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Otto I von Bamberg auch Otto von Mistelbach um 1060 30 Juni 1139 war Bischof des zu der Zeit noch dem Erzbistum Mainz unterstehenden Bistums Bamberg Er ist auch bekannt als Apostel der Pommern Otto wurde 1189 heiliggesprochen Der heilige Otto Darstellung in der Bamberger Michaelskirche Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Verehrung 3 Darstellungen von Otto von Bamberg 4 Patrozinien 5 Literatur 6 Weblinks 7 AnmerkungenLeben BearbeitenDen sparlichen Angaben der Chronisten zufolge stammte er aus einer beguterten schwabischen Familie von Edelfreien aus der Gegend des Albuch 1 Alle Versuche seinen Geburtsort exakt zu bestimmen sind bis heute auf Grund der schlechten Quellenlage anzweifelbar geblieben Es gibt Tendenzen ihn nicht in Schwaben sondern in Franken zu lokalisieren siehe auch Mistelbach Adelsgeschlecht Eine weitere in der Forschung diskutierte These ist dass seine Mutter Adelheid personengleich mit Adelheid sei einer Tochter von Friedrich von Buren dem Stammvater der Staufer Damit ware Otto von Bamberg ein Vetter von Herzog Friedrich II von Schwaben und Konig Konrad III 2 Seine Ausbildung erhielt Otto vermutlich im Kloster Hirsau oder einer seiner Filialen nbsp Bildertafeln zum Leben des Bischofs OttoIm Jahre 1088 heiratete Judith die Schwester Kaisers Heinrichs IV den Polenherzog Wladyslaw I Herman Otto ging mit ihr als Kaplan an den Hof Wladislaws Dann wurde er 1091 an den Hof Heinrichs IV gerufen Otto wurde dessen Kanzler und leitete den Bau des Domes zu Speyer 1102 wurde er vom Kaiser zum achten Bischof von Bamberg ernannt Das Bistum befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem schlechten Zustand und verfugte uber weit verstreuten schwierig zu verwaltenden Besitz Um sein Territorium zu konsolidieren grundete und reformierte Otto zahlreiche Kloster darunter das Stift Arnoldstein und liess zahlreiche Burgen bauen Den 1081 ausgebrannten Bamberger Dom aus der Zeit Kaiser Heinrichs II liess er erneuern 1109 weihte Otto die Bamberger Sankt Jakobs Kirche nbsp Stiftungsbild im Kloster Heilsbronn aus dem 15 Jahrhundert Bischof Otto und Graf Rapoto von Abenberg tragen ein Modell des Munsters nbsp Urkunde Kaiser Heinrichs V fur Otto von Bamberg ausgestellt am 27 April 1112 Munchen Bayerisches Hauptstaatsarchiv Kaiserselekt 440 aOtto versuchte im Investiturstreit zwischen Papst und Kaiser zu schlichten 1106 wurde er bei seiner Reise zum Papst von Paschalis II gegen seinen Willen zum Bischof von Anagni geweiht Da er im erneut ausgebrochenen Investiturstreit zwischen Kaiser und Papst auf Heinrichs V Seite gestanden hatte wurde er 1118 auf der Synode in Fritzlar von der papstlichen Partei unter Fuhrung des Kardinallegaten Kuno von Praeneste seiner Amter enthoben Er wirkte massgeblich an den Beschlussen des Wormser Konkordats von 1122 mit Otto gelang die Christianisierung Pommerns Als der polnische Herzog Boleslaw III Schiefmund 1121 1122 das heidnische bis dahin unabhangige Pommern unterwarf hatte er ein Interesse an der Christianisierung des Landes Die Missionsreise eines aus Spanien stammenden Bischofs Bernhard nach Pommern war erfolglos geblieben Daraufhin trat Herzog Boleslaw an Otto mit der Bitte heran das Land zu christianisieren In zwei Missionsreisen 1124 bis 1125 und 1128 kam Otto nach Pommern Er taufte zahlreiche Menschen und zerstorte die Tempel der slawischen Gotter Noch heute wird Otto als der Apostel der Pommern verehrt Otto prangerte in Pommern heidnische Brauche an wie Vielweiberei das Toten neugeborener Madchen Zauberei und Wahrsagerei Gotzendienst und den Bau von Gotzentempeln 3 Seine Vorgehensweise in Stettin schildert sein Biograf Herbord Der Bischof und seine Priester begannen zunachst bewaffnet mit Axten und Lanzen die heiligen Statten niederzureissen Nachdem die Bevolkerung sah dass sich ihre Gotter nicht wehrten schloss