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Michael Arnold 29 April 1824 in Aschaffenburg 26 Oktober 1877 in Bad Bocklet war ein deutscher Bildhauer Maler und Grafiker Hygieia mit Rakoczi und Pandur Lindesmuhlpromenade Bad Kissingen 1857 Statue von Maximilian II Joseph vor dem Bad Kissinger Spielcasino 1865 Bismarck Gedenktafel 1874 Arnold wirkte als Bildhauer in Bad Kissingen Unterfranken und erhielt Auftrage aus ganz Deutschland Er arbeitete im Stil des spaten Klassizismus Zu seinen Schulern gehorten Valentin Weidner ein vielbeschaftigter Bildhauer von allerdings nur regionaler Bedeutung der Wurzburger Bildhauer Arthur Schleglmunig 1864 1956 der aus dem Taubertal stammende Clemens Buscher sowie der spatere Munchner Akademieprofessor Balthasar Schmitt der vor und nach dem Ersten Weltkrieg zahlreiche Kunstwerke vor allem in Suddeutschland schuf Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Nachlass 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMichael Arnold wurde als Sohn des am 4 Marz 1798 in Iphofen geborenen Gymnasialprofessors Valentin Arnold und der am 8 Juli 1792 in Bamberg geborenen Maria Magdalena Keller geboren Nach einer Tatigkeit des Vaters am Johann Philipp von Schonborn Gymnasium in Munnerstadt von 1828 bis 1829 wurde dieser nach Bamberg versetzt wo Michael Arnolds Geschwister Barbara Arnold 5 Dezember 1831 und Johann Baptist Arnold 21 April 1835 zur Welt kamen In Bamberg begann Michael Arnold eine Lehre beim Bildhauer Adam Joseph Schafer 1798 1871 Obgleich zwei Versuche Arnolds in der Akademie der Bildenden Kunste Munchen als Student aufgenommen zu werden scheiterten machte er die Bekanntschaft von Ludwig Schwanthaler der einige Skizzen Arnolds korrigierte 1 Arnolds erster Auftrag als Bildhauer war die Schaffung des Veteranendenkmals in Mannheim wo er von 1843 bis 1849 lebte Moglicherweise aus Furcht vor Repressalien wegen seiner Sympathie fur die Revolution von 1848 49 zog Arnold im Jahr 1849 nach Munnerstadt im selben Jahr wurde sein Vater erneut an das dortige Gymnasium versetzt Michael Arnolds Familie war bereits ein Jahr vorher wegen des Eintritts von Bruder Johann Baptist Arnold in das Munnerstadter Gymnasium in den Ort gezogen Michael Arnold selbst wurde im Winter 1849 provisorischer Zeichenlehrer am Gymnasium offiziell wurde ihm durch ein Regierungsreskript vom 16 August 1850 der Zeichnungsunterricht in widerruflicher Weise uberlassen Wahrend seiner Lehrtatigkeit in Munnerstadt nahm Arnold auch weiterhin Bildhauerarbeiten wahr so entstanden beispielsweise der Kreuzweg in Thundorf in Unterfranken und die Hausmadonna am Munnerstadter Julius Spital Im Jahr 1853 wurde Michael Arnold Leiter der neu entstandenen Kissinger Zeichenschule Ein Jahr spater richtete Arnold nahe der Kissinger Marienkapelle ein Kunstleratelier fur seine Arbeit ein in dessen Anwesen er auch als Kurhalter tatig war Im Jahr 1855 folgten die Aufgabe der Munnerstadter Lehrerstelle und der Umzug nach Bad Kissingen Arnolds Nachfolger in Munnerstadt wurde der Bildhauer Ignaz Bals Vollburger der Stadt wurde Arnold am 25 Juni 1861 mit Ausstellung eines Leumunds und Vermogens Zeugnisses durch den Pflegschaftsrat Kissingen unter dem Vorsitz des Kissinger Stadtpfarrers Joseph Gutbrod Wahrend der Schlacht bei Kissingen am 10 Juli 1866 im Rahmen des Deutschen Krieges zogen preussische Soldaten an der Marienkapelle und damit auch an Arnolds Kunstleratelier vorbei auf Befehl des preussischen Offiziers wurden Arnolds Werke von der Zerstorung verschont 2 Ein Baugesuch Arnolds sowie eine Aufforderung des Kissinger Magistrats vom 27 August 1869 einen Grundrissplan und Erklarungen seiner Nachbarn nachzureichen lassen auf Plane Arnolds zum Umbau oder zur Erweiterung seines Ateliers schliessen der Ausgang dieses Vorganges ist jedoch unbekannt Spater wurde das Atelier von Arnolds Schuler Valentin Weidner ubernommen Arnolds ersten