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Hermagor ist eine Weiterleitung auf diesen Artikel Weitere Bedeutungen sind unter Hermagor Begriffsklarung aufgefuhrt Hermagor Pressegger See slow Smohor Presesko jezero ist eine Stadtgemeinde mit 6951 Einwohnern Stand 1 Janner 2023 im Bezirk Hermagor in Karnten Osterreich Die Stadt wurde nach dem fruhchristlichen Heiligen Hermagoras benannt der der Legende nach der erste Bischof des Patriarchats von Aquileja gewesen sei Stadtgemeinde Hermagor Pressegger SeeWappen OsterreichkarteHermagor Pressegger See Osterreich BasisdatenStaat OsterreichBundesland KarntenPolitischer Bezirk HermagorKfz Kennzeichen HEHauptort HermagorFlache 204 82 km Koordinaten 46 38 N 13 22 O 46 627222222222 13 367222222222 602 Koordinaten 46 37 38 N 13 22 2 OHohe 602 m u A Einwohner 6 951 1 Jan 2023 Bevolkerungsdichte 34 Einw pro km Postleitzahl 9620Vorwahl 04282Gemeindekennziffer 2 03 05NUTS Region AT212Adresse derGemeinde verwaltung Gemeindeverwaltung von Hermagor Pressegger See Wulfeniaplatz 1 9620 Hermagor Pressegger SeeWebsite www hermagor atPolitikBurgermeister Leopold Astner OVP Gemeinderat Wahljahr 2021 27 Mitglieder 12 9 3 3 12 9 3 3 Insgesamt 27 Sitze SPO 12 OVP 9 FPO 3 TILL 3Lage von Hermagor Pressegger See im Bezirk HermagorLage der Gemeinde Hermagor Pressegger See im Bezirk Hermagor anklickbare Karte Vorlage Infobox Gemeinde in Osterreich Wartung Lageplan ImagemapDieses Bild zeigt den zentralen Teil von Hermagor von obenQuelle Gemeindedaten bei Statistik AustriaStadtansicht von HermagorRathaus von HermagorStatue des Heiligen Hermagoras in Hermagor Skulptur von Hans Domenig geschaffen 1962 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Gemeindegliederung 1 3 Nachbargemeinden 2 Geschichte 3 Bevolkerung 3 1 Bevolkerungsentwicklung 3 2 Volksgruppen Religion 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Wirtschaft und Infrastruktur 5 1 Land und Forstwirtschaft 5 2 Handel und Gewerbe 5 3 Tourismus 5 4 Sommertourismus 6 Gewasser 7 Politik 7 1 Stadtrat und Burgermeister 7 2 Gemeinderat 7 3 Wappen 7 4 Gemeindepartnerschaft 8 Sohne und Tochter der Stadt 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten Die Gemeinde liegt im unteren Gailtal an der Einmundung des Gitschtals in das Gailtal nahe der Grenze zu Italien Die Gemeinde wird im Suden von den Karnischen Alpen und im Norden von den Gailtaler Alpen begrenzt Mit dem Pressegger See liegt der neuntgrosste See Karntens auf dem Gemeindegebiet Gemeindegliederung Bearbeiten Die Gemeinde gliedert sich in die folgenden Katastralgemeinden Egg Brdo Gortschach Gorice Guggenberg Hermagor Smohor fruher auch Trg Khunburg Mitschig Micice oder Semicice Moderndorf Modrinja vas Moschach Mosce Nampolach Napole Rattendorf Radnja vas Tropolach Drobolje oder Dobropolje Vellach Bela und diese wiederum in folgende 64 Ortschaften in Klammern Einwohnerzahl Stand 1 Januar 2020 1 Achleiten 3 Aigen 4 Bergl 29 Braunitzen Brnice 6 Brugg Moste 19 Burgstall 7 Danz 21 Dellach Dole 81 Egg Brdo 143 Eggforst 11 Forolach Borlje 184 Fritzendorf Limarce 61 Gortschach Gorice 161 Gotzing Gocina 12 Grafenau Kozloz 0 Grunburg 77 Guggenberg 33 Hermagor Smohor 1574 Jenig 171 Kameritsch Kamerce 55 Khunburg 214 