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Am Burgstall Spies befand sich eine abgegangene hochmittelalterliche Adelsburg uber dem Dorf Spies in der Gemeinde Betzenstein im oberfrankischen Landkreis Bayreuth Nur noch sehr wenige Mauerreste zeugen von ihr Burgstall SpiesBurgstall Spies Ansicht des Felsens der die Hauptburg trugBurgstall Spies Ansicht des Felsens der die Hauptburg trugStaat DeutschlandOrt Betzenstein Spies Schlossberg Entstehungszeit Vor 1187Burgentyp Hohenburg GipfellageErhaltungszustand BurgstallStandische Stellung MinisterialeGeographische Lage 49 38 N 11 24 O 49 639043 11 400582 616 4 Koordinaten 49 38 20 6 N 11 24 2 1 OHohenlage 616 4 m u NNBurgstall Spies Bayern Luftbild des Burgstalles Spies von OstenDer Burgstall ist frei zuganglich und dient als Aussichtspunkt Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte der Burg 3 Beschreibung des Burgstalles 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage Bearbeiten nbsp Schlossberg und Ortschaft Spies von Osten nbsp Ansicht der Feldseite der Burg mit dem Hauptburg Felsen In der Gelandemulde in der linken Bildhalfte befand sich der fruhere und heutige Zugang zur Burg nbsp Umgebungskarte der Burgstalls SpiesDie ehemalige Hohenburg befindet sich in der nordlichen Frankenalb auf der 616 4 m u NN hohen Kuppe des freistehenden kegelformigen Spieser Schlossberges 1 dessen Gipfel etwa 50 Meter uber dem Ort liegt Der Burgstall liegt unmittelbar nordlich der Ortschaft Spies und etwa funf Kilometer sudlich von Betzenstein In der Nahe befinden sich weitere ehemalige mittelalterliche Burgen etwa 1 5 Kilometer ostlich die Burgruine Riegelstein und ein weiterer Burgstall auf dem Schweinsberg 2 In nordwestlicher Richtung befinden sich die Burgruine Wildenfels und der Burgstall Strahlenfels Im Sudwesten standen eine ehemalige Burg das heutige Schloss in Grossengsee 3 ein Burgstall in Sankt Helena 4 und der unbekannte Burgstall Spitzenberg auf der 582 Meter hohen gleichnamigen Erhebung Wenig nordlich der ehemaligen Burg Spies befand sich noch eine weitere abgegangene Burg auf dem Huhnerstein 5 Von den Gipfelfelsen ist ausserdem die Burgruine Hohenstein zu sehen Geschichte der Burg BearbeitenDer Name Spies erschien erstmals mit Pertholt Spiez im Jahr 1187 1189 wurde ein Heinrich Spiez genannt Ministeriale der Herzoge von Andechs Meranien Ulrich I Spies zahlte vermutlich zu den engeren Gefolgsleuten des 1248 verstorbenen letzten Meranier Herzogs Otto denn er wurde 1245 und 1248 als Urkundenzeuge erwahnt 1254 war er einer der Schiedsrichter im meranischen Erbfolgestreit Ob aber die Herren von Spies die Burg Spies auch erbaut haben ist unbekannt Sie verkauften ihre freieigene Burg vor 1346 Das Spieser Adelsgeschlecht erlosch um 1475 Im Jahr 1346 erschien die Burg in den Urkunden als Besitz des Hartmann von Waizmannsdorf Er hatte der Reichsstadt Nurnberg fur vier Jahre das Offnungsrecht eingeraumt Nach 1350 wurde die Burg an Heinrich von Berg verkauft der 1354 sie der Krone Bohmen zu Lehen auftrug Die Sohne von Heinrich Eberhard und Heinrich von Berg lagen mit Nurnberg Ende des 14 Jahrhunderts in dauernder Fehde Sie waren zu Raubrittern geworden Die Reichsstadt bewog Konig Wenzel die Raubburg Spies und andere Burgen zu zerstoren Die Berger verkauften ein Drittel