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Das Kloster Schlusselau in Schlusselau Gemeinde Frensdorf in der Erzdiozese Bamberg wurde um 1280 von den frankischen Edelfreien von Schlusselberg gestiftet und mit Zisterzienserinnen besetzt Im Bauernkrieg wurde die Klosteranlage niedergebrannt und nach ihrem Wiederaufbau im Zweiten Markgrafenkrieg endgultig zerstort Der Bamberger Furstbischof Johann Philipp von Gebsattel errichtete ein reprasentatives Amtsgebaude neben der Kirche die seit dem 16 Jahrhundert als Wallfahrtskirche dient Erneuertes Kirchenschiff der Wallfahrtskirche mit ursprunglichem ChorSpuren des ehemaligen Kreuzganges an der Aussenwand der KircheMarkierung der Grabstelle des mit dem Kirchenbann belegten Konrads II an der Aussenwand der KlosterkircheFurstbischofliches Amtsgebaude 17 Jhdt und Westwerk der erneuerten Kirche 17 bis 19 Jhdt Wallfahrtskirche von Sudosten Bleistift Skizze von Carl August LebscheeGrabmal des Kirchenstifters Gottfried von Schlusselberg Kupferstich von 1821 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte des Klosters 1 1 Klostergrundung 1 2 Abtissin Anna von Schlusselberg 1 3 Weitere Entwicklung 1 4 Niedergang des Klosters 1 5 Gescheiterte Wiederbelebung 2 Klosterkirche 3 Literatur 4 Einzelnachweise und Anmerkungen 5 WeblinksGeschichte des Klosters BearbeitenKlostergrundung Bearbeiten Eberhard IV von Schlusselberg 1 1283 und seine Sohne Konrad I und Gottfried von Schlusselberg stifteten um 1280 in dem Ort Seppendorf heute Schlusselau ein adliges Zisterzienserinnenkloster als Hauskloster 2 Eine Stiftungsurkunde liegt zwar nicht mehr vor jedoch die 1290 erfolgte Bestatigung durch den Bamberger Bischof Arnold von Solms Mehrere Grunde haben zur Grundung des Klosters beigetragen Die Schlusselberger als einflussreiches Geschlecht schufen dort ihr Hauskloster mit eigener Grablege Dies geschah als Ausdruck der Frommigkeit und fur das eigene Seelenheil Zudem bot das Kloster eine Moglichkeit unverheiratete Tochter der eigenen Familie sowie weiterer Adelsfamilien der naheren Umgebung unterzubringen Die Anzahl der Nonnen bewegte sich um die 20 zu denen ab dem 14 Jahrhundert auch einige Patriziertochter gehorten 1295 wurde die Abtei in den Orden der Zisterzienserinnen inkorporiert Als Visitator wurde der Abt von Ebrach durch den Abt von Langheim abgelost von wo auch Kaplane Beichtvater und Konversen entsandt wurden Erste Nonnen kamen wahrscheinlich aus dem Kloster Mariaburghausen dem auch die erste Schlusselauer Abtissin Gisela von Schlusselberg Tochter des Klosterstifters Eberhard angehort hatte Als Initiator des Kirchenbaus gilt Gottfried von Schlusselberg 1308 dessen Grabmal erhalten blieb und auf dessen Stifterrolle hinweist 3 Nach ihm trat Konrad II von Schlusselberg als Zustifter fur nostrum ac nostrorum progenitorum plantata auf 4 So ubereignete er 1330 als Lehnsherr das Gut des Ulrich von Aisch in Uttstadt am linken Ufer der Aisch dem Kloster Schlusselau 5 Unter Giselas Nachfolgerinnen Elisabeth von Eckersdorf 1309 1339 und Anna von Schlusselberg 1339 1379 wurde die gotische Kirche bis um 1350 in ihrer heutigen Grosse fertiggestellt und der Schmerzhaften Dreifaltigkeit geweiht Abtissin Anna von Schlusselberg Bearbeiten Nachdem mit Konrad II von Schlusselberg 1347 der letzte mannliche Schlusselberger der die Klostervogtei innehatte im Kampf gegen den Burggrafen von Nurnberg und die Bischofe von Bamberg und Wurzburg gefallen war bedurfte das Kloster eines neuen Schutzherren 1356 gelang es Konrads mutmasslicher Tochter Anna von Schlusselberg seit 1339 Abtissin von Schlusselau einen kaiserlichen Schutzbrief zu erlangen Kaiser Karl IV bestatigte ihr zudem