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Der Medailleur auch Munzgraveur Munzstempelschneider Stempelschneider Eisengraber und Eisenschneider ist ein Kunstler der Medaillen Plaketten oder Munzen entwirft und oft selbst ausfuhrt Die Ausfuhrung erfolgt als Stempel fur eine Pragung oder als Guss Stempel fur eine mittelalterliche Munze den Gros tournois das Werk des Eisengrabers Munzgraveur Medaille von Hornlein zur Inflation 1923 gepragt in der Munzstatte Muldenhutten Der Medailleur schnitt die meisten Medaillenentwurfe direkt in die Stahlstempel Inhaltsverzeichnis 1 Erlauterung 2 Signatur 3 Literatur 4 Siehe auch 5 WeblinksErlauterung BearbeitenDas Munzbild wurde ursprunglich vom Munzgraveur direkt das heisst vertieft und spiegelbildlich in das Munzeisen Munzstempel mit dem Stichel einwarts gegraben Daraus leitet sich die fruheren Bezeichnungen des Stempelschneiders als Eisengraber und Eisenschneider ab Der Medailleur der fur eine Munze im Staatsdienst arbeitete wurde zum Beispiel im Kurfurstentum Sachsen als Churfurstlich Sachsischer Munz Eisenschneider bestellt Meistens war es den Munzgraveuren erlaubt zur Aufbesserung ihrer Einkommen neben den offiziellen Auftragen des Staates der Bereitstellung von Munz und Medaillenstempeln Medaillen im Privatauftrag zu fertigen Der Entwicklungsweg zum Munzgraveur Munzmedailleur war zunachst die Ausbildung zum Graveur Nach dem Erlernen des handwerklichen Rustzeugs war eine kunstlerische Ausbildung im Modellieren und Portratzeichnen erforderlich Meistens erfolgte der Besuch einer Kunsthochschule Vor der Einfuhrung des Medailleurs als Staatsdiener und Munzgraveur einer Munzstatte war bis zur staatlichen Anstellung eine Bewahrungszeit als Hilfsgraveur erforderlich Fur die Anfertigung der Munzstempel kommen zunehmend moderne Fertigungsverfahren zur Anwendung Nach der vom Kunstler erstellten Zeichnung wird ein vergrossertes Gipsmodell angefertigt das mit Computertechnik abgetastet und in einer Gravier Frasmaschine auf die vorgegebene Grosse ubertragen wird Die so erzeugte Urmatrize wird noch von Graveuren nachbearbeitet Von der Urmatrize wird durch Absenkung die Arbeitspatrize erzeugt mit der die Munzstempel ihr Negativbild wieder durch die Presskraft einer Presse erhalten Dennoch schnitten noch im 20 Jahrhundert hervorragende Medailleure Medaillenentwurfe direkt mit dem Stichel vertieft und spiegelbildlich in den Stahlstempel und verzichteten auf die vorhandene Reduziermaschine Signatur Bearbeiten Hauptartikel Munz und Medaillensignatur nbsp Signatur des Hustalers um 1537 von H Magdeburger eine der ersten vom Kunstler signierten deutschen MedaillenUblich werden die Signaturen der Medailleure erst in der Renaissance und vorerst nur auf den Medaillen Eine der ersten vom Kunstler signierten Medaille ist zum Beispiel der Hustaler der um 1537 zum Gedenken an den Tod des bohmischen Reformators Jan Hus gepragt wurde Am haufigsten sind Medaillen des 18 und 19 Jahrhunderts signiert Bei Munzen sind Signaturen der Medailleure in jener Zeit noch selten Das andert sich bei den Munzen etwa ab Mitte des 20 Jahrhunderts hauptsachlich mit der Emission der Sonderpragungen die oft die Signatur des Kunstlers tragen Die Munz und Medaillensignatur kennzeichnet auf Munzen und Medaillen das Werk des Medailleurs namentlich als Urheber Sie ist oft an einer versteckten Stelle der Munze oder Medaille zu finden und darf nicht mit dem Munzmeisterzeichen verwechselt werden Eine bekannte Signatur des Medailleurs kann fur die Bestimmung einer undatierten Munze oder Medaille von Bedeutung sein Ein Beispiel dafur ist die Signatur auf dem Gluckhennentaler mit der die zeitlich Einordnung und damit auch der Prageanlass nachweisbar wurde Literatur BearbeitenPaul Arnold Max Fischer Ulli Arnold Friedrich Wilhelm Hornlein 1873 1945 Staatliche Kunstsammlungen Dresden Munzkabinett Dresden 1992 Max Barduleck Die letzten Jahre der Munze in Dresden Werkverzeichnis 1865 bis 1911 Herausgegeben von Paul Arnold Transpress Berlin 1981 Julius Erbstein Albert Erbstein Erorterungen auf dem Gebiete der sachsischen Munz und Medaillen Geschichte Bei Verzeichnung der Hofrath Engelhardt schen Sammlung veroffentlicht Sammlung Engelhardt Erbstein Erbstein Dresden 1888 Heinz Fengler Gerd Gierow Willy Unger transpress Lexikon Numismatik Transpress Berlin 1976 Friedrich von Schrotter Nikolaus Bauer Kurt Regling Arthur Suhle Richard Vasmer Julius Wilcke Hrsg Worterbuch der Munzkunde de Gruyter Berlin u a 1930 2 unveranderter Nachdruck ebenda 1970 Wolfgang Steguweit Geschichte der Munzstatte Gotha Vom 12 bis zum 19 Jahrhundert Bohlau Weimar 1987 ISBN 3 7400 0050 3 Wolfgang Steguweit Die Medaille und Gedenkmunze des 20 Jahrhunderts in Deutschland Die Kunstmedaille in Deutschland Bd 14 Mann Berlin 2000 ISBN 3 88609 443 X Wolfgang Steguweit Europaische Medaillenkunst von der Renaissance bis zur Gegenwart Staatliche Museen zu Berlin Preussischer Kulturbesitz Berlin 1995 ISBN 3 88609 379 4 Siehe auch BearbeitenListe von Medailleuren Munzstatte Gotha Munzgraveure der Munzstatte Gotha Liste waren auch Schopfer bedeutender kunstlerischer Medaillen Munzstatte Dresden Munzgraveure der Munzstatte Dresden Liste waren auch Schopfer bedeutender kunstlerischer MedaillenWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Medallists Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Produktion Pragestempel Staatliche Munze Berlin Pragestempel Schweizerische EidgenossenschaftNormdaten Sachbegriff GND 4306105 9 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Medailleur amp oldid 226733361