www.wikidata.de-de.nina.az
Der Burgstall Leupoldstein ist der Rest einer abgegangenen hochmittelalterlichen Spornburg die sich einst auf einem steil aufragenden Dolomitfelsriff erhob Der Burgstall liegt unmittelbar sudwestlich uber dem Dorf Leupoldstein in der Gemeinde Betzenstein im oberfrankischen Landkreis Bayreuth in Bayern Deutschland Die vermutlich schon sehr fruh um das Jahr 1100 gegrundete Burg wurde um das Jahr 1397 von Konig Wenzel wegen Raubrittertums zumindest teilweise zerstort das endgultige Ende kam etwa 30 Jahre spater im Hussitenkrieg Von der Burg sind nur noch wenige uberwachsene Grundmauerreste vorhanden Burgstall LeupoldsteinBurgstall Leupoldstein Ansicht des Burgfelsens aus sudostlicher RichtungBurgstall Leupoldstein Ansicht des Burgfelsens aus sudostlicher RichtungStaat DeutschlandOrt Betzenstein LeupoldsteinEntstehungszeit Vermutlich vor 1100Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand BurgstallStandische Stellung MinisterialeGeographische Lage 49 42 N 11 23 O 49 694172 11 387247 556 Koordinaten 49 41 39 N 11 23 14 1 OHohenlage 556 m u NNBurgstall Leupoldstein Bayern Luftbild des Burgstalls Leupoldstein aus sudlicher Richtung Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte der Burg 3 Literatur 4 Weblinks 5 Einzelnachweise und AnmerkungenGeographische Lage Bearbeiten nbsp Ansicht des Burgstalls aus sudwestlicher RichtungDie Stelle der ehemaligen Burg befindet sich auf 556 m u NN in der sudlichen Frankischen Schweiz einem Teil des Frankenjuras direkt neben der sudwestlichen Dorfausfahrt der B 2 in Richtung Hiltpoltstein auf einem Felsriff Sie liegt etwa 300 Meter westsudwestlich der Ortsmitte von Leupoldstein oder 2570 Meter nordwestlich der evangelisch lutherischen Pfarrkirche Sankt Maria Geburt in Betzenstein 1 In der Nahe befinden sich noch weitere ehemalige mittelalterliche Burgen in nordwestlicher Richtung liegt die Burgruine Leienfels der Burgstall Leuenstein befindet sich uber der Ortschaft Greisch und die Burgruine Barnfels uber dem gleichnamigen Dorf Auch im nur 2 7 Kilometer westlich gelegenen Obertrubach wird ein weiterer Burgstall vermutet 2 Ebenfalls nur wenige Kilometer sudlich bzw sudostlich liegen die Burgruinen Stierberg und die Burg Betzenstein 4000 Meter nordostlich befand sich auf dem 484 Meter hohen Burgstall eine weitere abgegangene Burg 3 Geschichte der Burg Bearbeiten nbsp Wappen der Familie von Wiesenthau nach Siebmachers Wappenbuch nbsp Ansicht des Burgfelsens aus westlicher RichtungUber die fruhe Geschichte der Burg Leupoldstein ist nichts bekannt nach dem Nurnberger Burgenforscher Hellmut Kunstmann konnte sie aber schon vor dem Jahr 1100 gegrundet worden sein Burgen mit der Namenszusammensetzung eines Personennamens und dem Wort Stein wurden nach Kunstmann im ostfrankischen Raum oft schon zu dieser fruhen Zeit gegrundet 4 auch wenn es fur die Burg Leupoldstein aus dieser Zeit noch keine urkundlichen Nennungen gibt Beispiele dafur sind die Burg Gossweinstein die schon 1076 erstmals genannt wurde die Burg Hiltpoltstein Ersterwahnung 1109 die ehemalige Burg Gernotenstein bei Michelfeld die in der Stiftungsurkunde des Klosters Michelfeld 1119 erwahnt wird und die Burg Pottenstein die vermutlich zwischen 1057 und 1070 gegrundet wurde 5 Nach der Vita