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Der Bombenangriff auf Wurzburg am 16 Marz 1945 war der schwerste von mehreren Angriffen den die Stadt in den letzten Wochen des Zweiten Weltkriegs ertragen musste Der Angriff dauerte 20 Minuten und wurde durch die britische Royal Air Force ausgefuhrt Den Bomben fielen etwa 4000 bis 5000 Menschen zum Opfer und die historische Altstadt wurde zu 90 zerstort Zwei Wochen spater begann die Schlacht um Wurzburg durch US Bodentruppen die mit der Ubernahme der Stadt endete Luftbild 1945 von Osten Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Hauptangriff 3 Fluchtwege durch den Feuersturm 4 Bergung der Bombenopfer 5 Wiederaufbau aus den Ruinen 6 Gedenken 6 1 Dokumentations und Gedenkstatten 6 2 Jahrliches Gedenken am 16 Marz 6 3 Sonstige Gedenkveranstaltungen 6 4 Rechtsextremer Missbrauch des Gedenkens 7 Zitate von Zeitzeugen 8 Siehe auch 9 Dokumentarfilme 10 Literatur 11 Weblinks 12 Anmerkungen und EinzelnachweiseVorgeschichte BearbeitenMit der Casablanca Direktive vom 21 Januar 1943 wurde eine gemeinsame aufeinander abgestimmte Bomberoffensive britischer und US amerikanischer Luftstreitkrafte beschlossen Dabei ubernahm die 8 US Luftflotte der USAAF die systematische Zerstorung von Infrastruktur und strategischen Schlusselindustrien vor allem jedoch der Treibstoffherstellung und versorgung in Deutschland durch Tagesangriffe Das britische Bomber Command koordinierte Nachtangriffe auf Deutschland da die Royal Air Force ihre Bomberverbande nicht durch Begleitjager schutzen konnte Der vom britischen Ministry of Economic Warfare MEW erstellte sogenannte Bomber Baedeker klassifizierte Wurzburg als Stadt von geringer Bedeutung fur die deutsche Rustungsindustrie Dementsprechend wurden hier die Zielcodechiffren GH 646 fur ein Eisenbahnzentrum geringer Wichtigkeit und GH 5566 fur Transportanlagen verwendet Die Wahrscheinlichkeit dass Wurzburg bombardiert werden wurde war angesichts dieser Einschatzung relativ gering da sich Flachenbombardements nicht zur Ausschaltung von Verkehrs und Transporteinrichtungen eigneten Andererseits war der RAF durch die Area Bombing Directive bereits 1942 die negative Beeinflussung der Moral der Zivilbevolkerung mit Brandbomben vorgegeben worden incendiary attacks 1 Bis Ende 1944 waren die Grossstadte Deutschlands schon weitgehend zerstort den alliierten Bomberflotten gingen schlichtweg die Ziele aus Von einer auf den 22 November 1944 datierten Liste von sogenannten Fullzielen fur allgemeine Flachenangriffe wurden sieben Zielstadte gestrichen und zusammen mit drei weiteren Stadten auf eine spezielle Liste fur die von Churchill der 1909 Wurzburg besucht hatte und sich ins Goldene Buch als President of the Board of Trades eingetragen hatte 2 geforderten Flachenbombardements in Mittel und Ostdeutschland gesetzt Auf der allgemeinen Flachenangriffszielliste befanden sich damit nur noch sechs Stadte Das Combined Strategic Target Committee Zielauswahlgremium setzte daher elf neue Zielstadte auf eine neue Liste mit Datum vom 8 Februar 1945 Man orientierte sich dabei u a an einer alteren Liste vom 23 Januar 1945 fur potentielle Flachenangriffsziele Auf dieser Liste war zum ersten Mal der Name Wurzburg aufgetaucht Von dieser alteren Liste wurde Wurzburg an 10 Stelle in die neu erganzte Liste fur filler targets vom 8 Februar 1945 aufgenommen Der Stellvertreter von Arthur Harris Oberbefehlshaber des Bomber Command war Air Vice