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Die Familie von Schlusselberg war ein hochadeliges frankisches Adelsgeschlecht das sich bis zu seinem Aussterben 1347 in der Frankischen Schweiz als Konkurrenz der Bischofe von Bamberg etablieren konnte Die Schlusselberger grundeten unter anderem das Kloster Schlusselau und die Stadt Schlusselfeld 1336 Wappen der Grafen von Schlusselberg von David Wolleber 1 Burgstall der namensgebenden Burg Schlusselberg bei WaischenfeldKloster Schlusselau gegrundet von Eberhard IV von Schlusselberg und seinen Sohnen Konrad I und GottfriedBurgruine und Stadt Waischenfeld Domenico Quaglio um 1830 Auf der Burg Neideck wurde Konrad II der letzte Vertreter des Hauses getotet Inhaltsverzeichnis 1 Ursprung 2 Verbreitung 3 Personlichkeiten 3 1 Elisabeth von Schlusselberg Vaihingen 3 2 Konrad II der letzte Schlusselberger 3 3 Kreuzritter zu Staffelstein 3 4 Verwandte Adelsgeschlechter 4 Wappen 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksUrsprung BearbeitenDie Vorfahren der Schlusselberger 2 wurden 1114 erstmals urkundlich erwahnt Vor dem Bau des neuen namensgebenden Stammsitzes Burg Schlusselberg hiessen Mitglieder der Familie auch von Greifenstein 1172 erste Erwahnung der Burg Greifenstein mit Eberhard de Grifenstein 3 und von Adelsdorf aus Adelsdorf auch Otlohesdorf Otelsdorf 4 Konig Heinrich V der gegen seinen Vater Heinrich IV aufbegehrte und diese Auseinandersetzung auch im Nordgau austrug entlohnte die ihn unterstutzenden Adelsdorfer mit weiterem Besitz um Creussen Dieser bildete die wirtschaftliche Grundlage fur eine weitere Expansion des Geschlechts im heutigen Landkreis Forchheim 5 Nachdem die Burg Schlusselberg nach 1216 in ihren Besitz ubergegangen war nannten sich die Edelfreien von Adelsdorf Creussen Greifenstein 1219 erstmals von Schlusselberg Verbreitung BearbeitenZu ihrem Einflussbereich in der Frankischen Schweiz zahlten Altendorf Betzenstein 6 Burggrub Buttenheim Ebermannstadt 7 8 Muggendorf Pretzfeld 9 Reifenberg 10 Kloster Schlusselau Schlusselfeld 1336 von Konrad II gegrundet und von Kaiser Ludwig zur Stadt erhoben 11 Waischenfeld und Wiesenttal die Burgen Greifenstein Neideck 12 13 Rabenstein Streitberg 14 Schlusselberg und Waischenfeld in Oberfranken Schnabelwaid 5 und Untersteinach 15 in Mittelfranken Neunhof und in Baden Wurttemberg Gruningen 1322 1336 16 Vaihingen an der Enz und hierbei insbesondere in Hohenhaslach Morgengabe Ausserdem weisen Wappen auf Verbindungen zu schwabischen Klostern in Hechingen Gutenzell Hurbel und Obermarchtal hin bei deren Stiftung oder Ausbau vermutlich Heiratsgut von Schlusselberger Erbtochtern eingeflossen ist Personlichkeiten BearbeitenEberhard I von Schlusselberg 1243 verheiratet mit einer schwabischen Grafin von Eberstein begrundete 1216 das Haus Schlusselberg Eberhard II von Schlusselberg 17 1283 Grunder von Kloster Schlusselau 1280 verheiratet mit Elisabeth von Hohenzollern Nurnberg Konrad I von Schlusselberg 1308 Sohn Eberhards II und Mitgrunder von Kloster Schlusselau Gottfried von Schlusselberg 1308 Sohn Eberhards II und Mitgrunder von Kloster Schlusselau in erster Ehe mit Mechthild von Wertheim und in zweiter mit Margreth von Katzenelnbogen verheiratet Gisela von Schlusselberg 1308 Tochter Eberhards II und erste Abtissin von Kloster Schlusselau