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Der Burgstall Strahlenfels bezeichnet den Rest einer abgegangenen hochmittelalterlichen bis neuzeitlichen Spornburg die sich einst auf einem Felsriff am Rande des Dorfes Strahlenfels erhob Heute befindet sich der Burgstall im nordlichen Gemeindegebiet von Simmelsdorf im mittelfrankischen Landkreis Nurnberger Land in Bayern Deutschland Die Burg Strahlenfels ist vollkommen abgegangen nur noch sehr wenige Mauerreste zeugen von ihr der Burgfels dient als Kletterfelsen und Aussichtspunkt Burgstall StrahlenfelsBild 1 Der Felssporn uber dem Dorf Strahlenfels auf dem die Burg Strahlenfels einst stand von Westen gesehen Mai 2013 Bild 1 Der Felssporn uber dem Dorf Strahlenfels auf dem die Burg Strahlenfels einst stand von Westen gesehen Mai 2013 Staat DeutschlandOrt Simmelsdorf Strahlenfels Schlossberg Entstehungszeit Vermutlich um 1250Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand BurgstallStandische Stellung MinisterialeBauweise BruchsteinmauerwerkGeographische Lage 49 39 N 11 23 O 49 653233 11 377084 570 Koordinaten 49 39 11 6 N 11 22 37 5 OHohenlage 570 m u NHNBurgstall Strahlenfels Bayern Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte der Burg 3 Beschreibung des Burgstalls 4 Galerie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Stelle der ehemaligen Burg befindet sich auf 570 m u NHN im sudlichen Bereich der Frankischen Schweiz einem Teil des Mittelgebirges Frankenjura auf einem nach Westen vorspringenden Felssporn des 587 m u NHN hohen Schlossberges 1 Die Burgstelle liegt auf einer felsigen Erhebung etwa 15 Meter uber dem Ort unmittelbar ostlich des Dorfgebietes von Strahlenfels Bild 1 das sich etwa 6 5 Kilometer nordnordostlich des Kernorts von Simmelsdorf befindet 2 In der Nahe befinden sich noch weitere ehemalige mittelalterliche Burgen in nordwestlicher Richtung liegt in Sichtweite die Burgruine Wildenfels etwas weiter westlich liegt Burg Hiltpoltstein Sudwestlich befindet sich der Burgstall Spitzenberg auf dem 582 m u NHN hohen gleichnamigen Berg im Dorf Grossengsee liegt das Grossengseer Schloss das aber auf eine mittelalterliche Burg zuruckgeht 3 Sudostlich befindet sich der Burgstall Spies und die Burgruine Riegelstein Weitere ehemalige Burgen liegen auf dem etwa 1 4 Kilometer ostnordostlich entfernten Huhnerstein 4 und bei Stierberg die Ruine Stierberg Geschichte der Burg Bearbeiten nbsp Luftbild des Burgstalles Strahlenfels aus nordlicher Richtung Rechts unten ist der Eingang zur Burghohle zu erkennen Erstmals tauchte der Name der Burg 1254 in einer Urkunde auf in der Heinricus de Stralenvels als Zeuge genannt wurde Die Burg war wohl kurz vorher erbaut worden Die Ministerialen von Strahlenfels standen den im spaten 13 Jahrhundert machtpolitisch aufstrebenden Ministerialen von Wildenstein im Wege Sie bauten ihre Burg Wildenfels den Strahlenfelsern in Sichtweite vor ihre Burg Bald darauf um 1310 wichen die Strahlenfelser offenbar auf die von ihnen neu erbaute Wasserburg Reichenschwand im gleichnamigen Ort aus und traten die Burg Strahlenfels im ersten Viertel des 14 Jahrhunderts an die Wildensteiner ab 1330 sass Heinrich V von Wildenstein auf der Burg Strahlenfels 1354 trug er die Burg Konig Karl IV als bohmisches Lehen auf Kurz darauf 1360 verkaufte Heinrich die Burg an Karl IV der mittlerweile Kaiser geworden war und 1366 68 war die Burg bohmischer Amtssitz Im Krieg zwischen dem pfalzischen Konig Ruprecht und dem bohmischen Konig Wenzel wurde die Burg im Jahre 1400 anscheinend von Ruprecht erobert denn 1401 erhielt Albrecht von Egloffstein die Burg als Pfand Sie sollte aber Offenhaus der Pfalz bleiben das heisst sie musste in Kriegszeiten jederzeit fur Kriegsvolk des