Kleinbergl 35 Kraschach Krosane 58 Krass 23 Kreuth ob Mellweg Rute pri Melvicah 53 Kreuth ob Moschach Rute pri Moscah 16 Kreuth ob Rattendorf 75 Kuhweg Skubice 176 Kuhwegboden 197 Latschach Loce 81 Liesch 2 Mellach Mele 34 Mellweg Melvice 52 Micheldorf Velika vas 163 Mitschig Micice 76 Moderndorf Modrinja vas 145 Nampolach Napole 22 Neudorf Novo vas 287 Neupriessenegg 31 Obermoschach 43 Obervellach 201 Passriach Pazrije 145 Podlanig 41 Postran 119 Potschach Potoce 44 Presseggen Preseka 223 Presseggersee Presesko Jezero 128 Radnig 219 Radnigforst 11 Rattendorf Radnja vas 304 Schinzengraben 27 Schlanitzen Zelenica 38 Schmidt 1 Siebenbrunn Zavrh 2 Sonnenalpe Nassfeld 45 Sonnleitn 23 Sussenberg Planja 22 Toschehof Tesinje 0 Tropolach Dropolje 435 Untermoschach Spodnje Mosce 48 Untervellach Spodnja Bela 269 Watschig Vacice 128 Wittenig Vitence 43 Zuchen 0 Weitere Ortslage ist die Rotte Thurnhof Nachbargemeinden Bearbeiten Gitschtal Weissensee PaternionKirchbach nbsp Sankt Stefan im GailtalMoggio Udinese Paularo Pontebba Malborghetto ValbrunaGeschichte BearbeitenDas heutige Gemeindegebiet war wie Funde belegen schon in vorromischer Zeit besiedelt Die altesten bekannten Funde im Umfeld von Hermagor gehoren in die sogenannte Urnenfelderzeit 1200 bis 1800 v Chr und sind teils Depot und Streufunde Dazu gehort ein Depotfund aus Dellach ehem Gemeinde Egg der im Jahre 1889 unter einer Steinplatte hinterlegt geborgen werden konnte Er enthielt zwei grosse mittelstandige Lappenbeile eines davon mit facettierten Lappen und zwei Bronzeringe Ein fur die altere Urnenfelderzeit typischer Griffangeldolch wurde 1937 in rund 1400 m Hohe auf der Jadersdorfer Ochsenalm Gitschtal gefunden Er weist auf die Einflusse aus dem Sudwesten und Oberitalien hin 2 Es wurde hier Eisenerz abgebaut das bis an das Mittelmeer exportiert wurde Um 15 v Chr wurde das keltische Konigreich Noricum und so auch das heutige Gemeindegebiet vom Romischen Reich besetzt und in das Reich eingegliedert In etwa dieser Zeit wird auch die Hadnmauer verortet eine Talsperre die sich bei Rattendorf durch das Tal zog und vermutlich Gurina schutzen sollte 3 4 Die Pfarre Hermagor wurde im Jahre 1169 erstmals urkundlich erwahnt ihr Titelheiliger Hermagoras weist auf eine Grundung durch Aquileja hin Verkehrsgunstig an der Wegkreuzung vom Gitschtal zum Kreuzbergsattel gelegen entstand der Ort als planmassiger Markt erhielt 1288 das Marktrecht verliehen und entwickelte sich zum Hauptort des Gailtals Im 15 Jahrhundert fielen die Turken ein und verwusteten die Ortschaften im gesamten Gailtal Ab dem 16 Jahrhundert gehorte der Markt Hermagor zu den Herrschaftsrechten der Grafschaft Ortenburg 1779 entdeckte Franz Xaver Freiherr von Wulfen die nach ihm benannte Blume Wulfenia auf dem Gartnerkofel Der Ort wurde 1868 Sitz der Bezirkshauptmannschaft und somit Zentrum des damals gleichnamigen Bezirks Hermagor Wahrend der k u k Monarchie war Hermagor Garnison des I und II Bataillons des k k Landwehr Infanterie Regiments Nr 4 Im Jahr 1880 hatte die damalige Marktgemeinde Hermagor 709 Einwohner Davon gehorten alle der deutschen Sprachgruppe an 5 Zu dieser Zeit befand sich der Ort unmittelbar nordwestlich der Sprachgrenze Die heute zu Hermagor