Ulrich von Schlusselberg 1322 Sohn Eberhards II zwar gewahlter in Doppelwahl jedoch nicht eingesetzter Bischof von Bamberg 1318 1321 Bischof von Brixen 1322 Konrad II von Schlusselberg 1347 Sohn Konrads I in erster Ehe mit Lukardis von Hohenzollern Nurnberg und in zweiter Ehe mit Agnes von Wurttemberg verheiratet Reichssturmfahnrich von 1322 bis 1336 Elisabeth von Schlusselberg nach 1350 Tochter Gottfrieds erste Ehe verheiratet mit Graf Konrad von Vaihingen 18 Richza von Schlusselberg 1348 Tochter Konrads II aus erster Ehe verheiratet mit Graf Gunther XVIII von Schwarzburg Wachsenburg Beatrice von Schlusselberg 1364 Tochter Konrads II aus erster Ehe verheiratet mit Graf Ulrich VI von Helfenstein Sohn Konrads zweiter Gattin Agnes von Wurttemberg Helfenstein aus erster Ehe Anna von Schlusselberg 1379 Tochter von Konrad II und Lukardis Nonne und ab 1339 Abtissin von Kloster Schlusselau Hildegard von Schlusselberg Tochter Konrads II aus zweiter Ehe verheiratet mit Eitel Friedrich von Zollern 19 Sophia von Schlusselberg nach 1360 vermutete Schwester Konrads II verheiratet mit Friedrich III der alte Ritter von Hohenzollern Schalksburg die 1360 gegen den Bischof von Bamberg um Erbanspruche klagteElisabeth von Schlusselberg Vaihingen Bearbeiten Graf Konrad von Vaihingen versuchte am 11 November 1323 vor dem Hofgericht in Nurnberg vergeblich die Anspruche seiner Gattin Elisabeth Tochter von Gottfried von Schlusselberg gegen Bischof Johann von Bamberg durchzusetzen der das Amt anstelle ihres dafur vorgesehenen Onkels Ulrich von Schlusselberg besetzt hatte 20 Da die Fursten und die sonstigen Stande kein gemeinsames Urteil fanden kam Konig Ludwig mit seinem Rat uberein dass der Anspruch Konrads von Vaihingen gegenuber dem Bischof und dessen Hochstift ungerechtfertigt sei nachdem Burggraf Friedrich von Nurnberg Heinrich Kuchenmeister von Nortenberg der Hof gerichts schreiber Adolf und Meister Hermann Pfarrer zu Sankt Sebald in Nurnberg auf ihren Eid erklart hatten dass der verstorbene Kaiser Heinrich mit rechtem Gericht und Urteil das Hochstift Bamberg von der vorbezeichneten Klage freigesprochen habe 21 Dieser Prozess konnte eine Wurzel des 1347 todlich endenden Konflikts Konrads II mit den benachbarten Bischofen und dem Burggrafen von Nurnberg gewesen sein Konrad II der letzte Schlusselberger Bearbeiten Konrad II von Schlusselberg war der letzte mannliche Vertreter und wurde somit zur einflussreichsten Personlichkeit seines Geschlechts In der Schlacht von Gammelsdorf 22 und insbesondere in der Schlacht bei Muhldorf erwarb er sich die Gunst Konig Ludwigs des Bayern und er erhielt einige Privilegien So wurde er 1322 von Konig Ludwig zum Vorstreiter und Reichssturmfahnrich ernannt und deshalb mit der Reichsstadt Gruningen heute Markgroningen belehnt bis 1336 Die Fehde mit drei machtigen Nachbarn dem Bamberger Furstbischof Friedrich von Hohenlohe dem Furstbischof von Wurzburg und dem Burggrafen von Nurnberg wurde fur den exkommunizierten und damit vogelfreien Konrad II zum todlichen Verhangnis Am 14 September 1347 streckte ihn bei der Verteidigung seiner Burg Neideck eine Blide nieder Die Sieger teilten das Territorium der nun ohne mannlichen Erben verbliebenen Schlusselberger grossteils unter sich auf und speisten Konrads Witwe und Tochter mit Abfindungen