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Die Abschnittsbefestigung Michelsberg auch Grapfeldonoburg genannt ist eine vorgeschichtliche und fruhmittelalterliche Abschnittsbefestigung auf dem Michelsberg bei Burghausen einem heutigen Stadtteil von Munnerstadt im Landkreis Bad Kissingen in Bayern Abschnittsbefestigung MichelsbergAbschnittsbefestigung Michelsberg bei Burghausen Munnerstadt Abschnittsbefestigung Michelsberg bei Burghausen Munnerstadt Alternativname n GrapfeldonoburgStaat DeutschlandOrt Munnerstadt Burghausen Michelsberg Entstehungszeit 6 bis 7 JahrhundertBurgentyp HohenburgErhaltungszustand Burgstall Walle und GrabenGeographische Lage 50 15 N 10 10 O 50 25388 10 1625 399 Koordinaten 50 15 14 N 10 9 45 OHohenlage 399 m u NNAbschnittsbefestigung Michelsberg Bayern Michelsberg bei Munnerstadt3D Ansicht des digitalen GelandemodellsDie Hohenburg von der noch Walle und Graben erhalten sind wurde etwa im 6 bis 7 Jahrhundert als Fliehburg erbaut und 812 erwahnt Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Datierung 3 Grapfeldonoburg oder nicht 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBeschreibung BearbeitenDer Michelsberg erhebt sich als nach Norden vorgeschobener Sporn einer Muschelkalkhochflache zwischen den beiden Munnerstadter Stadtteilen Burghausen und Reichenbach Er uberragt mit seinen im Westen Norden und Osten steil abfallenden Hangen die Niederung des Baches Reichenbach um etwa 100 m Der einst den Ubergang zur Hochflache schutzende Abschnittswall ca 100 m lang 4 m breit und bis zu 1 5 m hoch ist nur noch als Terrassenkante zu erkennen s Bild rechts oben Ihm ist ein flacher Graben vorgelagert West Nord und Osthang sind zum Teil kunstlich abgesteilt Reste eines Hanggrabens sind vereinzelt noch zu erkennen Ein das Plateau umgebendes Wall Graben System ist zu vermuten 1 An der hochsten Stelle des Plateaus erhebt sich die Ruine der Michelskapelle Diese und der zugehorige Friedhof liegen in einer weiteren wohl versturzten Umwallung die im Innern ein Mauerwerk in Fischgratmuster aufweisen soll s Bild rechts unten Die Zeitstellung dieser Umwallung ist nicht bekannt 2 Datierung BearbeitenWann erstmals Walle auf dem Michelsberg angelegt wurden lasst sich nicht eindeutig fassen Die letzte Ausbauphase der Wallanlage durfte jedoch im fruhen Mittelalter als spatmerowingische oder karolingisch ottonische Befestigung angelegt worden sein Auch wenn es Lesefunde gibt die den Zeitrahmen vom 2 Jt v Chr bis zum 8 9 Jh n Chr erstrecken so lasst dies nicht auf eine kontinuierliche Besiedlung schliessen 1 Grapfeldonoburg oder nicht BearbeitenIn den Wallanlagen wird haufig die Grapfeldonoburg gesehen Leider ist uber diese nur in einer uberlieferten Urkunde genannte Burg nichts bekannt Der Text dieser Urkunde vom 15 Dezember 812 lautet Ego in dei nomine Sigiram dono atque trado ad monasterium quod dicitur Fulda ubi preciosus Christi martyr Bonifatius sacro requiescit corpore quicquid pater meus Saluram atque mater mea Umma propriae hereditatis uisi sunt habere excepto uno prato in pago Grapfelde in loco qui dicitur Munirichesstat in orientali parte Grapfeldono burgi ea uidelicet ratione ut a die presente uos uel successores uestri firmam et incontradictam habeatis potestatem facta karta in monasterio Fulda XVIII kalendas ianuarias regni serenissimi imperatoris Karoli anno XLV sign Sigirammes qui hanc traditionis kartulam rogauit Hruadharti presbyteri sign Haduriches sign Grimoltes sign Cancures sign Ernustes sign Hagunen sign Luoten sign Heriboten sign Arnhelmes 3 Im Namen Gottes schenke und ubergebe ich Sigiram an das Kloster welches Fulda genannt wird wo der Leichnam des wertvollen Martyrer Christi des heiligen Bonifatius ruht alles was mein Vater Saluram und auch meine Mutter Umma als ihr eigenes Erbe gesehen haben mit Ausnahme einer Wiese im Grapfeld Gau an dem Ort der Munirichesstat Munnerstadt genannt wird im ostlichen Teil der Grapfeldono Burg aus dem Grunde dass vom heutigen Tag an ihr oder auch eure Nachfolger dauerhaft und unwiderruflich die Amtsgewalt daruber habt Die Urkunde wurde erstellt im Kloster Fulda an den 18 Kalenden des Januars im 45 Herrschaftsjahr des serenissimi