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Stubach auch Stubbach bezeichnet ist eine Wustung in der Gemarkung von Ulmbach heute Teil der Stadt Steinau an der Strasse im Main Kinzig Kreis in Hessen Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Ausgrabungen 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDie Wustung liegt an linken Talseite der Stubbach nordlich des Hettersberges und sudlich der L3195 die Ulmbach ostnordostlich der Wustung und Rabenstein nordwestlich der Wustung verbindet Bachaufwarts vor der Landesstrasse liegt das 1988 ausgewiesene und etwa 2 5 km2 grosse NSG In der Stubbach bei Ulmbach siehe Liste der Naturschutzgebiete im Main Kinzig Kreis Die noch ausgewiesenen erfolgreichen Ausgrabungen liegen nordlich des NSG wahrend die Kartierung die Wustung sudlich des NSG darstellt Damit sind auch geografisch die zwei Ortsteile der Wustung erklarbar Geomorphologisch liegt die Wustung in einer grosseren aber flachen Talmulde bei etwa 360 bis 370 m uber NN Eingerahmt von Hohenbereichen im Suden Westen und Norden die ca 40 m hoher liegen bildet die ehemalige Siedlung den oberen Talabschnitt entlang der kleinen Stubbach Der Nord Sud ausgerichtete Talbereich folgt der allgemeinen Abdachung des Vogelsberg Massivs in Nord Sud Richtung bis zur Kinzig Geologisch ist das Gebiet durch eine grossere Lossauflage uber Basaltdecken im Talbereich gekennzeichnet die auf Sedimentgesteinen des Buntsandsteines aufliegen Die Oberflachen sind nur stellenweise von kleinen Schollen des Muschelkalks durchbrochen Das Gebiet ist heute ein grosseres Offenland und wird landwirtschaftlich genutzt Nur auf den Hohenzugen und den Talenden befinden sich ausgedehntere Waldflachen Geschichte BearbeitenNach Informationen des Steinauer Geschichtsvereins fand der Ort 810 als Waltstupach Ersterwahnung 1 Das Dorf wurde 1289 urkundlich als Stupach als das fuldische Kloster Neuenberg die Vogtei von den Stichelingen von Gelnhausen erwarb Ab dem 15 Jahrhundert scheinen zwei Dorfteile existiert zu haben denn ab dem ersten Viertel des 15 Jahrhunderts wird in Nidernstupach Niddern Stuppach Niederstubach und ein Obern Stuppach Oberstubach in einem Weistum unterschieden Dabei ist durch eine weitere Urkunde sogar der Name eines Gutes in Niederstubach bekannt bezeichnet als Hintzinger Gut nahe der Ulmbacher Furt Besitzer der dortigen Wiese waren die Bruder Konrad samt Frau und Sohn und Eberhard von Morle genannt Beheim 2 die eigentlich aus der Gegend von Uerzell kommen und die Wasserburg Uerzell ihre Stammburg nannten Ab Mitte des 15 Jahrhunderts im Niedergang begriffen und als Raubritter agierend wird die Linie nach Suden an den Main ausweichen und nur noch einmal 100 Jahre spater mit Wolf von Morle genannt Beheim als Hofmarschall in Mainzer Diensten aufbluhen der das Schloss Worth zu Lehen erlangt Danach sind keine urkundlichen Nennungen von Stubach mehr vorhanden Auch sind jungere Besiedlungsspuren nicht mehr nachweisbar 3 Mitte des 19 Jahrhunderts wird die Lage von Stubbach nur noch als geografische Bezeichnung in der Niveaukarte des Kurfurstentums Hessen genannt 4 Ausgrabungen BearbeitenBeim Pflugen einer bisher genutzten Wiese wurden 2014 Besiedlungsspuren und funde dokumentiert Begehungen von Mitarbeitern der Denkmalschutzbehorde des Main Kinzig Kreises ergaben umfangreiche Funde Der Denkmalpfleger gab das Gelande fur eine archaologische Untersuchung fur 2015 frei Diese erfolgte unter Fuhrung des Archaologischen Spessartprojekts ASP im September und Oktober 2015 Die Grabung war eine Initiative des archaologischen Arbeitskreises des Main Kinzig Kreises der