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Die Trimburg eigentlich Burg Trimberg ist die Ruine einer mittelalterlichen Hohenburg der Herren von Trimberg ostlich des gleichnamigen Ortes eines Gemeindeteils von Elfershausen in Unterfranken im Landkreis Bad Kissingen in Bayern Deutschland Die Ruine liegt weithin sichtbar etwa 60 Meter oberhalb der Frankischen Saale auf dem Pfaffenberg TrimburgDie Trimburg von Nordosten gesehenDie Trimburg von Nordosten gesehenAlternativname n Burg Trimberg Alte Burg Leuchtenburg Niedernburg LinsenburgStaat DeutschlandOrt Elfershausen TrimburgEntstehungszeit 1135Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineStandische Stellung MinisterialeBauweise Quader Bruchstein BuckelquaderGeographische Lage 50 8 N 9 59 O 50 1357 9 982 260 Koordinaten 50 8 8 5 N 9 58 55 2 OHohenlage 260 m u NHNTrimburg Bayern Karte der Ruine Trimburg Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Vorgangerbauten 2 2 Die Herren von Trimberg 2 3 Das Hochstift Wurzburg 2 4 Das Konigreich Bayern 2 5 Heutige Nutzung 3 Beschreibung 3 1 Vorburg 3 2 Kernburg 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenIn den sudlichen Auslaufern der bayerischen Rhon zwischen Bad Kissingen und Hammelburg erhebt sich links der Frankischen Saale der lang gestreckte Rucken des Pfaffenberges der zum Teil aus Buntsandstein besteht welcher beim Bau der Trimburg Verwendung fand Von der Burganlage aus sind das Saaletal und der namensgebende Ort Trimberg zu uberblicken Die Bundesautobahn 7 fuhrt zwei Kilometer westlich der Trimburg vorbei und kreuzt dort die das Tal beherrschende Bundesstrasse 287 an der BAB Anschlussstelle Hammelburg Vom Ort Trimberg aus fuhrt ein steiler direkter Treppenweg zur Burgruine auf 260 m u NHN hinauf Fahrzeuge benutzen die etwas ostlich gelegene beschilderte Auffahrt zum unweit der Burg gelegenen Parkplatz Unterhalb der sudlichen Ringmauer der Trimburg wird seit langer Zeit Weinbau betrieben Nach Zeiten des Anbauruckgangs in den 1970er bis 1990er Jahren steigen die Ertrage wieder 1 Geschichte BearbeitenVorgangerbauten Bearbeiten Die Ruine der Trimburg so wie sie sich seit Beginn des 19 Jahrhunderts darstellt ist eigentlich nur der Rest des zuletzt erbauten Burgteils Die gesamte Burg bestand ursprunglich aus drei verschiedenen Anlagen aus unterschiedlichen Epochen Gozzwin von Trimberg begann 1135 mit dem Bau des altesten Teils der jedoch bereits 1187 als Alte Burg locus castri antiqui oder auch Leuchtenburg bezeichnet wurde Das Niedernburg castrum inferrius oder Linsenburg genannte Vorwerk am Fuss des Burgberges wurde 1226 erstmals erwahnt 1381 und 1401 jedoch nur noch als Gutshof der Herren von Arnstein und von Erthal bezeichnet Er wurde um 1640 endgultig zerstort Ende des 12 Jahrhunderts begann die Ausweitung der Burg nach Westen zunachst durch den Bau des Bergfrieds und der ihn umgebenden Ringmauer Fur diese Bauten verwendete man auch Material aus dem Abriss der beiden Vorgangerbauten sodass die Alte Burg bereits 1234 nur noch als Burgstall bezeichnet wurde 2 Die Herren von Trimberg Bearbeiten Das Geschlecht derer von Trimberg erscheint erstmals in einer Heiratsurkunde aus dem Jahr 1018 als eine Anna von Trimberg mit einem Ritter Reinhard von Hohenburg vermahlt wurde Die nachsten