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Die Burg Stolzenberg ist die Ruine einer Hohenburg auf dem gleichnamigen 277 m hohen Stolzenberg am Sudrand des Budinger Waldes nordostlich von Bad Soden einem Ortsteil von Bad Soden Salmunster in Osthessen Deutschland Burg StolzenbergStaat DeutschlandOrt Bad Soden SalmunsterEntstehungszeit vor 1252Burgentyp HohenburgErhaltungszustand RuineGeographische Lage 50 17 N 9 22 O 50 290972222222 9 3680555555556 Koordinaten 50 17 27 5 N 9 22 5 OBurg Stolzenberg Hessen p3 Burg StolzenbergBurg StolzenbergBurg StolzenbergInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Mittelalter 1 2 Neuzeit 2 Anlage 3 Literatur 4 WeblinksGeschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Das Grundungsdatum der Burg Stolzenberg lasst sich aus der schriftlichen Uberlieferung nicht mehr erschliessen Moglicherweise wurde eine erste Befestigung bereits im 11 12 Jahrhundert errichtet Die gunstige Lage macht das wahrscheinlich Die Burg lag direkt oberhalb einer alten Fernhandelsstrasse der Via Regia woran noch die Bezeichnung Maustor verschliffen fur Mauttor fur ein mittlerweile abgetragenes Stadttor am Fuss des Burgbergs erinnert Eine Schutzfunktion der fruhen Wehranlage in Bezug auf die Solequellen im Salztal ist dagegen nicht gesichert Erstmals namentlich erwahnt wird der Stolzenberg in einer Urkunde Konig Wilhelms von Holland aus dem Jahr 1252 Darin wird dem Abt des Klosters Fulda Heinrich IV von Erthal die Erlaubnis erteilt die kurz zuvor nostris diebus von Feinden der Kirche inimicos ecclesie zerstorte Burg wiederaufzubauen Die Formulierung deutet darauf hin dass die Burg einem Angriff durch Gebannte zum Opfer fiel wobei deren Identitat umstritten ist In Frage kamen die Grafen von Rieneck deren Versuche sich im Kinzigtal Besitz zu erobern fur die Zeit zwischen 1230 und 1250 belegt sind und die wegen der Angriffe auf das Kloster Schluchtern 1243 mit dem Bann belegt wurden Aber auch der Mainzer Erzbischof Gerhard von Dhaun hatte Interesse an der Zerstorung der Burg haben konnen der mainzische Besitz zu Salmunster lag in unmittelbarer Nahe des Stolzenbergs was langfristig zu Konflikten fuhren konnte Zudem verfiel auch Gerhard nach 1250 aufgrund seiner Herrschaftspolitik und der Treue zur Partei der Staufer dem Kirchenbann Die fur diese Zeit ganz ungewohnliche Bestatigung der Besitzrechte durch den Konig weist in jedem Fall auf zuvor bestehende Unstimmigkeiten hin Sie unterstreicht zugleich das politische Bundnis zwischen dem Fuldaer Abt und dem auch deshalb als Pfaffenkonig verschrienen Wilhelm Wahrscheinlich wurde nach 1252 der Bergfried neu errichtet und die gesamte Anlage in Stein ausgebaut Unklar bleibt ob die Ringmauer bereits in dieser Phase erweitert und um das am Fuss des Burgbergs entstandene Suburbium Vorburg herumgefuhrt wurde Fur diese Siedlung erwirkte der Fuldaer Abt bei Konig Adolf von Nassau 1296 die Stadtrechte Allerdings ubernahm der in der Urkunde Stolzenthal genannte Ort schliesslich den Namen des eingemeindeten Salzsiederweilers Sod en 1299 erscheint ein Hermann von Hutten als officiatus in Stolczenberg Es handelt sich um einen fruhen Vertreter des spater bedeutenden Adelsgeschlechts derer von Hutten der als Vogt wahrscheinlich im Auftrag der Herren von Hanau das Burglehen verwaltete 1319 wurde die Burgkapelle neu eingeweiht Sie wurde auch von den Bewohnern Stolzenthals besucht fur die man allerdings einige Zeit spater eine eigene Kirche am Hang auf halber Strecke zwischen Burg und Stadt errichtete der Bequemlichkeit halber wie es in einem Brief des Pfarrers Martin Gobel aus dem Jahr 1597 heisst Noch 1335 wurde ein Weinberg um die Kapelle herum angelegt Diesen alteren Bau ersetzte 1896 die Kirche St Laurentius Neuzeit Bearbeiten In der Folgezeit war das Burglehen Stolzenberg Objekt umfangreicher Tausch und Wiedertauschaktionen in deren Verlauf sich die Familie von Hutten allmahlich fest auf der Burg etablieren kann Spatestens seit