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Der Burgstall Wichsenstein ist der Rest einer abgegangenen Adelsburg auf einem steil aufragenden Felsriff uber dem Kirchdorf Wichsenstein im oberfrankischen Landkreis Forchheim in Bayern Die Burg ist vollkommen abgegangen keine Reste zeugen von ihr der Burgfels dient als Aussichtspunkt Burgstall WichsensteinBurgstall Wichsenstein Ansicht des Burgfelsens uber dem Dorf aus sudlicher Richtung Marz 2011 Burgstall Wichsenstein Ansicht des Burgfelsens uber dem Dorf aus sudlicher Richtung Marz 2011 Staat DeutschlandOrt Gossweinstein WichsensteinEntstehungszeit vermutlich um 1100Burgentyp Hohenburg GipfellageErhaltungszustand BurgstallStandische Stellung Bamberger MinisterialeGeographische Lage 49 44 N 11 16 O 49 73808 11 267638 587 Koordinaten 49 44 17 1 N 11 16 3 5 OHohenlage 587 m u NNBurgstall Wichsenstein Bayern Ansicht von Wichsenstein aus westlicher RichtungInhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte der Burg 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDer Burgstall der Gipfelburg liegt im zentralen Bereich der Frankischen Schweiz einem Teil des Mittelgebirges Frankenjura auf dem Naturdenkmal Wichsensteiner Fels einer felsigen Bergkuppe in etwa 587 m u NN Hohe am Nordrand des Ortes Wichsenstein etwa 20 Meter uber dem Dorf und etwa 60 Meter nordnordwestlich der katholischen Pfarrkirche Sankt Erhard 1 und etwa 15 Kilometer nordostlich von Forchheim In der Nahe befinden sich noch weitere ehemalige mittelalterliche Burgen im nahen Ort Bieberbach die Reste der Burg Bieberbach 2 in sudwestlicher Richtung der vor und fruhgeschichtliche Ringwall Heidelberg auf dem Heidelberg uber Apfelbach 3 Sudlich davon liegt der Burgstall Altes Schloss auf dem Altschlossberg bei Affalterthal und ein gleichnamiger Burgstall bei Oberzaunsbach auf dem Zaunsbacher Berg 4 In westlicher Richtung befindet sich der Burgstall Sattelmannsburg auf dem Hetzelfels 5 und der Burgstall Thungfelderstein 6 sowie der Burgstall WolkensteinGeschichte der Burg Bearbeiten nbsp Ansicht des Burgfelsens aus ostlicher Richtung Marz 2011 Der Name der Burg Wichsenstein leitet sich von dem Personennamen Wikker und dem Zusatz Stein fur Burg ab er bedeutet also Die Burg des Wikker Der Nurnberger Burgenforscher Hellmut Kunstmann hat nachgewiesen dass Burgen mit der Zusammensetzung aus Personennamen und Stein im frankischen Raum auf ein hohes Alter schliessen lassen 7 Beispiele sind die Burg Gossweinstein die schon 1076 erstmals genannt wurde die Burg Hiltpoltstein Ersterwahnung 1109 die ehemalige Burg Gernotenstein bei Michelfeld die in der Stiftungsurkunde des Klosters Michelfeld 1119 erwahnt ist und die Burg Pottenstein die vermutlich zwischen 1057 und 1070 gegrundet wurde Die Funktion der Burg Wichsenstein konnte die Uberwachung einer Altstrasse gewesen sein die von Pretzfeld und Wannbach uber Wichsenstein nach Biberach Waidach und Stein bei Pegnitz weiter in die Oberpfalz und nach Bohmen fuhrte Wann und von wem die Burg gegrundet wurde ist nicht genau bekannt im Jahr 1118 wurde aber ein Wikker urkundlich erwahnt Moglich ist dass der Vater des 1122 erwahnten Eberhard von Wikkeristein die Burg kurz vorher erbaute 8 Die Wichsensteiner waren Ministeriale des Bistums Bamberg die in ihrem Wappen einen blauen springenden Wolf auf silbernem Grund fuhrten Eberhard wurde 1121 und spater als Eberhard de Lapide genannt was von Stein bedeutet 1133 wurden die Bruder Eberhard und Wikker de Lapide gemeinsam als Zeugen in einer Urkunde des Klosters Ensdorf genannt Der Grund der Namensanderung konnte nach Kunstmann darin gelegen haben dass die Stammburg der Wichsensteiner die kleine Burg Stein heute ein Burgstall im Ort Stein sudlich von Pegnitz aus unbekannten Grunden aufgegeben werden musste und sie eine neue Burg als freies Eigen errichteten Auch 1165 wurde noch ein Eberhard II de Steine als bischoflicher Ministeriale aufgefuhrt 1201 war Wikker II de