Auftrag in Bad Kissingen stellte die Errichtung eines Grabmals fur den 1854 verstorbenen Stadtgemeindevorsteher Donat Fuss dar Gefordert vom bayerischen Konig Maximilian II Joseph unternahm Arnold Studienreisen nach Rom 1857 und nach Paris und London 1858 Von 1869 bis 1870 folgte eine zweite Reise nach Rom Am 2 Oktober 1861 heiratete Michael Arnold die Oberappelationsgerichtsrats und Rittergutsbesitzertochter Amalia Wedemayer 21 September 1821 in Celle die Trauung fand in Hildesheim unter Domkaplan Recke statt Am 18 Februar 1875 erwarb das Ehepaar Arnold in Bad Bocklet fur 1 200 Gulden von der verwitweten Regina Morck das 1864 erbaute Anwesen Bocklet Nr 10 mit den Grundstucken Fl Nr 10 die spatere Villa Arnold Daneben mietete Arnold wegen mehrerer grosserer Auftrage sogar fur einige Monate eine Wohnung in Wurzburg In dieser Zeit wurde Arthur Schleglmunig sein Schuler Spater kamen Valentin Weidner 1874 und Balthasar Schmitt 1877 kurz vor Arnolds Tod als Schuler hinzu Am 26 Oktober 1877 verstarb der nach Aussage von Balthasar Schmitt schon immer krankliche Michael Arnold kinderlos Die Anwesenheit des in Wurzburg wohnhaften Bruders Johann Baptist Arnold der den Todesfall dem Standesamt Bocklet meldete lasst eine kurze Krankheit des Bildhauers vor seinem Tod vermuten Valentin Weidner schuf das Grabmal fur Michael Arnold 3 im Jahr 1899 erstellte Balthasar Schmitt das Reliefportrait en profil Johann Baptist Arnolds Sohn Reg Assessor Philipp Arnold ubergab Michael Arnolds Nachlass der Modelle des Bildhauers beinhaltete an die Stadt Bad Kissingen Nachlass BearbeitenNach Begutachtung durch Magistratsrat Gayde und auf seine Empfehlung vom 4 Juli 1910 bewarb sich die Stadt Bad Kissingen um Arnolds Nachlass um Bad Neustadt an der Saale das sich ebenfalls um die Exponate beworben hatte zuvorzukommen Zur Verwirklichung der Ausstellung von Arnolds Sammlung von der man sich eine erhohte Kurwirksamkeit versprach entstand ein Verein zur Schaffung eines historischen Museums Erste Plane den Nachlass im stadtischen Anwesen Salinenstrasse 4 unterzubringen scheiterten stattdessen wurde er in die alte Synagoge in der Bachstrasse gebracht deren Funktion nun von der neu erbauten Neuen Synagoge ubernommen wurde Die Kosten erhohten sich von durch Stadtbaumeister Husslein ursprunglich angesetzten 486 Mark auf 2 500 Mark der Antrag auf einen Zuschuss uber 1 000 Mark durch das Badkommissariat scheiterte Am 25 Februar bzw 4 Marz 1911 wurde ein Vertrag zwischen Reg Assessor Dr Philipp Arnold und der Stadt Bad Kissingen geschlossen in dessen Rahmen dieser Arnolds Sammlung kostenlos der Stadt Bad Kissingen uberliess die sich im Gegenzug zur Ausstellung in der mit Auftrag vom 16 Dezember 1910 sanierten alten Synagoge und permanenten Aufbewahrung verpflichtete Das Stadtmuseum mit der Arnold Ausstellung konnte am 23 April 1911 eroffnet werden Arnold Schuler Balthasar Schmitt wurde mit der Betreuung der Exponate betraut Am 22 April dem Vortag der Eroffnung veroffentlichte die lokale Saale Zeitung einen Aufruf an die Kissinger Burger dem Museum Informationsmaterial fur die Arnold Ausstellung zukommen zu lassen Eine Wende bedeutete das Jahr 1927 als der Stadtrat nach dem Bau des heutigen Bad Kissinger Schlachthofs den Abriss des neben der alten Synagoge befindlichen alten Schlachthauses beschloss Dieses Vorhaben erforderte einen Durchbruch zwischen Bachgasse und Theresienstrasse durch den Standort der alten Synagoge Der Beschluss des Stadtrates zur Ausfuhrung des Durchbruchs fiel am 7 Oktober 1927 Laut Burgermeister Max Pollwein seien die Exponate nur Leihgaben da diese nach Aussage von Balthasar Schmitt bei der Ubergabe einer Vertragsabschrift an Pollwein aus Michael Arnolds Sammlung stammten und sich damit in dessen Eigentum befanden Trotz des Vorschlags von Dr Philipp Arnold die Exponate nach Wurzburg in das Martin von Wagner Museum oder in das Luitpold