Marshal Robert Saundby der als begeisterter Angler alle fur Flachenbombardements geeigneten deutschen Stadte mit einem Fish code versah 3 Wurzburg erhielt als eine von 94 Stadten die Bezeichnung Bleak Ukelei Stadte ohne militarische Bedeutung wurden auf die Liste mit Zielen 1 und spater 2 Ordnung fur den Einsatz von Brandbomben gesetzt wenn sie leicht zerstorbar und sehr feuergefahrdet waren Auf Grund von Brandplanen wurden mittelalterliche Stadtzentren bevorzugt Wurzburg erhielt seinen ersten kleineren Bombenangriff im Februar 1942 Nahe Sudbahnhof in der Nacht 24 25 Februar 1944 sturzte ein angeschossener Lancaster Bomber in die Innenstadt 4 am 21 Juli 1944 verirrten sich acht amerikanische B17 Bomber nach Wurzburg 32 Tote und 77 Verletzte 5 Weitere Angriffe aus der Luft fanden am 5 Dezember 1944 und am 13 Januar 1945 statt 6 Im Jahr 1945 erfolgten gemass alliierten Unterlagen weitere Luftangriffe am 4 5 Februar RAF zwei De Havilland DH 98 Mosquito Lowenbrucke und Grombuhl 7 5 6 Februar RAF sechs De Havilland Mosquito Innenstadt 8 12 13 Februar RAF vier De Havilland Mosquito 9 19 20 Februar RAF drei o m De Havilland Mosquito Innenstadt 10 11 23 Februar USAAF 37 B17 Bomber Hauptbahnhof und Bahnanlagen 12 3 4 Marz RAF 42 De Havilland Mosquito gesamtes Stadtgebiet 13 22 Marz USAAF acht B24 Bomber Bahnanlagen Bis Marz 1945 lebte die Bevolkerung Wurzburgs noch weitgehend in der Illusion von einem Grossangriff verschont zu bleiben da die Stadt einerseits viele Krankenhauser andererseits keine nennenswerte kriegswichtige Industrie hatte Der Wurzburger Kampfkommandant Generalmajor Karl Bornemann hatte gemass seinem Nachfolger Richard Wolf nur unzureichende Vorbereitungen zur Verteidigung der Stadt getroffen 14 Der Hauptbahnhof und das Bahngelande waren als Eisenbahnknotenpunkt am 23 Februar 1945 durch einen gezielten amerikanischen Bombenangriff erheblich beschadigt worden Schliesslich sollte Anfang April der Krieg fur Wurzburg durch Einmarsch von US Infanterie zu Ende gehen Aber bereits nach dem dritten kleineren Angriff vom 5 Februar 1945 liess Gauleiter Otto Hellmuth als Reichsverteidigungskommissar in der Mainfrankischen Zeitung dem amtlichen Organ der NSDAP und der Staats und Gemeindebehorden eine deutliche Warnung im Stil einer von Ohnmacht gepragten NS Propaganda verkunden Der hasserfullte Feind ist hemmungslos in seinem Vernichtungswillen Sein Luftterror macht weder Halt vor Frauen und Kindern noch vor alten Kulturstatten Mehr denn je ist es unsere Pflicht fur den Ernstfall das Menschenmogliche vorzubereiten Wir haben keinerlei Grund mehr anzunehmen dass die Luftpiraten Wurzburg verschonen Die Schaden an allen uber die Stadt verteilten Kirchen und Klostereinrichtungen berichtete das Wurzburger Diozesanblatt am 6 April 1945 15 Hauptangriff BearbeitenBeim RAF Bomber Command in High Wycombe westlich von London war inzwischen die Entscheidung gefallen aufgrund der vorausgesagten gunstigen Witterungsverhaltnisse am 16 Marz 1945 das bis dahin noch relativ unzerstorte Wurzburg als filler target fur einen Flachenangriff auszuwahlen Die von vielen Fachwerkbauten bestimmte Bausubstanz und die raumliche Enge der Altstadt versprachen die Auslosung eines Feuersturms Beauftragt mit diesem Angriff wurde die No 5 Bomber Group die auch beim schwersten Angriff auf Dresden am 13 14 Februar 1945 entscheidend beteiligt war Das kleine Wurzburg wurde zu einem noch hoheren Anteil zerstort als Dresden Am 16 Marz 