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Das Wappen der Grafschaft Hanau war zunachst das Wappen der Herrschaft Hanau und seit 1429 der Grafschaft Hanau Es entstand im 13 Jahrhundert in Anlehnung an das Wappen der Grafen von Rieneck Hanauer Wappen am ehemaligen Gasthof Zum Lowen in Altheim Der Hosenbandorden Honi soit qui mal y pense ist aber eine freie Zutat Inhaltsverzeichnis 1 Vorganger 2 Entstehung 3 Spatere Veranderungen 3 1 Ende der Grafschaft Rieneck 3 2 Wappen der Grafschaft Hanau Lichtenberg 4 Nachwirkungen 4 1 Ende der Grafschaft Hanau 4 2 Heutige Nutzung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorganger BearbeitenAltestes bekanntes Wappen der Herren von Hanau war ein steigender Lowe der in Reitersiegeln Reinhards I gefuhrt wurde Er wurde von den Herren von Dorfelden ubernommen 1 eine verwandtschaftliche Beziehung zwischen den beiden Familien ist wahrscheinlich aber nicht wirklich nachgewiesen Entstehung Bearbeiten nbsp Wappen von Rieneck nach dem Scheibler schen Wappenbuch 1450 1480 nbsp Wappen der Herren und Grafen von HanauReinhard I von Hanau beteiligte sich in der zweiten Halfte des 13 Jahrhunderts an der Auseinandersetzung der Mainzer Erzbischofe mit den Grafen von Rieneck um die Macht im westlichen Spessart Reinhard I stand auf der Seite der Erzbischofe Der lang anhaltende Konflikt endete 1271 mit dem Sieg des Mainzer Erzbischofs Werner von Eppstein Teil des Friedensschlusses war dass eine Tochter des Grafen Ludwig III von Rieneck Elisabeth mit reicher Aussteuer und unter ihrem Stand an den Sohn Reinhards I Ulrich I verheiratet werden musste Die Hanauer offensichtlich stolz auf diesen standischen Aufstieg gestalteten ihr eigenes Wappen nach dem entsprechenden Rienecker Vorbild gelb rot nur eben Sparren statt der Rienecker Balken 2 Den bisher gefuhrten steigenden Lowen der in Reitersiegeln Reinhards I gezeigt wurde gaben sie bald auf Ulrich I Ehemann der Elisabeth von Rieneck nutzt ihn noch gemeinsam mit dem neuen Sparren Wappen auf dem geteilten Schild seines Rucksiegels 3 Der Lowe erscheint unter Ulrich II letztmals in einigen Sekretsiegeln Seit dem Ende des 13 Jahrhunderts erscheinen als Hanauer Wappensymbol nur noch die Sparren 4 Ebenfalls Ulrich II ubernimmt dann auch noch die Rienecker Helmzier einen weissen aufsteigenden Schwan mit dem die Rienecker ihre Abstammung von Lohengrin nachweisen wollten Diese identische Helmzier fuhrte zum Streit der 1367 mit einem Vergleich beendet wurde Rieneck fuhrt einen ganzen stehenden Hanau aber einen wachsenden halben Schwan Spatere Veranderungen BearbeitenEnde der Grafschaft Rieneck Bearbeiten Die Ahnlichkeit der Wappen fuhrt in spateren Jahrhunderten zu der Vermutung dass beide Hauser aus derselben Wurzel stammen Jedenfalls benutzt Graf Philipp III von Rieneck dieses Argument als absehbar wurde dass er ohne mannliche Erben sterben wurde und Kaiser Karl V um die Eventualubertragung seiner Lehen an Graf Philipp III von Hanau Munzenberg bat was der Kaiser auch gewahrte Da der Kaiser im gleichen Jahr abdankte versuchte der Graf von Hanau diese Ubertragung von dessen Nachfolger Konig Ferdinand I bestatigt zu erhalten Bevor das jedoch geschah starb Graf Philipp III von Rieneck am 3 September 