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Die Burgruine Streitburg oder Burgruine Streitberg ist der Rest einer hochmittelalterlichen Adelsburg oberhalb des Ortes Streitberg einem Ortsteil des Markts Wiesenttal im oberfrankischen Landkreis Forchheim in Bayern Sie liegt direkt gegenuber der Burgruine Neideck dem Wahrzeichen der Frankischen Schweiz Burgruine StreitburgBurgruine Streitberg Ansicht der Anlage aus sudlicher RichtungBurgruine Streitberg Ansicht der Anlage aus sudlicher RichtungAlternativname n Burg StreitbergStaat DeutschlandOrt Wiesenttal StreitbergEntstehungszeit vor 1120Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand Restaurierte Ruine von der nicht sehr viel Bausubstanz erhalten bliebStandische Stellung MinisterialenburgBauweise BruchsteinmauerwerkGeographische Lage 49 49 N 11 13 O 49 812865 11 220651 403 7 Koordinaten 49 48 46 3 N 11 13 14 3 OHohenlage 403 7 m u NNBurgruine Streitburg Bayern Die Burgruine ist frei zuganglich Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Baubeschreibung 4 Historische Abbildungen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDie Ruine der Spornburg befindet sich auf dem 403 7 m u NN 1 hohen nach Sudwesten vorspringenden felsigen Streitberg uber der Ortschaft Streitberg der im Suden und Osten vom Tal der Wiesent und im Westen von Schauertal begrenzt wird Erreicht werden kann die Ruine uber Wanderwege vom Ort oder der Umgebung aus In der Nahe der Ruine Streitburg standen noch viele weitere ehemalige Burgen nordostlich der Burgstall Kulk auf dem Guckhull genannten Berg in sudostlicher Richtung die Burg Neideck und die auf einer ehemaligen Flussinsel der Wiesent gelegene Turmhugelburg Wohr bei dem gleichnamigen Weiler Zirka 250 Meter sudwestlich und oberhalb der Neideck befindet sich der Burgstall Wartleiten im Bereich des heutigen Friedhofs in Niederfellendorf ein Burgstall der Fellendorfer und auf dem Hummerstein uber Gasseldorf ein fruhmittelalterlicher Burgstall Geschichte Bearbeiten nbsp Wappen der Streitberger nbsp Rekonstruktion des Zustandes um 1760Lesefunde des 4 und 5 Jahrhunderts deuten darauf hin dass der Berg bereits eine volkerwanderungszeitliche Hohensiedlung trug 2 Der genaue Zeitpunkt der Erbauung der mittelalterlichen Burg ist unbekannt Als Erbauer der mittelalterlichen Burg kommen die Herren von Streitberg in Betracht die die Burg wohl zunachst als freies Eigen vor 1120 errichtet haben durften Spatestens seit 1285 ubten die Herren von Schlusselberg ein machtiges Dynastengeschlecht die Lehnshoheit uber die Burg oder grosse Teile von ihr aus Im Jahre 1303 wurde ein Ritter Bert de Streitberg als Lehnstrager der Burg urkundlich genannt Nach dem Aussterben der Schlusselberger 1347 kam die Burg zu gleichen Teilen an die Bischofe von Bamberg und Wurzburg die die Ritter von Streitberg die wohl weiterhin auch einen Teil der Burg als freies Eigen besassen als Lehnsmanner auf der Burg sitzen liessen 1508 ging die Burg in den Besitz des Markgrafen Friedrich von Brandenburg Kulmbach uber Die Anlage wurde in der Folge als militarischer Stutzpunkt und markgraflicher Amtssitz genutzt Zu den hohenzollerschen Streitberger Amtmannern zahlten Konrad Schott von Schottenstein Beringer von Kotzau und Ernst von Kotzau 1523 trat der Schwabische Bund mit einer Streitmacht gegen den beruchtigten Raubritter Hans Thomas von Absberg an Der Soldnerhaufen zog unterhalb der Burg Streitberg auf der Amtmann Conz Schott von Schottenstein ein Schwager des Hans Thomas von Absberg sass vorbei in Richtung der Burg Truppach Dabei kam es zu einem kleinen Schusswechsel jedoch eskalierte der Konflikt nicht und die Burg Streitberg wurde nicht beschadigt Im Bauernkrieg 1525 blieb die Burg ebenfalls unversehrt wahrend des Zweiten Markgrafenkrieges wurde sie jedoch 1553 erobert und zerstort Unter Anfuhrung des Nurnberger Obristen Ritter Haug von Parsberg und des Bamberger Obristen Claus von Egloffstein dessen Burg Kunreuth der Markgraf