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Die Burgruine Stierberg war eine hochmittelalterliche Adelsburg uber dem Dorf Stierberg einem westlichen Stadtteil von Betzenstein im oberfrankischen Landkreis Bayreuth in Bayern Burgruine StierbergAnsicht von Dorf und Burgruine Stierberg von NordwestenAnsicht von Dorf und Burgruine Stierberg von NordwestenStaat DeutschlandOrt Betzenstein Stierberg Schlossberg Entstehungszeit um 1200Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineStandische Stellung MinisterialeBauweise Bruchsteinmauerwerk teilweise mit KleinquaderverblendungGeographische Lage 49 41 N 11 23 O 49 677521 11 388011 580 Koordinaten 49 40 39 1 N 11 23 16 8 OHohenlage 580 m u NNBurgruine Stierberg Bayern Die Oberburg der Ruine ist frei zuganglich ein grosser Teil der Unterburg ist in Privatbesitz der Familie Thilo Glas aus Erlangen und kann nicht betreten werden Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte der Burg 3 Beschreibung der Burgruine 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Burgruine Stierberg liegt im Naturpark Frankische Schweiz Veldensteiner Forst auf dem Schlossberg Ostkuppe 559 m Nordostkuppe 596 m und Sudwestkuppe 594 m u NN 1 beim Dorf Stierberg das rund 2 3 km westsudwestlich der Kirche in Betzenstein liegt Die Ruine befindet sich sudostlich des Dorfs auf dem Bergsattel zwischen den beiden hochsten Schlossbergkuppen auf rund 580 m u NN 1 Die Spornburg bestand aus einer Oberburg auf einem Felsriff des Bergsattels und einer Unterburg am Westfuss des Riffes Man erreicht die Ruine am besten vom Dorf aus auf ausgeschildertem Weg In der Nahe in Richtung Osten kann man die Burg Betzenstein sehen Im Norden liegt der Burgstall Leupoldstein und die Burgruine Leienfels Sudlich von Stierberg standen die Burgen Wildenfels Strahlenfels Spies und Riegelstein Geschichte der Burg BearbeitenDas erste Mal tauchte der Name Stierberg 1187 mit der Nennung von Otnand de Stierberc einem Bamberger Domkanoniker auf 1188 und 1216 erschien auch ein Poppo von Stierberg wahrscheinlich ein Bruder Otnands Dass die Bamberger Ministerialen die Burg erbauten ist unwahrscheinlich Das Geschlecht starb zwischen 1281 und 1285 aus und die Burg fiel an das Bistum Bamberg 1308 wurde die Burg in einem Testament des Edelfreien Gottfried von Schlusselberg zum ersten Mal erwahnt 1323 27 tauchte sie in einem bischoflichen Urbar als castrum des Bistums Bamberg auf Vorher war die Burg Stierberg aber schon an die mit den Schlusselbergern verwandten Leuchtenberger ubergegangen Wahrscheinlich fiel die Burg durch Verpfandung an die Leuchtenberger und wurde durch das Bistum Bamberg nicht mehr ausgelost Landgraf Ulrich von Leuchtenberg hatte sie 1316 dem Erzbischof Balduin von Trier zu Lehen aufgetragen wohl um seinen Besitztitel gegenuber dem Bistum Bamberg zu sichern Im Jahr 1356 wurde die Burg an den bohmischen Kaiser Karl IV verkauft Die Leuchtenberger mussten im Jahr 1400 als Folge ihrer Fehde mit dem Bistum Bamberg ihr Lehen an den Nurnberger Patrizier Peter Haller verkaufen 1407 war die Burg aber wieder in ihrer Hand 1417 musste sie endgultig von den Leuchtenbergern an den Pfalzgrafen Johann von Neumarkt Neuenburg verkauft werden Im Landshuter Erbfolgekrieg wurde die Burg am 2 Juli 1504 von den Nurnbergern eingenommen im Oktober 1504 eroberte sie der pfalzische Kriegshauptmann Ludwig von Eyb der Jungere zu Hartenstein zuruck Dabei kam es zu Schaden an der Unterburg Durch den siegreichen Ausgang des Erbfolgekrieges kam die Burg 1505 an die Nurnberger die sie bis 1515 instand setzten und zum Sitz eines Pflegamtes machten Der Zweite Markgrafenkrieg brachte das Ende der Burg 1553 wurde sie von Markgraf Albrecht