes der Burgstrasse gebildet wird Es kann angenommen werden dass sie den Wallverlauf des ehemals grosseren Burggelandes anzeigen Geschichte BearbeitenDie Burg soll um 1170 90 erstmals erwahnt worden sein 2 Sie wurde damit im ursprunglichen Budinger Reichsforst Budinger Wald etwa zu Zeiten Kaiser Barbarossas erbaut Lehensherren waren die Herren von Budingen Ulrich Gascher Hobby Archaologe und langjahrig an den Untersuchungen zur Burg tatig vermutet einen ersten Aufbau als einfache Turmhugelburg 3 Schon nach 1241 starben jedoch die Herren von Budingen aus Ob die Burg eine Verbindung zum 1244 nach anderen Angaben 1258 als Schultheiss von Gelnhausen genannten Reinboldus von Spiegelberg de Spegelberge hatte ist nicht zu belegen 4 Das aus Unterfranken um ihre Stammburg Trimburg stammende Adelsgeschlecht von Trimberg wurden Teilerbe der Budinger Nach Ulrich Gaschers Vermutung wurde die Kleinburg von den Trimbergern nur als Jagdaufenthalt genutzt 3 sicher aber auch zur Verwaltung und Absicherung ihrer Rodungen im Budinger Wald 1365 wurde die Burg als Spyelberg erstmals nachweisbar urkundlich 4 Auch die Trimburger starben nur knapp 150 Jahre spater mit dem Tod Arrois von Trimbergs drittgeborener Sohn und viertes Kind von Konrad von Trimberg am 4 November 1384 aus 5 Das Erbe derer von Trimberg und ihre samtlichen Besitzungen gingen eigentlich laut Literatur an das Hochstift Wurzburg uber Uber die mutterlicherseits bei den Trimberger eingeheirateten Breuberger den Niedergang der Trimberger kurz vor ihrem Aussterben und den Erbstreitigkeiten um den Besitz der Budinger gelangte aber das Hochadelsgeschlecht der Ysenburger 6 in den Burgbesitz moglicherweise weil sie schon 1365 durch Kauf in den Burgbesitz gelangt waren 7 Die Burg diente wohl einem der zwolf reitenden Forster des Budinger Waldes namens Focke als Amtssitz Focke war im Besitz der Forsthube Oberamt die aber 1394 an die Isenburger zuruck gelangte Die Ysenburger verliehen diese Forsthube an Henne Erffe aus dem Familienzweig der Forstmeister von Gelnhausen 7 Im selben Jahr 1394 liess Johann I von Ysenburg 1378 1395 eine neue Burg errichten Burg Spielberg wird ab da als massiver Steinbau von einem Wassergraben umgeben angenommen 3 Im 15 Jahrhundert rustete Graf Diether I von Isenburg 1408 1461 die Burg zu einer wehrhaften Anlage um und liess die Burg mit Geschutzen ausstatten 3 1480 verlieh Graf Ludwig II von Ysenburg in Budingen 1461 1511 die Burg an Junker Diether von Ysenburg einen illegitimen Sohn von Diether von Isenburg Auch Junker Diether wohnte nicht dauerhaft auf der Burg sondern lieber im grosseren Birstein Vier Jahre spater endete ein langjahriger Prozess zwischen dem Haus Ysenburg und den Forstmeistern von Gelnhausen vor dem Hofgericht Graf Ludwig II konnte den Forstmeistern das Amt abkaufen und die eigene Belehnung erwirken Die Burg wurde daraufhin erneut Amtssitz 7 Anfang des 16 Jahrhunderts wurde die Burg annehmlicher gestaltet mit Kachelofen versehen und Geratschaften wie Topfe Kessel Bildteppiche Betten sowie Vorrate wurden auf die Burg geliefert 1550 erhielten die Fenster erstmals Glasscheiben und die Stuben wurden bemalt 7 Um 1552 erfolgten weitere schlossartige Um und Ausbauten unter Graf Anton von Isenburg Budingen zu Ronneburg 1501 1560 Er bestimmte dem Heiratsvertrag entsprechend die Burg als Wittum fur seine Schwiegertochter Barbara Grafin von Wertheim 4 2 1577 nach dem fruhen Ableben ihres Gatten Georg Graf von Ysenburg Ronneburg 1528 1577 bekam sie die Burg Spielberg dann endgultig zugewiesen Das Gericht Spielberg diente ihr zu Unterhalt und Versorgung bis zu ihrer Wiederverheiratung 1586 In dieser Zeit wurde die Burg auch als Schloss Spylburck bezeichnet 1601 erhalt Graf Wolfgang Ernst I von Isenburg Budingen in Birstein Burggraf von Gelnhausen 1560 1633 nach langeren Erbstreitigkeiten die Rechte an der Burg und setzte seinen Beamten Johann Wilhelm von Lauter als Amtmann auf der Burg ein 7 Im Fruhjahr 1624 erreichten dann die Schrecken des Dreissigjahrigen Krieges auch das Spielberger Gericht und am 8 Mai brannten die Spielberger Burg und 46 Hauser des Ortes ab Leichtsinn der einquartierten Franzosen soll am Brand schuld gewesen sein 7 Die Burg wurde nie wieder aufgebaut Es kann vermutet werden dass seine Reste zum Wiederaufbau der Hauser des Ortes benutzt wurden 1684 werden nur noch die Wirtschaftsgebaude