1559 Hinsichtlich der materiellen Erbanspruche konnte der Graf von Hanau gegenuber den Rienecker Lehnsherren so nur wenig durchsetzen jedoch ubernahm er das Wappen der Rienecker und deren Namen in seine Titulatur Wappen der Grafschaft Hanau Lichtenberg Bearbeiten Mit der Lichtenberger Erbschaft Philipps des Alteren 1480 wurden zunachst die Wappen der Grafschaft Hanau und der Herrschaft Lichtenberg kombiniert indem der Schild geviertelt wurde und jedes der beiden Wappen zwei Mal abwechselnd dargestellt wurde 5 1590 wird dann in das Herz des Schildes das Ochsensteiner Wappen eingefugt 6 1606 wird das Wappen vollig umgestaltet Der Schild ist wieder in vier Felder eingeteilt die die Wappen von Hanau der Grafschaft Zweibrucken der Herrschaft Lichtenberg und der Herrschaft Ochsenstein zeigen Das Herzschild wird vom Wappen der Herrschaft Bitsch eingenommen 7 In der Endfassung die mit dem Regierungsantritt des Grafen Friedrich Casimir und der Vereinigung der Grafschaften Hanau Munzenberg und Hanau Lichtenberg entstand hat das Wappen nun zwei Reihen mit je drei Feldern die folgende Wappen zeigen Hanau Grafschaft Rieneck Zweibrucken Munzenberg Lichtenberg und Ochsenstein Das Herzstuck wird von dem Wappen von Bitsch eingenommen 8 Die Gestaltung ist an mehreren historischen Gebauden in Hanau noch zu sehen so am Nebeneingang des Marstalls am Kanzleigebaude des Hanauer Stadtschlosses am Frankfurter Tor sowie am Neustadter Rathaus Das Wappen enthielt nun folgende Felder in der oberen Reihe heraldisch rechts Drei rote Sparren in goldenem Feld Grafschaft Hanau Mitte Rote Balken in goldenem Feld bzw achtfach von Rot und Gold quergestreift Grafschaft Rieneck heraldisch links roter Lowe in goldenem Feld Grafschaft Zweibrucken Zweite Reihe heraldisch rechts Von Rot und Gold quergeteilt Herrschaft Munzenberg Mitte Schwarzer Lowe in silbernem Feld mit roter Schildbord Herrschaft Lichtenberg heraldisch links zwei silberne Querbalken in rotem Feld Herrschaft Ochsenstein Mittelschild Roter Schild mit goldenem Schildbort Herrschaft Bitsch Die zugehorigen Helmkleinode von der heraldisch rechten Seite 1 Wachsender Schwan Grafschaft Hanau 2 Sitzender roter Lowe zwischen zwei schwarz weissen Federbuschen Grafschaft Zweibrucken 3 Pfauenschwanz zwischen zwei rot goldenen Fahnlein auf einem Furstenhut Herrschaft Munzenberg 4 Silberner Schwan auf gekrontem Helm Grafschaft Rieneck 5 Schwanenrumpf Herrschaft Lichtenberg 6 Rumpf eines Mannes mit rot silberner Mutze und ebensolchem Kleid Herrschaft Ochsenstein Wappen der Grafschaft Hanau Lichtenberg nbsp Wappen der Grafschaft Hanau Lichtenberg bis 1642 Quadranten Grafschaft Hanau Grafschaft Zweibrucken Herrschaft Lichtenberg Herrschaft Ochsenstein Mittelschild Herrschaft Bitsch nbsp Wappen der Grafschaft Hanau Lichtenberg 1642 1736 nbsp Das kombinierte grafliche Hanauer Wappen am Kanzleibau heraldisch rechts Allianzwappen mit Magdalena Claudia von Pfalz Zweibrucken Birkenfeld Bischweiler Nachwirkungen BearbeitenEnde der Grafschaft Hanau Bearbeiten 1736 starb mit Graf Johann Reinhard III der letzte mannliche Vertreter des Hanauer Grafenhauses Aufgrund eines Erbvertrags von 1643 fiel der Hanau Munzenberger Landesteil an die Landgrafschaft Hessen Kassel aufgrund