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Das Huttenschlosschen ist ein um 1720 als Sommerresidenz erbautes barockes Anwesen in Wurzburg das im Zweiten Weltkrieg stark zerstort und danach wiederaufgebaut wurde Bereits seit 1884 wird es als Korporationshaus der Studentenverbindung Corps Rhenania Wurzburg genutzt Huttenschlosschen in der Sanderglacisstrasse 2010Corpshaus 1910 Blick von der Gartenseite Inhaltsverzeichnis 1 Barockes Reprasentationsobjekt 2 Zeit als Corpshaus 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBarockes Reprasentationsobjekt Bearbeiten nbsp Darstellung des Furstbischofs Christoph Franz von Hutten auf seinem Epitaph im Wurzburger DomDas Gebaude wurde in den Jahren 1719 bis 1721 vom damaligen Domdekan und spateren Furstbischof Christoph Franz von Hutten 1673 1729 als privates Sommerschlosschen Lusthaus in einem reprasentativen Park erbaut Architekt war aufgrund von neuen Archivalienfunden eindeutig der damalige Hofbaumeister Joseph Greissing dessen Planungen ein seinerzeit sehr beruhmtes Gartenpalais in Wien zum Vorbild hatten 1 2 Moglicherweise wollte Christoph Franz von Hutten er war Anfuhrer der Anti Schonborn Partei im Domkapitel mit dem Bauwerk seinen Anspruch auf die Position des Furstbischofs untermauern in die er dann 1724 tatsachlich gewahlt wurde Entsprechend dieser Rangerhohung erfolgte eine weitere Ausgestaltung der Gartenanlage 1724 bis 1729 Das Ensemble aus Schlosschen und Park wurde im Sudwesten der Stadt direkt ausserhalb der damals noch bestehenden Stadtbefestigung errichtet Wahrend der Park zur offentlichen Nutzung freigegeben wurde blieb das Schlosschen dem Hausherrn vorbehalten Eine im Mauerwerk eingemeisselte Inschrift bezeugte das Konzept publicae amoenitati et privatae salubritati Zur offentlichen Annehmlichkeit und zur eigenen Gesundheit Im Jahre 1803 verkaufte die Familie von Hutten die Grundstucksparzelle und das Gebaude Danach hatte die Immobilie bis zum Jahre 1884 sechs verschiedene Besitzer Als um die Mitte des 19 Jahrhunderts die Entfestung Wurzburgs begann also der Ruckbau der alten militarischen Befestigungsanlagen wurde der Park zunehmend durch den Bau von Mietshausern zerteilt Im Jahre 1854 hatte der Hutten sche Garten um das Gebaude nur noch ein Zehntel der ursprunglichen Grosse und das Grundstuck verwahrloste zunehmend Zeit als Corpshaus BearbeitenIm November 1884 erwarb die Altherrenschaft des Corps Rhenania Wurzburg Grundstuck und Gebaude Das Schlosschen und vor allem der grosse Festsaal wurden renoviert die Stuckdecke wurde erneuert und neu ausgemalt Bis um 1900 erfolgten im Zuge der Mainuferregulierung weitere stadtebauliche Massnahmen die das Gelande um das Schlosschen massgeblich veranderten Beim Bau der Ludwigsbrucke und des Hochkais wurde das Gelande um das Schlosschen um 1 6 Meter aufgeschuttet Das Huttenschlosschen wurde deshalb in den Jahren 1904 1905 abgetragen vom Mainufer etwas aufwarts an seinen heutigen Standort Sanderglacisstrasse 10 transloziert 3 und mit Rekonstruktion der Freitreppe und der historischen Stuckdecken weitgehend mit den Originalmaterialien wieder aufgebaut Dabei wurde es auch unterkellert Das Gebaude wurde zusammen mit den beiden Seitentoren um 90 Grad gedreht dadurch entstand zugleich ein Achsenbezug zum neuen Ringpark an der Stelle der ehemaligen Stadtbefestigung Die Gartenparzelle um das Gebaude erinnerte an die alte Funktion als Gartenschlosschen