der Burg an den Nurnberger Burggrafen Johann III in der Hoffnung die Burg zu retten Am 23 September 1397 stand Wenzel vor der Burg belagerte sie sieben Tage lang und eroberte sie am achten Tag Von den 24 Mann die die Burg verteidigt hatten entkamen 22 indem sie sich uber die Felsen abseilten Gefangen genommen wurden nur Hans von Aufsess und Georg von Wichsenstein sie standen im Dienste der Bruder Berger Hans von Aufsess wurde bald wieder freigelassen aber Georg von Wichsenstein wurde in Nurnberg hingerichtet Die Bruder Heinrich und Eberhard mussten am 13 Oktober 1397 Urfehde schworen Kurz darauf verbot Konig Wenzel den Wiederaufbau der zerstorten Burg Spies Daraufhin musste Heinrich den Burgstall 1404 an den Nurnberger Burger Heinrich Harsdorfer verkaufen Vom Verkauf ausgeschlossen war das Drittel das Burggraf Johann III gekauft hatte Er belehnte 1421 Konrad von Aufsess damit Konrad baute trotz Verbot die Burg bis 1426 wieder auf daraufhin verhangte Konig Siegmund die Reichsacht uber Konrad 1427 verkaufte Konrad die Burg an Markgraf Friedrich der sie 1431 an Kunz Stor zu Neuhaus verpfandete Die Burg Spies wurde ein markgrafliches Amt 1469 ist ein Fritz Stor und 1482 dessen Sohn Kunz Stor als Pfleger nachgewiesen 1482 brannte die Burg durch Blitzschlag ab wurde aber wieder aufgebaut Die Stor machten sich verschiedener Verbrechen schuldig worauf Markgraf Friedrich die Burg 1491 nach kurzem Kampf einnahm Die damaligen Zerstorungen sind unbekannt 1492 sass Thomas von Kuhedorf als Amtmann auf der Burg Die Burg wurde am 26 Mai 1553 im Zweiten Markgrafenkrieg von den Nurnbergern gesturmt geplundert und endgultig zerstort 1562 wurde die Burg als ein alt zerfallenes Schloss bezeichnet 1618 nur noch als Steinhaufen Sie diente damals wohl als Steinbruch 6 Heute ist die Stelle der ehemaligen Burg bewaldet nur die Gipfelfelsen sind frei von Bewuchs und bieten einen weiten Ausblick uber die Frankenalb Erhalten haben sich von der Burg nur der verflachte Burggraben mit Aussenwall und zwei Mauerreste Zu erreichen ist der Burgstall vom Dorf Spies aus indem man im Dorf nach Norden geht An einem Spielplatz vorbeikommend befindet man sich schon am Zugang zur ehemaligen Burganlage Das vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege als Burgstall des Mittelalters erfasste Bodendenkmal tragt die Denkmalnummer D 4 6334 0005 7 Beschreibung des Burgstalles BearbeitenEin Felsriff auf dem Gipfel des Spieser Schlossbergs auf 616 4 Meter Hohe zieht sich etwa 120 Meter von Suden nach Norden und ist 10 bis 15 Meter breit Am Nordende des Riffes stehen drei grossere Felsturme von denen der nordlichste als einziger nicht bebaut war Die Nord und Ostseite der Burgflache fallt rund 10 Meter senkrecht ab die Westseite steil um etwa 7 Meter nur die Sudseite steigt sanft vom Dorf aus an Dort war auch der Zugang zur Burg Die Burganlage bestand aus einer Oberburg auf dem Felsriff einer Unterburg westlich des Riffs und einer Vorburg sudlich der Unterburg Auf der Sudseite der Burg wurde ein Halsgraben mit vorgelegtem Wall zur Sicherung der gefahrdetsten Seite angelegt Der Graben ist von Ost nach West noch etwa 15 Meter lang funf Meter breit und einen Meter tief Er endet im Osten am Fuss des Felsriffs und im Westen an einem grosseren Felsen der hochstwahrscheinlich