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Friedrich Fried Maximilian Heuler 23 Mai 1889 in Albertshausen heute Ortsteil von Bad Kissingen 27 September 1959 in Wurzburg war ein deutscher Bildhauer und Grafiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Ehrungen 4 Ausstellungen Auswahl 5 Einzelnachweise 6 Literatur 7 WeblinksLeben Bearbeiten nbsp Georg Anton Boxberger links mit Balthasar Neumann Boxberger Neumann Denkmal von 1938 im Rosengarten Bad Kissingen nbsp St Georg als Drachentoter 1926 Kriegerdenkmal in Ochsenfurt nbsp Kriegsgraberstatte Bombenopfer des Zweiten Weltkriegs Wurzburg Massengrab am Eingang zum Hauptfriedhof Denkmal von Fried Heuler des Elternpaars mit Kind in Totenstarre nbsp Wurzburg am Paradeplatz Der Postreiter Skulptur von Fried Heuler seitlich nbsp Gedenkstein fur Walther von der Vogelweide im Lusamgartchen in WurzburgFried Heuler stammte aus einer alten Lehrerfamilie und wurde als siebtes Kind des Lehrers Valentin Heuler 1848 1922 und dessen Ehefrau Regina Statt 1849 1933 im Schul und Lehrerhaus zu Albertshausen geboren wo er auch die Volksschule besuchte 1901 wurde der Vater zum Hauptlehrer befordert und nach Butthard bei Ochsenfurt versetzt Fur den uberzeugten Lehrer war es ganz selbstverstandlich dass auch sein Sohn Fried wie dessen zwei altere Bruder ebenfalls Lehrer werden sollte Deshalb besuchte dieser widerwillig ab 1906 die Praparandenschule in Hassfurt scheiterte aber schon im zweiten Studienjahr und begann stattdessen 1908 eine Bildhauerlehre bei Arthur Schleglmunig 1863 1953 in Wurzburg der seinerzeit in Kissingen bei Michael Arnold in die Lehre gegangen war Hier erwarb Heuler gemeinsam mit der Wurzburger Bildhauerin Emy Roeder wichtige handwerkliche Grundlagen Von 1909 bis 1911 besuchte er die stadtische Gewerbeschule Wurzburg und die Kunstakademie Munchen Der Ausbildung schlossen sich Studienaufenthalte in Florenz Marseille Rom Brussel Berlin Paris und London an Auguste Rodin und Aristide Maillol wurden nun seine wichtigsten kunstlerischen Vorbilder Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs unternahm er 1914 noch eine Studienreise nach Sudrussland Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs musste Fried Heuler seine Kunstlerwanderschaft beenden und war bis Kriegsende Soldat Anschliessend war er ab 1919 als selbstandiger Bildhauer in Wurzburg ansassig musste aber bald aus Platzmangel das Haus seines Schwiegervaters des Buchbinders Vervier in der Spiegelstrasse verlassen und liess sich in Veitshochheim nieder wo er bis zu seinem Tod seinen Hauptwohnsitz behielt Ab den 1920er Jahren leitete er hier die Modellierklasse der Handwerkerschule des Polytechnischen Zentralvereins und schuf bis 1933 die Kriegerdenkmaler in Ochsenfurt Hassfurt und Wurzburg Uber Deutschland hinaus wurde er bekannt durch das 1931 geschaffene Grabmal fur die Gefallenen des Ersten Weltkriegs in Wurzburg Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus hiess es 1934 uber dieses Denkmal Es mag manches noch so kunstlerisch gute Gefallenendenkmal geben vor diesem muss es zurucktreten weil hier die Idee so stark und eindringlich ist dass man sich fragen muss ob hier nicht die alleinig starkste Form fur diesen Gegenstand gefunden ist Alles individuelle Gefuhl fehlt hier die Kameradschaft hat eine wurdige Darstellung gefunden Hier bricht nicht eine einzelne Gestalt in Trauer zusammen hier wird die letzte schwere Pflicht getan 1 Mit dem Florian Geyer Mahnmal auf der Festung einer Hitler Buste und einer Buste des Gauleiters Otto Hellmuth blieb Heuler auch im Dritten Reich tatig ohne jedoch Parteimitglied zu werden Heuler vermied bei seinen Werken in offentlichem Auftrag die Anbringung von Parteisymbolen So gestaltet er 1938 das Tor Mainfranken der VW Werke vollig unpolitisch eher humanistisch mit Allegorien vom Flussgott Moenus und Franconia der Patronin Frankens 2 Im Zweiten Weltkrieg war Heuler wieder Soldat wurde jedoch wegen seines Alters nicht mehr an der Front sondern nur noch als Kriegsberichterstatter eingesetzt Hier konnte er seine alten kunstlerischen Kontakte wieder aufnehmen Zuletzt wurde er als 55 Jahriger als Hilfsarbeiter dienstverpflichtet beim Zoll eingesetzt Nach dem Krieg wurde er 1945 als Nicht Parteigenosse sofort in eine Kommission fur den Wiederaufbau von Wurzburg berufen Im Jahr 1949 erhielt er den Auftrag fur das Grabmal des Bischofs Matthias Ehrenfried und 1954 fur das Mahnmal zur Erinnerung an die uber 5000 Opfer des Bombenangriffs auf Wurzburg am 16 Marz 1945 das vor dem Hauptfriedhof inmitten der Massengraber steht Bekannt ist auch sein Postreiter von 1958 am Paradeplatz in Wurzburg vor dem ehemaligen Postgebaude