ab Der Streit um Konrads Erbe hielt noch viele Jahre an 23 Kreuzritter zu Staffelstein Bearbeiten Auch wenn ein historischer Zusammenhang nicht gegeben zu sein scheint gibt es in Bad Staffelstein eine Sage uber einen Schlusselberger Kreuzritter von Burg Staffelstein der nach seiner Ruckkehr versehentlich seinen Vater niederstreckte 24 Verwandte Adelsgeschlechter Bearbeiten Eberstein in Schwaben Grundlach in Franken Helfenstein und Wurttemberg in Schwaben Hohenzollern Hechingen in Schwaben Hohenzollern Nurnberg in Franken und Hohenzollern Schalksburg in Schwaben Leuchtenberg in Franken Montfort in Schwaben Seitenlinie Wachsenburg der Grafen von Schwarzburg in Thuringen und Franken Vaihingen in Schwaben Wertheim in FrankenSiehe auch Liste hochadeliger Familien in FrankenWappen BearbeitenEinige Gemeinde und Klosterwappen erinnern noch an das Geschlecht der Schlusselberger und ihre Stiftungen 25 Ihr Wappenmotiv war ein silberner Schlussel auf rotem Grund Der verzierte Griff ist viereckig und mit einem abgerundeten Kreuz durchstochen Der Schlusselbart besteht aus zwei gespiegelten Zinken Der Schlussel erschien ursprunglich diagonal im schwabischen Raum senkrecht auf einem Dreiberg teils mit Bart nach oben teils nach unten nbsp Grabmal Gottfrieds in Kloster Schlusselau Kupferstich 1821 nbsp Siebmachers Wappen der edelfreien Herren von Schlusselberg nbsp Wollebers Grafen Wappen Senkrechter Schlussel auf Dreiberg 26 nbsp Ahnenwappen in der Hechinger Klosterkirche St Luzen 27 nbsp Grunder Wappen in der Klosterchronik der Reichsabtei Gutenzell nbsp Wappen des Klosters Marchtal und der Gemeinde Obermarchtal nbsp Wappen vom Landkreis Forchheim nbsp Wappen von Adelsdorf nbsp Wappen von Ebermannstadt nbsp Wappen von Wiesenttal nbsp Wappen von Schlusselfeld nbsp Wappen von AltendorfLiteratur BearbeitenRudolf Endres Konrad von Schlusselberg In Gerhard Pfeiffer Hrsg Frankische Lebensbilder Band 4 Kommissionsverlag Ferdinand Schoningh Wurzburg 1971 Veroffentlichungen der Gesellschaft fur Frankische Geschichte Reihe VII A Band 4 S 27 48 Rudolf Endres Schlusselberg von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 23 Duncker amp Humblot Berlin 2007 ISBN 978 3 428 11204 3 S 110 f Digitalisat Paul Oesterreicher Der Reichsherr Gottfried von Schlusselberg Ein geschichtlicher Abriss Mit den Geschlechtstafeln der Reichsherren von Schlusselberg und von Weischenfeld Verlag des Verfassers Bamberg 1821 Google Paul Osterreicher Neue Beitrage zur Geschichte der ehemaligen Reichsherrschaft Schlusselberg Bamberg 1823 Paul Oesterreicher Geschichte und Beschreibung des Radenzgaues und des ursprunglichen Bisthums Bamberg Bamberg 1832 Google Hermann Romer Markgroningen im Rahmen der Landesgeschichte I Urgeschichte und Mittelalter Markgroningen 1933 S 111 121 Gustav Voit Brigitte Kaulich Walter Rufer Vom Land im Gebirg zur Frankischen Schweiz Eine Landschaft wird entdeckt Palm und Enke Erlangen 1992 ISBN 3 7896 0511 5 Die Frankische Schweiz Landschaft und Kultur 8 Gustav Voit Die Schlusselberger Geschichte eines frankischen Adelsgeschlechtes Nurnberg 1988 Voigt Gustav der Adel am Obermain Die Plassenburg Schriften fur Heimatforschung und Kulturpflege in Ostfranken Bd 28 Kulmbach 1969 Einzelnachweise Bearbeiten Der von Siebmacher und Wolleber 1591 zugeordnete Grafentitel ist