in die Befestigung einbezogen war Am Zugang zur Burg direkt neben dem Felsen sind der Graben und der Wall eingeebnet Dort stand vermutlich ein Torbau Nach dem Graben verlauft der Burgweg nordlich durch das leicht ansteigende Gelande der Vorburg Man kann westlich des Weges eine rechteckige Vertiefung erkennen vermutlich den Standort eines Gebaudes Die Unterburg stand zirka funf Meter uber der Vorburg auf einer 30 20 Meter grossen dreiecksformigen Terrasse Im Norden der Unterburg befindet sich eine Zisterne die mit einem Durchmesser von 0 70 Metern noch eine Tiefe von 1 50 Metern hat und mit Wasser gefullt ist Am Eingang zur Unterburg erkennt man einen Wall den Rest der versturzten Ringmauer und im Osten eine Einbuchtung des Felsriffes mit mehreren kleinen Hohlen wahrscheinlich stand dort ein Gebaude Wie der Aufgang zur Oberburg verlief ist nicht ganz klar heute gelangt man vom Suden der Unterburg aus auf Stufen steil nach oben Die Oberburg bestand vermutlich aus zwei grosseren Gebauden auf den Felsen Zu sehen sind von der Oberburg nur ein Treppenrest zum sudlichen Felsklotz und ein Mauerrest Da von der Burg kaum noch Steine zu finden sind wurden sie wohl von den Dorfbewohnern abgetragen und zum Bau von Hausern benutzt Der verebnete Halsgraben spricht dafur Am Fuss des nordlichsten Felsturms der nicht bebaut war und deshalb ausserhalb der Burganlage lag befindet sich eine kleine Hohle das Fuchsloch Ob sie von den Burgbewohnern als Keller benutzt wurde ist unklar aber durchaus denkbar Johann Christoph Stierlein veroffentlichte 1792 eine massstabsgetreue topografische Karte der Burgruine und ihrer naheren Umgebung Auf seiner Zeichnung ist das Gelande der Vorburg mit Graben und Wall gut zu erkennen Die nach den ubrigen Seiten abgeschirmte Hauptburg ist mit mehreren Mauerabschnitten verzeichnet dazu ein Platz an dem er das Hauptgebaude vermutete nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Ansicht der hinteren Felsturme des Burgstalls die rechten beiden Turme waren nicht bebaut Literatur BearbeitenRudiger Bauriedel Ruprecht Konrad Roder Mittelalterliche Befestigungen und niederadelige Ansitze im Landkreis Bayreuth Ellwanger Druck und Verlag Bayreuth 2007 ISBN 978 3 925361 63 0 S 136 Robert Giersch Andreas Schlunk Berthold Frhr von Haller Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft Herausgegeben vom Selbstverlag der Altnurnberger Landschaft Lauf an der Pegnitz 2006 ISBN 3 00 020677 9 S 417 418 Walter Heinz Ehemalige Burgen im Umkreis des Rothenbergs 1 Teil Herausgegeben vom Heimatverein Schaittach e V Schnaittach 1992 S 49 54 Vom Rothenberg und seinem Umkreis Heft 15 1 Hellmut Kunstmann Die Burgen der ostlichen Frankischen Schweiz Kommissionsverlag Ferdinand Schoningh Wurzburg 1965 S 493 503 Hans Vollet Kathrin Heckel Die Ruinenzeichnungen des Plassenburgkartographen Johann Christoph Stierlein Kulturreferat der Stadt Kulmbach 1987 Schriften zur Heimatpflege 39 ZDB ID 846657 9 Ausstellungskatalog Landschaftsmuseum Obermain auf der Plassenburg ob Kulmbach 25 Marz 24 April 1987 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgstall Spies Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burgstall Spies auf der Seite Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft Einzelnachweise Bearbeiten Topographische