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Balthasar Schmitt 29 Mai 1858 in Aschach bei Bad Bocklet 1 Mai 1942 in Munchen war ein deutscher Bildhauer Medailleur und Hochschullehrer 1 2 Balthasar Schmitt gemalt von Leo Samberger Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenBalthasar Schmitt wurde als dritter Sohn von Johann Michael Schmitt und dessen Ehefrau Barbara Schmitt geb Beutler 30 November 1817 in Grossenbrach 9 September 1894 in Aschach die am 18 November 1849 geheiratet hatten geboren Schmitt selbst hat trotz mehrerer Verehrerinnen nie geheiratet Unterstutzung erfuhr er von seinen ebenfalls ledig gebliebenen Nichten Clementine 1890 1970 und Loni Apollonia den Tochtern seines Bruders Johann Schmitt die ihm an seinem spateren Wohnort in Solln heute Stadtteil von Munchen bis zu seinem Tod den Haushalt fuhrten Schmitt erhielt seine kunstlerische Ausbildung zunachst bei Michael Bauer 8 Juni 1853 8 Juni 1922 einem Autodidakten am Ort dann in der Lehre beim Bildhauer Michael Arnold in Bad Bocklet Die Lehre bei Arnold dauerte wegen dessen fruhen Todes nur kurz Schmitt schuf fur Arnolds Grab ein Bronzerelief das sich seit der Auflassung von Arnolds Grab am Turm der alten Bad Bockleter Pfarrkirche befindet Gefordert vom Aschacher Arzt Werner und vom Aschacher Schlossherrn Graf Friedrich von Luxburg erhielt er nach Studien an der Kunstgewerbeschule Nurnberg Januar 1878 bis 1880 sowie an der Munchner Kunstakademie Oktober 1880 bis Juli 1880 spater von der Martin von Wagner Stiftung der Julius Maximilians Universitat Wurzburg ein Stipendium fur seine Arbeiten Eine Skizze des klagenden Hiob als Einzelfigur und Begrabnis einer Martyrerin zu einem zweijahrigen Studienaufenthalt in Italien Wahrend seines Aufenthalts in Rom hatte Schmitt die Gelegenheit an einer Generalaudienz fur Kunstler bei Papst Leo XIII teilzunehmen Kunstlerisch wurde Schmitt wahrend seines Romaufenthalts von historischen Kunstlern wie Donatello und Luca della Robbia beeinflusst Als kunstlerische Arbeit zu der er laut Stipendienbedingungen verpflichtet war fertigte er das Gipsrelief Adam und Eva nach dem Sundenfall nbsp Marmor Relief der heiligen Cacilia orgelspielend mit zwei singenden Engeln 1892 in RomNach seiner Ruckkehr aus Italien liess sich Schmitt in Munchen nieder und verbrachte immer noch jedes Jahr seinen Urlaub in Aschach wo er im Jahr 1900 sein Geburtshaus durch einen Neubau ersetzte Auf dem Aschacher Friedhof errichtete Schmitt fur seine Eltern ein schmuckvolles Grabmal das seine Mutter mit einem in der Rhon ublichen Kopftuch darstellt In dem Grab wurden spater auch Schmitts 1970 verstorbene Nichten Clementine und Leoni beigesetzt Zudem erinnert der Grabstein an Schmitts gleichnamigen Grossneffen Balthasar 1902 1944 der ebenfalls Grafiker und Bildhauer war und im Zweiten Weltkrieg in Ostpreussen fiel In Munchen erhielt er in der Zeit der sich nach der Grunderkrise langsam erholenden Baukonjunktur zahlreiche Auftrage und betrieb ab 1891 zeitweise gemeinsam mit dem Bildhauer Thomas Buscher ein Atelier an der Karlstrasse In Solln wohnte Schmitt in einer 1902 errichteten reprasentativen Villa Nach Schmitts letztem Willen sollte die Villa samt den Ateliers nach seinem Tod aufgegeben werden jedoch wohnte seine Nichte Clementine noch bis zum Jahr 1967 im Haus das danach zusammen mit den Ateliers im Jahr 1970 abgerissen wurde Als Mitbegrunder der Deutschen Gesellschaft fur christliche Kunst und zunachst Verweser der Professur fur Christliche Kunst ab 1903 an der Munchner Kunstakademie wurden ihm uberwiegend Auftrage fur sakrale Kunst ubertragen Zu seinen Schulern gehorten unter anderen Ludwig Gies Wilhelm Jaeger und Karl Romeis Als Schmitt im Jahr 1905 zum ordentlichen Professor berufen werden sollte wurden anonyme Vorwurfe laut die die raumliche Distanz seines Privatateliers und seine angebliche haufige Abwesenheit von der Akademie betrafen sich aber praktisch als haltlos erwiesen Der von ihm geschaffene und nach dem bayerischen Prinzregenten Luitpold benannte Luitpoldbrunnen in Konigshofen wurde am 1 Oktober 1911 der Offentlichkeit ubergeben Schmitt liess die Brunnenfigur der Schnitterin das Symbol fur die Fruchtbarkeit des Grabfeldgaues zusatzlich als Nippes Figur produzieren und vermarkten also in einer Art historisches Merchandising 1908 wurde Schmitt vom Prinzregenten mit dem Verdienstorden vom Hl Michael IV Klasse sowie am 30 Dezember 1912 von Prinzregent Ludwig III mit der