urkundlichen Erwahnungen waren 1182 anlasslich der Ernennung von Berthold und Mangold von Trimberg zu Wurzburger Domherren und 1225 beim Beitritt der Herren von Trimberg zum Rheinischen Stadtebund dem auch das Hochstift Wurzburg angehorte Bereits ein Jahr spater gaben Konrad I und Albrecht I von Trimberg ihre Burg dem Hochstift als Lehen Den verbliebenen Burgstall der Alten Burg verkaufte Mechthild von Henneberg die Witwe Heinrichs von Trimberg 1234 ebenfalls an das Hochstift Im Jahr 1277 wurden Guter der Mechthild von Henneberg durch den das Domkapitel vertretenden Landrichter und Domkapitular Wolfram von Leinach an das Hochstift Wurzburg ubertragen 3 Konrad III von Trimberg schenkte schliesslich 1279 die gesamte restliche Anlage dem Wurzburger Bischof Berthold II von Sternberg als er sich mit seiner Gemahlin Adelheid den damaligen Kreuzfahrern anschloss 4 Das Hochstift Wurzburg Bearbeiten nbsp Julius EchterNun war das Hochstift Wurzburg alleiniger Besitzer der Trimburg Daran anderte auch der Versuch Konrads IV von Trimberg nichts Burg und Amt zuruckzufordern Er war mit der Grosszugigkeit seines Vaters nicht einverstanden begnugte sich jedoch mit dem Angebot des Hochstifts Bischofsheim in der Rhon zu ubernehmen Mit dem Tod des drittgeborenen Sohns und vierten Kinds Konrads Arrois von Trimberg starb am 4 November 1384 5 das Geschlecht derer von Trimberg aus und ihre samtlichen Besitzungen auch Bischofsheim gingen an das Hochstift uber Auch die Tatsache dass um 1290 noch einzelne adelige oder kirchliche Besitzer Teile des Trimberger Gebiets innehatten beeintrachtigte praktisch nicht die Oberhoheit des Stiftes das die Trimburg mit ihren Besitzungen in der Folgezeit mehrfach verpfandete Das Hochstift setzte die Edlen von Erthal in das Gericht und das Verwaltungsamt auf der Trimburg ein Im Verlauf des Bauernkrieges wurde die Trimburg um 1525 von einer Schar Kissinger und Euerdorfer Bauern durch Verrat eingenommen und zerstort Nach der Niederschlagung des Aufstandes mussten sich die Untertanen des Amtes Trimberg 1526 handwerklich und finanziell mit 2 Gulden pro Kopf am Wiederaufbau der Burg beteiligen Das Resultat dieser Strafmassnahme war aber derart unbefriedigend dass Bischof Julius Echter 1592 die Burg fast vollig neu aufbauen liess 6 Auch im Dreissigjahrigen Krieg wurde die Trimburg eingenommen und verwustet Beim Wiederaufbau nach 1648 gab man den Festungscharakter der Anlage auf und richtete sich in schlossahnlichen Gebauden wohnlicher ein 7 Das Konigreich Bayern Bearbeiten Die Trimburg kam in der Folge des Jahres 1803 im Zuge der Sakularisation und der Auflosung des Hochstifts Wurzburg zunachst an das Kurfurstentum Bayern und 1806 an das Konigreich Bayern Die noch gut erhaltene Burg wurde auf Abbruch verkauft Nach und nach wurden Gebaude und Teile der Wehrmauern niedergelegt und die Steine als Baumaterial abgegeben Der Erlos hieraus betrug 2198 Gulden und 39 5 Kreuzer Die Trimburg verkam auf diese Weise zur Ruine Ahnlich wie spater auf der Henneburg in Stadtprozelten sorgte ab 1833 Bayernkonig Ludwig I dafur dass dem weiteren Verfall Einhalt geboten und die verbliebenen Reste baulich gesichert wurden Man erlaubte die Einrichtung einer Sommerwirtschaft auf der Burg Dieses Recht ging von Johann Ernst dem