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Die Grafen von Rieneck waren ein frankisches Adelsgeschlecht das im Mittelalter in der Grafschaft Rieneck im heutigen Unterfranken herrschte Wappen der Grafen von Rieneck ab ca 1250 zuerst in RothenfelsWappentafel derer von Rieneck am Schloss Hinterglauchau in Sachsen Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 1 1 Name und Herkunft 1 2 Territorium 1 3 Loon 2 Ursprung 3 Mittelalter 3 1 Konigsnahe Politik 3 2 Auseinandersetzung mit Kurmainz 3 3 Auseinandersetzung mit Wurzburg 3 4 Teilung 3 5 Klostergrundung 4 Neuzeit 5 Weitere namhafte Familienmitglieder 6 Wappen 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 AnmerkungenVorgeschichte BearbeitenName und Herkunft Bearbeiten Den Namen Rheineck trug zunachst ein Adelsgeschlecht das am Rhein ansassig war bei Andernach Bad Breisig eine Burg Rheineck besass die im 11 Jhd von den Pfalzgrafen bei Rhein gebaut wurde Die Bruder Otto I von Salm und Hermann II von Salm Sohne des Gegenkonig Hermann von Salm wurden am 1 Januar 1134 mit Rinegge benannt 1 Die Namen von Rieneck von Rheineck sind laut Theodor Ruf in mittelhochdeutscher Schreibweise identisch 2 Es gab drei Schreibweisen fur Rheineck Rinekke Rinecke und Rinegge 3 Es ist jedoch nicht bewiesen dass es einen Zusammenhang zwischen Rheineck am Rhein und Rieneck an der Sinn gab bzw die Herkunft der Rienecker an der Saale von Rheineck am Rhein abzuleiten ist Territorium Bearbeiten nbsp Dieser Abschnitt ist nicht hinreichend mit Belegen beispielsweise Einzelnachweisen ausgestattet Angaben ohne ausreichenden Beleg konnten demnachst entfernt werden Bitte hilf Wikipedia indem du die Angaben recherchierst und gute Belege einfugst Am Ende des 11 Jahrhunderts tritt ein Kurmainzer Burggraf und Hochvogt Graf Gerhard comes Gerhardus auf Er wird erstmals 1085 in Mainz genannt Neben seinen Kurmainzer Amtern hatte er Besitz laut T Ruf Allode und mainzische Lehen im Bereich des Spessarts 4 All dies kam wahrscheinlich aus ursprunglich koniglichem Besitz und ob die Bindung zwischen Gerhard und dem Konigtum eng war ist nicht belegt Als Gerhard 1106 starb hinterliess er keinen mannlichen Erben Loon Bearbeiten Ihm folgten in seinen Mainzer Amtern und in seinem Besitz sein Schwiegersohn Graf Arnold I von Loon 5 1060 1126 im heutigen Belgien Sein Sohn Arnold II und der Enkel Ludwig I hielten an der Bindung zum Konigtum fest Ursprung BearbeitenDer Staufer Konig Konrad III liess die Burg Rheineck 1151 zerstoren Laut Otto Schecher nannte sich Ludwig von Loon 1156 57 erstmals nachweisbar Ludowicus comes de Rinegge 6 Seine Familie hatte uber dem Ufer der Sinn eine Hohenburg errichtet die bald als Burg Rieneck bezeichnet wurde wie auch das umliegende Territorium als Grafschaft Rieneck Mit der Erweiterung der Burg in der daraus entstandenen Stadt Rieneck im Jahr 1168 wahlte Graf Ludwig I Burg und Ort zum Mittelpunkt seiner Herrschaft Mittelalter Bearbeiten nbsp Burg RieneckKonigsnahe Politik Bearbeiten Im spaten 12 Jahrhundert waren die Loon Rienecker Grafen eine der Stutzen des staufischen Ausbaus in Franken Sie gewannen dabei weiter Territorium und Einfluss etwa die Vogtei uber das Stift St Peter und Alexander in Aschaffenburg Nach dem Thronstreit zwischen Philipp von Schwaben und Otto IV am