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Christoph Franz von Hutten Stolzenberg 19 Januar 1673 in Mainberg 25 Marz 1729 in Wurzburg war ein deutscher Theologe Domherr und von 1724 bis 1729 Furstbischof von Wurzburg Hochrelief Tondo Darstellung des Furstbischofs auf seinem Epitaph im Wurzburger DomChristoph Franz von Hutten Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Ausbildung 3 Kirchliche Laufbahn 4 Furstbischof 5 Tod 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenChristoph Franz von Hutten war der alteste mannliche Nachkomme des Ritters Johann von Hutten 17 Oktober 1629 19 Mai 1690 und dessen Frau Anna Maria geborene Freiin von Hagen zur Motten und Buschfeld 1649 18 Januar 1698 der das Erwachsenenalter erreichte Als Familienoberhaupt nahm er ab 1690 die kooperativen Pflichten der Familie als Mitglied des Ritterkantons Rhon Werra wahr Seiner Familie liess er zur Unterstutzung immer wieder Geld zufliessen Ausbildung BearbeitenVon 1680 bis 1685 erhielt er eine schulische Ausbildung am Priesterseminar Wurzburg Anschliessend studierte er am Collegium Germanicum in Rom 1690 und 1691 war er an der Universitat Siena eingeschrieben seinen Abschluss machte er an der Universitat Mainz Eine Kavalierstour fuhrte ihn durch Italien Spanien und Frankreich Er sprach mehrere Sprachen Kirchliche Laufbahn Bearbeiten nbsp Huttenschlosschen Wurzburg nbsp Zehntkeller in Iphofen mit Huttens Wappen uber der Einfahrt nbsp Chr Fr v Hutten Stich von Johann Balthasar Probst 1725 Schon am 1 Februar 1686 wurde er durch Kollation Domizellar in Wurzburg und Kanonikus des Ritterstifts Comburg Am 2 Marz 1711 erhielt er das Kanonikat eines Domherrn in Bamberg Am 26 Januar 1713 wurde er Domkapitular am 14 August 1714 Prasident des Obersten geistlichen Rates und am 12 November 1716 Domdekan in Wurzburg Letzteres Amt gab er nach seiner Wahl zum Bischof auf Am 31 Oktober 1717 empfing er die Priesterweihe Kurz danach wurde er Propst des Kollegiatstiftes Haug Auch erhielt er die Pfrunde des kurmainzischen Ritterstifts St Ferrutius in Bleidenstadt Als Domdekan verantwortlich fur das Gebaude der Bischofskirche liess er die Grabdenkmaler um sie sicherer zu erhalten entlang der Wande aufstellen eine Massnahme der der Erhalt vieler Grabdenkmaler im Wurzburger Dom zu verdanken ist Auch entdeckte er unter dem Dach der Kirche Reste der alten Dombibliothek was in der damaligen gelehrten Welt Aufsehen erregte Christoph Franz von Hutten nahm das zum Anlass eine Domkapitelbibliothek fur die Bucher und ein Archiv fur ebenfalls aufgefundene Handschriften einzurichten Furstbischof Bearbeiten nbsp Epitaph fur Christoph Franz von Hutten Sohn von Anna Maria von Hagen und Johann von Hutten zum Stolzenberg im Dom zu WurzburgNach dem plotzlichen Tod seines Vorgangers Johann Philipp Franz von Schonborn 1673 1724 versuchte der Wiener Hof den Bruder des verstorbenen Bischofs Friedrich Karl von Schonborn 1674 1746 als Nachfolger durchzusetzen Dieser war aber bekannt fur einen absolutistischen Regierungs und Lebensstil Davor furchtete sich das Wurzburger Domkapitel und wahlte deshalb den ihm als fachlich versiert bekannten Christoph Franz von Hutten am 2 Oktober 1724 zum 79 Bischof von Wurzburg Kaiser Karl VI war verstimmt Der neue Bischof blieb jedoch bei der kaiserfreundlichen Politik seiner Vorganger und die Zeit von 1719 bis 1746 wird seit dem 18 Jahrhundert als Schonbornzeit bezeichnet In seiner Amtsfuhrung galt Bischof Christoph Franz als volksnah und beliebt Er war der Marienverehrung zugewandt So forderte er die Kapuziner in Mariabuchen bei Lohr Steinbach und den Bau der neuen Munsterschwarzacher Kloster Basilika durch Balthasar Neumann Ihn liess er auch die Befestigungsanlagen der Festung Marienberg verstarken Er fugte den viergeschossigen Geschutz oder Maschikuliturm hinzu Im Jahr 1725 beauftragte er Anton Clemens Lunenschloss mit der Erstellung von Entwurfen zu einem Figurenprogramm fur die Alte Mainbrucke Ausgefuhrt wurden die zwolf Heiligenstatuen ab 1728 29 1 Dagegen verlangsamte Bischof Christoph Franz den von seinem Vorganger begonnenen Bau der Wurzburger Residenz wegen der angespannten Haushaltslage des Bistums Den bereits begonnenen Nordflugel liess er von Balthasar Neumann unter Dach bringen Wahrend der Bauzeit wohnte er im benachbarten Rosenbachpalais Er starb als die Residenz gerade bezugsfertig war Die