ersten Pachter auf seinen Sohn und danach auf seinen Enkel uber Die Trimburg entwickelte sich schnell zu einem beliebten Ausflugsziel nbsp Wetterschutzdach des Rittersaals im Echterbau nbsp Wirtschaftshof und Aufgang zur Kernburg nbsp GesamtansichtHeutige Nutzung Bearbeiten Der Freistaat Bayern ab 1918 Eigentumer der Trimburg verpachtete 1939 die Gaststatte erneut die bis in die 1970er Jahre geoffnet war Danach stand die Burg einige Jahre leer und war unbeaufsichtigt wilder Zerstorung ausgesetzt Am 24 Januar 1980 erwarb der Markt Elfershausen die Trimburg Seither bemuht sich der Ort zusammen mit dem Verein Freunde der Trimburg die Burg regelmassig fur Besucher zu offnen wobei die Bewirtschaftung wechselweise von ortlichen Vereinen ubernommen wird Hierzu dienen neben dem Burghof das von Erthal Zimmer und der zuletzt instand gesetzte Rittersaal und ein Kellergewolbe Um 2000 wurde der Bergfried mit einem Kostenaufwand von fast 180 000 DM restauriert und wieder besteigbar gemacht 8 Der Echterbau und der Erthalbau wurden im Fruhjahr 2007 mit einem Wetterschutzdach aus Glas versehen An Wochentagen ist die Burg verschlossen von Mai bis Oktober an Sonn und Feiertagen geoffnet Fuhrungen mussen bei der Gemeindeverwaltung Elfershausen bestellt werden An einigen Wochenenden im Sommer finden auf der Burg kulturelle Veranstaltungen statt so ein Mittelaltermarkt und Theater und Musikauffuhrungen 9 Beschreibung BearbeitenVon dem Vorgangerbau der Leuchtenburg sind nur noch der gut erhaltene Ringgraben und wenige niedrige Mauerreste zu sehen Die Lange dieser Anlage betragt 54 Meter die grosste Breite 29 Meter Etwa in der Mitte des Burgstalls verlief eine 1 70 Meter dicke Mauer die gegen die Nordecke noch heute ein wenig empor ragt Von der Niedernburg ist nur noch der Rest einer 30 Meter langen Kolossalmauer zu finden Vorburg Bearbeiten nbsp Ostliche Ringmauer mit WurfturmUber einen die Landseite schutzenden Halsgraben fuhren eine Steinbrucke und das Burgtor in die Vorburg der Ruine Ein dreigeschossiger Halbschalenturm bewehrt die Tornordseite Er hat eine Mauerdicke von 3 20 bei einem Durchmesser von 9 30 Metern Das oberste Geschoss ist im Innern breit abgestuft Auf diesem Stufenring ruhte ursprunglich eine Steinschleuder die dem Turm den Namen Wurfturm gab Im mittleren Geschoss das als Kammer fur die aus Felsbrocken bestehende Munition diente erkennt man noch Kragsteine die den Zwischenboden trugen Das Untergeschoss weist wie das obere drei Offnungen fur Verteidigungszwecke auf Zur Hofseite hin ist der Turm in seiner ganzen Lange offen um ehemals den Wurfarm der Schleuder aufzunehmen Kernburg Bearbeiten Die Vorburg die auch Zwinger genannt wird umfasst halbkreisformig die Sudseite der Kernburg die man durch einen Sandsteinbogen und einen leichten Treppenaufstieg erreicht In der ausseren Ringmauer der Kernburg befinden sich ein runder Eckturm zwei weitere Halbschalenturme und eine niedrige Bastion Der die Ostseite der Kernburg dominierende quadratische Bergfried und die ihn umschliessende Mauer weisen noch teilweise romanische Mauertechnik auf 10 nbsp Nordliche Ringmauer und EchterbauDen nordlichen Kemenatenbau schmuckt uber dem Portal des Treppenhauses eine Inschrift die ihn als von Julius Echter von Mespelbrunn 1592 errichteten