Besitzers Konig Ruprecht zuganglich sein Das Amt Strahlenfels ging nach der Erbteilung unter den Sohnen des pfalzischen Konigs an Pfalzgraf Johann von Neumarkt der es dem Ritter Hermann von Freudenberg verpfandete Das Pfand wurde einige Jahre spater wieder eingelost denn Pfalzgraf Johann verkaufte Strahlenfels 1426 an die Wildensteiner Der neue Besitzer war vermutlich Martin von Wildenstein der 1466 verstarb Die Wildensteiner liessen die Burg von einem Vogt verwalten Bei einem Nurnberger Angriff im Ersten Markgrafenkrieg am 9 Marz 1450 wurde die Vorburg vermutlich am sudlichen Felsfuss gelegen erobert Offenbar verloren die Wildensteiner nach dem Landshuter Erbfolgekrieg ihr Interesse an der Burg Strahlenfels denn im 16 Jahrhundert wurde kein Bauunterhalt mehr durchgefuhrt Von 1547 sind grossere Bauschaden uberliefert 1589 war die Burg kaum noch bewohnbar Bald darauf wurde sie aufgegeben denn das Rittergut war nicht sehr rentabel zumal der Vogt entlohnt werden musste Nach der Schlacht am Weissen Berg 1620 in der die obere Pfalz von Bayern besetzt wurde wurden die Wildensteiner von dem bayerischen Kurfursten Maximilian I enteignet er verlieh dem katholischen Eytel Hanns Truchsess von Hofingen das Rittergut Strahlenfels Nach dessen Tod 1637 kam es zum Streit um das Erbe Das Rittergut wurde 1655 wieder den inzwischen zum Katholizismus konvertierten Wildensteiner Brudern Hans Christoph und Friedrich Oktavian von Wildenstein uberlassen 1759 verkaufte Ernst Ludwig von Wildenstein das Rittergut an Johann Friedrich Wilhelm Buirette von Oehlefeld Johann war ein erfolgreicher Kaufmann und kaufte auch andere Ritterguter 1771 wurden die Buirette in den Freiherrenstand erhoben und vererbten die Burg innerhalb ihrer Familie weiter Allerdings war von der Burg nicht mehr viel ubrig geblieben anscheinend wurde sie schon im fruhen 17 Jahrhundert als Steinbruch genutzt 1829 waren nur noch wenige Uberreste sichtbar 5 Heute ist die Stelle der ehemaligen Burg mit Wald bewachsen von ihr sind nur wenige Mauerreste erhalten geblieben Der frei zugangliche Burgstall dient als Aussichtsfelsen die Nordseite des Strahlenfelsens wird nach der Freilegung von Baumen und Buschen als Kletterfelsen genutzt Zu erreichen ist der Burgstall vom Dorf Strahlenfels aus indem man den Burgfelsen von Suden her besteigt Der Burgstall ist als Baudenkmal D 5 74 158 73 Ehemalige Burg Mauerstuck und Reste einer in den Fels gehauenen Treppe erhalten mittelalterlich sowie als Bodendenkmal D 5 6334 0028 Mittelalterliche und fruhneuzeitliche Befunde im Bereich der Burgruine Strahlenfels vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege erfasst 6 Beschreibung des Burgstalls BearbeitenAuf der Westseite des Strahlenfelser Schlossberges zweigt ein Felssporn ungefahr 100 Meter weit nach Westen ab der zum Bau einer Burg benutzt wurde Die Nordseite des Felsspornes fallt etwa 15 Meter senkrecht ab und auch die West und Sudseite fallen steil teils von Felsen durchsetzt ebenfalls 15 Meter ab Nur die Ostseite ist mit dem leicht erhohten Schlossberg verbunden und musste entsprechend geschutzt werden Man kann dort einen vermutlich naturlichen Graben entdecken der vielleicht als Halsgraben diente Von der Burg auf dem Felssporn sind nur ein sechs Meter langer und zwei Meter hoher Mauerrest Bild 4 der abzugehen droht und zwei kleinere Mauerreste auf der Ostseite die nur von unten sichtbar sind erhalten Ausserdem ist auf dem Burgplateau eine runde Zisterne mit einem Durchmesser von etwa einem halben Meter vorhanden Sie ist noch ungefahr einen halben Meter tief und mit Laub angefullt 1589 existierte noch ein Wohngebaude dem ein gemauerter Stock also ebenfalls ein Gebaude gegenuberlag in dem sich ein Keller eine