www.wikidata.de-de.nina.az
Das Blaue Wunder auch Schloss Kinzighausen ist eine ehemalige Schlossanlage im Kinzigtal zwischen Neudorf und Aufenau zwei Stadtteilen von Wachtersbach im Main Kinzig Kreis in Hessen Karte mit Schloss Kinzighausen von 1730 aus dem Hessischen Staatsarchiv MarburgInhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Geografische Lage 1 2 Verkehrsanbindung 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Neuzeit 3 Anlage 4 Sport und Freizeit 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenGeografische Lage Bearbeiten Kinzighausen liegt im Kinzigtal zwischen den beiden Wachtersbacher Ortsteilen Neudorf im Norden und Aufenau im Suden kurz vor der Mundung der nahen vom Norden kommenden Bracht in die Kinzig Verkehrsanbindung Bearbeiten Die Verkehrsanbindung des Weilers erfolgt uber die Kreisstrasse K886 zur Bundesstrasse B276 und zur Landesstrasse 3216 Geschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten nbsp Wappen in Siebmachers Wappenbuch auf dem Schild die charakteristische WolfsangelEtwa zwei Kilometer ostlich von Wachtersbach liegen in den Kinzigauen die Reste einer Burg und Schlossanlage Reste von Wallen und Graben lassen auf eine fruhere Wasserburg schliessen 1 Es handelt sich um den Mittelpunkt eines kleinen reichsunmittelbaren Territoriums mit Regierungssitz in Kinzighausen 2 Die Herrschaft bestand aus den Dorfern Neudorf Aufenau Kinzighausen und dem spater im Dreissigjahrigen Krieg niedergebrannten und nicht wiedererbauten Dorfchen Hain ostlich von Wachtersbach westlich von Neudorf 1365 ging sie als Lehen in den Besitz des Herren Johann Forstmeister von Gelnhausen uber 3 Die Herren Forstmeister hatten im Mittelalter das Forstmeisteramt uber den Budinger Wald und die Reichsforstmeisterei in der Burg Gelnhausen inne Diese Amter waren mit betrachtlichen Einkunften verbunden die einen Ausgleich zum geringen Eigenbesitz der Familie darstellten 4 Der erzwungene Verkauf dieser Amter 1484 an die Grafen von Ysenburg fuhrte uber die Zeit hinweg zu einer kontinuierlichen Verarmung der immer sehr zahlreichen Familie Forstmeister Neuzeit Bearbeiten 1544 nach dem Ubertritt von Friedrich von Forstmeister einem der drei Forstmeister Bruder zum evangelischen Bekenntnis ist Kinzighausen zum Sitz des katholisch gebliebenen Teils der Familie geworden wahrend die Protestantische Seite in Aufenau residierte Um 1600 wurde an der Stelle eines Vorgangerbaus in Kinzighausen ein Schlosschen errichtet das den Namen Blaues Wunder erhielt Zu diesem Namen gibt es zwei unterschiedliche Herkunftshypothesen Wahrend die eine vom ausseren Erscheinung des Schlosschens ausgeht einer kunstvollen blauen Bemalung des Fachwerks das oberhalb eines soliden Sandsteinsockels aufragte geht eine andere These von einem Ereignis aus einem starken Kinzighochwasser dem die Anlage gegen alle Erwartungen unversehrt widerstanden hatte 5 Nach dem Dreissigjahrigen Krieg war Philipp Joachim Forstmeister von Gelnhausen gezwungen aufgrund der grossen Verschuldung nach und nach Teile des Grundbesitzes zu veraussern Das waren 1669 das Dorf Niedersteinbach an der Kahl 1677 Besitzungen um Aufenau und schliesslich den zerfallenen Hainhof 4 Im 18 Jahrhundert verpachteten sie zunachst Schloss und Hofgut Kinzighausen mit allen zugehorigen Fronrechten Das Schlossgebaude wurde damit zum Sitz des Hofgutpachters 1782 verkauften die immer noch hoch verschuldeten Herren Forstmeister die Anlage schliesslich an Kurmainz 6 In schneller Besitzfolge kam das Hofgut Kinzighausen dann in der Napoleonischen Zeit zunachst an den Rechtsnachfolger des Kurfursten von Mainz das Grossherzogtum Frankfurt danach durch den Frieden von Paris von 1814 als Folge der fur Napoleon verlorenen Volkerschlacht bei Leipzig zum Konigreich Bayern und schliesslich nach dem Deutschen Bruderkrieg von 1866 an das Kurfurstentum Hessen innerhalb des Konigreichs Preussen Der mit dem Verkauf des Anwesens seit 1782 einhergehende