1945 starteten ab 17 00 Uhr uber 500 Bomber der No 1 No 5 und No 8 Bomber Group von ihren Flugplatzen zu einem Sammelpunkt westlich von London und formierten sich zum Flug auf die Angriffsziele Wurzburg und Nurnberg Der Bomberstrom bewegte sich zur Tauschung der deutschen Luftabwehr auf einer gewundenen Route uber die Mundung der Somme Reims und die Vogesen auf seine Ziele zu Der Rhein wurde sudlich von Rastatt uberquert Uber dem Reichsgebiet stiegen die Maschinen auf die zur Bombardierung vorgesehenen Hohen zwischen 2 400 und 3 700 m Gegen 21 00 Uhr uberflogen die fur Wurzburg bestimmten 225 Lancaster Bomber und 11 Mosquito Bomber der No 5 Bomber Group den Raum Lauffen am Neckar und steuerten von Suden kommend ihr Ziel an In Wurzburg wurde gegen 19 00 Uhr offentliche Luftwarnung Kleinalarm und gegen 20 00 Uhr Voralarm ausgelost Aufgrund einer Meldung des Funk Horchdienstes in Limburg an der Lahn an die Befehlsstelle des mainfrankischen Gauleiters wurde fur die Wurzburger Bevolkerung um 21 07 Uhr Vollalarm gegeben Als Angriffszeit H Hour war fur Wurzburg 21 35 Uhr festgelegt worden Die Zeit uber dem Zielgebiet d h uber der gesamten Innenstadt wurde mit H 7 min 21 42 Uhr vorgegeben Dem ging um 21 25 Uhr ein ca 10 minutiger Zeitraum zur Markierung des Zielgebietes durch die Pathfinder Force voraus Hierzu wurde das Stadtgebiet mit grunen Leuchtbomben markiert Die Ausleuchtung dieses abgesteckten Zielgebietes erfolgte durch Leuchtbomben an kleinen Fallschirmen flares von der deutschen Bevolkerung auch als Christbaume bezeichnet Als Markierungspunkt fur die einfliegenden Bomber wurden die Sportplatze an der Mergentheimer Strasse in Hohe des Judenbuhlweges bestimmt Dieser Punkt wurde um 21 28 Uhr mit roten Zielmarkierungsbomben kenntlich gemacht Die zum Schluss der Markierungsphase abgeworfenen gelben Leuchtbomben bedeuteten die Bestatigung dieser Markierung Die Bombardierung erfolgte sodann mit Zeitverzogerung in Sektoren sector bombing Hierzu mussten die mit Spreng und Brandbomben bestuckten Lancaster Bomber den roten Markierungspunkt uberfliegen eine speziell fur jedes Flugzeug zugewiesene Flughohe und Flugbahn einnehmen und ihre Bombenlast zeitversetzt auslosen Das abgesteckte Zielgebiet wurde also facherformig uberflogen und die unterschiedlichen Bomben Auslosezeiten bewirkten eine flachendeckende Wirkung Uberwacht wurde der detailliert geplante Ablauf vom sogenannten master bomber Bei einer Marschgeschwindigkeit von 350 km h hat ein Bomber in weniger als einer Minute das gesamte Zielgebiet uberflogen nbsp Luftmine HC 4000 LB 1780 kg nbsp Eine Lancaster wirft 1945 wahrend eines Tagangriffs zuerst eine 2 t Luftmine links und dann gebundelt 2 kg Stabbrandbomben rechts ab nbsp Britische Stabbrandbombe INC 4 LB 2 kg und Uberreste vom 16 Marz 1945Der Bombenhagel traf Wurzburg in der Zeit von 21 35 bis 21 42 Uhr Zuerst wurden die meisten Dacher und Fenster in der Altstadt mit 256 schweren Sprengbomben und Luftminen zerstort um so die brandentfachende Wirkung der uber 300 000 Stabbrandbomben zu begunstigen Insgesamt wurden folgende Bombenmengen abgeworfen 5 High Capacity Bomben je 5 443 kg 179 Wohnblockknacker je 1 814 kg 72 Sprengbomben je 453 5 kg 307 650 Stabbrandbomben je 1 81 kg und 251 Markierungsbomben Das Gesamtgewicht der Sprengbomben betrug 395 55 t und das der Markierungs und Brandbomben 586 97 t Innerhalb kurzer Zeit entstand aus vereinzelten Brandnestern ein einziger flachendeckender