des 1139 verstorbenen Bischofs Otto I von Bamberg gehorte die Burg Leupoldstein zu den sechs Burgen die er zu seinen Lebzeiten erworben hatte 6 Er ubergab die Burg an das von ihm 1119 gegrundete Kloster Michelfeld Im Jahr 1194 nannten sich erstmals zwei Ministeriale des Hochstiftes Bamberg Ebermarus uet Egilolfus de Luipoltstein nach der Burg Leupoldstein Dass die Burg weiterhin in der Hand der Bamberger Bischofe war zeigt ein Eintrag im bischoflichen Urbar A von 1323 27 Dort heisst es Leupoltzstein castrum est epi scopi et villa ibidem adiacens die Burg Leupoldstein und das daranliegende Dorf gehoren dem Bischof Einige Jahre nach der Erwahnung im Urbar A wurde das Ministerialengeschlecht von Wiesenthau mit der Burg belehnt 1370 mussten sich die Bruder Eyring Cunrad Heinrich und Sybrecht von Wiesenthau gegenuber dem Hochstift Bamberg mit einem Offnungsrecht und einem Vorkaufsrecht fur Bamberger Vasallen verpflichten 1375 kam es zwischen den Brudern Eberhard auf der einen Seite und Volland und Eyring von Wiesenthau andererseits zum Streit in dessen Verlauf Teile der Familie aus der Burg vertrieben wurden Daraufhin mussten Truppen unter Bischof Lamprecht vor die Burg ziehen und diese belagern um den Vertriebenen zu ihrem Recht zu verhelfen Zu einem Kampf kam es wohl nicht da sich die Belagerten auf Gnade und Ungnade dem Bischof ergaben und sich verpflichteten ihre fruheren Abmachungen mit dem Bistum wieder einzuhalten Am 17 August 1386 wurde die halbe Veste zu dem Leupoldstein an den Egloffsteiner Hartung VII fur 1050 Pfund Haller verkauft Erstmals zerstort wurde die Burg im Jahr 1397 nachdem Dietrich von Wiesenthau sich als Raubritter betatigt hatte Konig Wenzel zog unter anderem auf Drangen der Reichsstadt Nurnberg vor die damaligen Raubburgen Reicheneck bei Happurg Spies Leuenstein und die Burg Leupoldstein die eingenommen und zerstort wurde mit dem Verbot des Wiederaufbaus Dietrich musste am 21 Oktober 1397 geloben sich fur die Zerstorung der Burg nicht zu rachen Konig Ruprecht Nachfolger Konig Wenzels erteilte am 6 Januar 1401 der Reichsstadt Nurnberg das Recht den Wiederaufbau der vier Raubburgen auch mit Gewalt zu verhindern um so vor den vielen Raubereien in Zukunft geschutzt zu sein Die Reichsstadt liess sich diese Zusage am 2 Februar 1401 beim Einzug Konig Ruprechts in die Stadt nochmals ausdrucklich bestatigen wohl ein Zeichen fur die schweren Schaden die der Handel der Reichsstadt aus den vier Burgen erlitten hatte Ob aber die ganze Burg bei der Strafaktion zerstort wurde oder nur der Besitzanteil Dietrichs ist nicht bekannt Da noch Mitglieder der von Wiesenthau bis 1422 und der von Egloffstein bis 1423 mit Teilen der Burg belehnt wurden vermutet Kunstmann nur eine Teilzerstorung von Burg Leupoldstein Die endgultige Zerstorung der Burg wird von Kunstmann im Hussitenkrieg um das Jahr 1430 vermutet da sie ab 1423 nicht mehr in den bischoflichen Lehensbuchern erwahnt ist Ab dem Jahr 1514 7 und noch mehrmals im 16 Jahrhundert erschien die Burg Leupoldstein wieder allerdings als Burgstall also als zerstorte Burg im Lehensbesitz der Egloffsteiner Der letzte Eintrag im Lehensbuch stammt aus dem Jahr 1673 Auf einer Karte von 1607 ist die Burg noch als Ruine bezeichnet 1728 war die Burgstelle weitgehend