Verlust seines Residenz und Wohncharakters fuhrte zu einem raschen Verfall des Schlossgebaudes Zu Beginn der Napoleonischen Zeit um 1800 diente es dem kurhessischen Militar nur noch zur Unterbringung von Kriegsgeraten Kurze Zeit spater 1805 wurde das Schloss abgerissen Der zugehorige Grundbesitz wurde in 21 Lose aufgeteilt die an Aufenauer und Neudorfer Bauern verpachtet wurden Anlage Bearbeiten nbsp Heutiger Hof Kinzighausen Ansicht von Suden 2016Uber die Architektur der Schlossanlage ist wenig bekannt Es handelte sich um einen massiven Bau der von einem Wassergraben umgeben war Die Reste wurden nach dem Abbruch zu einem Pachterwohnhaus zweitverwendet Das zugehorige vierseitige Hofgut ist mit seinen Aussenmauern erhalten Zur Schlossanlage zahlten ausser dem Schlossgebaude 7 Bedientenhaus Hofhaus mit zwei Kutschenremisen vier Viehstallen und einem Backhaus im Erdgeschoss Schweinehof Mahlmuhle mit 2 Wassergangen und allem Zubehor Papiermuhle mit Wassergang und Geschirr Sport und Freizeit BearbeitenIn Kinzighausen befindet sich ein Reiterhof mit einem Connemara Pony Gestut mit Reitschule 8 Literatur BearbeitenJurgen Ackermann Vom Schlosschen Blaues Wunder zum Hofgut Kinzighausen In Gelnhauser Heimat Jahrbuch 41 1989 S 33 35 Waltraud Friedrich Kulturdenkmaler im Main Kinzig Kreis II 1 Bad Orb Biebergemund Birstein Brachttal Freigericht Hrsg Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Theiss Stuttgart 2011 ISBN 978 3 8062 2469 6 Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland S 911 913 Rudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 3 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 2000 ISBN 3 86134 228 6 S 385 Martin Schafer Heimatbuch des Kreises Gelnhausen Hrsg Kreisverwaltung Gelnhausen 1950 Jurgen Ackermann Der Hainhof bei Wachtersbach und der lange Prozess zwischen den Forstmeistern von Gelnhausen und Ysenburg um seinen Besitz Samml Gesch Wachtersbach 53 L Nr 367 ISSN 0931 2641Weblinks BearbeitenBurg Kinzighausen Main Kinzig Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Knappe S 385 Die uberschuldeten Freiherren Forstmeister J Ackermann Sammlung Geschichte Wachtersbach 43 L Jan 2004 Nr 290 ISSN 0931 2641 S 1 Kirchenfuhrer der Katholischen Pfarrkirche Zur Schmerzhaften Muttergottes in Aufenau Hrsg Franz Koska 2005 a b Jurgen Ackermann Der Hainhof bei Wachtersbach und der lange Prozess zwischen den Forstmeistern von Gelnhausen und Ysenburg um seinen Besitz Samml Gesch Wachtersbach 53 L Nr 367 ISSN 0931 2641 S 2 Jurgen Ackermann Vom Schlosschen Blaues Wunder zum Hofgut Kinzighausen In Gelnhauser Heimat Jahrbuch 41 1989 S 33 35 Die uberschuldeten Freiherren Forstmeister J Ackermann Sammlung Geschichte Wachtersbach 43 L Jan 2004 Nr 290 ISSN 0931 2641 Aufstellung nach Waltraud Friedrich Kulturdenkmaler im Main Kinzig Kreis II 1 Bad Orb Biebergemund Birstein Brachttal Freigericht Theiss Stuttgart 2011 S 913 1 Connemara Gestut KinzighausenBurgen und Schlosser in Hessen im Main Kinzig Kreis Altenburg Huttenburg Altengronau Wasserschloss Altengronau Huttenschloss Bad Soden Burgruine Beilstein Schloss Birstein Blaues Wunder Burg Brandenstein Altes Schloss Budesheim Neues Schloss Budesheim Burg Burgjoss Burg Dorfelden Schloss Eisenhammer Pfalz Gelnhausen Schloss Gettenbach Schloss Huttelngesass Stadtschloss Hanau Schloss Hausen Oberburg Heldenbergen Schloss Philippsruhe Schloss Langenselbold Lautersches Schlosschen Schloss Meerholz Schloss Naumburg Nassburg Burg Bad Orb Schloss Ramholz Burg Ronneburg Wasserburg Ruckingen Schleifrashof Burg Schwarzenfels Burgstall Spyelberg Burg Spielberg Burg Steckelberg Schloss Steinheim Burg Stolzenberg Schloss Steinau Hof Trages Wasserburg Uerzell Burg Wachenbuchen Schloss Wachtersbach Burg Windecken Schloss Wirtheim Ringwall Wirtheim Jagdschloss Wolfgang 50 258551 9 319807 Koordinaten 50 15 30 8 N 9 19 11 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Blaues Wunder Wachtersbach amp oldid 235540966