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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Burg Forchheim Begriffsklarung aufgefuhrt Die Burg in Forchheim auch Kaiserpfalz genannt war eine wichtige Stadtburg des Bamberger Bischofs in der Stadt Forchheim in Oberfranken Die Burg wurde im spaten 14 Jahrhundert errichtet Nach umfangreichen archaologischen und bauhistorischen Untersuchungen gehort sie zu den am besten erforschten Anlagen dieser Zeit in Mitteleuropa Burg ForchheimFrontansicht der BurgFrontansicht der BurgAlternativname n KaiserpfalzStaat DeutschlandOrt ForchheimEntstehungszeit 14 JahrhundertBurgentyp OrtslageErhaltungszustand ErhaltenGeographische Lage 49 43 N 11 3 O 49 720306 11 055565 Koordinaten 49 43 13 1 N 11 3 20 OBurg Forchheim Bayern p3 Die Burg beherbergt heute im Ostflugel das Pfalzmuseum mit drei Spezialmuseen Archaologiemuseum Oberfranken Stadtmuseum Forchheim und das Museum zum Trachtenwesen der Frankischen Schweiz Inhaltsverzeichnis 1 Ort der fruhmittelalterlichen Kaiserpfalz 2 Die Burg um 1400 3 Baubeschreibung 3 1 Aussenbau 3 2 Innenraume 3 2 1 Ostflugel 3 2 2 Westflugel 4 Literatur 5 WeblinksOrt der fruhmittelalterlichen Kaiserpfalz BearbeitenVom 9 bis fruhen 11 Jahrhundert existierte in Forchheim ein frankischer Konigshof und eine Pfalz vgl das Kapitel zur fruhen Geschichte von Forchheim Ihr genauer Standort ist jedoch nicht bekannt Im spaten 19 Jahrhundert wurde der Standort mit dem der bischoflichen Stadtburg gleichgesetzt und diese auch als Pfalz oder Kaiserpfalz bezeichnet Bei archaologischen Untersuchungen wahrend der Sanierung von 1998 bis 2004 wurden jedoch an dieser Stelle keinerlei Reste einer fruhmittelalterlichen Besiedlung gefunden Allerdings wird die Pfalz auch noch in der neueren Literatur vor Tillman Kohnert 2008 als direkte Vorgangeranlage der bischoflichen Burg angesehen Auch wurde die seit Jahrzehnten eingeburgerte Bezeichnung Kaiserpfalz beibehalten und wird als offizieller Name fur die Burg verwendet Die Burg um 1400 BearbeitenAb dem spaten 14 Jahrhundert errichteten die Bamberger Bischofe insbesondere Bischof Lamprecht von Brunn eine Stadtburg die zu ihrem wichtigsten Aufenthaltsort ausserhalb der Bamberger Domimmunitat wurde Kernstuck der Anlage ist die so genannte Grosse Kemenate der ehemalige Wohnbau ab 1391 im Osten der Burg errichtet Dort ist eine aufwandige Steinkammer Luftheizung erhalten Von grosser kunsthistorischer Bedeutung sind die gotischen Wandmalereien die teilweise wohl von bohmischen Meistern stammen nbsp Die Bastion am Saltorturm nordwestlich der Burg Im Hintergrund der erhaltene Saltorturm der mittelalterlichen Stadtbefestigung nbsp Osterbrunnen gegenuber der Hauptfront der BurgBaubeschreibung BearbeitenAussenbau Bearbeiten Die annahernd quadratische Anlage ist von Graben umgeben Bis um 1550 war die Veste in der Nordwestecke der Stadt in die Stadtbefestigung einbezogen Nordlich der Burganlage ist als einziges mittelalterliches Stadttor der Saltorturm erhalten geblieben Vor den Resten der mittelalterlichen Stadtmauer wurde im 16 Jahrhundert eine moderne Bastionarbefestigung nach italienischen Vorbildern angelegt Nordlich und westlich des Burgbezirkes entgingen zwei grosse kasemattierte altitalienische Bastionen dem Abbruch weiter Teile der Festungswerke im 19 und fruhen 20 Jahrhundert Auf das 14 Jahrhundert gehen noch grosse Teile des Hauptbaues und der Hofgebaude zuruck Der ostliche Hauptbau ist durch Mauerzuge und Fachwerkgange mit den westlichen Hofgebauden verbunden Auch die beiden Obergeschosse des Nordwestflugels sind zum Burghof hin als schlichte Fachwerkkonstruktion ausgefuhrt In der Mitte des 16 Jahrhunderts wurde die Stadtburg umgebaut Damals entstanden die malerischen Fachwerkgange uber den Verbindungsmauern Ab 1603 setzte man dem viergeschossigen Hauptbau einen oktogonalen Treppenturm vor Das machtige Kruppelwalmdach des Hauptgebaudes stammt aus dem 18 Jahrhundert Ursprunglich war der