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Die Burg Reicheneck ist die Ruine einer ehemaligen hochmittelalterlichen Adelsburg bei dem Gemeindeteil Reicheneck von Happurg im mittelfrankischen Landkreis Nurnberger Land in Bayern Deutschland Burg ReicheneckMauerreste am ausseren Graben der Burg Reicheneck Februar 2012 Mauerreste am ausseren Graben der Burg Reicheneck Februar 2012 Staat DeutschlandOrt Happurg ReicheneckEntstehungszeit vor 1238Burgentyp Zweiteilige Hohenburg in SpornlageErhaltungszustand RuineStandische Stellung ReichsministerialeGeographische Lage 49 29 N 11 29 O 49 475235 11 48538 500 Koordinaten 49 28 30 8 N 11 29 7 4 OHohenlage 500 m u NHNBurg Reicheneck Bayern Ehemaliges ausseres Torhaus der Burg heute ein Wohnhaus Juni 2015 Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte der Burg 2 1 Die Burg unter den Konigsteinern 2 2 Die Burg unter den Klingenburgern 2 3 Die Burg unter den Absbergern 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie sparlichen Reste der Spornburg befinden sich im zentralen Bereich der Hersbrucker Alb einem Teil der Frankenalb auf einem Bergsporn in etwa 500 m u NHN und damit etwa 130 Meter uber dem Happurger See Dieser Bergsporn grenzt an der nordostlichen Seite an das Tal des Happurger Baches und auf der Westseite an das Kainsbachtal Die Stelle der ehemaligen Burg liegt etwa 1100 Meter westlich der evangelischen Pfarrkirche St Johannes der Taufer in Forrenbach 1 oder circa 30 Kilometer ostlich von Nurnberg In der Nahe befinden sich die Reste weiterer ehemaliger mittelalterlicher Burgen etwa zwei Kilometer ostlich ein Burgstall auf dem Vogelfels 2 etwas weiter die Burgruine Lichtenegg Nordlich liegen der Burgstall Altes Haus und die Burgruine Lichtenstein uber dem Ort Pommelsbrunn und ein weiterer Burgstall namens Hacburg uber Happurg Geschichte der Burg BearbeitenDie Burg unter den Konigsteinern Bearbeiten Die erste Erwahnung der Burg Reicheneck stammt aus dem Jahr 1238 als in einer Urkunde dem Reichsministerialen Ulrich II von Konigstein der Besitz der Burg bezeugt wurde Ulrich war mit der hoheren Reichsministerialitat im staufischen Schwaben verwandt und stand um 1230 an der Spitze der Staufertreuen im ostfrankischen Gebiet Er war es wohl auch der die Burg vor dem Jahr 1238 inmitten seines Gebietes errichten liess Der Name Reiches Eck zeugt vom Selbstbewusstsein und von dem Ansehen der Konigsteiner 3 Die im Jahr 1253 bezeugte Burgkapelle war dem Schutzheiligen des Bergbaus Sankt Bartholomaus geweiht vermutlich ging die wirtschaftliche Basis des Konigsteiners auf den im Hersbrucker Land wahrend des Hochmittelalters zahlreich vorhandenen Eisenerzabbau zuruck Nachdem Ulrichs Sohn Wirnt schon vor 1241 und sein gleichnamiger Enkelsohn jung um 1242 nach einem Reitunfall bei Engelthal 3 verstorben waren war das Geschlecht der Konigsteiner im Mannesstamm erloschen Daher ging die Burg Reicheneck nach dem Tod von Ulrich im Winterhalbjahr 1252 53 an seinen Schwiegersohn Gemahl seiner Tochter Elisabeth Walter Schenk von Klingenburg uber einen Sohn des dem Kaiser nahestehenden Edelfreien Konrad Schenk von Klingenburg auf Clingenburg aus einer Seitenlinie der Schenken von Limpurg Die Burg unter den Klingenburgern Bearbeiten Die namengebende Stammburg der Klingenburger war die Clingenburg uber der Stadt Klingenberg am Main sie nannten sich aber erst ab 1278 Schenken von Reicheneck nachdem sie ihren Besitz am Obermain verkauft hatten Zu dieser Zeit sollen in der Burg bereits zwei Kemenaten bestanden haben Burg Reicheneck war wie auch unter den Konigsteinern der Mittelpunkt einer Herrschaft die von einer grossen Dienst und Burghutmannschaft aufrechterhalten wurde Diese Burgmanner sassen auf Hofstellen und auf Kleinburgen bzw auf festen Sitzen z B in den Dorfern Birkensee Offenhausen Egensbach oder Offenhausen bei Engelthal Mit den Sohnen von Walter teilte sich das Geschlecht der Schenken von Reicheneck wahrend des 14 Jahrhunderts in die Walthersche und in die Konradinische Linie auf sie teilten sich auch die Burg Reicheneck Die beiden fuhrten allerdings haufige Kleinkriege gegen die Pfalzgrafen die Reichsstadt Nurnberg und die Landgrafen von Leuchtenberg 1347 48 musste der konradinische Teil der Burg dem Bamberger Bischof Friedrich I von Hohenlohe zu Lehen aufgetragen werden nachdem die Fehde gegen die Pfalzgrafen und die Reichsstadt schlecht fur Konrad III Schenk ausging Dies verhinderte vermutlich eine Zerstorung durch die Pfalzgrafen allerdings musste sich Konrad III dafur zu einem vierjahrigen Kriegsdienst gegenuber den Pfalzgrafen verpflichten