III Klasse des gleichen Ordens ausgezeichnet Er war Ehrenmitglied der katholischen Studentenverbindung KDStV Aenania Munchen im CV 3 Nach Erreichen der im Zuge der allgemeinen Sparmassnahmen erlassenen Altersgrenze wurde Schmitt am 23 Dezember 1923 pensioniert Am 5 Marz 1925 wurde Schmitt Ehrenmitglied der Kunstakademie Balthasar Schmitt war auch ordentliches Mitglied im Deutschen Kunstlerbund 4 nbsp Friedhofskapelle auf dem Aschacher Friedhof1921 errichtete der zeitlebens mit seinem Heimatort verbundene Schmitt auf dem Aschacher Friedhof eine Kapelle fur die Schmerzhafte Muttergottes Als im Jahr 1936 seine jungere Schwester M Clementine Schmitt starb liess er sie nicht im Familiengrab bestatten sondern unter einer schlichten Grabplatte direkt vor der Friedhofskapelle und bestimmte diese Grabstatte auch fur sich selbst Schmitt starb am 1 Mai 1942 in seinem Haus in Solln an Herzlahmung Uber die Aussegnungsfeier am 4 Mai 1942 auf dem Munchner Ostfriedhof wurde ausfuhrlich in der Tageszeitung Munchner Neueste Nachrichten berichtet Schmitts Leichnam wurde n ach den Wunschen des Verstorbenen auf dem Aschacher Friedhof vor der von ihm gestifteten Kapelle beigesetzt Am gleichen Tag erschien ein ausfuhrlicher Nachruf in der Bad Kissinger Saale Zeitung den Herausgeber Theo Schachenmayer personlich verfasst hatte Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Luitpoldbrunnen in Bad Konigshofen1889 Kriegerdenkmal fur die Opfer des Deutsch Franzosischen Krieges vor der St Trinitatis Kirche in Aschach 1894 Fresko Die Heilige Familie Kruzifix am Hochaltar und Dreifaltigkeitsrelief im Chor in der St Trinitatis Kirche in Aschach Fresko spater ubertuncht 1895 Bronzestandbild des Heiligen Kilian auf dem Kiliansbrunnen in Wurzburg auf dem Bahnhofsvorplatz 1895 Majolikareliefs in der katholischen Stadtpfarrkirche St Ursula in Munchen 1898 1899 Altare fur die Pfarrkirche St Georg in Thalhausen 1904 Kriegerdenkmal am Bad Kissinger Bahnhof nach 1905 Hochaltar fur die Pfarrkirche St Maximilian in Munchen 1911 Luitpoldbrunnen in Konigshofen 1911 Bildstock sog Sollner Saule in Munchen Solln in der Nahe von Schmitts Wohnsitz 1923 Gefallenendenkmal fur die Opfer des Ersten Weltkriegs vor der St Trinitatis Kirche in Aschach 1926 Steinbach Madonna 1930 Schnitzfiguren von Petrus und Paulus und Relief Medaillons in der Pfarrkirche St Johann Baptist in Munchen SollnLiteratur BearbeitenHerbert Schultheis Bad Bocklet Geschichte der Ortsteile Aschach und Grossenbrach Bad Neustadter Beitrage zur Geschichte und Heimatkunde Frankens Band 6 Bad Neustadt a d Saale 1996 ISBN 3 9800482 9 2 S 390 396 Werner Eberth Balthasar Schmitt ein frankischer Bildhauer Begleitheft zur Ausstellung in Schloss Aschach vom 28 April bis 30 Juli 1995 Theresienbrunnen Verlag Bad Kissingen 1995 Werner Eberth Balthasar Schmitt 1858 1942 Bildhauer In Frankische Lebensbilder Band 19 Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte Reihe VIIa Neustadt Aisch 2002 ISBN 3 7686 9296 5 Werner Eberth Balthasar Schmitt Gestalter christlicher Kunst In Peter Weidisch Thomas Ahnert Hrsg 1200 Jahre Bad Kissingen 801 2001 Facetten einer Stadtgeschichte Festschrift zum Jubilaumsjahr und Begleitbuch zur Ausstellung Verlag T A Schachenmayer Bad Kissingen 2001 ISBN 3 929278 16 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Balthasar Schmitt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Balthasar Schmitt im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Kunstler Balthasar Schmitt Deutsche Gesellschaft fur Medaillenkunst e V abgerufen am 10 Juli 2014 Leonard Forrer Biographical Dictionary of Medallists Schmitt Balthasar Volume V Spink amp Son Ltd London 1912 S 392 und 390 englisch archive org Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen Die Ehrenmitglieder Alten Herren und Studierenden des CV des Cartell Verbandes der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen Wien 1914 S 281 kuenstlerbund de Ordentliche Mitglieder des Deutschen Kunstlerbundes seit der Grundung 1903 Schmitt Balthasar abgerufen am 28 Dezember 2017 Normdaten Person GND 119277581 lobid OGND AKS LCCN nr97033541 VIAF 47567894 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schmitt BalthasarKURZBESCHREIBUNG deutscher Bildhauer Medailleur und HochschullehrerGEBURTSDATUM 29 Mai 1858GEBURTSORT Aschach bei Bad BockletSTERBEDATUM 1 Mai 1942STERBEORT Munchen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Balthasar Schmitt amp oldid 237549962