Albrecht Alcibiades vernichtet hatte ersturmten die Bischoflichen von Bamberg und Wurzburg mit den Nurnbergern am 16 Juni 1553 die Burg In den Jahren 1562 bis 1565 wurde sie wieder aufgebaut Im Dreissigjahrigen Krieg 1632 durch kaiserliche Truppen ausgeplundert und erneut beschadigt diente sie nach der Beseitigung der Schaden von 1657 bis 1791 wieder als Sitz eines markgraflichen Amtes Der Kartograph Johann Christoph Stierlein stellte 1816 eine erstmals sehr prazise Karte des Burgbereichs mit dem noch vorhandenen Bestand fertig Seit 1803 im Besitz des Staates Bayern wurde die Anlage 1812 an die Gemeinde Streitberg verkauft von 1811 bis 1814 als Steinbruch benutzt und fast vollstandig abgerissen Baubeschreibung Bearbeiten nbsp Grundriss der Burg Streitburg im Jahr 1760 nbsp Innere Toranlage von der Unterburg aus gesehen nbsp Streitburg Senkrechtluftbild 2019 Die Hauptburg lag auf einem hohen nach drei Seiten nahezu senkrecht ins Wiesenttal abfallenden Dolomitfelsmassiv Der durch das ansteigende Gelande gefahrdeten Nordseite war einst eine stark befestigte Vorburg vorgelagert die heute vollstandig uberbaut ist Hinter dem breiten Halsgraben der Hauptburg hat sich teilweise der Torbau von 1563 65 mit einer Bastion und einem vorgeschobenen Geschutzturm erhalten Hinter dem Tor erkennt man noch Mauerreste der langen Stallungen und des Forsterhauschens Der Burgweg fuhrt zu einem terrassenformigen Absatz mit tief herab reichenden Futtermauern auf dem im 16 Jahrhundert der grosse Hauptbau mit seinem Uhrturm errichtet wurde Das Renaissancegebaude ist vollstandig abgegangen Der Standort des einstigen Treppenturmes ist noch an den Felsbearbeitungen zu erkennen Der Treppenturm gewahrte Zugang zum Gipfel einer hohen Felskuppe Im Westen stand unter dieser Kuppe noch ein Gebaude dessen Aussenwand abgesturzt ist Erhalten blieben zwei tonnengewolbte Keller unter denen sich noch ein weiteres vollstandig aus dem Fels herausgearbeitetes Kellergeschoss mit Lochgefangnis befindet Die Kellergewolbe sind im Sommer fur Besucher zuganglich Historische Abbildungen Bearbeiten nbsp Streitberg mit der Burgruine Streitburg Stahlstich 1834 von Conrad Wiessner nbsp Streitberg mit der Burgruine Streitburg Stahlstich 1840 von Johann Poppel nbsp Streitberg mit der Burgruine Streitburg Lithografie um 1840 von Theodor Rothbarth nach einer Zeichnung von Carl Kappel nbsp Burgruine Streitburg Stahlstich 1840 von Payne und Gray nach einer Zeichnung von Ludwig RichterLiteratur BearbeitenDieter Zoberlein Die von Streitberg Geschichte einer frankischen Adelsfamilie 3 Teile Burggrub 2018 Selbstverlag hier Teil 2 S 40 82 Teil 3 S 86 89 und S 151 Ursula Pfistermeister Wehrhaftes Franken Band 3 Burgen Kirchenburgen Stadtmauern um Bamberg Bayreuth und Coburg Fachverlag Hans Carl GmbH Nurnberg 2002 ISBN 3 418 00387 7 S 119 120 Gustav Voit Brigitte Kaulich Walter Rufer Vom Land im Gebirg zur Frankischen Schweiz Eine Landschaft wird entdeckt Schriftenreihe des Frankische Schweiz Vereins Band 8 Verlag Palm und Enke Erlangen 1992 ISBN 3 7896 0511 5 S 145 156 Gustav Voit Walter Rufer Eine Burgenreise durch die Frankische Schweiz Verlag Palm und Enke Erlangen 1991 ISBN 3 7896 0064 4 S 178 183 Bjorn Uwe Abels Joachim Zeune u a Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland Band 20 Frankische Schweiz Konrad Theiss Verlag GmbH und Co Stuttgart 1990 ISBN 3 8062 0586 8 S 245 246 Hellmut Kunstmann Die Burgen der sudwestlichen Frankischen Schweiz Kommissionsverlag Degener und Co Neustadt an der Aisch 1990 S 58 87 Hans Vollet Kathrin Heckel Die Ruinenzeichnungen des Plassenburgkartographen Johann Christoph Stierlein Kulmbach 1987 Brigitte Kaulich Gustav Voit u a Rund um die Neideck Verlag Palm und Enke Erlangen 1983 ISBN 3 7896 0057 1 S 282 288 Karl Bosl Hrsg Handbuch der historischen Statten Deutschlands Band 7 Bayern Kroners Taschenausgabe Band 277 3 Auflage Kroner Stuttgart 1981 ISBN 3 520 27703 4 Toni Eckert Susanne Fischer Renate Freitag