Ende des 12 Jahrhunderts brach die Unterstutzung des Konigs fur die Rienecker ab Die Reichspolitik wandte sich nun anderen Gebieten zu Im spaten 12 Jahrhundert teilte die Familie ihren Besitz Ludwig II erhielt Loon Gerhard III den Rienecker Herrschaftsteil Gerhard III heiratete um 1200 die Erbtochter Kunigunde von Zimmern und Lauda sein Enkel Ludwig III 1243 die Erbtochter Udelhilt von Grumbach und Rothenfels Diese beiden Erbschaften verdoppelten das Territorium der Grafschaft Rieneck nahezu Gewonnen wurden Gebiete sudostlich von Tauberbischofsheim um den Ort Grunsfeld und die Burgen Rothenfels und Schloss Burggrumbach Ab 1209 gehorte Erlabrunn wie spater auch Oberleinach den Grafen von Rieneck Auseinandersetzung mit Kurmainz Bearbeiten nbsp Grabplatte der Elisabeth von Rieneck im Kloster Arnsburg Im oberen Schild die Hanauer Sparren im unteren die Rienecker Balken Zu Beginn des 13 Jahrhunderts zeichnete sich ein Konflikt zwischen den Erzbischofen von Mainz und den Grafen von Rieneck ab 1221 verloren die Grafen ihre angestammten inzwischen aber uberwiegend symbolischen Amter des Burggrafen und Hochvogts von Kurmainz Sowohl die Kurmainzer Furstbischofe als auch die Rienecker Grafen versuchten den westlichen Spessart unter ihre Kontrolle zu bringen Dies fuhrte zu einem lang anhaltenden Konflikt der sich bis 1271 hinzog Letztlich blieb der Mainzer Erzbischof Werner von Eppstein Sieger und die Grafen von Rieneck mussten zuruckstecken Ein Ergebnis dieser Niederlage war dass eine Tochter des Grafen Ludwig III Elisabeth mit reicher Aussteuer zu der unter anderem die Stadt Steinau an der Strasse gehorte und unter ihrem Stand an den Sohn eines Mainzer Verbundeten Ulrich I Herr von Hanau verheiratet wurde Die Hanauer stolz auf diesen standischen Aufstieg kopierten Wappen und Helmzier der Rienecker woruber es zum Streit kam der 1367 mit einem Vergleich beigelegt wurde Auseinandersetzung mit Wurzburg Bearbeiten Das mittelalterliche Karlburg wurde bei der Rienecker Fehde verwustet 7 1243 Mai 9 schliesst Bischof Herrmann I von Lobdeburg einen Vertrag mit Adelheid von Rieneck und ihren Sohnen Ludwig und Gerhard Fur die Schaden in Karlburg musste Rieneck 100 Mark Silber bezahlen uber weitere Schaden wurde noch beraten Teilung Bearbeiten Der Bruder der nach Hanau verheirateten Elisabeth von Rieneck Graf Ludwig V erbte 1289 noch als Minderjahriger die Grafschaft Vormund war sein Schwager Ulrich I von Hanau Zwischen Ludwig V und Ulrich I kam es 1296 zu einem Erbvertrag nach dem sollte Ludwig V ohne mannliche Erben sterben seine Lehen an Hanau fallen sollten Unter Graf Ludwig V kam es auch zu einer Teilung der Rienecker Grafschaft Ludwig V erhielt Lauda Partenstein Stadt und Burg Gemunden und Burggrumbach seine Vettern Ludwig IV und Heinrich III erhielten Lohr Grunsfeld und die Burg Wildenstein im Sudwest Spessart bei Eschau Die Burg Rieneck blieb zunachst gemeinschaftlicher Besitz taugte damit aber schlecht als Residenz Seit 1295 war deshalb Lohr Hauptort der Grafschaft und im Schutz der ortlichen Burg auch Grenzposten gegen die Erzbischofe von Mainz Wobei das alteste Element des Schlosses der Mittelbau aus dem 14 Jahrhundert ist Er stand ursprunglich frei besass sieben Geschosse und wurde als Wohnturm Donjon von den Rienecker genutzt 1333 