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Das Schloss Ebenhausen steht im unterfrankischen Ebenhausen einem Ortsteil der Gemeinde Oerlenbach im bayerischen Landkreis Bad Kissingen Schloss Ebenhausen ostlicher Hauptflugel Unter Furstbischof Johann Philipp II von Greiffenclau dessen Wappen uber der Einfahrt angebracht ist 1709 1710 durch Hofbaumeister Joseph Greissing errichtet Das Schloss gehort zu den Baudenkmalern von Oerlenbach und ist unter der Nummer D 6 72 140 17 in der Bayerischen Denkmalliste registriert Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine Burganlage bestand am Standort des jetzigen Schlosses Ebenhausen vielleicht bereits in den Anfangszeiten des Ortes Ebenhausen doch bleibt dies Spekulation Greifbar sind hingegen einige Mauer wie auch mindestens drei Turmreste aus dem Spatmittelalter im Umgriff des Schlossareals Fur das Jahr 1315 ist ein Verkauf sowohl der Burg als auch des Ortes durch Heinrich IV von Henneberg an seinen Vetter Heinrich V von Henneberg Hartenberg dokumentiert 1 Im Jahre 1353 gelangten burg vnd stat vnd zentt zu Ebenhusen also die Vorgangerburg des heutigen Schlosses sowie der anlasslich des Herrschaftsubergangs mit Stadtrechten versehene Ort Ebenhausen durch Verkauf an das Hochstift Wurzburg wo sie bis zur Sakularisation 1803 verblieben Furstbischof Albrecht II von Hohenlohe reg 1345 1372 liess noch im selben Jahr das wurzburgische Amt Ebenhausen mit Sitz eines nun wurzburgischen Centgerichts einrichten das bis zur churbaierischen Besetzung 1802 fortbestand 1 Nach dem Bauernaufstand von 1525 musste die von Zerstorungen betroffene Burg wieder aufgebaut werden Unter dem Wurzburger Furstbischof Julius Echter von Mespelbrunn reg 1573 1617 wurde in den Jahren 1587 bis 1603 ein heute noch bestehender stattlicher Getreidekasten zu drei Geschossen in nachgotischen wie auch sich bereits ankundigenden Renaissanceformen als Westflugel des ungleichmassig vierseitigen Hofs errichtet Echters Wappen ziert die Westwand des heute meist Schlossscheune genannten Gebaudes Wiederum Zerstorungen brachte der Dreissigjahrige Krieg die anfangs nur notdurftig repariert werden konnten Erst Furstbischof Johann Philipp II von Greiffenclau zu Vollraths reg 1699 1719 liess den Hauptflugel an der Ostseite mit seinem reprasentativen Eingangsportal nach Ausweis der erhaltenen Baurechnungen von 1709 bis 1710 durch den Hochfurstlich Wurzburgischen Stadt und Landbaumeister Joseph Greissing neu errichten 2 3 Dem leicht unregelmassigen Grundriss zufolge wurden dabei offenbar zumindest altere Fundamente mit verwendet Greissing hatte im Auftrag der Regierung fur den Ebenhauser Amtshof bereits in den Jahren 1707 und 1708 eine herrschaftliche Scheuer errichtet Nahtlos fugt sich daran der Auftrag zum Schlossbau an fur den im Winter 1708 im hochstiftischen Mainberger Revier der umfangreiche Holzeinschlag erfolgte so dass im Fruhjahr 1709 die eigentlichen Bauarbeiten aufgenommen werden konnten und im Herbst der Schlossbau unter Dach war Fur 1710 ist der Innenausbau belegt wovon noch einige Stuckdecken sowie ein balustergesaumtes Stiegenhaus erhalten sind Bereits 1713 wurde Hofbaumeister Greissing wiederum nach Ebenhausen gerufen um den vorgesehenen Platz fur ein neues Schafershaus samt Centcustodie Amtsgefangnis sowie fur eine neue Schafscheuer zu besichtigen Greissing nahm sogar bereits eine Absteckung des Bauplatzes vor Aus unbekannten Grunden verzogerte sich die Umsetzung des Projekts jedoch bis 1726 und so wurde die Ausfuhrung Greissing war inzwischen 1721 gestorben durch das Bauburo seines Amtsnachfolgers Balthasar Neumann begleitet 4 Vielleicht ruhrt daher die erst im 20 Jahrhundert aufgekommene eindeutig falsche Zuschreibung des Schlosses Ebenhausen an Neumann Im Rahmen der Sakularisation von 1803 kam das Schloss Ebenhausen an Churbaiern Nach dem Wegzug des fur die baierische Regierung tatigen Administrators im Jahre 1804 aufgrund neuer