Neubau ausweist Das deshalb Echterbau genannte Gebaude diente dem Furstbischof als Residenz wahrend seiner Trimburger Zeit Der dem Echterbau sudlich gegenuber liegende Erthalbau wurde vermutlich zu Beginn des 17 Jahrhunderts errichtet Im Hof der Kernburg befindet sich der durch Eichenbohlen abgesicherte Rest eines ehemals etliche 90 Klafter tiefen Grundwasserbrunnens der im 14 Jahrhundert von den Bewohnern der zur Burg gehorenden Gemeinden durch den Fels geschlagen wurde und bis unter den Grund des Saaletals reichte 1595 war der Brunnen bereits wieder versiegt und heute ist er bis auf 20 Meter Tiefe zugeschuttet 11 Literatur BearbeitenUrsula Pfistermeister Burgen Kirchenburgen Stadtmauern um Wurzburg In Wehrhaftes Franken Band 2 Ernst Carl Nurnberg 2001 ISBN 3 418 00386 9 A Rahrbach J Schoffl O Schramm Schlosser und Burgen in Unterfranken Edelmann Nurnberg 2002 ISBN 3 87191 309 X Karl Grober Unterfrankische Burgen Dr B Filser Augsburg 1924 Adam Hessler 296 Burgen und Schlosser in Unterfranken und den angrenzenden Gebieten von Mittelfranken Wurttemberg und Baden Geschichte und Beschreibung Nach der vorhandenen Literatur bearbeitet Perschmann Wurzburg 1909 Hans Kleiner Durch die Rhon Ungute Nachbarschaft Saaleck Trimburg Hammelburg Rhonklub e V Fulda 2001 Freunde der Trimburg e V Elfershausen Hrsg Die Trimburg Marktgemeinde Elfershausen Schneider Druck Zeitlofs 1997 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Trimburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Homepage der Freunde der Trimburg Burg Trimburg auf der Seite burgenwelt de Burgruine Trimburg bei burgen blaue tomaten de Luftaufnahme Youtube Rekonstruktionszeichnung Trimburg in der Ortsdatenbank des bavarikon abgerufen am 18 Januar 2023 Einzelnachweise Bearbeiten Geschichte Elfershausen Micha Strauss Die Trimburg Burganlage Memento vom 24 August 2007 im Internet Archive Christine Demel u a Leinach Geschichte Sagen Gegenwart Gemeinde Leinach Leinach 1999 S 100 Micha Strauss Die Trimburg Geschichte Memento vom 24 August 2007 im Internet Archive vgl Stammliste von Trimberg Hans Kleiner Durch die Rhon S 74 84 Micha Strauss Die Trimburg Geschichte Memento vom 24 August 2007 im Internet Archive Geschichte Elfershausen Veranstaltungstermine der Freunde der Trimburg Memento vom 2 Februar 2012 im Internet Archive Micha Strauss Die Trimburg Burganlage Memento vom 24 August 2007 im Internet Archive Micha Strauss Die Trimburg Burganlage Memento vom 24 August 2007 im Internet Archive Burgen und Schlosser im Landkreis Bad Kissingen Schlosser Schloss Aschach Schloss Ebenhausen Schloss Elfershausen Jagdschloss Euerdorf Schloss Greifenstein Kellereischloss Hammelburg Schloss Rannungen Schloss Romershag Schloss Rossbach Schloss Rossbach Schloss Saaleck Schloss Thundorf Schloss Volkersleier Schloss Waizenbach Schloss Weissenbach Schloss Windheim Schloss ZeitlofsBurgen und Ruinen Burgruine Arnstein Burgruine Botenlauben Burgruine Hunberg Burgruine Reussenburg Burgruine Schildeck Burg Sodenberg abgegangen Burg Steinach Altes Schloss Burgruine Trimburg Burgruine WerbergBurgstalle abgegangene Burgen Burg Alt Trimburg Burgstall Alte Burg Ringwall Altenberg Burgstall Altenburg Burgstall Bildhausen Eiringsburg 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