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Das Bunkermuseum Emden wurde 1995 in einem Hochbunker in der Emder Innenstadt eroffnet Es gilt als das erste Museum in einem Luftschutzbunker in der Bundesrepublik Deutschland 2 das sich mit der Geschichte der Bauwerke befasst Es zeigt in 26 Raumen mit jeweils verschiedenen thematischen Schwerpunkten die Geschichte der Bunker die Verfolgung und Unterdruckung durch die Nationalsozialisten in der Stadt Emden von 1933 bis 1945 sowie die Nachkriegszeit bis Anfang der 1950er Jahre Das Museum ist von Mai bis Oktober geoffnet Trager ist der im Marz 1994 gegrundete Verein Arbeitskreis Bunkermuseum Finanziert wird das Museum uber Zuwendungen Spenden und ehrenamtliche Tatigkeiten der Mitglieder des Vereins Geld von der Kommune oder aus anderen offentlichen Quellen bekommt das Bunkermuseum so gut wie nicht 3 Seit November 2020 ist das Bunkermuseumwegen fehlender oder nicht ausreichender Brandschutzmassnahmen geschlossen 4 Nach Anbau eines Fluchtturms soll das Museum am 6 September 2022 wieder offnen 5 Bunkermuseum Emden DatenOrt EmdenArt Geschichtsmuseum Militarmuseum Kriegsmuseum GedenkstatteEroffnung 6 Mai 1995Besucheranzahl jahrlich 5000 6000 1 Betreiber Arbeitskreis Bunkermuseum e V Leitung Franz LenselinkWebsite http www bunkermuseum deISIL DE MUS 496119 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Bunkerbau 1 2 Bunker Holzsagerstrasse 1 3 Bunkermuseum 2 Dauerausstellung 3 Aussengestaltung 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEmden war zu Beginn des Zweiten Weltkrieges eine wichtige Industrie und Hafenstadt die aufgrund ihrer Lage im aussersten Nordwesten des Deutschen Reiches fur die auf Grossbritannien stationierten alliierten Bomberflotten schnell zu erreichen war Die Nationalsozialisten stuften Emden daher in Rang 1 luftkriegsgefahrdeter Stadte ein 6 Trotzdem waren bei Kriegsbeginn am 1 September 1939 Uberfall auf Polen mit Ausnahme von vier offentlichen Luftschutzraumen und einer Befehlsstelle keine weiteren Luftschutzbauwerke fur die Bevolkerung Emdens Einwohnerzahl 35 189 fertiggestellt worden Am 31 Marz 1940 wurde Emden erstmals von Flugzeugen der britischen Royal Air Force RAF bombardiert wobei sieben Einwohner getotet 17 verletzt und 78 obdachlos wurden Bunkerbau Bearbeiten Erst mit dem am 10 Oktober 1940 befohlenen Fuhrer Sofortprogramm setzte eine verstarkte Bautatigkeit ein In Emden entstanden daraufhin bis Kriegsende unter Einsatz auslandischer Zwangsarbeiter und Kriegsgefangener die in den Bauten keinen Schutz suchen durften 7 35 grosse Luftschutzbunker und weitere 141 splittersichere Kleinbunker Insgesamt zahlte das Deutsche Reich fur den Schutzraumbau in Emden rund 20 Millionen Reichsmark Emden wurde in der Folge weiter bombardiert so auch am 6 September 1944 Dabei wurden mehr als 80 Prozent des Stadtgebiets zerstort Die vergleichsweise geringe Zahl an Luftkriegstoten mindestens 415 war den vielen Luftschutzbunkern zu verdanken Emden war neben Wilhelmshaven die einzige Stadt in der es fur fast alle Einwohner bombensichere Raume gab 6 Bunker Holzsagerstrasse Bearbeiten Der Bau des Bunkers an der Holzsagerstrasse begann am 1 April 1941 nach Planen des