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Der Burgstall Wartberg ist eine abgegangene hochmittelalterliche Adelsburg hoch uber der Ortschaft Kosbrunn in der Stadt Pegnitz im oberfrankischen Landkreis Bayreuth in Bayern Burgstall WartbergBild 1 Ansicht aus ostlicher Richtung April 2010 Bild 1 Ansicht aus ostlicher Richtung April 2010 Staat DeutschlandOrt Pegnitz Kosbrunn Warenberg Entstehungszeit vor 1149Burgentyp Hohenburg GipfellageErhaltungszustand Burgstall Graben und Grundmauerreste erhaltenStandische Stellung vermutlich EdelfreieBauweise vermutlich BruchsteinmauerwerkGeographische Lage 49 47 N 11 30 O 49 783726 11 5005 608 Koordinaten 49 47 1 4 N 11 30 1 8 OHohenlage 608 m u NNBurgstall Wartberg Bayern Die Burgstelle ist frei zuganglich und dient als Aussichtspunkt Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte der Burg 2 1 Edelherren von Wartberg 2 2 Bistum Bamberg 2 3 Amt Wartberg 2 4 Heutiger Zustand 3 Beschreibung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie ehemalige kleine Gipfelburg befindet sich im Naturpark Frankische Schweiz Veldensteiner Forst etwa 700 Meter ostlich des Dorfes Kosbrunn auf 608 m u NN auf dem Gipfel des Warenberges in unmittelbarer Nahe der A 9 und circa 19 Kilometer sudlich von Bayreuth 1 Ganz in der Nahe liegt die Burgruine Hollenberg vermutlich eine Grundung von Kaiser Karl IV und unmittelbar westlich der Stadt Pegnitz der Burgstall Boheimstein auf dem Schlossberg Nordlich davon steht das Schloss Trockau Geschichte der Burg BearbeitenEdelherren von Wartberg Bearbeiten In den Jahren 1149 und 1188 erschien ein Friedrich von Wartberg als Urkundenzeuge er ist unter 19 Angehorigen edelfreier Familien an 12 Stelle zwischen den Edelherren von Volsbach und den Herren von Nedemaresdorf Nemmersdorf aufgefuhrt so dass man davon ausgehen kann dass auch die Herren von Wartberg edelfreien Standes waren Ob dieses Geschlecht von Wartberg eine eigenstandige edelfreie Familie war oder von einer anderen edelfreien Familie abstammte kann nicht genau gesagt werden auch weil der Vorname Friedrich bei den edelfreien Familien dieser Zeit sehr oft vorkam Nachdem er vor dem Walpotenabkommling Friedrich von Nemmersdorf aufgefuhrt wurde konnte man an eine Verbindung mit dem edelfreien Geschlecht der Walpoten denken Der Friedrich von 1188 steht allerdings zwischen Eberhard dem Jungeren von Wolfsberg und dem Ministerialen Eschuin von Rabenstein vermutlich handelte es sich bei den Urkundenzeugen von 1149 und 1188 nicht um eine einzige Person sondern im Jahr 1149 um den Vater und 1188 seinen gleichnamigen Sohn Erst 1308 tauchte die Burg im Testament Gottfrieds von Schlusselberg wieder auf es sollten einem Hermann Motzidel vierzig Pfund Haller fur die Burg ausbezahlt werden Die Burg Wartberg befand sich also wahrscheinlich im Besitz der Schlusselberger und wurde von Hermann Motschiedler einem Ministerialen der Schlusselberger betreut wofur er die vierzig Pfund Haller erhielt Dass er 1333 mit anderen Schlusselberger Ministerialen Zeuge bei einer Beurkundung des Erbverzichts von Agnes der Tochter des auf der Burg Neideck gefallenen Konrad von Schlusselberg war beweist auch dass er ein Schlusselberger Ministeriale war Bistum Bamberg Bearbeiten Nach Gottfrieds Testament sollte sein Bruder Ulrich von Schlusselberg Propst von St Stephan in Bamberg die Burg Obersenftenberg in Senftenberg und Burg Gossweinstein bis zur Vollstreckung der Verfugungen besitzen Burg Wartberg gehorte damals vermutlich zum Besitzkomplex der Burg Gossweinstein da zum Amt Gossweinstein 1348 auch Korbeldorf mit seinen funf Gutern bei der Burg zahlte Nach dem bischoflichen Urbar A von 1323 27 war die Burg Wartberg zu der Zeit im Besitz des Bistums Bamberg sie war von Propst Ulrich wohl nach dem Aussterben der Edelherren von Wartberg dem Bistum ubereignet worden Sie war vor 1243 mit der Burg Gossweinstein und verschiedenen Dorfern an die Schlusselberger verpfandet Aus dem bischoflichen Urbar B von 1348 geht hervor dass auf der Burg ein Vogt sass ihm waren