Denkmalschutzbehorde des Main Kinzig Kreises und des Heimat und Kulturvereins Ulmbach Eine Forderung erfolgte von Seiten des Grundstuckseigentumers des Main Kinzig Kreises der Stadt Steinau an der Strasse und der Sparkassenstiftung Hessen Thuringen Die ergrabene Siedlung lag nur 30 cm unter der aktuellen Horizont Knapp 300 Quadratmeter Boden wurden in festgelegten Quadraten planmassig archaologisch untersucht 5 Die Funde wie Steinsetzungen von Grundstucksmauern und Fachwerkgebauden Ofenkacheln Dachziegel und viele Fragmente grosser Abrahmschusseln zur Herstellung von Milchprodukten liessen zwei Besiedlungshorizonte nachweisen der eine um das zweite Drittel des 13 Jahrhunderts in Parallelen zu anderen Funden im westlichen Spessart der andere in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts 3 Durch weitere Fundanalysen konnte gezeigt werden dass noch eine fruhere Besiedlung gegen Ende des 12 bzw Anfang des 13 Jahrhunderts erfolgt war 6 Ab der zweiten Besiedlung um 1350 konnte importiertes Steinzeug aus dem Dieburger und Siegburger Raum nachgewiesen werden Interessant ist die Figur eines Kinderspielzeuges aus Ton eine Kruselerpuppe die zu den fruhesten Nachweisen dieser Tonpuppchen gehort 6 Die grossraumigen Funde zeigen dass der Ort uber etwa zwei Kilometer entlang des gleichnamigen Baches besiedelt war Die oberste Brandschicht an Funden belegte auch dass die Ansiedelung einer Brandkatastrophe zum Opfer fiel und danach nicht wieder besiedelt wurde Erste Ergebnisse und Stand der Ausgrabungen wurden am 4 Oktober 2015 der interessierten Offentlichkeit bei Fuhrungen uber die Ausgrabung vorgestellt 7 Nach den Untersuchungen wurden die Grabungsflachen wieder verfullt 3 Das Gebiet ist als Hessisches Bodendenkmal ausgewiesen 3 Literatur BearbeitenGeorg Landau Historisch topographische Beschreibung der wusten Ortschaften im Kurfurstenthum Hessen und in den grossherzoglich hessischen Antheilen am Hessengaue am Oberlahngaue und am Ittergaue Zeitschrift des Vereins fur hessische Geschichte Supplement 7 ZDB ID 200295 4 Verlag Fischer Kassel 1858 S 373 Nachdruck Herausgegeben von Dieter Carl Historische Edition Carl Vellmar 1999 Heinrich Reimer Historisches Ortslexikon fur Kurhessen Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen und Waldeck Bd 14 ISSN 0342 2291 Elwert Marburg 1926 S 462Weblinks BearbeitenStubach Main Kinzig Kreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 17 Februar 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 5 Marz 2017 Die Wustung Stubach bei Ulmbach Graben in Quadraten Webseite des spessartprojekt de Wustung Stubbach Webseite des Geschichtsvereins SteinauEinzelnachweise Bearbeiten Wustung Stubbach Webseite des Geschichtsvereins Steinau abgerufen am 5 Marz 2017 Ein passender Siedlungshorizont konnte bei den Ausgrabungen nicht gefunden werden HStAM Bestand Urk 77 Nr 982 Urkunde des Hessischen Staatsarchivs Marburg im Archivinformationssystem Hessen 27 Januar 1414 abgerufen am 9 Marz 2016 a b c d Die Wustung Stubach bei Ulmbach Graben in Quadraten abgerufen am 5 Marz 2016 Kurfurstentum Hessen 1840 1861 95 Steinau Historische Kartenwerke In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Lage von Stubbach in B2 abgerufen am 5 Marz 2017 Die Wustung Stubach Ausgrabungen abgerufen am 5 Marz 2017 a b Die Wustung Stubach Funde abgerufen am 5 Marz 2017 Erste Ergebnisse der Grabungen aus Ulmbach regionale Webseite www vorsprung online de vom 24 September 2015 abgerufen am 5 Marz 201750 36654351 9 38794613 Koordinaten 50 21 59 6 N 9 23 16 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stubach Ulmbach amp oldid 193910544