von seinem Vorganger betriebenen Reformen vor allem im Bildungsbereich verfolgte er weiter Wirtschaftlich vertrat er ganz zeitgemass eine Politik des Merkantilismus und vertrat gegenuber dem Domkapitel offensiv Steuererhohungen um die anstehenden Investitionen zu finanzieren Wahrend seiner Amtszeit forderte er weiter Kunste und Wissenschaften Den Historiographen Johann Georg von Eckhart 1664 1730 beauftragte er mit der Herausgabe der Kommentare zur Ostfrankischen Geschichte Der Universitat Wurzburg stiftete er ein Anatomisches Theater und setzte dort den 1724 aus Paris berufenen Chirurgen Louis Sivert 2 bis 1725 als Prosektor 3 ein Der unter Christoph Franz in Wurzburg errichtete Lehrstuhl fur Mathematik war der erste der Philosophischen Fakultat der mit einem Laien besetzt wurde Tod BearbeitenAm 25 Marz 1729 starb Bischof Christoph Franz an einer Lungenentzundung Er wurde am 26 April im Wurzburger Dom beigesetzt Zu seinem Nachfolger wurde nun doch Friedrich Karl von Schonborn gewahlt Die lateinische Inschrift seiner Gedenkplatte im Wurzburger Dom lautet in deutscher Ubersetzung Steh Wanderer und schau Christoph Franz des Heiligen Romischen Reiches Furstbischof von Wurzburg und Herzog von Ostfranken ein Wurm und kein Mensch im Leben jetzt Staub und Asche im Tod Auf Erden hatte er Johannes von Hutten zu Stolzenberg zum Vater und Anna Maria von Hagen zur Mutter Durch diese hatte er mit dem Leben und dem Blut die Liebe zu den Tugenden geschopft Durch die Stimme Gottes und des Volkes wurde er im Jahr 1724 am 2 Oktober zum Wurzburger Bischof gewahlt Nachdem er der Wurzburger Kirche vier Jahre funf Monate und 23 Tage vorgestanden hatte starb er im 56 Jahr seines Lebens im Jahr 1729 am 25 Marz wurdig die unversehrten Zeiten zu erfullen soweit du Urteile der Menschen berucksichtigst Wenn Du seine Tugenden und Verdienste betrachtest ist er langst reif fur den Himmel Wanderer bete im Auftrag des Verstorbenen Gott erbarme dich meiner nach deiner grossen Barmherzigkeit Literatur BearbeitenErich Bachmann Burkhard von Roda Werner Helmberger Residenz und Hofgarten Wurzburg Amtlicher Fuhrer 200 Seiten Verlag Bayerische Verw d staatl Schlosser Garten u Seen Auflage 13 neubearb Aufl Oktober 2001 ISBN 3 932982 41 X Friedrich Wilhelm Bautz Christoph Franz von Hutten In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 2 Bautz Hamm 1990 ISBN 3 88309 032 8 Sp 1221 1222 Artikel Artikelanfang im Internet Archive W Fleckenstein Geschichte des Hochstifts Wurzburg Buchstabe H Diss masch Wurzburg 1924 NDB X 98 LThK V 550 Georg Wilhelm Hanna Ministerialitat Macht und Mediatisierung Die Ritteradligen von Hutten ihre soziale Stellung in Kirche und Staat bis zum Ende des Alten Reiches Hanauer Geschichtsblatter 44 Hanau 2007 S 318ff ISBN 3 935395 08 6 Diss Bamberg 2006 auf dem OPUS Server PDF 7 024 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Christoph Franz von Hutten Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Christoph Franz von Hutten auf catholic hierarchy orgEinzelnachweise Bearbeiten Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band 2 Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Ubergang an das Konigreich Bayern 1814 Theiss Stuttgart 2004 ISBN 3 8062 1477 8 S 576 678 und 942 952 hier S 663 f Henning Barmig Loys Syvert Louis Sivert In Die Personalbibliographien der an der Medizinischen Fakultat der Alma Mater Julia zu Wurzburg von 1582 bis 1803 lehrenden Professoren mit biographischen Angaben Medizinische Dissertation Friedrich Alexander Universitat Erlangen Nurnberg 1969 S 30 Andreas Mettenleiter Das Juliusspital in Wurzburg Band III Medizingeschichte Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Wurzburg anlasslich der 425jahrigen Wiederkehr der Grundsteinlegung Stiftung Juliusspital Wurzburg Druck Bonitas Bauer Wurzburg 2001 ISBN 3 933964 04 0 S 384 VorgangerAmtNachfolgerJohann Philipp Franz von SchonbornFurstbischof von Wurzburg 1724 1729Friedrich Karl von Schonborn BuchheimNormdaten Person GND 117073873 lobid OGND AKS VIAF 49993694 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Hutten Christoph Franz vonALTERNATIVNAMEN Hutten Christof Franz vonKURZBESCHREIBUNG Furstbischof von WurzburgGEBURTSDATUM 19 Januar 1673GEBURTSORT MainbergSTERBEDATUM 25 Marz 1729STERBEORT Wurzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Christoph Franz von Hutten amp oldid 234094561