sie wurde in den 1970er Jahren abermals verkleinert Beim Bombenangriff auf Wurzburg am 16 Marz 1945 wurden zwei Drittel des Gebaudes beschadigt Das Dach das Dachgeschoss die Decken uber dem ersten Stock und dem Erdgeschoss der Balkon zur Strasse hin und die gesamte Inneneinrichtung wurden zerstort Nur die massiven Aussen und Innenwande blieben stehen Erhalten blieben auch diejenigen Deckenstuckaturen des Saales welche zeitweilig nach Munchen ausgelagert waren 4 Im Jahre 1950 baute das Corps Rhenania das Huttenschloss wieder auf Das Richtfest des Wiederaufbaus wurde am 8 Dezember 1951 gefeiert nbsp Huttenschlosschen Ruckansicht im Jahre 2010 nbsp Detail des Einfahrtstors nbsp Schilder am Gebaude Die Nennung G Bayers ist ein Irrtum Literatur BearbeitenDas Huttenschlosschen zu Wurzburg Das alteste Corpshaus In Deutsche Corpszeitung 58 1957 S 73 77 Guntram Althaus Tauche die Seele in kuhlenden Wein Die Prasentation des Deckengemaldes in unserem Festsaal am 24 Marz 1999 in Das Huttenschlosschen Nachrichtenblatt der Alten und Jungen Wurzburger Rhenanen Nr 101 August 1999 S 27 33 Bettina Amthor Winfried Gaisser Das Huttenschloss In Das Huttenschlosschen Nr 100 Marz 1999 S 73 78 mit zahlreichen weiteren Literaturnachweisen Heinz Rotter Schlosser in Unterfranken Coburg 1991 Kurt Stucke Das Huttenschlosschen Corpshaus der Rhenania Wurzburg In Kurt Stucke Klaus Oskar Leyde Hg Geschichte des Corps Rhenania Wurzburg 1940 2000 Rasch Verlag Bramsche S 149 172 Kurt Stucke Die Stuckdecke im Festsaal unseres Huttenschlosschens ist das Original der Bruder Castelli und kein Abguss In Das Huttenschlosschen Nr 103 August 2000 S 84 87Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Huttenschlosschen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Huttenschlosschen im WurzburgWiki Corps Rhenania Unser Huttenschlosschen Memento vom 26 September 2013 im Internet Archive Corps Rhenania Wurzburg mit einigen BildernEinzelnachweise Bearbeiten Johannes Mack Der Baumeister und Architekt Joseph Greissing Mainfrankischer Barock vor Balthasar Neumann In Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte Hrsg 8 Reihe Quellen und Darstellungen zur frankischen Kunstgeschichte Band 16 Wurzburg 2008 ISBN 978 3 86652 816 1 S 38 119 485 491 496 671 672 und ofter Eine Copia der Baurechnung befindet sich im Vorarlberger Landesarchiv Bregenz Miscellanea Schachtel 196 8 Bis 16 November 1721 letzte Abschlagszahlung an Greissing war der Baukorper vollendet Fruhere freihandige Zuschreibungen an Balthasar Neumann oder Georg Bayer sowie freihandige Datierungen in der alteren Literatur von dort immer wieder abgeschrieben sind damit hinfallig Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock 2004 S 947 Stefan Kummer Architektur und bildende Kunst von den Anfangen der Renaissance bis zum Ausgang des Barock 2004 S 658 Burgen und Schlosser in Wurzburg Residenzen und Schlosser Wurzburger Residenz Altes Schloss Rottenbauer Rebstocksches Schloss Huttenhof Huttenschlosschen Oberes Schloss Rottenbauer Unteres Schloss Rottenbauer Wolfskeelsches Schloss SteinburgBurgen und Ruinen Ruine Schenkenschloss Burg Rossberg Festungen Festung Marienberg Festung Unser Frauen Berg Burgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burgstall Oberdurrbach 49 78525 9 9290611111111 Koordinaten 49 47 6 9 N 9 55 44 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Huttenschlosschen Wurzburg amp oldid 233596068