Brandherd der sich zu einem Feuersturm mit Temperaturen von 1000 bis 2000 C entwickelte Die Menschen konnten nur in provisorisch vorbereiteten Kellerraumen Schutzraum Zuflucht suchen befestigte Bunker gab es kaum Um das Auffinden dieser Schutzraume und die Rettung von Verschutteten zu erleichtern wurden die Schutzraume und deren Ausgange mit Beschriftungen auf Hauswanden und Schildern markiert z B SR LSR fur Schutzraum Luftschutzraum NA fur Notausgang KSR fur Kein Schutzraum Diese Markierungen finden sich heute noch vereinzelt im Stadtbild Um wahrend des Grossbrandes nicht verschuttet zu werden oder zu ersticken sturzten viele Menschen ins Freie und versuchten das Mainufer oder den Stadtrand zu erreichen Die Feuerwehren nahmen einen aussichtslosen Kampf gegen das Feuer auf und versuchten Wassergassen zu schaffen Beim Anflug auf Wurzburg wurde ein Lancaster Bomber von einem deutschen Nachtjager bei Aufstetten abgeschossen funf weitere gingen wahrend oder nach dem Angriff verloren 16 In den Medien wurde die Stadt Wurzburg danach als Grab am Main bezeichnet 17 Eine genaue Zahl der Opfer des 16 Marz 1945 ist nicht bekannt Lange Zeit wurde von einer Zahl von etwa 5000 Toten ausgegangen was jedoch eine Studie von Hans Peter Baum in Frage stellt In Hans Oppelts Buch Wurzburger Chronik des denkwurdigen Jahres 1945 werde zwar die Zahl von 5000 Opfern einmal genannt jedoch nicht allein als Zahl der Opfer der Bombennacht Vielmehr bezog Oppelt diese Zahl auf alle Kriegshandlungen in und um Wurzburg namlich vom Beginn der Luftangriffe am 4 Februar 1945 bis zur abschliessenden Einnahme der Stadt am 6 April 1945 18 Baum errechnete dass sich die tatsachliche Opferzahl beim Bombenangriff bei etwa 4000 bewegen durfte 19 Noch in einer Entfernung von 230 Kilometern konnten die abfliegenden Bomberbesatzungen den Feuerschein der brennenden Stadt erkennen Gegen 2 00 Uhr morgens am 17 Marz 1945 kehrten die letzten Bomber zu ihren Stutzpunkten zuruck Der Abschlussbericht von No 5 Bomber Group vom 10 April 1945 bemass den Zerstorungsgrad der Innenstadt mit 90 in der Altstadt blieben sechs Hauser an der Juliuspromenade und ein Haus in der Buttnergasse vermutlich durch Loschen oder Entfernen der eingeschlagenen Stabbrandbomben erhalten und fur die Randbezirke mit 68 Uberdurchschnittlich stark zerstort 85 wurde auch der Stadtteil Heidingsfeld da einige Bomberbesatzungen schon vor Erreichen der ersten Zielmarkierungen ihre Bomben auslosten Der britische Abschlussbericht nennt sogar 1207 t Bomben Unbetroffen von diesem Grossangriff blieben der heutige Stadtteil Versbach und die Randgemeinde Veitshochheim Der durchschnittliche Zerstorungsgrad fur Wurzburg wurde mit 82 errechnet 21 062 Wohnungen und 35 Kirchen in Wurzburg waren zerstort Zu den zerstorten Baudenkmalern gehorten unter anderem der Dom und Teile der Wurzburger Residenz darunter der Spiegelsaal das Treppenhaus mit dem beruhmten Fresko von Giovanni Battista Tiepolo blieb stehen die fur das 18 Jahrhundert kuhne Deckenkonstruktion hielt sogar dem einsturzenden Dachstuhl stand Die US Besatzungstruppen sorgten nach Kriegsende sofort und vorbildlich fur eine bauliche Sicherung einsturzgefahrdeter Baudenkmaler Es gab 2 7 Millionen Kubikmeter Trummerschutt erst 1964 waren diese vollstandig geraumt Fluchtwege durch den Feuersturm BearbeitenVom Zeitzeugen Hans Schwabacher gibt es eine Schilderung Er konnte sich mit seinen beiden Geschwistern nicht aus dem Keller