die Rechte des Klosters das uber eine eigene Hochgerichtsbarkeit verfugte Anna von Schlusselberg 1339 1379 wird als wichtigste Abtissin angesehen da sie dem Kloster im Zuge der Schlusselberger Erbauseinandersetzung zu weiterem Grundbesitz und neben der rechtlichen auch zu einer tragfahigen wirtschaftlichen Grundlage verhalf So uberdauerte das abgeschiedene und vergleichsweise bescheidene Kloster das Grundergeschlecht und blieb von weiteren Komplikationen lange Zeit verschont Weitere Entwicklung Bearbeiten Nach der durch Gisela von Schlusselberg 1308 Elisabeth von Eckersdorf 1339 und Anna von Schlusselberg 1379 gepragten Grunderzeit folgten als Oberinnen Anna von Zollern Osanna von Streitberg Kunigunde Stiebar Elisabeth von Wiesenthau Margarethe von Egloffstein Brigitta Haut Katharina von Aisch Ursula von Truppach und schliesslich Brigitta von Stiebar 1526 bis 1554 6 Im Laufe der Zeit nahm die Anzahl der Konversen bzw Laienschwestern ab die die landwirtschaftlichen Arbeiten verrichteten Privatbesitz unter den Nonnen wurde ublich Pachteinnahmen blieben in Krisenzeiten teilweise aus Im fruhen 16 Jahrhundert begann die Wallfahrt zur Schmerzhaften Heiligsten Dreifaltigkeit die bis heute stattfindet Niedergang des Klosters Bearbeiten Im Bauernkrieg wurde das Kloster mehrfach heimgesucht und 1525 durch einen Brand zerstort Die vorletzte Abtissin Ursula von Truppach und die Nonnen waren in den Schlusselauer Hof auf dem Kaulberg in Bamberg geflohen Die Abtissin starb im Bamberger Exil die Nonnen kehrten erst 1528 wieder zuruck Das Kloster wurde zwar nach historischem Vorbild wieder aufgebaut Im Zweiten Markgrafenkrieg wurde das Kloster jedoch am 22 April 1553 durch den Markgrafen Albrecht Alcibiades erneut zerstort Eine Neubelebung fand nicht statt stattdessen wurde das Kloster von der letzten Oberin Brigitta von Stiebar gegen eine Leibrente dem Hochstift Bamberg ubergeben Die Hochstiftsverwaltung zog die Liegenschaften ein und richtete das Amt Schlusselau ein Gescheiterte Wiederbelebung Bearbeiten Im 20 Jahrhundert wurde der Versuch unternommen die Klostergebaude wieder mit einem Orden zu belegen 1949 zogen sieben Karmelitinnen OCarm aus Holland in die historischen Gebaude ein wegen der vorgefundenen Unzulanglichkeiten verliessen sie Schlusselau im Jahr 1968 wieder und richteten sich in Erlangen Buchenbach neu ein Klosterkirche BearbeitenUnter Furstbischof Johann Philipp von Gebsattel der sich auch dem Ausbau der Giechburg verschrieben hatte wurde die Kirche ab 1603 im Stil der Renaissance wieder hergerichtet Auf den fur die Zisterzienserinnen typischen Nonnenchor und das uberhohte Langhaus wurde beim Wiederaufbau verzichtet Der wieder aufgebaute Konventsbau erhielt eine schmuckvolle Fassade mit Tor im Stil der Renaissance samt einem reprasentativen Vorplatz 7 Die Ausstattung der Kirche stammt etwa von 1730 daran beteiligt war Martin Walther aus Bamberg Weitere Baumassnahmen fanden zwischen 1753 und 1765 statt das Westwerk wurde 1895 neu errichtet In die Kirche gelangten auch wieder mehrere Einrichtungsgegenstande der Klosterzeit Im Chor ehemals in der Mitte des Presbyteriums stehend befindet sich das Kenotaph des Kirchenstifters Gottfried von Schlusselberg mit grossem Wappen derer von Schlusselberg Die Inschrift lautet Anno domini MCCCVIII nonas Junii obiit dilectus Gotfridus de Sluzzelberg fundator ecclesie istius das heisst Im Jahre des Herrn 1308 starb am 5 Juni der ehrenwerte Gottfried von Schlusselberg der Grunder dieser Kirche siehe Bild Ubernommen wurde das Altarblatt am Hochaltar das jedoch in der Hohe verlangert und ubermalt wurde die Nebenfiguren am Hochaltar stammen von Franz Anton Schlott