erhielten die Grafen von Rieneck fur ihre Stat zu oberen Lore von Kaiser Ludwig dem Bayern als Dank fur ihre Unterstutzung im Kampf um das Konigtum das Stadtrecht Entgegen dem 1296 geschlossenen Erbvertrag mit Hanau verfugte Ludwig V 1329 dass seine Tochter Udelhilt Alleinerbin werden sollte auch hinsichtlich der Lehen Das fuhrte nach seinem Tod 1333 ohne volljahrige mannliche Erben sofort zu einem Erbstreit in dem sich auch die anderen Familienzweige das Erzbistum Mainz und das Hochstift Wurzburg 8 beteiligten die Udelhilt nicht als Erbin anerkannten und der zu herben Gebietsverlusten fur die Grafschaft Rieneck fuhrte 1366 beanspruchte das Erzstift Mainz die Lehensherrschaft uber die gesamte Grafschaft Nach dem Tod des Grafen Ludwig XI von Rieneck wurde dieser Anspruch 1408 noch einmal bekraftigt Im 15 Jahrhundert fuhrte ein Streit zwischen den Grafen Philipp I und Philipp II zu einer erneuten Teilung der Grafschaft in eine Nordhalfte um Lohr und eine Sudhalfte um Grunsfeld Dieser sudliche Teil ging 1502 an die Kurpfalz und das Hochstift Wurzburg verloren Klostergrundung Bearbeiten nbsp Das Kloster Himmelthal in der Karte des Spessart von Paul Pfinzing von 1594 Norden ist rechts Das Kloster Himmelthal zwischen Eschau und Ruck im Elsavatal wurde 1232 durch Graf Ludwig II von Rieneck und seiner Frau Adelheid von Henneberg gegrundet 1568 hob das Erzbistum Mainz das ausgestorbene Frauenkloster auf und machte es zum erzstiftischen Kameralhof Neuzeit Bearbeiten1544 wurde in der Grafschaft Rieneck die Reformation durch den Schaffhausener Reformator Johann Konrad Ulmer eingefuhrt Graf Philipp III von Rieneck arbeitete in der Frage der Reformation und auch wohl sonst eng mit Graf Philipp III von Hanau Munzenberg zusammen Als absehbar war dass der Rienecker ohne mannliche Erben sterben wurde bat er Kaiser Karl V um die Eventualubertragung der Lehen an Hanau was der Kaiser auch gewahrte Da der Kaiser noch im gleichen Jahr abdankte versuchte Philipp III von Hanau diese Ubertragung von Konig Ferdinand I bestatigt zu erhalten Bevor das jedoch geschah starb Philipp III von Rieneck als letztes mannliches Mitglied seiner Familie am 3 September 1559 Hinsichtlich der materiellen Erbanspruche konnte Philipp III von Hanau nur wenig durchsetzen jedoch ubernahm er das Wappen der Rienecker und deren Namen in seine Titulatur Das allodiale Erbe des Grafen Philipp III von Rieneck namentlich die Herrschaft Kleinheubach fiel uber seine Frau Margarethe Grafin zu Erbach Erbach an das Erbacher Grafenhaus 9 Um das Erbe wurde jedoch weiter gestritten so dass schliesslich ein Kondominat gebildet wurde das zu Kurmainz und zu Hanau Munzenberg zustand Die Lehen fielen zuruck an das Kurfurstentum Mainz und das Hochstift Wurzburg Lohr war von nun an Verwaltungssitz der kurmainzischen Herrschaft Rieneck Die Grafschaft Rieneck wurde 1673 von Kurmainz an den Grafen Johann Hartwig von Nostitz Rieneck verkauft 1806 wurde Rieneck dann mediatisiert und dem Furstentum Aschaffenburg zugeschlagen Mit ihm fiel es an das kurzlebige Grossherzogtum Frankfurt wo es in der Districtsmairie Rieneck des Departements Aschaffenburg lag Nach der napoleonischen Epoche und dem Wiener Kongress kam Rieneck 1815 schliesslich an das Konigreich Bayern Weitere namhafte Familienmitglieder