seines Hauses in der Domerschulstrasse 25 retten und zwar weder aus dem normalen Ausgang noch aus dem Notausgang des brennenden Hauses Erst nach Durchquerung der Keller funf weiterer benachbarter Hauser kam er in der Kettengasse auf die Strasse Dann floh er in den Hofgarten passierte die Orangerie und trankte die Kleider im Teich mit Wasser da Funken durch die Luft flogen und Baume brannten Sie mussten durch die Busche kriechen und fanden erst im Hofgarten Schutz in einem Luftschutzraum 500 Meter hinter der Residenz So uberlebten sie das Inferno 20 Bergung der Bombenopfer BearbeitenDie Einwohnerzahl Wurzburgs betrug vor Kriegsbeginn ca 108 000 Anfang 1945 werden sich dort auch angesichts des nahen Kriegsendes Versorgungslage Militardienst etc noch ca 75 000 bis 85 000 Menschen aufgehalten haben Am Tag der Einnahme durch amerikanische Truppen 6 April wurden 36 850 Stadtbewohner registriert am Jahresende 1945 war die Einwohnerzahl wieder auf 53 000 gestiegen Die Bombenopfer wurden an der Stirnwand des linken Seitenschiffes im Wurzburger Dom gelagert bis sie in das Sammelgrab uberfuhrt werden konnten An dieser Stelle im Dom befindet sich heute ein Andachtsraum zur Erinnerung an die Kriegsopfer 21 Wiederaufbau aus den Ruinen Bearbeiten nbsp Wurzburg Hofstrasse 10 Hausinschrift zur Erinnerung an den Wiederaufbau nach Zerstorung 1945 nbsp Wurzburg Juliusspital Innenhof Erinnerungstafel an den Bombenangriff auf Wurzburg am 16 Marz 1945 und den Wiederaufbau An zahlreichen Gebauden erinnern Hinweise an den Wiederaufbau nach der Zerstorung vom 16 Marz 1945 An die vorwiegend weiblichen Helfer Trummerfrauen die den Wiederaufbau Wurzburgs erst wieder moglich machten erinnern zwei Gedenkstatten zum einen ein historisch falscher Bergbauwagen sowie in dessen Sichtweite eine Gedenktafel mit der historisch korrekten Darstellung einer Kipplore die in Wurzburg zahlreich zur Trummerraumung eingesetzt wurden aus Buntsandstein zwischen Altem Kranen und Kranenkai Die Wurzburger halfen zuerst freiwillig am 18 Dezember 1945 wurde ein allgemeiner Arbeitsdienst angeordnet ab 8 Marz 1946 galt dann ein verpflichtender Ehrendienst verpflichtend deshalb weil eine Ausgabe von Lebensmittelmarken an die Teilnahme an diesen Raumeinsatzen gekoppelt war Ab dem 2 April 1947 wurde die Raumung nach und nach von privaten Unternehmen ubernommen Insgesamt wurden zweieinhalb Millionen Kubikmeter Schutt auf Loren geladen und mit Mainkahnen abgefahren oder in Aussenbezirken abgelagert Gedenken Bearbeiten nbsp Wurzburg Grafeneckart Hinweistafel zum Bombenangriff auf Wurzburg am 16 Marz 1945 Dokumentationsraum nbsp Kriegsgraberstatte Bombenopfer des Zweiten Weltkriegs Wurzburg Massengrab am Eingang zum Hauptfriedhof Glocke zur Erinnerung Dokumentations und Gedenkstatten Bearbeiten Nahe der Alten Mainbrucke rechts beim Eingang zum Grafeneckart wurden das Ausmass der Zerstorung der Innenstadt und die Namen der identifizierten Toten in einer Dauerausstellung dokumentiert Ausschnitte aus Zeitzeugenberichten auf Tafeln sollen nachfolgenden Generationen die Auswirkungen jenseits von statistischen Zahlen fassbar machen Ein 3D Modell der zerstorten Stadt befindet sich auch in den Raumen des Furstenbaumuseums Links vor dem Haupteingang zum Hauptfriedhof Wurzburg befindet sich das Massengrab fur die ca 3000 geborgenen Bombenopfer Der Hauptfriedhof selber war durch die Bombardierung nicht mehr benutzbar keine Friedhofswarter aufgerissene Graber