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Dieser Artikel behandelt die Pfarrkirche St Johann Baptist in Solln fur die gleichnamige alte Sollner Kirche siehe Alte Sollner Kirche St Johann Baptist St Johann Baptist ist eine romisch katholische Pfarrkirche im Munchner Stadtteil Solln Pfarrkirche St Johann Baptist Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Bauwerk 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie Kirche befindet sich am Fellererplatz 8 Der Bereich zwischen der Kirche und der sudlich davon gelegenen Schule an der Herterichstrasse bildet ein Subzentrum neben dem alten Dorfkern und eine Verbindung zwischen dem Dorfkern im Sudwesten und der Villenkolonie Solln im Nordwesten Westlich der Kirche befindet sich in unmittelbarer Nahe das 1906 erbaute denkmalgeschutzte katholische Pfarrhaus Kirche Pfarrhaus und Schule wurden vom selben Architekten entworfen und bilden ein stilistisches Ensemble Geschichte BearbeitenNach Anwachsen der Bevolkerung Sollns Ende des 19 Jahrhunderts begunstigt durch den Bau der Isartalbahn war die alte Sollner Kirche zu klein geworden Plane ihrer Vergrosserung wurden als nicht durchfuhrbar verworfen 1893 wurde ein Kirchbauverein mit dem Ziel des Baus einer neuen Kirche gegrundet 1903 gewann Franz Rank einen Architektenwettbewerb Die Grundsteinlegung erfolgte 1904 und die Fertigstellung 1905 Der ursprungliche Hochaltar von Franz Rank wurde erst 1911 fertiggestellt das Altarbild von Carl Johann Becker Gundahl aufgrund von Unstimmigkeiten zwischen Kunstler und Auftraggebern sogar erst 1916 angebracht 1920 wurde Solln bisher Teil der Pfarrei Pullach Solln mit Sitz in Pullach zur eigenstandigen Pfarrei und die Kirche damit zur Pfarrkirche Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche bei Bombenangriffen nur leicht beschadigt 1966 erfolgte im Zuge einer Renovierung eine komplette Neugestaltung des Innenraums wodurch die bisher circa 260 Sitzplatze fast verdoppelt wurden und eine Modernisierung des Innenraums erfolgte Die ursprungliche Jugendstil Ausstattung wurde entfernt der Hochaltar durch einen freistehenden Altar ersetzt Die Kirche gehort heute zur Pfarrei St Johann Baptist Solln die zusammen mit der Pfarrei St Ansgar im Pfarrverband Solln ist Bauwerk BearbeitenDie Kirche fallt durch ihre relative Grosse ihr steiles machtiges Satteldach und ihre Vielgliedrigkeit mit etlichen Anbauten auf Der Stil ist typisch fur den Architekten Franz Rank und stellt eine Verbindung von modernen vom Jugendstil beeinflussten Formen mit neobarocken Elementen des traditionellen bayerischen Kirchenbaus im Sinne der damaligen Heimatbewegung dar Die Grosse spiegelt die gewachsene Zahl und den Wohlstand der Sollner Bevolkerung zur Bauzeit wider Rank reichte seinen Wettbewerbsentwurf unter dem Kennwort Bodenstandig ein nbsp SudportalDas Langhaus ist an den Seiten leicht ausgebuchtet hat eine Decke mit Spiegelgewolbe ohne Stutzen und ist nur sparsam verziert Der lang gestreckte polygonale Chor im Osten hat ein Tonnengewolbe mit Stichkappe Dahinter befindet sich ein Chorumgang rechts davon die Sakristei Im Westen befindet sich eine Vorhalle an deren Seiten sich zwei Raume befinden die heute als Taufkapelle und Gebetsraum genutzt werden Vor dem Westeingang befindet sich eine Bogenhalle Der Sudeingang besitzt einen langgestreckten Vorbau mit einem verzierten Portal Das Portal ist eine Steinmetzarbeit aus dem spaten 19 Jahrhundert und stellt eine Kopie des manieristischen Kirchenportals des Klosters Tuckelhausen dar Der Einbau in die neue Kirche war eine Bedingung des Architektenwettbewerbs und die stilistischen Unterschiede zwischen dem Portal und dem restlichen Kirchbau begrunden wohl den langgestreckten Vorbau Eine an das Sudportal angrenzende Mauer im Stil einer Friedhofsmauer die die Kirche auf der Sudseite umgibt begrenzt einen Bereich der mit Baumen bepflanzt ist Aussen an der Mauer befindet