Kaisers Karl 15 Dezember 812 Signum des Sigiram der diese Schenkungsurkunde in Auftrag erbeten hat des Priesters Rudhart Signum des Hadurich Signum des Grimolt Signum des Cancur Signum des Ernst Signum des Hagen Signum des Luot Signum des Heribot Signum des Arnhelm 4 LokalisierungFur die in Urkunde genannte Grapfeldonoburg gab es zwei Lokalisierungsvorschlage Wahrend Nikolaus Reininger sie am Platz der Hennebergischen Burg in Munnerstadt 5 ansiedeln mochte ist weit haufiger die Meinung vertreten die Grapfeldonoburg sei in den Befestigungsanlagen auf dem Michelsberg zu sehen 6 Gegen die Lokalisierung in Munnerstadt spricht vor allem dass das in der Urkunde genannte Munirichesstat nordwestlich der mittelalterlichen Stadt lag 7 Da sich aus der Urkunde nur sicher festhalten lasst dass die Grapfeldonoburg im Umfeld von Munnerstadt gelegen haben muss ist auch die Lokalisierung auf dem Michelsberg nicht sicher Daher bietet Stefan Gerlach weitere im Umkreis von bis zu 3 km von Munnerstadt gelegene ebenfalls mit Wall Graben Systemen befestigte Hohenrucken als mogliche Kandidaten Windsburg bei Munnerstadt und Kleiner Hohberg bei Burglauer fur die Grapfeldonoburg an 8 Allerdings liegt der Kleine Hohberg nordlich von Munnerstadt weshalb es bei ihm eine Diskrepanz zur bezuglich der in der Urkunde genannten Ortsangabe im ostlichen Teil der Grabfeldono Burg weshalb nur die Windsburg als Alternative zur Abschnittsbefestigung Michelsberg fur die Grabfeldono Burg bliebe Literatur BearbeitenKarl Bosl Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 7 Bayern Kroners Taschenausgabe Band 277 3 Auflage Kroner Stuttgart 1981 ISBN 3 520 27703 4 Stefan Gerlach Vor und fruhgeschichtliche Hohensiedlung auf dem Michelsberg bei Munnerstadt In Vorzeitung 17 1998 1999 2000 S 35 36Weblinks BearbeitenEintrag zu Grapfeldonoburg in der privaten Datenbank Alle Burgen Einzelnachweise Bearbeiten a b Gerlach 2000 S 35 Wie M Noth feststellte entspricht die durch die Umwallung eingefasste Flache in etwa der der Kernburg des spatmittelalterlichen Alten Schlosses bei Kleinwallstadt Daher ware es durchaus vorstellbar in der Umwallung ein der Kirche vorausgehendes Befestigungswerk zu sehen Hierbei konnte es sich etwa um eine kleine Fliehburg oder gar einen Herrschersitz gehandelt haben umgeben von einer Wehranlage die aus einem Mauersockel und hypothetisch einem Holzaufbau bestand Ernst Friedrich Johann Dronke Codex diplomaticus Fuldensis Cassel 1850 S 138 Nr 275 Ubersetzung M Noth Nikolaus Reininger Munnerstadt und seine nachste Umgebung nach den altesten archivalischen Nachrichten dargestellt besonders in seinen kirchlichen Religions und Schulverhaltnissen mit 40 Urkunden und einem lithographirten Grundrisse der Pfarrkirche nebst den 3 altesten Stadtwappen Wurzburg 1852 S 14 So etwa K Rubel Die Franken ihr Eroberungs und Siedlungssystem im deutschen Volkslande Bielefeld 1904 S 327 Dort gab es bis zum Neubau des ortlichen Gymnasiums die sog Altstadtmuhle Auf weitere Erkenntnisse zu dieser Altstadt lassen aktuelle archaologische Ausgrabungen in dessen Umgebung hoffen Gerlach 2000 S 36Burgen und Schlosser im Landkreis Bad Kissingen Schlosser Schloss Aschach Schloss Ebenhausen Schloss Elfershausen Jagdschloss Euerdorf Schloss Greifenstein Kellereischloss Hammelburg Schloss Rannungen Schloss Romershag Schloss Rossbach Schloss Rossbach Schloss Saaleck Schloss Thundorf Schloss Volkersleier Schloss Waizenbach Schloss Weissenbach Schloss Windheim Schloss ZeitlofsBurgen und Ruinen Burgruine Arnstein Burgruine Botenlauben Burgruine Hunberg Burgruine Reussenburg Burgruine Schildeck Burg Sodenberg abgegangen Burg Steinach Altes Schloss Burgruine Trimburg Burgruine WerbergBurgstalle abgegangene Burgen Burg Alt Trimburg Burgstall Alte Burg Ringwall Altenberg Burgstall Altenburg Burgstall Bildhausen Eiringsburg Burgstall Engenthal Turmhugel Frauenroth Castrum Burchhardrode Ringwall Mettermich Abschnittsbefestigung Michelsberg Burg Rabenstein Ringwall Schwedenschanze Burgstall Thundorf Abschnittsbefestigung WindsburgWartturme Blauer Storch Turm Schlegelwarte Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Abschnittsbefestigung Michelsberg amp oldid 230618305