ausserdem musste er ihnen mit der Halfte der Burg fur zehn Jahre gewarten er musste also mit seinem Teil der Burg und seiner Besatzung in einem Kriegsfall auf Seiten der Pfalzgrafen kampfen Der Bamberger Bischof belehnte kurz darauf den Grafen Ludwig von Hohenlohe mit der Burghalfte er verkaufte sie aber bereits 1353 an den deutschen Konig Karl IV weiter Der im Jahr 1355 zum Kaiser gekronte Karl erklarte die halbe Burg 1356 als bohmisches Erblehen Auch die Waltersche Linie raumte dem Kaiser danach das Offnungsrecht uber ihre noch freieigene Burghalfte ein er konnte also danach die gesamte Burg im Kriegsfall mit Truppen besetzten Im Vertrag von Furstenwalde in dem der Kaiser grosse Teile Neubohmens gegen die Mark Brandenburg eintauschte fiel das bohmische Lehen und das Offnungsrecht uber die Waltersche Burghalfte 1373 an das bayerische Herzogtum Um 1390 gingen bis auf ein Achtel von Erhard Schenk die restlichen Anteile der Konradinischen Linie an Ludwig II Schenk von der Waltherschen Linie uber nachdem drei Mitglieder der Konradinischen Linie verstorben waren Ludwig starb im Jahr 1395 die Burg ging dann uber seine Tochter Margaretha und Klara an seine Schwiegersohne Hans und Heinrich von Absberg zu Rumburg Die Burg unter den Absbergern Bearbeiten nbsp Burg Reicheneck 1704 Die Absberger lagen seit dem Jahr 1388 in heftiger Fehde unter anderem mit der Reichsstadt Nurnberg sie gelobten zwar 1397 Konig Wenzel die Einhaltung des Landfriedens brachen aber ihr Gelubde kurz darauf durch weitere Fehdehandlungen Diese fuhrten am 7 Juli 1398 zur Belagerung und Einnahme der Burg durch die Truppen des Nurnberger Burggrafen Friedrich VI und der Reichsstadt Nurnberg Auf Befehl Konig Wenzels wurde die Burg noch im Juli bis auf den Grund niedergebrannt und innerhalb von sechs Tagen eingelegt Der Versuch eines Wiederaufbaues im Jahr 1400 wurde von Konig Ruprecht I verboten 4 Heute ist die Burgruine als Baudenkmal D 5 74 128 54 Burgruine Mauerreste der Burganlage des 12 13 Jahrhunderts und der Nurnberger Amtsburg der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts abgetragen 1807 ehemaliges ausseres Torhaus jetzt Wohnhaus zweigeschossiger Satteldachbau Kalkbruchsteinmauerwerk zweite Halfte 16 Jahrhundert sowie als Bodendenkmal D 5 6534 0025 Mittelalterliche und fruhneuzeitliche Befunde im Bereich der Burgruine Reicheneck vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege erfasst 5 Literatur BearbeitenRuth Bach Damaskinos Jurgen Schnabel Sabine Kothes Schlosser und Burgen in Mittelfranken Verlag A Hofmann Nurnberg 1993 ISBN 3 87191 186 0 S 139 Robert Giersch Happurg Die Burgruine Reicheneck In Alfried Wieczorek Hrsg Ausfluge zu Archaologie Geschichte und Kultur in Deutschland Band 52 Nurnberg und Nurnberger Land Ausflugsziele zwischen Pegnitz und Frankischer Alb Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2368 2 S 157 159 Robert Giersch Andreas Schlunk Berthold Frhr von Haller Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft Herausgegeben von der Altnurnberger Landschaft e V Lauf an der Pegnitz 2006 ISBN 978 3 00 020677 1 S 346 351 Wilhelm Schwemmer Landkreis Hersbruck Die Kunstdenkmaler von Bayern Mittelfranken 10 R Oldenburg Munchen 1959 DNB 457322497 S 246 251 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons s Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burgruine Reicheneck auf der Seite Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft Einzelnachweise Bearbeiten Lage des Burgstalles im Bayerischen Denkmal Atlas Der Burgstall auf der Seite des bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege a b Gustav Voit Geschichte des Klosters Engelthal Quelle Geschichte soweit nicht anders angegeben Robert Giersch Andreas Schlunk Berthold Frhr von Haller Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft S 346 ff Denkmalliste fur Happurg PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege PDF 142 kB Mittelfrankische Burgen und Schlosser im Landkreis Nurnberger Land Schlosser Pflegschloss Altdorf Schloss Artelshofen Altes Schloss Behringersdorf Neues Schloss Behringersdorf Schloss Eismannsberg Schloss Eschenbach Faberschloss Furttenbachsches Schloss Reichenschwand Schloss Grunsberg Schloss Grunreuth abgegangen Schloss Haimendorf Schloss Hersbruck Schloss Huttenbach Schloss Kirchensittenbach Schloss Malmsbach Schloss Neunhof Pfinzingschloss Schloss Rauhenstein abgegangen Schloss Reichenschwand Schloss Renzenhof Schloss Thalheim Tucherschloss Feucht Tucherschloss Simmelsdorf Schloss Utzmannsbach Pflegschloss Velden 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