sie sich dem Angriff an Nur eine heilige Eiche liess Otto auf Bitten der Stettiner stehen mit der Auflage keine Orakel mehr unter dem Baum zu praktizieren 4 nbsp Grab des heiligen Otto in der Bamberger MichaelskircheOtto gilt als der bedeutendste unter den Bamberger Bischofen Sein Grab befindet sich in der Bamberger Benediktinerabtei Michelsberg die er in den Jahren 1117 bis 1121 nach einem Erdbeben erneuern liess Er wahlte das Kloster selbst zu Lebzeiten als Bestattungsort aus Im Hochgrab von 1340 befindet sich ein Durchschlupf der es den Pilgern ermoglicht den Reliquien moglichst nahezukommen Es heisst wer unter dem Grab hindurch krieche werde von Ruckenleiden befreit Verehrung BearbeitenOtto wurde 1189 heiliggesprochen Sein evangelischer und romisch katholischer Gedenktag ist der 30 Juni im Bistum Bamberg der 30 September Er ist einer der beiden Patrone des Erzbistums Berlin Die von 1346 bis 1575 in Stettin bestehende Ottenkirche war dem heiligen Otto geweiht Darstellungen von Otto von Bamberg BearbeitenEine zeitgenossische Darstellung Otto von Bambergs befindet sich innerhalb der romanischen Wandmalereien im Hochchor der Klosterkirche St Georg im ehemaligen Kloster Prufening Regensburg die um 1130 entstanden sind Das Kloster wurde um 1119 von Bischof Otto I gegrundet Denkmaler fur Otto von Bamberg finden sich in mehreren Stadten In Bamberg gibt es Denkmaler am Ottoplatz vor dem Kindergarten in der Jackstrasse und vor der Pfarrkirche St Otto sowie den Ottobrunnen Am Maximiliansbrunnen befindet sich ebenso eine Statue von Otto von Bamberg Eine vom Bildhauer Walter Schott geschaffene Buste von Otto befand sich in der ehemaligen Siegesallee in Berlin in der Denkmalgruppe 1 mit dem Grunder der Mark Brandenburg Albrecht des Baren als Hauptfigur und dem Bischof Wigger von Brandenburg 5 Heute befindet sich diese Buste Ottos in der Zitadelle Spandau Ein weiteres Denkmal steht im Hof des Schlosses der Herzoge von Pommern in Stettin Eine Gedenktafel fur Otto fand Aufnahme in die Walhalla bei Regensburg nbsp Romanische Wandmalereien im ehemaligen Kloster Prufening in Regensburg Otto von Bamberg ist unten in der Mitte zu sehen nbsp Romanische Wandmalerei 1130 im ehemaligen Kloster Prufening in Regensburg nbsp Standbild am Bamberger Ottoplatz nbsp Statue am Maximiliansbrunnen in Bamberg nbsp Briefmarke 1955 25 Jahre Bistum Berlin nbsp Statue an der Schlosskirche Stettin nbsp Nikolaikirche Gutzkow Fenster mit St Otto von 1883 nbsp Darstellung des hl Otto als Namenspatron Konig Ottos von Griechenland aus dem Haus Wittelsbach in der Kathedrale St Dionysius Areopagita Athen nbsp Ruckseite der bronzenen Hedwigsmedaille des Erzbistums Berlin mit der Aufschrift Bistum Berlin Hl Petrus Hl Otto Patrozinien BearbeitenBamberg Pfarrkirche St Otto Hof Saale Filialkirche St Otto Ottobrunn Pfarrkirche St Otto Mischelbach Filialkirche St Ottoallgemein siehe Ottokirche Literatur BearbeitenFranz Xaver Sulzbeck Leben des heiligen Otto Bischofs von Bamberg und Apostels der Pommern Manz Regensburg 1865 Digitalisat Wilhelm Wiesener Die Geschichte der christlichen Kirche in Pommern zur Wendenzeit Wiegandt amp Grieben Berlin 1889 Digitalisat Google Buchsuche Wilhelm Bernhardi Otto der Heilige In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 24 Duncker amp Humblot Leipzig 1887 S 654 657 Johannes Kist Furst und Erzbistum Bamberg Leitfaden durch ihre Geschichte von 1007 bis 1960 3 vollig neugestaltete und wesentlich vermehrte Auflage Historischer Verein Bamberg Bamberg 1962 S 31 38 Eberhard Demm Reformmonchtum und Slawenmission im 12 Jahrhundert Wertsoziologisch geistesgeschichtliche Untersuchungen zu den Viten Bischof Ottos von Bamberg Historische Studien H 419 ZDB ID 514152 7 Matthiesen Lubeck u a 1970 Berlin Freie Universitat Dissertation 1969 Klaus Guth Otto Hl In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 6 Bautz Herzberg 1993 ISBN 3 