dem 15 Jahrhundert fuhrt der hier sitzende Familienstamm den Namenszusatz zu Stolzenberg Allerdings verfiel die Burg zusehends 1512 sturzte ein Teil der Kemenate ein ein weiterer Bau musste 1519 komplett neu errichtet werden Abtraglich erwies sich auch die Verwicklung Frowins von Hutten in den so genannten Ritterkrieg auf Seiten des Franz von Sickingen Gegnerische Truppen unter Philipp von Hessen ruckten am 24 Oktober 1522 gegen den Stammsitz Frowins vor und schossen den Stolzenberg am selben Tag sturmreif Trotz einiger Reparaturarbeiten in den folgenden Jahren verlegte schliesslich Lucas von Hutten um 1536 seinen Wohnsitz in das talwarts gelegene neue Huttenschloss das wahrscheinlich an der Stelle eines alteren zur Burg gehorenden Wirtschaftshofes errichtet wurde Noch 1597 hielten die Hutten allerdings evangelische Gottesdienste in der Burgkapelle ab was den Unwillen des katholischen Priesters Gobel erregte der uber diesen Vorfall berichtete Der letzte bezeugte Bewohner des Stolzenbergs war der Burggraf Cord Gaull dessen Kinder laut Kirchenbuch bis 1609 auf der Burg zur Welt kamen Ein weiterer Sohn wurde dann 1611 bereits im benachbarten Eckardroth geboren In einer Schenkung aus dem Jahr 1734 ist nur mehr von einem verfallenen Schloss Stoltzenberg die Rede Die Gebaude wurden weitgehend abgetragen und die Steine fur Bauten in der Umgebung verwendet Ende des 19 Jahrhunderts legte man unterhalb des Plateaus das den Burghof bildete ein Tanzhaus an was die Gestalt des Burgbergs zusatzlich veranderte 1970 wurden die Uberreste des aufgehenden Mauerwerks gesichert und der Bergfried zum Aussichtsturm ausgebaut der seitdem als Wahrzeichen der Kurstadt Bad Soden vermarktet wird Anlage BearbeitenDie denkmalgeschutzte Ruine der Burg Stolzenberg ist frei zuganglich Sie besteht aus einem etwa zwanzig Meter hohen Bergfried der die Angriffsseite der Befestigung schutzt Der ehemalige Hocheingang in etwa zehn Meter Hohe der nur uber eine Stiege zu erreichen war ist noch zu sehen auf die moderne Aussichtsplattform gelangt man allerdings uber einen ebenerdig angelegten Zugang und 88 Treppenstufen Ein grosseres Mauerstuck das wahrscheinlich den Unterbau bzw die Ruckwand fruherer Gebaude im Burghof bildete ist dem Turm vorgelagert Die Ringmauer umfasste einst das gesamte Burgplateau ihr Verlauf ist heute nur noch durch den umlaufenden doppelten Wallgraben angedeutet Literatur BearbeitenP Cauer Burg Stolzenberg und Schloss Soden Zwei von Huttensche Burgsitze im mittleren Kinzigtal In Unsere Heimat 19 1927 H Hofmann Stolzenberg Chronographie der Pfandschaft und Bewohner o O o J Rolf Muller Hrsg Schlosser Burgen alte Mauern Herausgegeben vom Hessendienst der Staatskanzlei Wiesbaden 1990 ISBN 3 89214 017 0 S 32 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Stolzenberg Sammlung von Bildern Die Burgruine Stolzenberg auf bssinfo de Memento vom 28 September 2007 im Internet Archive Burg Stolzenberg auf burgenwelt orgBurgen und Schlosser in Hessen im Main Kinzig Kreis Altenburg Huttenburg Altengronau Wasserschloss Altengronau Huttenschloss Bad Soden Burgruine Beilstein Schloss Birstein Blaues Wunder Burg Brandenstein Altes Schloss Budesheim Neues Schloss Budesheim Burg Burgjoss Burg Dorfelden Schloss Eisenhammer Pfalz Gelnhausen Schloss Gettenbach Schloss Huttelngesass Stadtschloss Hanau Schloss Hausen Oberburg Heldenbergen Schloss Philippsruhe Schloss Langenselbold Lautersches Schlosschen Schloss Meerholz Schloss Naumburg Nassburg Burg Bad Orb Schloss Ramholz Burg Ronneburg Wasserburg Ruckingen Schleifrashof Burg Schwarzenfels Burgstall Spyelberg Burg Spielberg Burg Steckelberg Schloss Steinheim Burg Stolzenberg Schloss Steinau Hof Trages Wasserburg Uerzell Burg Wachenbuchen Schloss Wachtersbach Burg Windecken Schloss Wirtheim Ringwall Wirtheim Jagdschloss Wolfgang Normdaten Geografikum GND 7719446 9 lobid OGND AKS VIAF 240158898 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Stolzenberg amp oldid 238610538