urkundlich nicht belegt und konnte allenfalls von Konrad II stammen der 1322 mit der Gruninger Burggrafschaft belehnt wurde Bildquelle David Wolleber Chorographia Wurttemberg Schorndorf 1591 Universitatsbibliothek Tubingen Mh 6 1 Die von Kunsberg Teil I auf art connection de Memento vom 21 Dezember 2013 im Webarchiv archive today Geschichte von Schloss Greifenstein auf Burgen und Schloesser net Die Geschichte von Adelsdorf Memento vom 10 August 2015 im Internet Archive a b Die Grafen von Leuchtenberg und Schlusselberg auf markt schnabelwaid de Betzenstein I auf herrensitze com Chronik der Stadt Ebermannstadt im Internetauftritt der Stadt Ebermannstadt http www fraenkische schweiz com gemeinden ebermannstadt html Pretzfeld Die Geschichte und Chronik Memento vom 20 Oktober 2007 im Internet Archive Geschichte Oberweilersbach im Internetauftritt der Verwaltungsgemeinschaft Kirchehrenbach Schlusselfeld auf bamberg guide de Burgruine Neideck Streitberg auf Burgen in Bayern Ruine der Burg Neideck Memento vom 30 April 2003 im Internet Archive Geschichte von Streitberg auf fraenkische schweiz bayern online de Geschichte der Gemeinde Untersteinach in deren Internetauftritt Markgroningen Memento des Originals vom 19 Juli 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www markgroeningen de Wohl identisch mit Eberhard IV Zahlweise IV nach Greifensteiner Eberharden Das Haus der Bayerischen Geschichte zahlt ihn als Eberhard II Siehe Geschichte von Kloster Schlusselau HdBG Siehe auch Urkunde vom 16 Februar 1350 jpg Hermann Romer Markgroningen im Rahmen der Landesgeschichte I Urgeschichte und Mittelalter Markgroningen 1933 S 113 Landgrafen Regesten online Nr 11869 Regesten der Landgrafen von Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Laut Romer war Elisabeth eine Cousine Konrads II von Schlusselberg Gottfried also nicht dessen Vater und Ulrich vermutlich sein Vetter 1312 soll Konrad erstmals im schwabischen Vaihingen gewesen sein Siehe Hermann Romer Markgroningen im Rahmen der Landesgeschichte I Urgeschichte und Mittelalter Markgroningen 1933 S 113 Stalin III S 160 Landgrafen Regesten online Nr 11869 Regesten der Landgrafen von Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Schlacht bei Gammelsdorf bei gammelsdorf de Memento vom 25 September 2013 im Internet Archive Siehe Paul Oesterreicher Der Reichsherr Gottfried von Schlusselberg Ein geschichtlicher Abriss mit den Geschlechtstafeln der Reichsherren von Schlusselberg und von Weischenfeld Bamberg 1821 Sage aus Staffelsteiner Chronik Wappen der Schlusselberger Siebmachers und Wollebers Wappen der Grafen von Schlusselberg mit einem senkrechten Schlussel auf einem Dreiberg findet sich nur im schwabischen Raum und konnte auf Konrad II zuruckgehen der 1322 das Amt des Burggrafen von Gruningen verliehen bekam Die Schlusssteine im Langhaus zeigen die Ahnen des Bauherrn Eitel Friedrich IV von Hohenzollern Einer seiner Vorvater hatte laut Hermann Romer Markgroningen im Rahmen der Landesgeschichte I Urgeschichte und Mittelalter Markgroningen 1933 S 113 Hildegard von Schlusselberg Tochter Konrads II und Annas von Wurttemberg geheiratet Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlusselberg family Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlusselberg Adelsgeschlecht amp oldid 236819661