umgesturzte Grabsteine 22 Am Rand des Ehrenmals ist die Nachbildung eines Sprengbombenbruchstucks das zur Versohnungsglocke von Wurzburg aufbereitet wurde zu sehen In der Mitte des Massengrabgelandes wurde eine Denkmalplatte des Wurzburger Bildhauers Fried Heuler in den Boden eingelassen die symbolisch einen Mann eine Frau und zwei Kinder uberlebensgross in Todesstarre zeigen Das Massengrab saumen Gedenksteine an die Gefallenen des Ersten und Zweiten Weltkriegs sowie ein Obelisk fur die Gefallenen von 1870 1871 Jahrliches Gedenken am 16 Marz Bearbeiten Glockenlauten Jedes Jahr am 16 Marz beginnt um 21 20 Uhr das Mahnlauten aller Wurzburger Kirchenglocken zum Gedenken an den Angriff 1945 Das Glockenlauten dauert 20 Minuten 23 Totenliste An der Fassade des Grafeneckart wird jahrlich eine Totenliste des Luftangriffs ausgehangt Sonstige Gedenkveranstaltungen Bearbeiten In der Marienkapelle wird jeden Freitag zur Mittagszeit das Gebet von Coventry im Geiste der Versohnung gesprochen wie im weltweiten Netz der Nagelkreuzzentren Rechtsextremer Missbrauch des Gedenkens Bearbeiten Zum 60 Jahrestag des Luftangriffs fuhrte die NPD eine rechtsextreme Partei in Wurzburg eine Kundgebung unter dem Motto Kein Vergeben Kein Vergessen durch Ein breites Bundnis von Parteien und Verbanden organisierte Gegendemonstrationen 24 Zitate von Zeitzeugen Bearbeiten Unter den Toten ist jedes Alter und Geschlecht vertreten vom Saugling bis zum Greis Es gibt unversehrte blutige zerquetschte staubige schwarze und verbrannte Auch Teile von Leibern sind dabei Zeitzeuge Wurzburger Domkaplan Fritz Bauer 25 Offenbar entwickelte sich eine so entsetzlich grosse Hitze mit Rauchentwicklung dass samtliche Insassen des Luftschutzkellers nur Frauen und Kinder schliesslich erstickten und verschmorten Zeitzeuge Otto Stein 22 Siehe auch BearbeitenLuftkrieg im Zweiten Weltkrieg Liste der Luftangriffe der Alliierten auf das Deutsche Reich 1939 1945 Dokumentarfilme BearbeitenApokalypse am Main Bombenangriff auf Wurzburg am 16 Marz 1945 43 Min Buch und Regie Susanne Betz Kurt von Daak Produktion Bayerischer Rundfunk Deutschland 1985 Online bei YouTube Wurzburg BewegendeGeschichte in bewegten Bildern Teil 1 Die Jahre 1929 bis 1956 93 Min Produktion art amp weise in Kooperation mit der Main Post Deutschland 2017 26 27 Literatur BearbeitenChristoph Daxelmuller Hrsg Froh dass der Scheisskrieg vorbei war Alltag in Wurzburg nach 1945 Konigshausen amp Neumann Wurzburg 2009 ISBN 978 3 8260 4160 0 Max Domarus Der Untergang des alten Wurzburg Selbstverlag Wiesentheid 1950 DNB 450977587 Heinrich Dunkhase Wurzburg 16 Marz 1945 21 25 Uhr 21 42 Uhr Hintergrunde Verlauf und Folgen des Luftangriffs der No 5 Bomber Group In Mainfrankische Jahrbucher Band 32 Freunde Mainfrankischer Kunst und Geschichte Wurzburg 1980 ISSN 0076 2725 S 1 32 Roland Flade Hoffnung die aus Trummern wuchs 1945 bis 1948 Wurzburgs dramatischste Jahre Mainpost Wurzburg 2008 ISBN 978 3 925232 60 2 Klaus M Hoynck Eberhard Schellenberger Hrsg 16 Marz 1945 Erinnerungen an Wurzburgs Schicksalstag und das Ende des Krieges Echter Wurzburg 2005 ISBN 978 3 429 02693 6 Herrmann Knell Untergang in Flammen Strategische Bombenangriffe und ihre Folgen im Zweiten Weltkrieg Veroffentlichungen des Stadtarchivs Wurzburg Band 12 Schoningh Wurzburg 2006 ISBN 3 87717 792 1 Rolf Ulrich Kunze Wurzburg 1945 2004 Wiederaufbau moderne Grossstadt In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg Band