Verwaltungsstrukturen stand das Schloss offenbar leer Dieser Zustand trat nach der durch ein Gemeindeverzeichnis von 1834 bekannten Nutzung durch den fur das Forstamt Ebenhausen tatigen Jager Joseph Haidt erneut ein als auch das Forstamt aufgelost wurde Bauteile beziehungsweise Einbauten des leerstehenden Schlosses wurden gestohlen und zweckentfremdet bis 1847 Michael Schubert das Anwesen von der inzwischen eingerichteten Regierung von Unterfranken erwarb und es seitdem landwirtschaftlich genutzt wurde Die im Zweiten Weltkrieg durch Granattreffer an Pferdestall und Schlossscheune entstandenen Schaden konnten im Jahre 1946 repariert werden Literatur BearbeitenGeorg Dehio Begr Bayern Bd 1 Franken Die Regierungsbezirke Oberfranken Mittelfranken und Unterfranken Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler 2 durchgesehene und erganzte Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 1999 ISBN 978 3 422 03051 0 S 293 Johannes Mack Der Baumeister und Architekt Joseph Greissing Mainfrankischer Barock vor Balthasar Neumann Dissertation Saarbrucken 2007 auch in Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte 8 Reihe Quellen und Darstellungen zur frankischen Kunstgeschichte Band 16 Wurzburg 2008 ISBN 978 3 86652 816 1 S 143 168 169 196 577 615 620 622 630 632 635 636 Anton Rahrbach Jorg Schoffl Otto Schramm Schlosser und Burgen in Unterfranken Eine vollstandige Darstellung aller Schlosser Herrensitze Burgen und Ruinen in den unterfrankischen kreisfreien Stadten und Landkreisen Hofmann Verlag Nurnberg 2002 ISBN 3 87191 309 X S 149 Werner Eberth Furstbischof Julius Echter und seine Bauinschriften Ein PR Gag des 17 Jahrhunderts Theresienbrunnen Verlag Bad Kissingen 2017 S 38Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Ebenhausen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Schloss Ebenhausen auf www oerlenbach rhoen saale netEinzelnachweise Bearbeiten a b Karl Grober Bearb Stadt Bad Kissingen und Bezirksamt Kissingen In Die Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Band III Nr X Munchen 1914 S 2 3 92 Georg Dehio Begr Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Bayern I Franken Munchen 1999 ISBN 978 3 422 03051 0 S 293 Johannes Mack Der Baumeister und Architekt Joseph Greissing Mainfrankischer Barock vor Balthasar Neumann In Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte Hrsg 8 Reihe Quellen und Darstellungen zur frankischen Kunstgeschichte Band 16 Wurzburg 2008 ISBN 978 3 86652 816 1 S 143 168 169 196 577 615 620 622 630 632 Johannes Mack Der Baumeister und Architekt Joseph Greissing Mainfrankischer Barock vor Balthasar Neumann In Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte Hrsg 8 Reihe Quellen und Darstellungen zur frankischen Kunstgeschichte Band 16 Wurzburg 2008 ISBN 978 3 86652 816 1 S 635 636 Burgen und Schlosser im Landkreis Bad Kissingen Schlosser Schloss Aschach Schloss Ebenhausen Schloss Elfershausen Jagdschloss Euerdorf Schloss Greifenstein Kellereischloss Hammelburg Schloss Rannungen Schloss Romershag Schloss Rossbach Schloss Rossbach Schloss Saaleck Schloss Thundorf Schloss Volkersleier Schloss Waizenbach Schloss Weissenbach Schloss Windheim Schloss ZeitlofsBurgen und Ruinen Burgruine Arnstein Burgruine Botenlauben Burgruine Hunberg Burgruine Reussenburg Burgruine Schildeck Burg Sodenberg abgegangen Burg Steinach Altes Schloss Burgruine Trimburg Burgruine WerbergBurgstalle abgegangene Burgen Burg Alt Trimburg Burgstall Alte Burg Ringwall Altenberg Burgstall Altenburg Burgstall Bildhausen Eiringsburg Burgstall Engenthal Turmhugel Frauenroth Castrum Burchhardrode Ringwall Mettermich Abschnittsbefestigung Michelsberg Burg Rabenstein Ringwall Schwedenschanze Burgstall Thundorf Abschnittsbefestigung WindsburgWartturme Blauer Storch Turm Schlegelwarte 50 126338 10 131443 Koordinaten 50 7 34 8 N 10 7 53 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schloss Ebenhausen amp oldid 209404087