abgeraumt 1842 beschrieb Josef Heller noch geringe Mauerreste die aber bei dem Bau des Leupoldsteiner Wasserwerkes im Bereich der Burg beseitigt wurden 8 Heute ist die Stelle der ehemaligen Burg dicht mit Wald bewachsen Auf einem tiefer liegenden Absatz des Burgplateaus sind noch Mortelspuren und Hohlziegelreste und im ostlichen Bereich vollig uberwachsene Grundmauerreste vermutlich eines Turmes zu finden Der frei zugangliche Burgstall dient als Aussichtspunkt und Rastplatz es wurden dort mehrere Sitzbanke aufgestellt Das vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege als Mittelalterlicher Burgstall erfasste Bodendenkmal tragt die Denkmalnummer D 4 6334 0015 9 Literatur BearbeitenRudiger Bauriedel Ruprecht Konrad Roder Mittelalterliche Befestigungen und niederadelige Ansitze im Landkreis Bayreuth Ellwanger Druck und Verlag Bayreuth 2007 ISBN 978 3 925361 63 0 S 137 Robert Giersch Andreas Schlunk Berthold Frhr von Haller Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft 1 Auflage Herausgegeben von der Altnurnberger Landschaft e V Lauf an der Pegnitz 2006 ISBN 978 3 00 020677 1 S 249 250 Hellmut Kunstmann Die Burgen der ostlichen Frankischen Schweiz Kommissionsverlag Ferdinand Schoningh Wurzburg 1965 S 428 433 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgstall Leupoldstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burgstall Leupoldstein auf der Seite Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft Burgstall Leupoldstein auf burgenwelt deEinzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Topographische Karte 1 25000 Blatt 6334 Betzenstein Der vermutete Burgstall auf der Seite des bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege Der spatmittelalterliche Burgstall auf der Seite des bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege Uber Burgennamen siehe Hellmut Kunstmann Mensch und Burg Burgenkundliche Beobachtungen an ostfrankischen Wehranlagen S 18ff Weitere Beispiele sind Burg Egloffstein Burg Betzenstein Burg Dietrichstein Burg Rudolfstein im Fichtelgebirge Burg Rupprechtstein und die Burg Wichsenstein Die anderen funf Burgen waren Albuinestein vermutet bei Betzenstein Gaillenreuth Henfenfeld bei der Stadt Hersbruck Ebersberg bei Zell am Ebersberg und Burg Eschenfelden in der oberpfalzischen Gemeinde Hirschbach Bei Robert Giersch Andreas Schlunk Berthold Frhr von Haller Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft S 250 schon ab dem Jahr 1498 Quelle Geschichte bis auf Ausnahmen Hellmut Kunstmann Die Burgen der ostlichen Frankischen Schweiz S 428ff Der Burgstall Leupoldstein auf der Seite des bayerischen Landesamtes fur DenkmalpflegeBurgen und Schlosser im Landkreis Bayreuth Schlosser Schloss Adlitz Schloss Althaidhof Schloss Altenplos Schloss Am Buhl Schloss Buhl Schloss Eckersdorf Schloss Emtmannsberg Jagdschloss Falkenhaube Schloss Fantaisie Schloss Fischbach Schloss Frankenhaag Schloss Freienfels Schloss Frobershammer Schloss Goldkronach Schloss Goppmannsbuhl Schloss Guttenthau Schloss Haidenaab Schloss Heinersreuth Schloss Kainach Schloss Knopfhammer Schloss Kuhlenfels Schloss Leisau Schloss Mengersdorf Schloss Mengersreuth Schloss Mistelbach Schloss Nemmersdorf Schloss Oberaufsess Jagdschloss Oberwaiz Schloss Plankenfels Schloss Ramsenthal