Alcibiades beschossen erobert und anschliessend niedergebrannt 1555 begannen zwar Arbeiten fur einen Wiederaufbau sie wurden aber kurz darauf wieder eingestellt Der Pfleger sollte sich einen Sitz in Betzenstein suchen damit war die Burg Stierberg uberflussig geworden Wahrend des 16 Jahrhunderts kam es noch zu Reparaturen der Unterburg und es wurden ein Vogthaus ein Getreidekasten und verschiedene Wirtschaftsgebaude gebaut Wegen Baufalligkeit wurde 1778 das Vogthaus durch einen Neubau ersetzt 1799 verschwand der Getreidekasten wieder 1806 existierten noch ansehnliche Reste der Burg im 19 und 20 Jahrhundert kam es zu grossen Verlusten wahrscheinlich wurde sie als Steinbruch benutzt Beschreibung der Burgruine Bearbeiten nbsp Ubersichtsplan der Burgruine StierbergDer Stierberger Schlossberg ist ein langes bewaldetes Felsriff das sich von Nordosten nach Sudwesten zieht Das Riff fallt an seinen Seiten grosstenteils senkrecht ab Vor dem sudwestlichen Ende befindet sich eine Einsattelung die einen Teil des Felsriffes vom Rest des Berges abtrennt Bild 1 Dieses Riff wurde zum Bau der Oberburg benutzt Es fallt an fast allen Seiten senkrecht bis zu ca 20 Meter ab nur die Zugangsseite im Nordosten steigt steil um ca 18 Meter an Ein weiterer Aufgang war vermutlich im Sudosten vom ummauerten Platz vor dem sudlichen Ausgang der Burghohle Dort ging ein steiler schluchtartiger Anstieg uber Treppen nach oben Auf der Oberburg mit einer Flache von ca 60 30 Metern sind nur wenige Reste der Ringmauer und eines Turmes vermutlich des Bergfrieds erhalten Die Mauerreste haben nur noch im Suden der Oberburg und an der Nordwestseite des Turmes ihre Quaderverblendung Bild 2 die aber auch vom Verfall bedroht ist Ein grosser Mauerrest Bild 3 vermutlich eines Gebaudes steht noch an der Nordostseite der Oberburg er ist ca 11 Meter lang 6 bis 8 Meter hoch und 1 3 Meter breit und hat an seiner Aussenseite zwei Stutzpfeiler und einen Kragstein Dieser Mauerrest gehorte wahrscheinlich zur grossen Kemenate im Sudostteil der Oberburg Kunstmann vermutet neben der grossen eine kleine Kemenate Weitere Gebaude der Oberburg waren der schon erwahnte Turm Bild 4 und eine Zisterne von der aber nichts mehr zu sehen ist Der Aufgang befand sich im Nordosten des Felsriffes und ging von der tieferliegenden Einsattelung aus vermutlich uber Treppen durch ein Torhaus oder einen Torturm wie auf einem Stich von L Schlemmer aus dem Jahr 1799 zu sehen ist Die Unterburg befand sich ca 20 Meter unterhalb der Oberburg am nordwestlichen Fuss des Felsriffes und in der Einsattelung im Norden Von ihr ist nicht mehr viel zu sehen Jetzt steht im Bereich der Unterburg das Vogteihaus von 1778 Bild 5 Von dem ehemaligen Getreidekasten sind nur noch Gelandespuren und ein Grundmauerrest zu sehen Die Zufahrt vom Dorf Stierberg im Nordwesten bildete eine Torgasse im Bereich der Unterburg Fruher stand auch ein Torhaus oder Torturm am Eingang zur Unterburg Im Suden der Unterburg ist noch eine zweite Zisterne zu sehen Bild 6 Am nordlichen Ende der Unterburg steht ein weithin sichtbarer Rundturm auf einem Felsturm Bild 7 Der Turm besteht aus Bruchsteinmauerwerk und hat einen Durchmesser von 5 5 eine Mauerstarke von 1 3 und eine Hohe von sechs Metern Sein stichbogiger Eingang in Richtung Unterburg war nur mit einer Leiter zuganglich Der Turm war mit Ziegeln gedeckt wie Ziegelreste unterhalb des Turmes zeigen Er diente zur Verteidigung der Burg gegen Angriffe von Norden und war in die Ummauerung der Unterburg einbezogen Eine Besonderheit ist die Burghohle Die naturliche Hohle wurde kunstlich ausgeweitet und diente wahrscheinlich unter anderem als Keller der Burg Bild 8 Sie zieht sich durch das Felsriff der Oberburg