Steine Zeuge in einer Urkunde des Furstbischofs Timo 1240 wurde Eberhard III ebenfalls als Zeuge in einer Urkunde Friedrichs III Walpot fur das Kloster Banz genannt Die erste urkundliche Erwahnung der Burg Wichsenstein erfolgte allerdings erst am 30 Oktober 1310 damals erhielt Konrad I von Wichsenstein 60 Pfund Haller vom Bamberger Bischof Wulfing von Stubenberg und musste dafur zehn Jahre mit der Burg gewarten also mit seinem Teil der Burg und seiner Besatzung im Kriegsfall auf Seiten des Bistums kampfen 1328 lieh Bischof Heinrich II Boppo von Wichsenstein weitere hundert Pfund Haller fur seinen dem Bischof verpfandeten Teil der Burg Er musste dafur dem Bischof das Vorkaufsrecht einraumen die Burg war demnach immer noch freies Eigen der Wichsensteiner Die Wichsensteiner gerieten wohl mit dem wirtschaftlichen Aufschwung der Stadte wahrend des 13 und 14 und der grossen Agrarkrise in der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts in finanzielle Schwierigkeiten sie wurden zu Raubrittern Georg von Wichsenstein stand in Diensten der zu dieser Zeit ebenfalls zu Raubrittern gewordenen Bruder Heinrich und Eberhard von Berg und wurde 1397 von Konig Wenzel bei der Belagerung der Burg Spies bei Betzenstein gefangen genommen Nachdem er noch einige Staudenhechte namentlich preisgegeben hatte wurde er in Nurnberg hingerichtet Im Jahr 1421 lagen Hans II Kunz IV Fritz II und Hermann III von Wichsenstein in Fehde mit dem Hochstift Bamberg und der Reichsstadt Nurnberg Noch im selben Jahr uberfielen und plunderten Hans von Wichsenstein und Michael von Streitberg einen Leipziger Kaufmannszug und nahmen einige Personen gefangen woraufhin die Burg Wichsenstein wegen Raubrittertums von Bischof Albrecht von Wertheim zerstort wurde und ohne Genehmigung des Bischofs nicht wieder aufgebaut werden durfte 1432 wurde die Ruine als bischofliches Lehen erwahnt sie musste im Falle eines Wiederaufbaues offenes Haus des Hochstiftes sein 1436 erschien sie wieder als Schloss Wichsenstein Sie wurde also innerhalb von vier Jahren wiedererrichtet wobei aber der Umfang der Zerstorung nicht bekannt ist In den darauffolgenden Jahren wurden Teile der Burg Lehen des Ministerialen Jorg von Rabenstein weitere Anteile an der Burg hatten 1476 die Wichsensteiner Linie zu Bieberbach und eine weitere Linie deren Besitz aber noch freieigen war Eine andere Linie der Wichsensteiner war 1484 mit dem unterfrankischen Schloss zu Hainstatt vom Bischof von Wurzburg belehnt Nach dem Jahr 1507 endeten alle Belehnungen der Burg auf einer Karte aus der Mitte des 16 Jahrhunderts ist sie als Ruine dargestellt die endgultige Zerstorung erfolgte vermutlich 1525 im Bauernkrieg 1609 waren noch grossere Reste der Ruinen erhalten wie aus einem Text uber das Rittergut Wichsenstein hervorgeht Nach dem Aussterben des Geschlechtes mit Georg von Wichsenstein zu Kirchschonbach bei Prichsenstadt im November 1606 wurde das Rittergut am 24 November 1621 von den Erben an das Bistum Bamberg verkauft In der Verkaufsurkunde wurde es allerdings als freiadelig bezeichnet von einer bischoflichen Lehensherrschaft war nicht die Rede und auch die Burg wurde nicht erwahnt Im Jahr 1828 machte der Domkapitular Franz Karl Freiherr von Munster den Gipfel des Burgfelsens zuganglich 1876 waren noch grossere Ruinenreste sichtbar 1879 erwahnte das Landbauamt Bayreuth abseits vom Felsen und mehr in der Niederung und im Privatwald noch Mauerruinen Heute sind von der Burg keine Spuren mehr erhalten der frei zugangliche Burgstall dient als Aussichtsfelsen und ist von Wichsenstein aus uber 207 Stufen zu ersteigen Das vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege als Mittelalterlicher Burgstall erfasste Bodendenkmal tragt die Denkmalnummer D 4 6233 0095 9 Literatur BearbeitenWalter Heinz Ehemalige Adelssitze im Trubachtal Ein Wegweiser fur Heimatfreunde und Wanderer Palm und Enke Verlag Erlangen und Jena 1996 ISBN 3 7896 0554 9 S 244 257 