Rainer Hofmann Walter Tausendpfund Die Burgen der Frankischen Schweiz Ein Kulturfuhrer Gurtler Druck Forchheim o J ISBN 3 9803276 5 5 S 143 147 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgruine Streitburg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burgruine Streitburg auf der Seite Burgenwelt de Kurze Geschichte der Burg StreitburgEinzelnachweise Bearbeiten BfN Kartendienste Memento vom 19 Dezember 2012 im Internet Archive Christoph Eger Die Hohensiedlung des 4 und 5 Jahrhunderts n Chr auf dem Reisberg bei Schesslitz Burgellern Ldkr Bamberg In Handwerker Krieger Stammesfursten Die Germanische Befestigung der Volkerwanderungszeit auf dem Reisberg Ausstellungskatalog des Frankische Schweiz Museums Band 17 Begleitband zur Sonderausstellung im Frankische Schweiz Museum Tuchersfeld 91278 Pottenstein vom 22 Mai 7 November 2010 Herausgeber Rainer Hofmann im Auftrag des Zweckverbands Frankische Schweiz Museum Tuchersfeld 2010 ISBN 978 3 942439 02 2Burgen und Schlosser im Landkreis Forchheim Schlosser Schloss Ermreuth Schloss Grafenberg Steinhaus Grosshaus Nurnberger Pflegschloss Schloss Guttenburg Schloss Hagenbach Schloss Hallerndorf abgegangen Schloss Heroldsbach Neues Schloss Hiltpoltstein Schloss Hundshaupten Schloss Jagersburg Schloss Kunreuth Schloss Pretzfeld Schloss Schellenberg abgegangen Schloss Thurn Schloss Unterleinleiter Schloss Wiesenthau Wolfsberger Schloss Grafenberg Schlossruine WustensteinBurgen und Ruinen Burgruine Barnfels Burg Bieberbach abgegangen Burg Dietrichstein abgegangen Burg Dietzhof abgegangen Burg Dornhof abgegangen Burg Egloffstein Burg Forchheim Burg Gaillenreuth Burg Gossweinstein Burg Grafenberg abgegangen Burg Hiltpoltstein Altes Schloss Burg Kohlstein Burg Moschendorf abgegangen Burgruine Neideck Burg Niederfellendorf abgegangen Burg Obertrubach abgegangen Burg Oberweilersbach abgegangen Burgruine Regensberg Burg Reifenberg abgegangen Burg Reuth abgegangen Burg Rothenbuhl abgegangen Burg Schlusselstein abgegangen Burgruine Streitburg Burgruine Thuisbrunn Burg Unterleinleiter Burg Vestenberg abgegangen Burg Wichsenstein abgegangen Burgruine Wolfsberg Burgruine WolkensteinFestungen Festung ForchheimTurmhugelburgen alle abgegangen Turmhugel Burk Burgstall Ebermannstadt Turmhugel Kersbach Turmhugel Niedermirsberg Turmhugel Russenbach Turmhugel WohrHerrensitze Herrensitz Dormitz abgegangen Herrensitz Steinhaus Dormitz abgegangen Herrensitz Hammermuhle abgegangen Herrensitz Walkersbrunn abgegangen Herrensitz WannbachBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Abschnittsbefestigung Altenburg Abschnittsbefestigung Burggraf Burgstall Alter Schlossberg Burgstall Altes Schloss Affalterthal Burgstall Altes Schloss Oberzaunsbach Ringwall Altes Schloss Drugendorf Abschnittsbefestigung Borschl Burgstall Breitensten Abschnittsbefestigung Burggraf Burgstall Burgstein Burg Leutenbach Ringwall Ehrenburg Burgstall Hainburg Burgstall Russelbach Burgstall auf der Katze Ringwall Heidelberg Burgstall Heiliger Buhl Burgstall Hetzelsdorf Abschnittsbefestigung Hunnenburg Abschnittsbefestigung Lehmberg Burgstall Leutenbach Ringwall Lindelberg Burgstall Lindelburg Abschnittsbefestigung Reisberg Burgstall Retterner Kanzel Burgstall Sattelmannsburg Stadtmers Burg Ringwall Schiessberg Burgstall Schlossberg Haidhof Heidenstein Burgstall Thungfelderstein Burg Eberhardstein Abschnittsbefestigung Tiefensturmig Burgstall Unterailsfeld Burgstall WartleitenWehrkirchen Wehrkirche Burk Heilig Dreikonig Wehrkirche Dormitz Unsre Liebe Frau Wehrkirche Ebermannstadt St Nikolaus Kirchenburg Effeltrich St Georg Wehrkirche Eggolsheim St Martin Wehrkirche Kersbach St Johannes Baptist und St Ottilie Wehrkirche Kirchrusselbach St Jakobus Wehrkirche Langensendelbach St Peter und Paul Wehrkirche Pautzfeld Mariae Himmelfahrt Wehrkirche Pinzberg St Nikolaus Wehrkirche Willersdorf St Bartholomaus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgruine Streitburg amp oldid 234692682