als zum Teil der Grafschaft Isenburg Budingen Wachtersbach gehorend erwahnt 1865 befand sich das Burggelande noch in ysenburgischem Besitz wurde aber nur noch als Reste im graflichen Garten erwahnt 7 Letzte Reste wurden 1955 abgebrochen 2 Anlage und heutiger Zustand BearbeitenDie erhaltenen teilergrabenen Reste des Wohnturms und eines Wassergrabens deuten auf die spatere Anlage als Wasserburg hin Die ursprungliche Burganlage war nicht grosser als etwa 20 15 Meter und bestand aus der Turmburg dem Burghof mit Wehrmauer und vorgelagertem Wassergraben Eine Zeichnung des Herrschaftlichen Hoffes in Spielberg durch einen Geometer Budden datiert 1770 zeigt Reste der Burg mit dem sich anschliessenden Hofgut 7 Heute sind nur noch die Reste des Turms sichtbar Erste Grabungen zur Burg erfolgten 1988 4 Bei weiteren Grabungen zwischen 2007 und 2013 wurden im ehemaligen Wassergraben Reste der Burgausstattung gefunden Teilweise daraus wiederhergestellte Ausstellungsstucke befinden sich im Brachttal Museum in Spielberg 8 Keramikfunde darunter Fragmente von Kacheln Trinkgefassen aus Glas und Bauerntanzkrugen in die Zeit um 1350 datiert weisen grosse Ahnlichkeiten mit Funden der nahen Wustung Stubach und der Burg Bartenstein im westlichen Spessart auf 9 3 Prunkstuck unter den Fundstucken ist der Beschlag eines Rittergurtels der in die Zeit des 14 Jahrhunderts eingeordnet wird 3 Siehe auch Liste deutscher TurmhugelburgenLiteratur BearbeitenRudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 385 f Ulrich Gascher Hrsg Die verborgene Burg Spielberg Amtsburg Jagdstation Witwensitz anlasslich der Ausstellung Die Verborgene Burg Spielberg zum Tag des offenen Denkmals im Brachttal Museum Spielberg am 13 September 2008 Zentrum fur Regionalgeschichte Gelnhausen 2008 45 Seiten Klaus Peter Decker Spielberg Amtsburg Jagdstation Witwensitz Sammlung Geschichte Wachtersbach 2009 Walter Niess Spielberg Neue Untersuchungen zu einer vergessenen Burg Geschichtswerkstatt Budingen Joachim Cott 2006Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgstall Spyelberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Wasserburg Spielberg in der privaten Datenbank Alle Burgen Abgerufen am 9 Marz 2017 Spielberg Main Kinzig Kreis Abschnitt Burgen und Befestigungen Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 31 Oktober 2016 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 8 Marz 2017 Burg Spielberg Amtsburg Jagdstation Witwensitz Ausflugtipps in unsere nahere Umgebung private Webseite 650 Jahre Spielberg oder viel mehr Gelnhauser Neue Zeitung Online Artikel 21 August 2015 abgerufen am 9 Marz 2017Einzelnachweise Bearbeiten Waltraud Friedrich Main Kinzig Kreis II 1 Bad Orb Biebergemund Birstein Brachttal Freigericht Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Theiss Verlag Darmstadt 2011 ISBN 978 3 8062 2469 6 a b c Eintrag zu Wasserburg Spielberg in der privaten Datenbank Alle Burgen Abgerufen am 8 Marz 2017 a b c d e f Ulrich Gascher Hrsg Die verborgene Burg Spielberg Amtsburg Jagdstation Witwensitz a b c d Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen S 386 vgl Stammliste von Trimberg Die Isenburger wurden in der Fruhzeit meist als Ysenburger urkundlich a b c d e f g h Burg Spielberg Amtsburg Jagdstation Witwensitz Webseite nach Literatur von Klaus Peter Decker und Walter Niess abgerufen am 8 Marz 2017 www brachttal museum de und Museen in Hessen Brachttal Museum Die Wustung Stubach Funde Webseite von spessartprojekt de abgerufen am 8 Marz 2017Burgen und Schlosser in Hessen im Main Kinzig Kreis Altenburg Huttenburg Altengronau Wasserschloss Altengronau Huttenschloss Bad Soden Burgruine Beilstein Schloss Birstein Blaues Wunder Burg Brandenstein Altes Schloss Budesheim Neues Schloss Budesheim Burg Burgjoss Burg Dorfelden Schloss Eisenhammer Pfalz Gelnhausen Schloss Gettenbach Schloss Huttelngesass Stadtschloss Hanau Schloss Hausen Oberburg Heldenbergen Schloss Philippsruhe Schloss Langenselbold Lautersches Schlosschen Schloss Meerholz Schloss Naumburg Nassburg Burg Bad Orb Schloss Ramholz Burg Ronneburg Wasserburg Ruckingen Schleifrashof Burg Schwarzenfels Burgstall Spyelberg Burg Spielberg Burg Steckelberg Schloss Steinheim Burg Stolzenberg Schloss Steinau Hof Trages Wasserburg Uerzell Burg Wachenbuchen Schloss Wachtersbach Burg 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