und hatte drei Zugange einen nordlichen Bild 9 im Bereich der Unterburg einen im Suden des Felsriffes Bild 10 und einen im Westen des Felsriffes Die Offnung im Westen wurde bis auf eine Scharte vermauert ist aber jetzt ganz zugesetzt Vor dem sudlichen Ausgang der bis auf eine kleine quadratische Offnung vermauert ist baute man in einem Abstand von ca 2 bis 4 Metern eine schildmauerartige Befestigung Bild 11 und 12 Ob sie eine Offnung nach aussen hatte ist unklar Sie bildet einen kleinen von der Mauer und dem Felsriff gebildeten Vorplatz von dem der oben erwahnte schluchtartige zweite Aufgang nach oben zur Oberburg fuhrte Der Aufgang fuhrte zwischen dem Felsriff und einem vorgelagerten Felsturm auf dem Hang eines kurzen Sattels der Felsriff und Felsturm verband auf steilen Treppen nach oben Der Zweck dieser Anlage ist unklar Vielleicht diente sie dazu einen in die Unterburg eingedrungenen Feind in den Rucken zu fallen oder Vorrate vom Hohlenkeller in die Oberburg zu bringen vielleicht auch per Aufzug Auf dem Felsturm stand wahrscheinlich ebenfalls ein Turm nbsp Bild 1 Das Felsriff auf dem die Oberburg der Ruine Stierberg lag aus nordlicher Richtung nbsp Bild 2 Mauerreste in der sudlichen Oberburg mit noch erhaltener Quaderverblendung nbsp Bild 3 Der nordostliche Mauerrest der Oberburg Stierberg von unten gesehen nbsp Bild 4 Die Stelle des Turmes auf der Oberburg nbsp Bild 5 Das Vogteihaus in der Unterburg nbsp Bild 6 Die Zisterne der Unterburg nbsp Bild 7 Der Turm der Unterburg aus sudlicher Richtung nbsp Bild 8 In der Burghohle nbsp Bild 9 Der nordliche Eingang zur Burghohle in der Unterburg nbsp Bild 10 Der jetzt vermauerte Ausgang der Burghohle nbsp Bild 11 Die Mauer vor dem Ausgang der Burghohle nbsp Bild 12 Die Mauer vor dem sudlichen HohlenausgangLiteratur BearbeitenRudiger Bauriedel Ruprecht Konrad Roder Mittelalterliche Befestigungen und niederadelige Ansitze im Landkreis Bayreuth Ellwanger Druck und Verlag Bayreuth 2007 ISBN 978 3 925361 63 0 S 136 Robert Giersch Andreas Schlunk Berthold Frhr von Haller Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft Altnurnberger Landschaft Lauf an der Pegnitz 2006 ISBN 978 3 00 020677 1 S 430 432 Ursula Pfistermeister Wehrhaftes Franken Band 3 Burgen Kirchenburgen Stadtmauern um Bamberg Bayreuth und Coburg Fachverlag Hans Carl GmbH Nurnberg 2002 ISBN 3 418 00387 7 S 118 119 Toni Eckert Susanne Fischer Renate Freitag Rainer Hofmann Walter Tausendpfund Die Burgen der Frankischen Schweiz Gurtler Druck Forchheim ISBN 3 9803276 5 5 S 138 142 Hellmut Kunstmann Die Burgen der ostlichen Frankischen Schweiz Kommissionsverlag Ferdinand Schoningh Wurzburg 1965 S 460 481 Weblinks BearbeitenBurgruine Stierberg auf der Seite Burgenwelt de Burgruine Stierberg auf der Seite Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft Rekonstruktionszeichnung von Wolfgang BraunEinzelnachweise Bearbeiten a b BfN Kartendienste Memento vom 19 Dezember 2012 im Internet Archive Burgen und Schlosser im Landkreis Bayreuth Schlosser Schloss Adlitz Schloss Althaidhof Schloss Altenplos Schloss Am Buhl Schloss Buhl Schloss Eckersdorf Schloss Emtmannsberg Jagdschloss Falkenhaube Schloss Fantaisie Schloss Fischbach Schloss Frankenhaag Schloss Freienfels Schloss Frobershammer Schloss Goldkronach Schloss Goppmannsbuhl Schloss Guttenthau Schloss Haidenaab Schloss Heinersreuth Schloss Kainach Schloss Knopfhammer Schloss Kuhlenfels Schloss Leisau Schloss Mengersdorf Schloss Mengersreuth Schloss Mistelbach Schloss Nemmersdorf Schloss Oberaufsess Jagdschloss Oberwaiz Schloss Plankenfels Schloss Ramsenthal Schloss Reislas Schloss Sachsendorf Schloss Schnabelwaid 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