Museum zu verbringen und von Stadtbaumeister Husslein diese auf die Obere Saline und den Speicher des neuen Schlachthofes zu verteilen wies der Stadtrat Studiendirektor Hess an die Exponate im neuen Verwahrungsraum aufzustellen eine Verwendung fur schulische Zwecke wurde ausgeschlossen Stadtbaumeister Horold und Studiendirektor Hess hielten Arnolds Schaffen fur veraltet und sprachen ihm jeglichen kunstgeschichtlichen Wert ab Ein Gutachten des Wurzburger Fritz Knapp dem Inhaber des Lehrstuhls fur Kunstgeschichte an der Wurzburger Julius Maximilians Universitat Wurzburg und Leiter des Martin von Wagner Museums bildete die Grundlage fur die Vernichtung der Stucke Nach dem Appell von Balthasar Schmitt zumindest einen Teil des Nachlasses zu retten wurden einige durch Schmitt ausgesuchte Modelle in der Oberen Saline untergebracht wahrend Modelle fur religiose Werke an die Diozese gingen und der Rest im Schlachthof untergebracht wurde Entwurfszeichnungen wurden in der Realschule verwahrt Zerstort wurde hingegen das Modell fur die Statue von Konig Maximilian II Joseph Die Ratsprotokolle geben nur bis zu dem Jahr 1928 Auskunft uber den Vorgang so dass ungeklart ist was nach dieser Zeit mit den restlichen Gipsmodellen geschah Werke Auswahl Bearbeiten1850 51 Kreuzweg in Burglauer 1851 Kreuzweg Thundorf in Unterfranken 1851 Taufstein in der St Vitus Kirche in Elfershausen Ortsteil Langendorf 1857 Gesundheitsgottin Hygeia mit den Heilquellen Rakoczi und Pandur an der Lindesmuhl Promenade in Bad Kissingen 1864 Kreuzweg an der Friedhofsmauer der Pfarrkirche St Georg Reimlingen 1865 Denkmal des bayerischen Konigs Maximilian II vor dem Luitpold Spielcasino im Bad Kissinger Kurpark 1866 Friedhofskreuz auf dem Aschacher Friedhof 1866 Zoller Gedenkstein in Bad Kissingen Stadtteil Winkels 1867 Gefallenengedenkstatte fur 1866 in Bad Kissingen Stadtteil Hausen 1869 Germania in Bad Kissingen 1873 Altar und Kanzeln in der St Johannes der Taufer Kirche in Euerdorf 1873 Altarbild in der St Laurentius Kirche in Bad Kissingen Stadtteil Reiterswiesen 1874 Gedenktafel fur das Kissinger Bismarck Attentat von 1874 Adresse Bismarckstrasse 16 1877 Wegkapelle mit Marienfigur in Bad Bocklet 1877 Marienfigur Maria Immaculata in Bad Kissingen Stadtteil GaritzFigurengruppe von zwei Gnomen an den Wichtelhohlen bei Bad Kissingen gilt als verschollen Literatur BearbeitenWerner Eberth Michael Arnold Ein Bildhauer des Spatklassizismus Theresienbrunnen Verlag Bad Kissingen 2001 Werner Eberth Ein fast vergessener Kunstler des 19 Jahrhunderts Erinnerung an den Bildhauer und Grafiker Michael Arnold In Wurzburger katholisches Sonntagsblatt Nr 148 Seite 29 Wurzburg 2001 Hans Graetz Michael Arnold ein frankischer Bildhauer 1824 1877 In Mainleite Heft 1 1994 Seite 25 31 Historischer Verein Schweinfurt e V Hrsg Schweinfurt 1994 Roswitha Friedel Arnold Michael In Allgemeines Kunstlerlexikon Die Bildenden Kunstler aller Zeiten und Volker AKL Band 5 Saur Munchen u a 1992 ISBN 3 598 22745 0 S 228 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Michael Arnold Sculptor Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Michael Arnold im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Trauernde Germania Denkmal zur Erinnerung an die Gefallenen des Gefechts bei Kissingen am 10 Juli 1866Einzelnachweise Bearbeiten Die Quellengruppe in Kissingen in Illustrirte Zeitung Leipzig 1857 Nr 751 Illustrirte Zeitung Leipzig 1857 Nr 751 Kissinger Saale Zeitung 5 Februar 1878Normdaten Person GND 12107255X lobid OGND AKS LCCN n2002040006 VIAF 50072830 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Arnold MichaelKURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer Maler und GrafikerGEBURTSDATUM 29 April 1824GEBURTSORT AschaffenburgSTERBEDATUM 26 Oktober 1877STERBEORT Bad Bocklet Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michael Arnold Bildhauer amp oldid 198586844