Gustav Voit Walter Rufer Eine Burgenreise durch die Frankische Schweiz 2 Auflage Palm und Enke Verlag Erlangen 1991 ISBN 3 7896 0064 4 S 217 220 Hellmut Kunstmann Die Burgen der sudwestlichen Frankischen Schweiz 2 Auflage Kommissionsverlag Degener amp Co Neustadt an der Aisch 1990 S 244 248 Weblinks BearbeitenBurgstall Wichsenstein auf der Seite Burgenwelt deEinzelnachweise Bearbeiten Topographische Karte 1 25000 Blatt 6233 Ebermannstadt Walter Heinz Ehemalige Adelssitze im Trubachtal Ein Wegweiser fur Heimatfreunde und Wanderer S 186 190 Fuhrer zu archaologischen Denkmalern in Deutschland Band 20 Frankische Schweiz S 157 Walter Heinz Ehemalige Adelssitze im Trubachtal Ein Wegweiser fur Heimatfreunde und Wanderer S 191 194 Der Burgstall auf der Seite des Bayerischen Landesamtes fur Denkmalpflege siehe 5 Uber Burgennamen siehe Hellmut Kunstmann Mensch und Burg S 18ff Hellmut Kunstmann Die Burgen der sudwestlichen Frankischen Schweiz S 2 siehe 5 Burgen und Schlosser im Landkreis Forchheim Schlosser Schloss Ermreuth Schloss Grafenberg Steinhaus Grosshaus Nurnberger Pflegschloss Schloss Guttenburg Schloss Hagenbach Schloss Hallerndorf abgegangen Schloss Heroldsbach Neues Schloss Hiltpoltstein Schloss Hundshaupten Schloss Jagersburg Schloss Kunreuth Schloss Pretzfeld Schloss Schellenberg abgegangen Schloss Thurn Schloss Unterleinleiter Schloss Wiesenthau Wolfsberger Schloss Grafenberg Schlossruine WustensteinBurgen und Ruinen Burgruine Barnfels Burg Bieberbach abgegangen Burg Dietrichstein abgegangen Burg Dietzhof abgegangen Burg Dornhof abgegangen Burg Egloffstein Burg Forchheim Burg Gaillenreuth Burg Gossweinstein Burg Grafenberg abgegangen Burg Hiltpoltstein Altes Schloss Burg Kohlstein Burg Moschendorf abgegangen Burgruine Neideck Burg Niederfellendorf abgegangen Burg Obertrubach abgegangen Burg Oberweilersbach abgegangen Burgruine Regensberg Burg Reifenberg abgegangen Burg Reuth abgegangen Burg Rothenbuhl abgegangen Burg Schlusselstein abgegangen Burgruine Streitburg Burgruine Thuisbrunn Burg Unterleinleiter Burg Vestenberg abgegangen Burg Wichsenstein abgegangen Burgruine Wolfsberg Burgruine WolkensteinFestungen Festung ForchheimTurmhugelburgen alle abgegangen Turmhugel Burk Burgstall Ebermannstadt Turmhugel Kersbach Turmhugel Niedermirsberg Turmhugel Russenbach Turmhugel WohrHerrensitze Herrensitz Dormitz abgegangen Herrensitz Steinhaus Dormitz abgegangen Herrensitz Hammermuhle abgegangen Herrensitz Walkersbrunn abgegangen Herrensitz WannbachBurgstalle abgegangene unbekannte Burgen Abschnittsbefestigung Altenburg Abschnittsbefestigung Burggraf Burgstall Alter Schlossberg Burgstall Altes Schloss Affalterthal Burgstall Altes Schloss Oberzaunsbach Ringwall Altes Schloss Drugendorf Abschnittsbefestigung Borschl Burgstall Breitensten Abschnittsbefestigung Burggraf Burgstall Burgstein Burg Leutenbach Ringwall Ehrenburg Burgstall Hainburg Burgstall Russelbach Burgstall auf der Katze Ringwall Heidelberg Burgstall Heiliger Buhl Burgstall Hetzelsdorf Abschnittsbefestigung Hunnenburg Abschnittsbefestigung Lehmberg Burgstall Leutenbach Ringwall Lindelberg Burgstall Lindelburg Abschnittsbefestigung Reisberg Burgstall Retterner Kanzel Burgstall Sattelmannsburg Stadtmers Burg Ringwall Schiessberg Burgstall Schlossberg Haidhof Heidenstein Burgstall Thungfelderstein Burg Eberhardstein Abschnittsbefestigung Tiefensturmig Burgstall Unterailsfeld Burgstall WartleitenWehrkirchen Wehrkirche Burk Heilig Dreikonig Wehrkirche Dormitz Unsre Liebe Frau Wehrkirche Ebermannstadt St Nikolaus Kirchenburg Effeltrich St Georg Wehrkirche Eggolsheim St Martin Wehrkirche Kersbach St Johannes Baptist und St Ottilie Wehrkirche Kirchrusselbach St Jakobus Wehrkirche Langensendelbach St Peter und Paul Wehrkirche Pautzfeld Mariae Himmelfahrt Wehrkirche Pinzberg St Nikolaus Wehrkirche Willersdorf St Bartholomaus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgstall Wichsenstein amp oldid 234068645