Die Schmerzhafte Dreifaltigkeit aus dem Hochaltar von 1603 auch als Gnadenstuhl bekannt befindet sich an der sudlichen inneren Aussenwand Ein uberlebensgrosses Kruzifix mit den Evangelistensymbolen an den Kreuzesenden stammt aus dem 14 Jahrhundert Eine Vespergruppe wird um 1420 datiert es ist eine nurnbergische Arbeit aus gebranntem Ton Zwolf Passionsreliefs aus dem 16 Jahrhundert waren wohl ursprunglich Bestandteile eines Altars Ein Gemalde mit der Darstellung der heiligen Sippe folgt der Tradition der Durernachfolger aus dem 16 Jahrhundert Literatur BearbeitenMartin Zeiller Schlusselau In Matthaus Merian Hrsg Topographia Franconiae Topographia Germaniae Band 9 1 Auflage Matthaeus Merian Frankfurt am Main 1648 S 92 Volltext Wikisource Renate Baumgartel Furstbischof Johann Philipp von Gebsattel und die Kirche in Schlusselau Bamberg 1997 Renate Baumgartel Der Wiederaufbau des Klosters Schlusselau in Gunther Dippold Der Vergangenheit auf der Spur Bamberg 2006 Georg Dehio Bayern I Franken Deutscher Kunstverlag 1979 S 750 Joachim Hotz Zisterzienserkloster in Oberfranken In Grosse Kunstfuhrer Band 98 Schnell und Steiner Munchen Zurich 1982 ISBN 3 7954 0842 3 S 80 86 Stefan Noth Ager clavium Das Cistercienserkloster Schlusselau 1280 1554 Historischer Verein Bamberg Beiheft 16 Bamberg 1982 Paul Oesterreicher Der Reichsherr Gottfried von Schlusselberg Ein geschichtlicher Abriss Mit den Geschlechtstafeln der Reichsherren von Schlusselberg und von Weischenfeld Verlag des Verfassers Bamberg 1821 Google Hans Paschke Die Giechburg in ihrer Glanzzeit unter Furstbischof Johann Philipp von Gebsattel 1599 1609 und der Wiederaufbau von Kloster Schlusselau In 111 Bericht des Historischen Vereins fur die Pflege der Geschichte des ehemaligen Furstbistums Bamberg Bamberg 1975 S 329 346 Hans Roser Kloster in Franken Eulen Verlag Freiburg 1988 ISBN 3 89102 108 9 S 225 227 Erich Schneider Kloster und Stifte in Mainfranken Wurzburg 1993 S 168 170 Gustav Voit Die Schlusselberger Geschichte eines frankischen Adelsgeschlechtes Nurnberg 1988 Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Zahlweise IV nach Greifensteiner Eberharden Das Haus der Bayerischen Geschichte zahlt ihn als Eberhard II von Schlusselberg Umbenennung 1216 durch Eberhard I Siehe Geschichte von Kloster Schlusselau HdBG Paul Oesterreicher Der Reichsherr Gottfried von Schlusselberg Ein geschichtlicher Abriss Mit den Geschlechtstafeln der Reichsherren von Schlusselberg und von Weischenfeld Verlag des Verfassers Bamberg 1821 Google Die Grabinschrift nennt Gottfried Grunder dieser Kirche Ubersetzung seiner und seiner Vorfahren Stiftung Quelle Gustav Voit bei Burg Neideck Schmittroth Memento des Originals vom 18 Marz 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www schmittroth de Siehe Website von Uttstadt bei Adelsdorf Memento des Originals vom 6 Dezember 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www adelsdorf de Schlusselau bei Foracheim Hans Paschke Die Giechburg in ihrer Glanzzeit unter Furstbischof Johann Philipp von Gebsattel 1599 1609 und der Wiederaufbau von Kloster Schlusselau In 111 Bericht des Historischen Vereins fur die Pflege der Geschichte des ehemaligen Furstbistums Bamberg Bamberg 1975 S 333 336 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Schlusselau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kloster in Bayern Schlusselau ein Ort weiblicher Mystik Haus der Bayerischen Geschichte Schlusselau bei Foracheim49 7911 10 9103 Koordinaten 49 47 28 N 10 54 37 1 O Normdaten Korperschaft GND 4567325 1 lobid OGND AKS VIAF 239196219 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Schlusselau amp oldid 237755240