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Das Stift Arnoldstein ist ein ehemaliges Kloster der Benediktiner OSB in Arnoldstein in Karnten Ruine des Klosters Arnoldstein 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Burg Arnoldstein 1 2 Benediktinerkloster Arnoldstein 1106 1783 1 3 Von der Auflosung des Klosters bis heute 2 Baubeschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 NachweiseGeschichte BearbeitenBurg Arnoldstein Bearbeiten nbsp Ansicht Arnoldsteins von 1688 Valvasor links das Stift mittig Schloss Rosenheim rechts die FuggerauDie Burg Arnoldstein wurde in den Jahren 1085 90 erstmals urkundlich erwahnt Ihren Namen erhielt sie nach ihrem Bauherren Arnold welcher wahrscheinlich ein bambergischer Ministeriale war jedoch weiters urkundlich nicht erwahnt ist Anlasslich seiner Kronung zum Kaiser am 10 Februar 1014 hatte Heinrich II dem erst im Jahr 1007 gegrundeten Bistum Bamberg Besitzungen im Raum des heutigen Marktfleckens Arnoldstein neben anderen in Karnten ubereignet 1 Unter dem Bischof von Bamberg Adalbero 1053 1057 waren die Eppensteiner Lehensleute des bischoflichen Eigentums Sie gaben den Besitz nicht an den Nachfolger von Adalbero zuruck und befestigten den Ubergang ins Kanaltal mit dem Bau einer Burg im heutigen Arnoldstein Erst Bischof Otto von Bamberg gelang es nach der Jahrhundertwende die Guter wieder in den Besitz des Bistums zu bringen Benediktinerkloster Arnoldstein 1106 1783 Bearbeiten nbsp Innerhalb der Klosterruine nbsp Erhohter Chor der Klosterkirche Heiliger Georg nbsp Krypta der Klosterkirche Heiliger GeorgUm den Besitz fortan vor weltlichem Zugriff zu schutzen grundete Bischof Otto von Bamberg 1106 auf Arnoldstein ein Benediktinerkloster Er liess die Burg schleifen und zu Konventsgebauden umbauen Als wirtschaftliche Basis uberliess er dem Kloster 155 Huben 1 Der erste beurkundete Abt war Ingram 1126 Bis dahin scheint Arnoldstein nur ein Priorat gewesen zu sein 1126 wurde auch der Friedhof des Stiftes geweiht Die weiteren wenigen Nachrichten uber den Konvent schildern die Probleme mit den Vogten Da unter anderem die Herren von Ras ihre Machtposition als Schutzherren missbrauchten zog 1176 der Karntner Herzog die Vogtei an sich Missernten ein Heuschreckeneinfall und schliesslich das Erdbeben vom 25 Janner 1348 welches einen gewaltigen Bergsturz des Dobratsch zur Folge hatte brachten das Kloster in wirtschaftliche Schwierigkeiten Durch den Felssturz waren Besitzungen des Klosters der Kirche und das Dorf St Johann verschuttet worden Trotz der Wiederherstellungen welche durch Urkunden bis 1391 belegt werden ging die Bevolkerung zuruck wohl auch unter Einfluss der europaweiten Pestepidemie 1391 ubergab der Patriarch von Aquileia dem Stift die Pfarre Hermagor als Kompensation fur die wirtschaftlichen Probleme Trotz weiterer Schenkungen Stiftungen und Privilegien war es dem Konvent nicht moglich seine Schulden zu begleichen Im 15 Jahrhundert hatten die Arnoldsteiner Monche Schwierigkeiten die Pfarre Hermagor zu betreuen selbst ein geschlossener Vergleich konnte diese nicht beheben Im Zuge dieses Streites kam es zum ersten urkundlich belegten Karntner Hexenprozess im Landgericht Grunburg im Jahr 1465 Einer lange geglaubten Uberlieferung soll das Kloster vor der Schlacht bei Villach von turkischen Akinci gebrandschatzt worden sein historische Beweise dafur fehlen Dann 1495 erlaubte der Abt Christoph Jakob Fugger und seinen Brudern den Bau einer Saigerhutte und eines Schlosses woraus sich die Fuggerau entwickelte 2 Abt Friedrich beklagte sich noch 1507 uber die Baufalligkeit und Armut des Klosters Im Zuge der Reformation im 16 Jahrhundert war das Kloster am Rande des Ruins Als Folge der landesfurstlichen Turkensteuern Vernachlassigung der seelsorgerischen Pflichten sowie Streitereien mit Adeligen und Untertanen wurde das Ansehen des Klosters geschwacht Lutherische Prediger besetzten entgegen Mandaten der Bamberger Bischofe Stift sowie Thorl und sassen auf den benachbarten Schlossern So ging Abt Petrus 1570 trotz aller Klammheit eine Verpflichtung von 2500 Gulden auf Raten ein um die Fuggerau mit allen Grunden und Rechten zuruck zu erwerben da man nach dem Ruckgang des Bergbaus einen Ubergang an den benachbarten protestantischen Adel verhindern wollte 3 Im Jahr 1580 besass das Kloster Arnoldstein kurze Zeit keinen Abt Der in diesem Jahr eingesetzte Franke Johannes Punlein fuhrte laut einem Visitationsbericht des Erzpriesters von 1594 ein durchaus weltliches