der Ehe der einzigen Tochter des letzten Hanauer Grafen Charlotte mit dem Erbprinzen Ludwig VIII von Hessen Darmstadt der Hanau Lichtenberger Anteil nach dort Beide Herrscherhauser und beide Staaten sowie deren Nachfolgestaaten das Kurfurstentum Hessen bis zu seinem Untergang 1866 und das Grossherzogtum Hessen bis zur Einfuhrung der Republik 1918 fuhrten das Hanauer Wappen als Bestandteil des eigenen Wappens weiter Heutige Nutzung Bearbeiten Hauptartikel Liste der Wappen mit hanauischen Sparren Das Wappen wird heute von der Stadt Hanau weiter genutzt Dabei durchlief es einige Veranderungen Die heute gultige Form geht auf einen Vorschlag des Heraldikers Adolf Matthias Hildebrandt aus dem Jahr 1905 zuruck die bereits versuchte einige unhistorische Elemente wegzulassen 9 Auch die Fursten von Hanau verwenden das alte Hanauer Wappen als Bestandteil des eigenen Wappens Zahlreiche weitere Gebietskorperschaften nutzen das Hanauer Wappen als Teil des eigenen 10 spatere Nutzungen des Hanauer Sparrenwappens nbsp Wappen des Grossherzogtums Darmstadt das Wappen von Hanau unten Mitte nbsp Wappen des Kurfurstentums Hessen das Wappen von Hanau oben Mitte geviertelt mit Rieneck nbsp Wappen der Stadt HanauLiteratur BearbeitenHans Peter Lachmann Siegel der Herren und Grafen von Hanau In Eckhard Meise Hrsg 675 Jahre Altstadt Hanau Festschrift zum Stadtjubilaum und Katalog zur Ausstellung im Historischen Museum der Stadt Hanau am Main Peters Hanau 1978 ISBN 3 87627 242 4 S 141 149 Uta Lowenstein Grafschaft Hanau In Ritter Grafen und Fursten weltliche Herrschaften im hessischen Raum ca 900 1806 Handbuch der hessischen Geschichte 3 Veroffentlichungen der Historischen Kommission fur Hessen 63 Marburg 2014 ISBN 978 3 942225 17 5 S 196 230 Alfred Matt Les Armoiries In Societe d Histoire et d Archaeologie de Saverne et Environs Hrsg Cinquieme centenaire de la creation du Comte de Hanau Lichtenberg 1480 1980 Pays d Alsace 111 112 2 3 1980 S 59 62 Eckhard Meise Herrschaftswappen in der Hanauer Innenstadt In Neues Magazin fur Hanauische Geschichte Nr 2 2000 S 74 103 Theodor Ruf Hanau und Rieneck Uber das wechselhafte Verhaltnis zweier benachbarter Adelsgeschlechter im Mittelalter In Neues Magazin fur Hanauische Geschichte Bd 8 Nr 6 1986 S 300 311 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Wappen der Grafschaft Hanau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Schatze des Staatsarchivs Marburg Druckbogen mit Darstellung Hanauischer Siegel mit handschriftlichen Zusatzen 18 JahrhundertEinzelnachweise Bearbeiten Lowenstein S 212 Lachmann S 141 Abweichende Erklarungen bei Lowenstein S 212f Diese ignorieren allerdings dass die Ubereinstimmung zwischen dem Rienecker und dem Hanauer Wappen grosser ist als bei allen anderen Ableitungen und weiter die Ubereinstimmung der Helmzier Lachmann S 141 u Abb 81b Meise Herrschaftswappen S 79f Matt S 61 Matt S 60 Abb 3 Matt S 62 Abb 4 Matt S 62 Abb 5 Zur Geschichte des Stadtwappens siehe Eckhard Meise Die Wappen der vereinigten Stadte Hanau In Neues Magazin fur Hanauische Geschichte 2005 S 41 77 zur Tatigkeit Hildebrandts besonders S 65ff Vgl hier Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Wappen der Grafschaft Hanau amp oldid 237817001