BearbeitenDorothea von RieneckWappen BearbeitenDas Wappen der Grafen von Rieneck ist sieben bis neunmal in Gold und Rot geteilt Beide Ausfuhrungen oben beginnend mit Rot als auch mit Gold sind gelaufig Das Wappen nach dem Scheiblerschen Wappenbuch zeigt obendrein einen Helm und als Helmzier ein ganzer stehender Schwan mit aufgethanen oder zugethanen Flugeln 10 nbsp Wappen des Thomas Graf von Rieneck 1290 nbsp Wappen des Grafen Ludwig der Altere von Rieneck 1311 nbsp Wappen im Scheiblerschen Wappenbuch nbsp Wappen in Siebmachers Wappenbuch 1884Das Wappen findet sich wieder in den Wappen der Stadte Rieneck Grunsfeld und Lohr am Main weiterhin ist es identisch mit dem der Grafschaft Loon Siehe auch BearbeitenVoit von RieneckLiteratur BearbeitenChristine Demel Leinach Geschichte Sagen Gegenwart Gemeinde Leinach Leinach 1999 S 115 118 Die Grafen von Rieneck und ihre Vasallen die Truchsesse und Voyte von Rieneck im Leinachtal Theodor Ruf Die Grafen von Rieneck Genealogie und Territorienbildung Mainfrankische Studien Band 32 2 Bande Freunde Mainfrankischer Kunst und Geschichte Wurzburg 1984 Schriften des Geschichts und Museumsvereins Lohr a Main Band 18 Zugleich Dissertation Universitat Wurzburg 1983 Theodor Ruf Hanau und Rieneck Uber das wechselhafte Verhaltnis zweier benachbarter Adelsgeschlechter im Mittelalter In Neues Magazin fur Hanauische Geschichte Band 8 1986 Nr 6 ZDB ID 535233 2 S 300 311 Theodor Ruf Rieneck Grafen von In Historisches Lexikon Bayerns 2017 Otto Schecher Die Grafen von Rieneck Zur Geschichte eines mittelalterlichen Hochadelsgeschlechtes in Franken Schriften des Geschichtsverein Lohr a Main Band 8 Geschichtsverein Lohr a Main Lohr a Main 1969 Zugleich Dissertation Universitat Wurzburg 1963 ZDB ID 1184355 x Otto Schecher Die Grafen von Rieneck Studien zur Geschichte eines mittelalterlichen Hochadelsgeschlechtes in Franken Dissertation Julius Maximilians Universitat zu Wurzburg Schreibsatz und Offsettdruck Gugel Lohr am Main 1963 Michael Wieland Beitrage zur Geschichte der Grafen Grafschaft Burg und Stadt RieneckV Thein sche Druckerei Sturtz 308 Seiten Wurzburg 1869 Weblinks BearbeitenKulTour Pfad Franken Lohr am Main Die Grafen von Rieneck Schloss Lohr am MainAnmerkungen Bearbeiten Lothar III RI IV 1 1 n 384 Theodor Ruf Die Grafen von Rieneck Genealogie und Territorienbildung Band 1 Wurzburg 1984 S 17 Ruf bezieht sich hier auf Stein manfred hiebl de Urkundlich erwahnt ist jedoch nur ein Fuldaer Lehen zwischen 1096 und 1106 mit 10 Mansen 10 Tageswerke in Pfaffenhausen wahrscheinlich bei Hammelburg Von 1108 1135 gesichert erwahnt vgl Otto Schecher 1963 S 70 Otto Schecher Dissertation 1963 S 75 Theodor Ruf 1984 S 139 Die Grafen von Rieneck besassen die Erbtruchsessenwurde am Hof der Wurzburger Bischofe Christine Demel Leinach Geschichte Sagen Gegenwart 1999 S 115 zitiert und 116 Gustav Simon Die Geschichte der Dynasten und Grafen zu Erbach und ihres Landes H L Bronner Frankfurt am Main 1858 S 241ff Michael Wieland Beitrage zur Geschichte der Grafen Grafschaft Burg und Stadt Rieneck F G Theinische Buchdruckerei Wurzburg 1869 In Archiv des Historischen Vereins fur Unterfranken und Aschaffenburg Bd 20 1 1870 S 61 368 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rieneck Adelsgeschlecht amp oldid 238618420