Leben Er las einmal im Jahr die Messe hatte nur einen Monch zur Seite sein gesamtes Stiftspersonal war protestantisch die Kirche besass weder Kerzen noch Messgewander und der Altar war nicht geschmuckt Sein Nachfolger ebenfalls ein Franke Abt Emerich Molitor konnte die Hoffnungen des Bistums Bamberg auf Rekatholisierung nicht erfullen Durch Unterschlagung entstand dem Kloster ein Schaden von etwa 60 000 Gulden In einer Bulle des Erzherzogs Ferdinand II vom 12 April 1600 sollte das Kloster einem in St Veit errichteten Jesuitenkolleg angeschlossen werden Der Bischof von Bamberg konnte dies schlussendlich durch eine Zusicherung von Beitragen zum geplanten Jesuitenkolleg abwenden Nach der freien Wahl von Abt Daniel im Jahr 1630 bluhte das Kloster auf bis zum Grossbrand im Oktober 1642 In den folgenden kurzen Aufschwungen des Klosters wurde in das Gebaude und die Ausstattung investiert Mit der Auflosung des Patriarchats von Aquileja und dem Verkauf der bambergischen Guter an den osterreichischen Staat 1759 unterstand das Kloster nun direkt dem Landesfursten Von der Auflosung des Klosters bis heute Bearbeiten nbsp Benediktinerkloster um 1880 nbsp Inschrifttafel in der Klosterruine als Anerkennung gegenuber dem Revitalisierungsverein Klosterruine und seinem Obmann Bernhard Wolfsgruber1782 beschloss Kaiser Joseph II die Aufhebung aller osterreichischen Kloster die keinen Beitrag zur Krankenpflege oder Jugenderziehung leisteten Ursprunglich wollte er das Stift St Paul im Lavanttal aufheben die Hofbehorden uberzeugten ihn jedoch davon dass die Aufhebung des Klosters Arnoldstein weniger Schaden anrichten wurde Am 24 November 1783 wurde somit per Hofdekret das Kloster aufgehoben Dem Abt Otto von Grossing sowie den 18 Patres wurde freigestellt in ein anderes Kloster zu wechseln oder in den Weltklerus uberzutreten Das Stiftsvermogen und die Realitaten gingen in die staatliche Verwaltung uber Die Klosterbibliothek kam an die heutige Universitatsbibliothek Klagenfurt bis 1971 Klagenfurter Studienbibliothek Ein Teil des Klosterarchivs ging an den Geschichtsverein fur Karnten und ist heute im Karntner Landesarchiv in Klagenfurt Die Raume des Klosters nutzten nun die Staatsguterverwaltung einige Mietparteien und bis 1854 die Volksschule durch Lehrerwohnungen Mit den Verwaltungsreformen von 1848 diente das ehemalige Kloster der k k Forstverwaltung dem Bezirksgericht mit Steuer und Grundbuchsamt dem Notariat und der Kanzlei der Gemeinde Arnoldstein als Unterkunft Ein Brand zerstorte am 16 August 1883 die Dacher und Holzdecken des Gebaudes Da man jedoch nicht bereit war Mittel fur die Wiederherstellung aufzubringen ist das Kloster seit damals eine Ruine Im Zuge des Erwerbs des Klostergelandes durch die Gemeinde am 14 Mai 1980 wurde der Revitalisierungsverein Klosterruine Arnoldstein gegrundet Baubeschreibung BearbeitenDie Klosterkirche heiliger Georg wurde urkundlich 1316 erstmals erwahnt Erkennbar sind noch der Chor einige Strebepfeiler sowie der Turm mit dem Westportal Die im gotischen Stil sowie im 17 Jahrhundert errichteten Stiftsgebaude waren im Oval um die Kirche angeordnet Das bisherige Fundinventar stammt uberwiegend aus dem 16 und 17 Jahrhundert Die barocken Tore sind mit den Jahreszahlen 1677 und 1718 beschriftet Literatur BearbeitenWilhelm Deuer Die Klosterruine Arnoldstein Revitalisierungsverein Klosterruine Arnoldstein Arnoldstein 2006 ohne ISBN Gernot Rader Villach Geschichten Teil 2 Santicum Medien GmbH 2010 Villach S 20 f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Klosterruine Arnoldstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Revitalisierungsverein Klosterruine ArnoldsteinNachweise BearbeitenWilhelm Deuer Burgen und Schlosser in Karnten Verlag Johannes Heyn Klagenfurt 2008 ISBN 978 3 7084 0307 6 S 207 209 Anton Kreuzer Die Stifte und Kloster Karntens Carinthia Verlag Klagenfurt 1986 ISBN 3 85378 242 6 S 71 76 Klosterruine Arnoldstein Liste der Abte bis 1688 Valvasor 1126 1544 amp 1544 1688 a b Kreuzer 1986 S 71 Chronik des Blei und Zinkbergbaues in Bezug zur Bleiberger Bergwerks Union Nicht mehr online verfugbar Archiviert vom Original am 12 Januar 2017 abgerufen am 15 Juli 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www bergbauverein bad bleiberg at Gotz von Polnitz Jakob Fugger Band 2 S 37 abgerufen am 15 Juli 2010 46 548611111111 13 709444444444 Koordinaten 46 32 55 N 13 42 34 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Stift Arnoldstein amp oldid 222288359