Nachdem bei ihm Magenkrebs diagnostiziert worden war zog Heuler 1958 zu seiner Tochter nach Wurzburg Dort starb er hochgeehrt am 27 September 1959 Auf seinem Grab auf dem Hauptfriedhof Wurzburg steht ein von ihm selbst geschaffener Grabstein mit einer Darstellung der Auferstehung Jesu Christi Uber Heuler waren zahlreiche Legenden in Umlauf sind die er grosstenteils selbst erschaffen hatte Seine Freunde wussten dass er oft masslos ubertrieb und bezeichneten seine Geschichten deshalb als Heuleriaden ohne sie ernst zu nehmen Werke Auswahl BearbeitenHeuler fertigte eine Vielzahl von Plaketten Bildnisbusten Stein und Bronzeplastiken Neben Akten und figurlichen Darstellungen schuf er vor allem Bildwerke zu christlichen und allegorischen Themen Bekannt sind seine Mahnmale Er gestaltete eine Gedenkplatte im Florian Geyer Gedachtnis Saal der Festung Marienberg und eine von der ehemaligen Stadtischen Galerie in Wurzburg erworbene Buste des Gauleiters Otto Hellmuth 3 auch ein 1943 geschaffenes Marmorportrat des Dermatologen Karl Zieler stammt von Heuler wurde aber von seinem Standort in der Wurzburger Universitatshautkklinik ins deren Magazin verbracht 4 Heuler beschaftigte sich auch mit Grafik und Malerei Seit 1930 erinnert im Lusamgartchen des Wurzburger Neumunsters der von Heuler geschaffene Gedenkstein in Form einer stilisierten Tumba an den Minnesanger Walther von der Vogelweide auf dessen Grabstatte Ausserdem schuf der Kunstler die Skulptur des Scholastikaaltars in der Munsterschwarzacher Klosterkirche Ehrungen BearbeitenHeuler erhielt 1954 die von ihm selbst entworfene Stadtplakette der Stadt Wurzburg in Silber vom Bayerischen Kultusministerium wurde er in den Kunstausschuss der Munchner Kunstlergenossenschaft berufen Anlasslich seines 60 Geburtstages im Jahr 1949 veranstaltete die Vereinigung der Kunstschaffenden Unterfrankens im Wenzelsaal des Wurzburger Rathauses eine Einzelausstellung seiner Werke 1989 richtete die Stadtische Galerie Wurzburg eine Gedenkausstellung aus In Bad Kissingen Albertshausen gibt es seit 1974 die nach ihm benannte Fried Heuler Strasse Im Jahr 1997 wurde in seinem Geburtsort Albertshausen an der Stelle des abgerissenen Schulhauses ein von Julian Walter geschaffenes Denkmal errichtet das die Stadt Bad Kissingen in Auftrag gegeben hatte Anlasslich seines 120 Geburtstages und seines 50 Todestages veranstalteten Landkreis und Stadt Bad Kissingen im Herbst 2009 eine Gedachtnisausstellung im Landratsamt Ausstellungen Auswahl Bearbeiten2009 25 09 06 11 Bad Kissingen Fried Heuler Skulpturen Modelle Zeichnungen Gemeinsame Ausstellung von Landkreis und Stadt Bad Kissingen zum 50 Todestag des unterfrankischen Bildhauers im Foyer des Landratsamtes Bad KissingenEinzelnachweise Bearbeiten Die Form Zeitschrift fur gestaltende Arbeit 9 Jahr Heft 1 Januar 1934 S 8 Industriearchitektur des NS Regimes das Volkswagenwerk Peter Weidisch Wurzburg im Dritten Reich In Ulrich Wagner Hrsg Geschichte der Stadt Wurzburg 4 Bande Band I III 2 Theiss Stuttgart 2001 2007 III 1 2 Vom Ubergang an Bayern bis zum 21 Jahrhundert 2007 ISBN 978 3 8062 1478 9 S 196 289 und 1271 1290 hier S 260 Andreas Mettenleiter Das Juliusspital in Wurzburg Band III Medizingeschichte Herausgegeben vom Oberpflegeamt der Stiftung Juliusspital Wurzburg anlasslich der 425jahrigen Wiederkehr der Grundsteinlegung Stiftung Juliusspital Wurzburg Wurzburg 2001 ISBN 3 933964 04 0 S 567 Literatur BearbeitenLieselotte Klemmer Heuler Fried In Karl Bosl Hrsg Bosls bayerische Biographie Pustet Regensburg 1983 ISBN 3 7917 0792 2 S 344 Digitalisat Werner Eberth Fried Heuler Bildhauer in Bad Kissingen und Wurzburg In Peter Weidisch Thomas Ahnert Hrsg 1200 Jahre Bad Kissingen 801 2001 Facetten einer Stadtgeschichte Festschrift zum Jubilaumsjahr und Begleitbuch zur Ausstellung Verlag T A Schachenmayer Bad Kissingen 2001 ISBN 3 929278 16 2 Fritz Mertens Fried Heuler 1889 1959 und Gertraud Rostosky 1876 1959 Nachruf in Mainfrankisches Jahrbuch fur Geschichte und Kunst Band 12 Seite 315 Wurzburg 1960 Werner Eberth Talentiert und erfolgreich der Bildhauer Fried Heuler in Saale Zeitung vom 21 Oktober 2009Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Fried Heuler Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Heulers Skulptur EvaNormdaten Person GND 118905465 lobid OGND AKS VIAF 69727835 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Heuler FriedALTERNATIVNAMEN Heuler FriedrichKURZBESCHREIBUNG deutscher BildhauerGEBURTSDATUM 23 Mai 1889GEBURTSORT Albertshausen heute Ortsteil von Bad KissingenSTERBEDATUM 27 September 1959STERBEORT Wurzburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Fried Heuler amp oldid 237402580