Kapelle und daruber ein Getreidelager befanden Der Aufgang zur Burg erfolgte auf der Sudseite des Felsspornes Bild 2 uber eine siebenstufige aus dem Fels geschlagene Treppe Bild 3 von der ein schmaler Weg nach oben fuhrte Vermutlich kann man sich den Aufgang wie den der Burg Pottenstein vorstellen Auch die Burg Wildenfels und die Burg Wolfsberg hatten ahnliche Aufgange Eventuell befand sich auf einer 15 Meter tiefer gelegenen Gelandestufe im Suden noch eine Vorburg von der nichts erhalten ist Am Fuss des Felsspornes liegt an der Nordwestseite ausserhalb der Burganlage eine kleine Hohle die Burghohle Strahlenfels Hohlenkataster Frankische Alb D 516 die mit Mauern nach aussen abgeschlossen wurde Sie diente wohl als Lagerraum fur die Burgbewohner Galerie Bearbeiten nbsp Bild 2 Der Bereich der Burg an der Spornspitze November 2013 nbsp Bild 3 In den Felsen gehauene Stufen am Aufgang zur Burg August 2011 nbsp Bild 4 Grosserer Mauerrest an der Westseite des Burgstalles August 2011 nbsp Bild 5 Hohlenportal der Burghohle November 2013 nbsp Bild 6 Mauerreste am Hohlenportal November 2013 nbsp Bild 7 Mauerrest in einer Spalte der Burghohle November 2013 Literatur BearbeitenTilmann Breuer Stadt und Landkreis Forchheim Bayerische Kunstdenkmale Band 12 Deutscher Kunstverlag Munchen 1961 DNB 450619338 S 201 Robert Giersch Andreas Schlunk Berthold Freiherr von Haller Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft Herausgegeben von der Altnurnberger Landschaft e V Lauf an der Pegnitz 2006 ISBN 978 3 00 020677 1 S 432 435 Walter Heinz Ehemalige Burgen im Umkreis des Rothenbergs 1 Teil Vom Rothenberg und seinem Umkreis Heft 15 1 Herausgegeben vom Heimatverein Schnaittach e V Schnaittach 1992 S 43 48 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgstall Strahlenfels Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burgstall Strahlenfels auf der Seite Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft Burgstall Strahlenfels auf der Seite Burgenwelt Einzelnachweise Bearbeiten Topographische Karte 1 25000 Blatt 6334 Betzenstein Lage des Burgstalles im Bayern Atlas Der Burgstall auf der Seite des bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege Der Burgstall auf der Seite des bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege Quelle Geschichte Robert Giersch Andreas Schlunk Berthold Freiherr von Haller Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft S 432 ff Denkmalliste fur Simmelsdorf PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege PDF 137 kB Mittelfrankische Burgen und Schlosser im Landkreis Nurnberger Land Schlosser Pflegschloss Altdorf Schloss Artelshofen Altes Schloss Behringersdorf Neues Schloss Behringersdorf Schloss Eismannsberg Schloss Eschenbach Faberschloss Furttenbachsches Schloss Reichenschwand Schloss Grunsberg Schloss Grunreuth abgegangen Schloss Haimendorf Schloss Hersbruck Schloss Huttenbach Schloss Kirchensittenbach Schloss Malmsbach Schloss Neunhof Pfinzingschloss Schloss Rauhenstein abgegangen Schloss Reichenschwand Schloss Renzenhof Schloss Thalheim Tucherschloss Feucht Tucherschloss Simmelsdorf Schloss Utzmannsbach Pflegschloss Velden Velhornschloss Schloss Vorra Neues Schloss Vorra Schloss Weiherhaus ZeidlerschlossBurgen und Ruinen Burg Alfeld abgegangen Burg Altenthann abgegangen Burg Brunn abgegangen Burg Eismannsberg abgegangen Burgruine Hartenstein Burg Henfenfeld Burg Hohenkuchen abgegangen Burgruine Hohenstein Burgruine Lichtenstein Burgruine Osternohe Burg Prackenfels abgegangen Burgruine Reicheneck Schneiderburg Burg Schonberg abgegangen Burg Strahlenfels abgegangen Burg Thann Burg Veldenstein Wenzelschloss Burgruine Wildenfels Burgruine 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