Schloss Reislas Schloss Sachsendorf Schloss Schnabelwaid Schloss Schonfeld Schloss Sophienberg Schloss Seybothenreuth Altes Schloss Streitau Neues Schloss Streitau Schloss Theta Schloss Tressau abgegangen Schloss Trockau Schloss Truppach Schloss Unteraufsess Schloss Unternschreez Altes Schloss Weidenberg Unteres Schloss Weidenberg Oberes Schloss Weidenberg Schloss Weiher Ahorntal Schloss Weiher Hollfeld Schloss ZeulenreuthBurgen und Ruinen Burg Ahorn abgegangen Burg Altenkunsberg abgegangen Burgruine Altes Schloss Bad Berneck Burg Betzenstein Halbruine Burg Boheimstein abgegangen Burg Buhl Burg Creussen abgegangen Burg Christanz abgegangen Burg Crottendorf abgegangen Wasserburg Crottendorf abgegangen Burg Elbersberg abgegangen Burg Frankenberg Oberfranken Burg Goldeck abgegangen Burgruine Grunstein Burgruine Hollenberg Stadtburg Hollfeld abgegangen Burgruine Hohenberneck Burg Kirchahorn abgegangen Burgruine Krogelstein Burgruine Leienfels Burg Leuenstein abgegangen Burg Leupoldstein abgegangen Burgstall Lichteburg Burg Loch abgegangen Burgruine Neidenstein Burg Nemschenreuth abgegangen Burgruine Niederntuchersfeld Burg Oberailsfeld abgegangen Burg Oberntuchersfeld abgegangen Burg Oberwiesentfels abgegangen Burg Plankenstein abgegangen Burg Pottenstein Halbruine Burg Rabeneck Burg Rabenstein Burgruine Riegelstein Burg Schlusselberg abgegangen Burg Seidwitz abgegangen Burg Spies abgegangen Burg Stein Burgruine Stierberg Burg Unterwiesentfels abgegangen Burg Wadendorf Burgruine Waischenfeld Burg Wartberg abgegangen Burg Wasserknoden abgegangen Burg Wasserkraut abgegangen Burg Wiesentfels Burgruine WurzsteinMotten alle abgegangen Burg Adlitz Turmhugel Allersdorf Turmburg Alt Berneck Burg Altencreussen Turmhugel Aufsess Turmhugel Beim Schlossbauern Burg Boden Turmhugel Emtmannsberg Motte Gefrees Buhl Motte Haidenschloss Turmhugel Hermersreuth Turmhugel Lochstein Burg Lohlitz Turmhugel Madersburg Kroneck Burg Muthmannsreuth Burg Reizendorf Turmhugelburg Teinitz Turmhugel Wallberg Turmhugel Wiesentfels Motte Witzleshofen Burg WunschendorfHerrensitze Herrensitz Barnreuth Herrensitz Christanz Herrensitz Gutenbiegen Herrensitz Heckenhof Herrensitz Kotzmannsreuth Herrensitz Reizendorf Herrensitz Rosenhammer Herrensitz SchlossleinBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Burgstall Altes Schloss Bucheck Burgstall Alte Veste Burgstall auf dem Mittelberg Burgstall Aufsess Burgstall Bockstall Burgstall Brunnloch Burgstall Burgleite Burgstall Burgstuhl Burgstall Durrnbuhl Burgstall im Eibental Burgstall Galgenberg Burgstall Grosses Haus Burgstall Hainbronn Burgstall Heinersreuth Burgstall am Huhnerstein Abschnittsbefestigung Hohe Warte Burgstall Kandlberg Burgstall Klauskirchberg Burg Albwinistein Burgstall Nankendorf Burgstall Altes Haus Neuhaus Burgstall Neues Haus Neuhaus Burgstall Rupprechtsteine Burgstall Schlossberg Prebitz Burgstall Schlossgarten Burgstall Schlosshugel Burg Gurtstein Burgstall Schlosshugel Obernsees Burgstall Altes Haus Burgstall Schweinsberg Burgstall Seelig Burgstall Vogelsburg Befestigung auf der Zottaschen Burgstall Konigstuhl Wehrkirchen Wehrkirche Plech Sankt Susannae Kirchenburg St Marien Gesees Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgstall Leupoldstein amp oldid 233607334