Ostflugel durch ein Satteldach mit Stufengiebeln abgeschlossen Seit 1768 69 uberspannt eine Sandsteinbrucke den Graben vor dem Tor auf der Sudseite Vorher war der Zugang durch eine Zugbrucke gesichert Nebenan bereichert ein rechteckiger Renaissanceerker mit Pultdach das Architekturbild Die eher nuchterne Sudfront des Ensembles wird besonders durch das Sichtfachwerk uber dem Tor belebt Ein typisch frankisches Motiv ist der Fries aus zahlreichen kleinen geschweiften Andreaskreuzen unter der Fensterzone An der Ostfassade des Hauptflugels sind drei Wappenreliefs angebracht Am zweiten Obergeschoss befindet sich das Amtswappen des Furstbischofs Johann Philipp von Gebsattel Das dritte Geschoss tragt die Wappen des Bischofs Lamprecht von Brunn und des Hochstifts In die Sudwand ist die hochmittelalterliche Skulptur eines Basilisken eingefugt die in die erste Halfte des 12 Jahrhunderts datiert wird Stark umstritten ist der moderne Anbau eines Treppen und Aufzugturmes im Norden des Ostflugels Diese Stahl Glas Konstruktion wurde durch den Umbau der Burganlage in das Museumszentrum notwendig Innenraume Bearbeiten Ostflugel Bearbeiten Der Hauptbau im Osten der Burg wird durch eine durchgehende Quermauer in zwei Teile getrennt Der Nordteil ist etwas grosser als der Sudteil Die tonnengewolbten Keller gehen auf die Anlage des 14 Jahrhunderts zuruck Die Decken der beiden Sale im Erdgeschoss werden von Sandsteinpfeilern getragen Die Flachdecke des Nordraumes ruht auf einem runden Pfeiler und einem holzernen Unterzug Der Sudteil wurde nachtraglich eingewolbt so dass eine zweischiffige Halle aus vier Jochen entstand die von Kreuzgewolben uberspannt werden Ehemals fuhrte von dort ein Gang zur Marienkapelle An den Saalwanden haben sich Fragmente von Seccomalereien Malerei auf trockenem Putz der Zeit um 1400 erhalten die stilistisch von der gleichzeitigen bohmischen Kunst abhangig sind Ein Fragment zeigt die Darstellung Konig Davids Wie die Malereien in den ubrigen Salen zahlen diese Bilder zu den bedeutendsten gotischen Wandbildern Suddeutschlands Im Suden des ersten Obergeschosses befand sich ursprunglich die Kapelle Die Gewolbe wurden in der fruhen Neuzeit ausgebrochen der Saal wurde mit einer Zwischenwand unterteilt Die Wandmalereien des ehemaligen Sakralraumes blieben weitgehend erhalten und verweisen auf die ursprungliche Funktion und Aufteilung Man erkennt etwa Darstellungen der Propheten der Anbetung der Konige die Verkundigung Jungsten Gerichts Zwei Bilder profanen Inhalts wurden von H Kehrer als Anspielungen auf den schwachen Konig Wenzel gedeutet Die Malereien wurden offenbar von verschiedenen Meistern ausgefuhrt Die Anbetung der Konige hat ihre Vorbilder wieder im bohmischen Kunstbereich Das Jungste Gericht wird hingegen dem spatesten Forchheimer Stil zugeordnet der zur Nurnberger Malerei des fruhen 15 Jahrhunderts uberleitete Der nordliche Saal ist wie im Erdgeschoss von einem Flachdecke abgeschlossen die dort aber auf einer holzernen Stutze ruht Auch im zweiten nordlichen Obergeschoss befindet sich eine zweischiffige flach gedeckte Halle mit holzerner Mittelstutze Die Architekturmalereien schuf Jakob Ziegler in den Jahren 1559 60 Der Sudraum ist ebenfalls eine zweischiffige Halle Die Flachdecke wird von einer oktogonalen Mittelstutze getragen Die Wandbilder unterschiedlicher Thematik stammen ebenfalls von Jakob Ziegler Eines der Bilder zeigt die Heiligen Heinrich und Kunigunde mit dem Modell des Bamberger Domes bezeichnet mit 1599 Sudwand Das dritte Obergeschoss war als Speicher und Lagerraum konzipiert und dient gegenwartig als Museumsdepot Der alte Treppenturm birgt eine steinerne Wendeltreppe die im Nordteil des Ostflugels mundet Westflugel Bearbeiten Der Westflugel der ehemalige Nebentrakt dient als Verwaltungsbau der Schlossmuseen Dort haben sich keine bemerkenswerten historischen Innenausstattungen erhalten Literatur Bearbeiten chronologisch geordnet Paul Oesterreicher Geschichtliche