88309 044 1 Sp 1368 1373 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Bernd Schneidmuller Otto I In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 669 f Digitalisat Lorenz Weinrich Hrsg Heiligenleben zur deutsch slawischen Geschichte Adalbert von Prag und Otto von Bamberg Ausgewahlte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters Bd 23 Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt 2005 ISBN 3 534 01422 7 Ebo von Michelsberg Der Pommernapostel Otto von Bamberg Das Leben des Bischofs und Bekenners Herausgegeben und ubersetzt von Lorenz Weinrich Thomas Helms Schwerin 2012 ISBN 978 3 940207 43 2 Alois Albrecht Hrsg Otto der Heilige Bischof von Bamberg 1104 1139 und Apostel der Pommern 1124 1125 und 1128 Erzahlt verehrt und angerufen durch Jahrhunderte Fruhauf Bamberg 2014 ISBN 978 3 00 047959 5 Normen Posselt Tagungsbericht Bischof Otto von Bamberg historische und archaologische Forschungen zum Glaubenswandel des 12 Jahrhunderts Fachtagung aus Anlass des 875 Todestages des Pommernmissionars Greifswald 27 29 Juni 2014 In Grundung im archaologischen Befund Mitteilungen der Deutschen Gesellschaft fur Archaologie des Mittelalters und der Neuzeit 27 2014 Deutsche Gesellschaft fur Archaologie des Mittelalters und der Neuzeit Paderborn 2014 S 257 259 doi 10 11588 dgamn 2014 2 17042 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Otto von Bamberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur uber Otto von Bamberg in der Landesbibliographie MV Werke von und uber Otto von Bamberg in der Deutschen Digitalen Bibliothek Die Ottolegende 28 Tafeln in der Michelskirche Bamberg Ottolegende in einer Handschrift der Staatsbibliothek Bamberg kompiliert vom Michelsberger Abt Andreas Lang Okumenisches Heiligenlexikon Publikationen uber Otto von Bamberg im Bibliotheks und Bibliographieportal Herder Institut Marburg Maren Gottschalk 30 06 1139 Todestag des Bischofs Otto von Bamberg WDR ZeitZeichen vom 30 Juni 2014 Podcast Anmerkungen Bearbeiten Klaus Graf Beitrage zur Adelsgeschichte des Heubacher Raums In Stadt Heubach Hrsg Heubach und die Burg Rosenstein Geschichte Tradition Landschaft Einhorn Verlag Dietenberger Schwabisch Gmund 1984 ISBN 3 921703 57 3 S 76 89 405 409 Online Petke Wolfgang Kanzlei Kapelle und konigliche Kurie unter Lothar III 1125 1137 Bohlau Koln 1985 S 224 Oskar Eggert Geschichte Pommerns Band 1 Pommersche Landsmannschaft Hamburg Hamburg 1974 ISBN 3 9800036 S 60 61 Herbord Dialogus de vita Ottonis episcopi Babenbergensis 2 30 31 Bild Datei Albrecht Wiggerl JPG siehe auch Liste der Figurengruppen in der Berliner SiegesalleeBischofe von Bamberg 1007 1398 Bischofe 1007 1303 Eberhard I Suitger von Morsleben Papst Clemens II Hartwig Adalbero von Eppenstein Gunther Hermann I Rupert Otto I Egilbert Eberhard II von Otelingen Hermann II Otto II von Andechs Timo Konrad von Ergersheim Ekbert von Andechs Meranien Siegfried von Ottingen Poppo von Andechs Meranien Heinrich I von Bilversheim Wladislaw von Schlesien Berthold von Leiningen Manegold von Neuenburg Arnold von Solms Leopold I von GrundlachFurstbischofe 1304 1398 Wulfing von Stubenberg Ulrich von Schlusselberg Elekt Johann Wulfing von Schlackenwerth Heinrich II von Sternberg Johann von Nassau Elekt Werntho Schenk von Reicheneck Leopold II von Egloffstein Marquard I von Randeck Elekt Friedrich I von Hohenlohe Leopold III von Bebenburg Friedrich II von Truhendingen Ludwig von Meissen Lamprecht von Brunn Nachfolger Albrecht von Wertheim Normdaten Person GND 118738755 lobid OGND AKS LCCN n82075295 VIAF 121778073 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Otto von BambergALTERNATIVNAMEN Otto von Mistelbach Hl Otto St OttoKURZBESCHREIBUNG Bischof von Bamberg HeiligerGEBURTSDATUM um 1060GEBURTSORT FrankenSTERBEDATUM 30 Juni 1139STERBEORT Bamberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Otto von Bamberg amp oldid 237070535