Karte 1 25000 Blatt 6534 Betzenstein Der Burgstall auf der Seite des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege Schloss Grossengsee auf der Seite Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft Der Burgstall auf der Seite Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft Der vermutete Burgstall auf der Seite des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege Quelle Geschichte Robert Giersch Andreas Schlunk Berthold Frhr von Haller Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft 2006 S 417 418 Der Burgstall Spies auf der Seite des Bayerischen Landesamtes fur DenkmalpflegeBurgen und Schlosser im Landkreis Bayreuth Schlosser Schloss Adlitz Schloss Althaidhof Schloss Altenplos Schloss Am Buhl Schloss Buhl Schloss Eckersdorf Schloss Emtmannsberg Jagdschloss Falkenhaube Schloss Fantaisie Schloss Fischbach Schloss Frankenhaag Schloss Freienfels Schloss Frobershammer Schloss Goldkronach Schloss Goppmannsbuhl Schloss Guttenthau Schloss Haidenaab Schloss Heinersreuth Schloss Kainach Schloss Knopfhammer Schloss Kuhlenfels Schloss Leisau Schloss Mengersdorf Schloss Mengersreuth Schloss Mistelbach Schloss Nemmersdorf Schloss Oberaufsess Jagdschloss Oberwaiz Schloss Plankenfels Schloss Ramsenthal Schloss Reislas Schloss Sachsendorf Schloss Schnabelwaid Schloss Schonfeld Schloss Sophienberg Schloss Seybothenreuth Altes Schloss Streitau Neues Schloss Streitau Schloss Theta Schloss Tressau abgegangen Schloss Trockau Schloss Truppach Schloss Unteraufsess Schloss Unternschreez Altes Schloss Weidenberg Unteres Schloss Weidenberg Oberes Schloss Weidenberg Schloss Weiher Ahorntal Schloss Weiher Hollfeld Schloss ZeulenreuthBurgen und Ruinen Burg Ahorn abgegangen Burg Altenkunsberg abgegangen Burgruine Altes Schloss Bad Berneck Burg Betzenstein Halbruine Burg Boheimstein abgegangen Burg Buhl Burg Creussen abgegangen Burg Christanz abgegangen Burg Crottendorf abgegangen Wasserburg Crottendorf abgegangen Burg Elbersberg abgegangen Burg Frankenberg Oberfranken Burg Goldeck abgegangen Burgruine Grunstein Burgruine Hollenberg Stadtburg Hollfeld abgegangen Burgruine Hohenberneck Burg Kirchahorn abgegangen Burgruine Krogelstein Burgruine Leienfels Burg Leuenstein abgegangen Burg Leupoldstein abgegangen Burgstall Lichteburg Burg Loch abgegangen Burgruine Neidenstein Burg Nemschenreuth abgegangen Burgruine Niederntuchersfeld Burg Oberailsfeld abgegangen Burg Oberntuchersfeld abgegangen Burg Oberwiesentfels abgegangen Burg Plankenstein abgegangen Burg Pottenstein Halbruine Burg Rabeneck Burg Rabenstein Burgruine Riegelstein Burg Schlusselberg abgegangen Burg Seidwitz abgegangen Burg Spies abgegangen Burg Stein Burgruine Stierberg Burg Unterwiesentfels abgegangen Burg Wadendorf Burgruine Waischenfeld Burg Wartberg abgegangen Burg Wasserknoden abgegangen Burg Wasserkraut abgegangen Burg Wiesentfels Burgruine WurzsteinMotten alle abgegangen Burg Adlitz Turmhugel Allersdorf Turmburg Alt Berneck Burg Altencreussen Turmhugel Aufsess Turmhugel Beim Schlossbauern Burg Boden Turmhugel Emtmannsberg Motte Gefrees Buhl Motte Haidenschloss Turmhugel Hermersreuth Turmhugel Lochstein Burg Lohlitz Turmhugel Madersburg Kroneck Burg Muthmannsreuth Burg Reizendorf Turmhugelburg Teinitz 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