sich im Sudwesten ein Kriegerdenkmal erschaffen nach 1918 von Karl Losche Der Turm befindet sich an der Nordflanke auf Hohe der Sakristei Er hat eine Zwiebelhaube ist 64 Meter hoch und beherbergt ein vierstimmiges Gelaute in Schlagtonfolge c1 es1 g1 b1 wobei die Glocken 1 3 ein Nachkriegsgelaute aus Gussstahl des Bochumer Vereins sind und nur die kleine Glocken 4 noch aus dem historischen Bronzebestand ist Sie wurde 1905 gegossen Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenraum mit Blick zur ApsisDas Altarbild von Carl Johann Becker Gundahl befindet sich seit 1983 wieder im Chor der Kirche allerdings ohne den ursprunglichen Hochaltar Es ist ein Jugendstil Gemalde von 1915 und zeigt Johannes den Taufer bei der Taufe Jesu An seinen Seiten befinden sich Figuren der Eltern des Kirchenpatrons die Heiligen Zacharias und Elisabet geschaffen 1913 von Karl Baur Der neue Altar mit dem daruber hangenden grossen Bronzekreuz der Ambo und der Tabernakel rechts des Chorbogens stammen von Karl Reidel Die Kirchenfenster an den Seiten wurden vom in Solln wohnhaften Glasmaler Wilhelm Putz 1946 1947 geschaffen nachdem die alten Fenster im Krieg zerstort worden waren Von ihm stammen auch die seitlichen Chorfenster die die Geburt und Auferstehung Christi zeigen Das mittlere Fenster Pfingstwunder wurde erst spater nach Entfernen des Hochaltars von seinen Tochtern Felicitas Puchner und Eva Marie Putz geschaffen Seit 1966 befinden sich zwei bedeutende spatgotische Schnitzfiguren in der Kirche die vorher in der alten Sollner Kirche waren uber dem Tabernakel ein dem Umfeld von Erasmus Grasser oder dem Meister von Rabenden zugeschriebener Gnadenstuhl circa 1511 1515 links des Chorbogens eine Rosenkranzmadonna mit Kind circa 1510 An der ruckwartigen Wand befinden sich Schnitzarbeiten von Balthasar Schmitt von 1930 links und rechts monumentale Figuren von Petrus und Paulus und an der Brustung der Empore Relief Medaillons die fruher zu einem der ursprunglichen Seitenaltare gehorten Von Gebhard Fugel stammen die Bilder rechts und links der Orgel 1929 1930 die fruher die Altarbilder der ursprunglichen Seitenaltare waren und die Kreuzwegbilder an den Seiten der Kirche 1921 Orgel Bearbeiten nbsp Die OrgelDie Orgel wurde 1993 von Dieter Schingnitz erbaut Sie hat 33 Register auf zwei Manualen und Pedal mit mechanischen Schleifladen und Doppelregistratur 1 I Hauptwerk C g31 Bourdon 16 2 Montre 8 3 Flute harmonique 8 4 Bourdon 8 5 Prastant 4 6 Flute douce 4 7 Nasard 2 2 3 8 Doublette 2 9 Mixtur V 1 1 3 10 Cornett V 8 11 Bombarde 16 12 Trompete 8 Tremulant II Schwellwerk C g313 Cor de nuit 8 14 Gamba 8 15 Voix celeste 8 16 Principal 4 17 Flute octaviante 4 18 Quinte 2 2 3 19 Octavin 2 20 Terz 1 3 5 21 Larigot 1 1 3 22 Plein jeu IV 2 23 Fagott 16 24 Trompete 8 25 Hautbois 8 26 Clairon 4 Tremulant Pedal C f127 Prinzipalbass 16 28 Subbass 16 29 Oktave 8 30 Flute 8 31 Principal 4 32 Posaune 16 33 Trompete 8 Koppeln II I I P II P 128 Setzerkombinationen 4 x 32 Kombinationen Literatur BearbeitenLothar Altmann Kath Kirche St Johann Baptist In Hermann Sand Ingrid Sand Hrsg Solln Das Stadtviertelbuch inma Marketing GmbH Verlag Munchen 1999 ISBN 3 923395 12 4 S 76 81 Bernhard Marx St Johann Baptist Solln 1905 2005 inma Marketing GmbH Verlag Munchen 2005 ISBN 3 9809307 5 0 Denis A Chevalley Timm Weski Landeshauptstadt Munchen Sudwest Bayerisches Landesamt fur Denkmalpflege Hrsg Denkmaler in Bayern Band I 2 2 Karl M Lipp Verlag Munchen 2004 ISBN 3 87490 584 5 S 180 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johann Baptist Solln Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarrei St Johann Baptist SollnEinzelnachweise Bearbeiten Schingnitz Orgel in St Johann Baptist Solln www organindex de Aufgerufen am 14 Mai 2018 48 077143 11 51776 Koordinaten 48 4 37 7 N 11 31 3 9 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johann Baptist Solln amp oldid 236152402