Darstellung des alten Konigshofes Forchheim nebst einem Verzeichnisse aller bekannten Konigshofe Neue Beitrage zur Geschichte Band 2 Wesche Bamberg 1824 Digitalisat im Internet Archive Hugo Kehrer Die gotischen Wandmalereien in der Kaiser Pfalz zu Forchheim ein Beitrag zur Ursprungsfrage der frankischen Malerei Bayerische Akademie der Wissenschaften Philosophisch Historische Klasse Abhandlungen 26 3 Munchen 1912 Katharina Sitzmann Stadt Forchheim Denkmaler in Bayern Band IV 53 1 Schnell amp Steiner Munchen Zurich 1989 ISBN 3 7954 1006 1 Daniel Burger Burg und Festung Forchheim Burgen Schlosser und Wehrbauten in Mitteleuropa Band 19 Schnell amp Steiner Regensburg 2004 ISBN 3 7954 1658 2 Forderkreis Kaiserpfalz Hrsg Die Wandmalereien in der Kaiserpfalz Forchheim Forderkreis Kaiserpfalz Forchheim 2007 ISBN 978 3 00 020231 5 Tillman Kohnert Die Forchheimer Burg genannt Pfalz Geschichte und Baugeschichte einer furstbischoflich bambergischen Stadtburg Schriften des Deutschen Burgenmuseum Band 4 Imhof Verlag Petersberg 2008 ISBN 978 3 86568 334 2 Stadt Forchheim Hrsg Pfalzmuseum Forchheim Fuhrer durch die Sammlungen Stadt Forchheim Forchheim 2011 ISBN 978 3 927806 37 5 Barbara Beckett Die gotischen Wandmalereien im Ostflugel der Forchheimer Burg Bestand und Restaurierungsgeschichte Dissertation Uni Bamberg 2013 Online Verena Friedrich Burgen und Schlosser in Franken 2 Auflage Elmar Hahn Verlag Veitshochheim 2016 ISBN 978 3 928645 17 1 S 50 51 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Forchheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website der Kaiserpfalz Forchheim Kaiserpfalz Forchheim In Forchheim de Die Forchheimer Kaiserpfalz In Foracheim de Pfalzmuseum Forchheim In Museum de Forderkreis Kaiserpfalz Imagebroschure Faszination Kaiserpfalz PDF 4 6 MB Burgen und Schlosser im Landkreis Forchheim Schlosser Schloss Ermreuth Schloss Grafenberg Steinhaus Grosshaus Nurnberger Pflegschloss Schloss Guttenburg Schloss Hagenbach Schloss Hallerndorf abgegangen Schloss Heroldsbach Neues Schloss Hiltpoltstein Schloss Hundshaupten Schloss Jagersburg Schloss Kunreuth Schloss Pretzfeld Schloss Schellenberg abgegangen Schloss Thurn Schloss Unterleinleiter Schloss Wiesenthau Wolfsberger Schloss Grafenberg Schlossruine WustensteinBurgen und Ruinen Burgruine Barnfels Burg Bieberbach abgegangen Burg Dietrichstein abgegangen Burg Dietzhof abgegangen Burg Dornhof abgegangen Burg Egloffstein Burg Forchheim Burg Gaillenreuth Burg Gossweinstein Burg Grafenberg abgegangen Burg Hiltpoltstein Altes Schloss Burg Kohlstein Burg Moschendorf abgegangen Burgruine Neideck Burg Niederfellendorf abgegangen Burg Obertrubach abgegangen Burg Oberweilersbach abgegangen Burgruine Regensberg Burg Reifenberg abgegangen Burg Reuth abgegangen Burg Rothenbuhl abgegangen Burg Schlusselstein abgegangen Burgruine Streitburg Burgruine Thuisbrunn Burg Unterleinleiter Burg Vestenberg abgegangen Burg Wichsenstein abgegangen Burgruine Wolfsberg Burgruine WolkensteinFestungen Festung ForchheimTurmhugelburgen alle abgegangen Turmhugel Burk Burgstall Ebermannstadt Turmhugel Kersbach Turmhugel Niedermirsberg 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Heidenstein Burgstall Thungfelderstein Burg Eberhardstein Abschnittsbefestigung Tiefensturmig Burgstall Unterailsfeld Burgstall WartleitenWehrkirchen Wehrkirche Burk Heilig Dreikonig Wehrkirche Dormitz Unsre Liebe Frau Wehrkirche Ebermannstadt St Nikolaus Kirchenburg Effeltrich St Georg Wehrkirche Eggolsheim St Martin Wehrkirche Kersbach St Johannes Baptist und St Ottilie Wehrkirche Kirchrusselbach St Jakobus Wehrkirche Langensendelbach St Peter und Paul Wehrkirche Pautzfeld Mariae Himmelfahrt Wehrkirche Pinzberg St Nikolaus Wehrkirche Willersdorf St Bartholomaus Normdaten Geografikum GND 4580446 1 lobid OGND AKS LCCN sh2008006377 VIAF 235224000 Anmerkung Ansetzungsform GND Pfalz Forchheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Forchheim amp oldid 233285123