Luftschutzbauamtes Zuvor waren dort mehrere Hauser abgebrochen worden Das Bauwerk wurde am 14 April 1942 fertiggestellt Insgesamt wurden 2 901 Kubikmeter Eisenbeton verbaut Er ist 14 06 Meter lang 13 70 Meter breit und 18 35 Meter hoch Er verfugt uber einen Keller sowie sechs daruber liegende Geschosse Die Aussenwande sind 1 40 Meter dick die Innenwande 0 40 Meter und die Decken 1 40 Meter In seinem Inneren befinden sich 28 Raume die zwischen 3 2 10 Meter und 3 3 20 Meter gross sind In den kleineren Raumen waren drei Betten und in den ubrigen neun Betten ubereinander angebracht In jedem Halbgeschoss befanden sich kleine Kuchen und die Toiletten mit Waschraum Insgesamt verfugte der Bunker uber 276 Liegeplatze und 84 Sitzplatze Krankenstation Wachraum fur den Bunkerwart Beluftungsanlage und das Notstromaggregat waren im Kellergeschoss untergebracht 7 Nach dem Krieg stand das Gebaude lange leer Es kam in den Besitz der Bundesvermogensverwaltung die es fur den Zivilschutz vorhielt Bunkermuseum Bearbeiten Im Marz 1994 grundete sich ein Arbeitskreis Ziel war die Einrichtung eines Museums im Bunker Holzsagerstrasse Zum 50 Jahrestag der Zerstorung Emdens organisierte der Arbeitskreis ab dem 6 September 1994 in dem Gebaude erstmals eine Ausstellung bei der mehr als 5 000 Besucher gezahlt wurden 8 In den Folgemonaten ubertrug die Bundesvermogensverwaltung das Bauwerk dem Verein Unter Beteiligung der Fachhochschule Ostfriesland der Burgerinitiative Borssum der Osterburgschule sowie von Privatleuten und Sponsoren richtete der Verein das Gebaude danach her und konzipierte die Ausstellung Am 6 Mai 1995 eroffnete das Museum bei den Gedenkfeiern zum 50 Jahrestag des Kriegsendes im Beisein kanadischer Gaste und Piloten aus den Geschwadern die Emden bombardierten Am 2 Juli 2006 wurde der 100 000 Besucher gezahlt Seit November 2020 ist das Bunkermuseum wegen fehlender oder nicht ausreichender Brandschutzmassnahmen geschlossen 9 Nach Anbau eines Fluchtturms soll das Museum am 6 September 2022 wieder offnen 10 2023 beschloss der Tragerverein des Bunkermuseums das Gebaude von der Stadt Emden zu kaufen 11 Dauerausstellung BearbeitenIm Eingangsbereich erinnert eine Tafel an die Bombentoten aus Emden Die Dauerausstellung zieht sich in chronologischer Ordnung durch 26 Raume Sie beginnt mit dem Ende der Weimarer Republik Zu sehen ist eine Projektion mit dem Titel Emden vor und im Kriege Weitere Themen sind unter anderem Verfolgung Terror Emigration Deportation Zwangsarbeit Fremdarbeiter und Deportierte und es gab ihn den Widerstand sowie Politischer Neubeginn und Wiederaufbau Emdens Im oberen Geschoss des Bunkermuseums informiert der Volksbund Deutsche Kriegsgraberfursorge uber seine Arbeit Andere Ausstellungsraume befassen sich unter dem Titel Luftschutzmassnahmen Die Illusion des Bombenschutzes oder Leben in der Welt des Bunkers mit der Geschichte des Bunkerbaus in Emden Im Raum Erinnern Aufarbeiten Gedenken wird die Geschichte des Konzentrationslagers Engerhafe in der nahe Emdens gelegenen Gemeinde Sudbrookmerland dargestellt Dort befand sich vom 21 Oktober bis zum 22 Dezember 1944 ein Aussenlager des Konzentrationslagers Neuengamme Es war das einzige in