ein Wachter und ein Knecht der auch die Aufgabe des Pfortners ubernehmen musste zugeteilt Zur Bewachung gehorten auch zwei weitere Manner ein Ulrich Gailnreuther der unterhalb der Burg wohnte und Ulrich Cultellifex Messerschmied 1383 wurde dem Hochstift Bamberg vom koniglichen Hofrichter Premislaw Herzog von Teschen die Nutzniessung samtlicher Bistumsguter bestatigt Die Burg war im Jahr 1400 Lehen des Heinrich von Rabenstein er verlieh sie an Fritz Wannbacher weiter 1409 und 1410 nannte sich Wilhelm von Wiesenthau nach Wartberg Ab 1430 ist bei den Belehnungen nicht mehr von der Burg die Rede Sie wurde wohl in den Hussitenkriegen 1430 zerstort wie sich aus spateren Verpfandungsurkunden in denen sich die neuen Besitzer verpflichten mussten die Burg wieder herzurichten schliessen lasst Im Jahr 1435 wurde Burg Wartberg gegen ein Darlehen von 500 Gulden an die Bruder Thomas und Lorenz von Rabenstein verpfandet sie erhielten die Auflage den Turm auf eigene Kosten zu bezimmern Am 10 Oktober 1437 verkaufte Bischof Anton von Rotenhan das Schloss Wartberg fur 850 Gulden an Lorenz von Rabenstein mit dem Recht des Ruckkaufs und der Anweisung 300 Pfund Haller in der Burg zu verbauen Sie sollten damit die Kriegsschaden die von den Hussiten stammten reparieren Lorenz nannte sich am 23 Januar 1463 letztmals zu Wartberg und ist wohl bald darauf verstorben Wartberg ging uber seine Witwe auf deren Sohn Georg XIII von Egloffstein aus erster Ehe uber Bischof Anton besetzte anschliessend die Burg Wartberg Da alle Einspruche von Georg erfolglos waren kam es zu einer erbitterten Fehde zwischen ihm und dem Bischof er schickte ihm 1466 den Fehdebrief Georg nahm Wartberg ein und fiel in das Stiftsgebiet und auch in Bamberg ein Gefangene wurden auf die Burg Wartberg gebracht Der Bischof eroberte darauf die Burg und befreite die Gefangenen Die Fehde wurde 1467 beigelegt Georg und seine Mutter mussten auf die Burg verzichten Der Bischof verpfandete sie anschliessend Hermann von Rabenstein Amt Wartberg Bearbeiten Spatestens ab dem Jahr 1472 wurde die Burg Wartberg Sitz eines bischoflichen Amtes Heinz von Rabenstein erschien 1472 1474 und 1475 als Amtmann Das Amt Wartberg blieb aber zusammen mit dem Schloss verpfandet Pfandnehmer waren unter anderem 1477 Hans von Ochs und Hans von Giech 1514 Konz von Egloffstein 1534 Pankraz Lochner von Huttenbach 1546 Wolf von Rabenstein zu Kirchahorn ab 1548 sein Sohn Daniel dem es 1561 und 1581 erneut verpfandet wurde und ab 1565 zusammen mit seinem Bruder Hektor Bei den Verpfandungen ab dem Jahr 1561 ist nur noch vom Amt nicht mehr vom Schloss die Rede Grund war die Zerstorung der Burg im Zweiten Markgrafenkrieg zwischen 1552 und 1555 in dem Markgraf Albrecht Alcibiades vor allem die katholischen Hochstifte bekampfte und ein eigenes Herzogtum schaffen wollte In einer Fraischbeschreibung aus dem Jahr 1562 ist vom zerstorten Schloss die Rede auch die Amterbeschreibung von 1565 erwahnt ein odes Schloss Vermutlich wurde Wartberg am 24 und 25 September 1553 eingenommen ausgebrannt und nicht wieder aufgebaut Das Amt Wartberg war noch bis 1617 im Besitz der Rabensteiner im selben Jahr loste es das Bistum aus Von 1618 bis 1622 liegen bischofliche Amtsrechnungen vor 2 Heutiger Zustand Bearbeiten Die Burgstelle ist bewaldet das Burgplateau ziemlich stark mit Buschwerk bewachsen so dass man nur schwer die gesamte Anlage uberblicken kann Von der Burg haben sich keine Mauerreste obertagig erhalten die Hange des kegelformigen Berges sind aber ubersat mit Steinen die von der ehemaligen Burg stammen wie Mortelspuren zeigen Auch Bruchstucke von Dachziegeln und Keramikscherben sind im Bereich der Burg und an den Hangen zu finden Der Burgstall ist als Baudenkmal D 4 72 175 58 Burgstall Wartberg Halsgraben und Mauerreste der ehemaligen Burg des 12 15 Jahrhunderts ab Mitte 16 Jahrhundert verfallen sowie als Bodendenkmal D 4 6235 0002 Mittelalterlicher Burgstall vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege erfasst 3 Beschreibung BearbeitenDie ehemalige