III 1 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert Theiss Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 318 346 Andreas Mettenleiter Wurzburg 16 Marz 1945 Dokumentation zum 75 Jahrestag der Zerstorung Akademon Pfaffenhofen 2020 ISBN 978 3 940072 30 6 Ursula R Moessner Neue Erkenntnisse zum Luftkrieg der Alliierten 1944 45 In Mainfrankische Jahrbucher Band 46 Freunde Mainfrankischer Kunst und Geschichte Wurzburg 1994 ISSN 0076 2725 S 192 208 Hans Oppelt Hrsg Wurzburger Chronik des denkwurdigen Jahres 1945 Wurzburg 1947 DNB 450786838 Nachdruck Schoningh Wurzburg 1995 ISBN 978 3 87717 801 0 Heinz Otremba Hrsg Wurzburg 1945 Die Tragodie einer Stadt in fotografischen Dokumenten Echter Wurzburg 1995 ISBN 3 429 01666 5 Roman Rausch Bombennacht Die letzten 24 Stunden des alten Wurzburg Ein Roman uber die letzten 24 Stunden des alten Wurzburg Echter Wurzburg 2016 ISBN 978 3 429 03885 4 Dieter W Rockenmaier Als Feuer vom Himmel fiel So starb das alte Wurzburg Echter Wurzburg 1995 DNB 944066518 Herbert Schott Heimatkrieg Das Gebiet zwischen Margetshochheim und Gelchsheim im Luftkrieg In Mainfrankische Jahrbucher Band 44 Freunde Mainfrankischer Kunst und Geschichte Wurzburg 1992 ISSN 0076 2725 S 196 219 Hans Peter Trenschel Hrsg Die Stadtgeschichtliche Abteilung des Mainfrankischen Museums Wurzburg im Furstenbaumuseum Raum 31 Wurzburg im nationalsozialistischen Deutschland Zerstorung und Wiederaufbau Wurzburg heute Bestandskataloge des Mainfrankischen Museums Band 17 Wurzburg 2003 ISBN 978 3 932461 22 4 S 199 214 Peter Weidisch Wurzburg im Dritten Reich In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg Band III 1 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert Theiss Stuttgart 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 196 289 Leo Weismantel Totenklage uber eine Stadt Sturtz Wurzburg 1985 ISBN 3 8003 0254 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bombenangriff auf Wurzburg am 16 Marz 1945 Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Zerstorung von Wurzburg In Wuerzburg Fotos de 16 Marz 1945 Bombenangriff auf Wurzburg Memento vom 27 Februar 2021 im Internet Archive In MainPost de Sabine Brummer Wurzburg Ziel der Zerstorung am 16 Marz 1945 In WuerzburgErleben de Sven Felix Kellerhoff Weil es gut brannte wurde Wurzburg zum Bomberziel In Welt de 14 Marz 2015 Felix Bellaire Der Luftkrieg in Bayern im Historischen Lexikon Bayerns Wurzburg im Atlas zum Wiederaufbau der Bavariathek Bombenangriff auf Wurzburg am 16 Marz 1945 im WurzburgWikiAnmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten RAF Sprengbomben fur Industrieziele Brandbomben fur Stadte Peter Weidisch Wurzburg im Dritten Reich In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 Theiss Stuttgart 2001 2007 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert Band 2 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 1288 Anm 417 Fish code names PDF 292 kB britisches Original Deutsche Ubersetzung PDF 214 kB bunkermuseum de Bunkermuseum Emden abgerufen am 12 Marz 2023 Roland Flade Zukunft die aus Trummern wuchs 1944 1960 S 24 ff Mainpost Verlag 2009 Auf dem Ruckmarsch aus Schweinfurt sturzt ein RAF Bomber mit kanadischen Besatzungsmitgliedern nach Abschuss auf die Grombuhler Josefschule Steinheilstrasse Alle Besatzungsmitglieder kamen in den Trummern ums Leben all KIA Gefrierendes Loschwasser am Josephsplatz Peter Weidisch 2007 S 275 8th Air Force Einsatzberichte Juli 