Ostfriesland Innerhalb der zwei Monate in denen es bestand starben 188 Haftlinge Aussengestaltung BearbeitenDie Fassade gestaltete der Hamburger Kunstler Uwe Ochsler Er liess den Bunker mit sich abwechselnden schwarzen und weissen Feldern bemalen auf denen mit goldlackierten Kunststoffbuchstaben der sich wiederholende Schriftzug AUSSENWELTEN INNENWELTEN zu sehen ist Der Kunstler sagte dazu Es gibt kaum einen Ort an dem das Innen und das Aussen so stark voneinander getrennt sind wie bei einem Bunker Die Funktion eines Bunkers hat es sich damit seine eigene Realitat vor einer ausseren Bedrohung zu schutzen jeder nimmt seine eigene Welt mit in den Bunker hinein Die Farben Schwarz und Weiss stehen seinen Angaben zufolge in ihrer Polaritat Synonym fur gegensatzliche Positionen Das Gold der Schrift steht fur einerseits Materielles andererseits hat Gold naturlich auch immer eine Spirituelle Ausrichtung Erganzt wird das Textband von ineinander verschrankt angebrachte Fenstern die vor die Fassade gehangt werden Sie stehen fur fehlende Transparenz zwischen Innen und Aussenwelt 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bunkermuseum Emden Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Ostfriesen Zeitung vom 22 August 2012 Zwischen Sirenen Fetzen und Bomber Drohnen eingesehen am 30 Januar 2013 Nicole Mehring Funktionale Architektur emotionale Erinnerungen Luftschutzbunker als Erinnerungsorte in der Bundesrepublik seit den 1990er Jahren In Psychologie und Gesellschaftskritik 30 2006 2 S 91 Thomas Klaus Unterwegs Hinter dicken Mauern Memento vom 17 Januar 2016 im Internet Archive PDF 30 kB In Landwirtschaftsblatt Weser Ems Nr 49 vom 9 Dezember 2005 S 76 Die Ehen werden im Himmel geschlossen 1811 In Schriften DE GRUYTER Berlin Boston doi 10 1515 9783111429762 87 Bunkermuseum Emden Stadt Ausschusse stimmen fur Plan zur Brandschutz Ertuchtigung In NWZonline de Abgerufen am 20 April 2023 a b Bunkermuseum Emden Historie des Bunkerbaues in Emden eingesehen am 30 Januar 2012 a b Hillgriet Eilers Das Bunkermuseum Memento vom 17 Januar 2016 im Internet Archive PDF 23 kB eingesehen am 30 Januar 2013 Karin Boke Aden Dorles Loning Onno Santjer Orte der Erinnerung in Ostfriesland Emden 1996 Ohne ISBN S 138 Die Ehen werden im Himmel geschlossen 1811 In Schriften DE GRUYTER Berlin Boston doi 10 1515 9783111429762 87 Bunkermuseum Emden Stadt Ausschusse stimmen fur Plan zur Brandschutz Ertuchtigung In NWZonline de Abgerufen am 20 April 2023 Museum in Emden Vereins Mitglieder stimmen geschlossen fur Bunker Kauf Abgerufen am 21 April 2023 Bunkermuseum Emden AUSSEN WELTEN INNEN WELTEN Memento vom 17 Januar 2016 im Internet Archive eingesehen am 30 Januar 2013Museen in Emden Bunkermuseum Emden Dat Otto Huus Feuerschiff Amrumbank im Emder Hafen Gelande van Calcar Kunsthalle in Emden Johannes a Lasco Bibliothek Museumslogger Stadt Emden im Emder Hafen Ostfriesisches Landesmuseum Emden Pelzerhauser Seenot Rettungskreuzer Georg Breusing im Emder Hafen 53 366101 7 203775 Koordinaten 53 21 58 N 7 12 13 6 O Normdaten Korperschaft GND 10150153 5 lobid OGND AKS VIAF 133531404 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bunkermuseum Emden amp oldid 239271904