Burg lag etwa 160 Meter uber dem Ort Kosbrunn Bild 2 in 608 Metern Hohe auf einer bewaldeten Dolomitfelskuppe des Warenberges Bild 1 Er ist mit dem benachbarten 627 Meter hohen Kleinen Kulm mit seinem Aussichtsturm durch einen schmalen Sattel verbunden Dort erreicht auch eine Altstrasse die Passhohe die von Velden uber Plech Neudorf Korbeldorf nach Buchenbach Trockau Gesees und Bayreuth fuhrt Die Uberwachung dieser Altstrasse war vermutlich auch der Grund fur den Bau der Burg Wartberg und der nahen Burg Hollenberg Der Warenberg fallt nach Norden und Westen steil zum Tal hin ab auf den restlichen Seiten steigt er noch etwa zwolf Meter aus der angrenzenden Jurahochflache auf Bild 1 Der Burgfels ist durch einen 50 Meter langen und 17 Meter breiten Halsgraben Bild 3 vom Sattel getrennt ein Abraumhugel an seiner Westseite zeigt die Herkunft des teilweise in den Fels gehauenen Grabens Der Sattel im Bereich vor dem Graben ist planiert dort standen fruher Gebaude Die Oberflache des Burgfelsens Bild 4 hat nur eine geringe Ausdehnung von etwa 42 mal 11 Metern und zeigt wenige Grundmauerreste und Vertiefungen von ehemaligen Gebauden Im Sudteil des Burgplateaus konnte nach dem Nurnberger Burgenforscher Hellmut Kunstmann ein turmartiges Gebaude mit einem Innendurchmesser von sechs und einer Mauerstarke von zwei Metern gestanden haben Bild 5 Eventuell handelte es sich dabei um den Bergfried der Burg der den Aufgang der wohl von Suden aus uber den Sattel und dann uber den Halsgraben und weiter auf den Burgfelsen verlief verteidigen konnte Ganz in der Nahe konnte sich nordostlich eine Zisterne befunden haben etwas weiter nordlich zeigt eine weitere Vertiefung wohl die Stelle des ehemaligen Hauptgebaudes nbsp Bild 2 Ansicht des Burgstalls Wartberg aus westlicher Richtung April 2010 nbsp Bild 3 Profil des Halsgrabens Blick nach Sudwesten April 2010 nbsp Bild 4 Blick uber den Halsgraben auf den Fels der Kernburg April 2010 nbsp Bild 5 Standort und Grundmauerreste eines turmformigen Gebaudes April 2010 Literatur BearbeitenHellmut Kunstmann Die Burgen der ostlichen Frankischen Schweiz Kommissionsverlag Ferdinand Schoningh Wurzburg 1965 S 351 361 Klaus Schwarz Die vor und fruhgeschichtlichen Gelandedenkmaler Oberfrankens Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte Reihe B Band 5 Verlag Michael Lassleben Kallmunz 1955 S 132 Hellmut Kunstmann Burgen in Oberfranken Besitzverhaltnisse Baugeschichte und Schicksale 1 Teil Die Burgen der edelfreien Geschlechter im Wiesentgebiet Verlag E C Baumann Kulmbach 1953 S 153 157 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgstall Wartberg Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Lage des Burgstalles im Bayern Atlas Quelle Geschichte Hellmut Kunstmann Die Burgen der ostlichen Frankischen Schweiz S 351 ff Denkmalliste fur Pegnitz PDF beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege PDF 143 kB Burgen und Schlosser im Landkreis Bayreuth Schlosser Schloss Adlitz Schloss Althaidhof Schloss Altenplos Schloss Am Buhl Schloss Buhl Schloss Eckersdorf Schloss Emtmannsberg Jagdschloss Falkenhaube Schloss Fantaisie Schloss Fischbach Schloss Frankenhaag Schloss Freienfels Schloss Frobershammer Schloss Goldkronach Schloss Goppmannsbuhl Schloss Guttenthau Schloss Haidenaab Schloss Heinersreuth Schloss Kainach Schloss Knopfhammer Schloss Kuhlenfels Schloss Leisau Schloss Mengersdorf Schloss Mengersreuth Schloss Mistelbach Schloss Nemmersdorf Schloss Oberaufsess Jagdschloss Oberwaiz Schloss Plankenfels Schloss Ramsenthal Schloss Reislas Schloss Sachsendorf Schloss Schnabelwaid Schloss Schonfeld Schloss Sophienberg Schloss Seybothenreuth Altes Schloss Streitau Neues Schloss Streitau Schloss Theta Schloss Tressau abgegangen Schloss Trockau Schloss Truppach Schloss Unteraufsess Schloss Unternschreez Altes Schloss Weidenberg Unteres Schloss Weidenberg Oberes Schloss Weidenberg Schloss Weiher Ahorntal Schloss Weiher Hollfeld Schloss ZeulenreuthBurgen und Ruinen Burg Ahorn 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