1944 Memento vom 24 April 2016 im Internet Archive abgerufen am 17 Mai 2023 Peter Weidisch 2007 S 275 Flade S 49f Test der brit Navigationsgerate zwei Luftminenabwurfe Lowenbrucke 20 Tote Grombuhl 10 Tote Eine dritte Maschine des 105 Squadrons Typ B XVI Bomber Ser Nummer MM151 Memento vom 25 Februar 2012 im Internet Archive sturzte beim Anflug aufgrund techn Probleme bereits in Belgien ab u a Hafnergasse und Marienkapelle Es ist wahrscheinlich dass dieser Angriff auf Wurzburg wetter oder abwehrbedingt nie stattgefunden hatte Die RAF Einsatzplanung fur Wurzburg existierte die Augenzeugen und Schadensberichte aus Wurzburg fehlen mainpost de Wurzburger Kalender 1945 Memento vom 1 Juli 2013 im Webarchiv archive today Flade S 55 Luftminenabwurfe u a Kurschnerhof Neumunster und Dom Juliusspital Burgerspital 112 Tote Peter Weidisch 2007 S 274 Schaden im Bereich der Juliuspromenade beim Echterhaus Flade S 56 250 Sprengbomben 178 Tote Flade S 59 Luftminenabwurfe 86 Tote Ulrich Wagner Die Eroberung Wurzburgs im April 1945 In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 I Von den Anfangen bis zum Ausbruch des Bauernkriegs 2001 ISBN 3 8062 1465 4 II Vom Bauernkrieg 1525 bis zum Ubergang an das Konigreich Bayern 1814 2004 ISBN 3 8062 1477 8 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 Theiss Stuttgart 2001 2007 Band III 2007 S 294 314 und 1290 1292 hier S 298 300 Wurzburger Diozesanblatt 3a S 19 26 1945 Ein Bomberabschuss durch deutsche Nachtjager 21 43 hrs Hptm Wilhelm Johnen 1 von Stab III NJG6 und oder Oblt Erich Jung 2 von 5 NJG2 Wurzburg erinnert mit Glockenlauten an Zerstorung In Welt de 14 Marz 2018 abgerufen am 17 Marz 2018 Es hiess auch aus den Trummern der Stadt waren in den Folgetagen etwa 3000 Tote geborgen worden und dass mit ca 2000 unter Trummern verschutteten Leichen von nicht angemeldeten Fluchtlingen gerechnet worden sei Karl Georg Rotter Neue Studie 4000 statt 5000 Tote am 16 Marz 1945 Nicht mehr online verfugbar In Mainpost de 19 Juli 2016 archiviert vom Original am 18 Marz 2018 abgerufen am 17 Marz 2018 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mainpost de Roland Flade Flucht durch den Feuersturm In Mainpost vom 14 Marz 2015 S 33 Memento des Originals vom 30 Marz 2015 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mainpost de Das ist der neue Dom Sonderbeilage in Main Post vom 12 Dezember 2012 a b Roland Flade Hoffnung die aus Trummern wuchs 1945 bis 1948 Wurzburgs dramatischste Jahre Main Post Wurzburg 2008 ISBN 3 925232 60 5 mit vielen Zeitzeugenberichten S 78 Zeitzeuge Otto Stein Samstag 24 Marz 1945 Transport der Schwester zum Massengrab Gisela Rauch Sehr schlimme Erinnerungen In Main Post 18 Marz 2016 S 11 Am Dom versammeln sich etwa 500 Menschen zu schweigendem Gedenken Wurzburg Tausende demonstrieren gegen NPD Aufmarsch www spiegel de 19 Marz 2005 Roland Flade Hoffnung die aus Trummern wuchs 1945 bis 1948 Wurzburgs dramatischste Jahre Mainpost Wurzburg 2008 ISBN 3 925232 60 5 mit vielen Zeitzeugenberichten S 76 Zeitzeuge Domkaplan Fritz Bauer Donnerstag 22 Marz 1945 Drei oder vier Schichten von Toten ubereinander Wurzburg BewegendeGeschichte in bewegten Bildern In StadtMedia de Abgerufen am 16 Marz 2023 Andreas Jungbauer 90 Minuten bewegende Geschichte Wurzburg Film lauft In Mainpost de 5 Dezember 2017 abgerufen am 16 Marz 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bombenangriff auf Wurzburg am 16 Marz 1945 amp oldid 234694600