gehorigen Orte ab Potschach und Fritzendorf waren slowenischsprachig Wahrend die slowenische Volksgruppe fast rein katholisch war verfugte Hermagor auch uber eine evangelische Minderheit Diese war in fast allen deutschsprachigen Dorfern der Umgebung zu finden und stellte 1880 in den heute zur Gemeinde gehorigen Orten Achleiten Aigen Danz Jenig Kameritsch Kreuth ob Rattendorf Liesch Radnig Radnigforst Rattendorf und Watschig die Mehrheit 6 Mit Wirksamkeit zum 10 Oktober 1930 wurde der Markt Hermagor per Beschluss der Karntner Landesregierung zur Stadt erhoben Anlass und Hintergrund dieser Stadterhebung waren die Ereignisse rund um den Karntner Abwehrkampf 1918 1920 und die Karntner Volksabstimmung vom 10 Oktober 1920 Im April 1938 wurde Hermagor zur sogenannten Fuhrergemeinde erklart da es in der gesamten Gemeinde keine einzige Nein Stimme gegen den Anschluss Osterreichs an das nationalsozialistische Deutsche Reich gab Im Zuge der Arisierung wurde die Gemischtwarenhandlung des judischen Handlers Arthur Glesinger zur Schliessung gezwungen Der in Hermagor ansassige Arzt Albert Menninger Lerchenthal wurde aufgrund seiner judischen Wurzeln im Janner 1943 nach Magdeburg versetzt und verstarb wahrend eines Heimaturlaubs im Sommer 1944 unter ungeklarten Umstanden auf der nahe dem Stadtgebiet gelegenen Radniger Alm Mehr als 3000 junge Frauen befanden sich in den Kriegsjahren im sogenannten Maidenlager des Reichsarbeitsdienstes im oberen Stadtteil von Hermagor Die weiblichen Arbeitskrafte vorwiegend aus der Steiermark und dem norddeutschen Raum unterstutzten die in der Gemeinde ansassigen landwirtschaftlichen Betriebe im April 1942 wurden mehrere karntner slowenische Familien aus der Gemeinde Hermagor zwangsausgesiedelt oder deportiert Die lokale Hauptverantwortung dafur trug der nationalsozialistische Kreisleiter von Hermagor Julian Kollnitz der im Zuge der Entnazifizierung 1949 zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde 7 Die Stadt Hermagor war zudem Standort des Betriebes Hasslacher welcher fur die Wehrmacht und Luftwaffe Holzbaracken herstellte In diesem mussten zum Teil auch britische und sowjetische Kriegsgefangene letztere unter besonders widrigen Umstanden arbeiten 8 Dies fuhrte ab Oktober 1944 zu mehreren alliierten Bombenangriffen auf den sudostlichen Stadtteil Hermagoras in dem der genannte Rustungsbetrieb und der Bahnhof lagen Am 8 Mai 1945 erreichten vom Plockenpass vordringende britische Einheiten die Stadt Hermagor Der Verein Erinnern Gailtal zahlt mehr als 200 Opfer des Nationalsozialismus im Bezirk Hermagor und im restlichen Karntner Gailtal die Dunkelziffer wird jedoch deutlich hoher geschatzt 9 1958 wurde Moschach angeschlossen und 1973 entstand durch die Eingemeindung von Egg Mitschig Gortschach sowie Teilen von Rattendorf die Grossgemeinde Hermagor Pressegger See Bevolkerung BearbeitenBevolkerungsentwicklung Bearbeiten Volksgruppen Religion Bearbeiten Zum Zeitpunkt der Volkszahlung 2001 hatte Hermagor Pressegger See 7 232 Einwohner 1991 7 403 uberwiegend Angehorige der deutsch oder der slowenischsprachigen Volksgruppe Davon besassen 94 7 die osterreichische 1 6 die deutsche 1 1 die bosnische und 1 0 die kroatische Staatsburgerschaft 68 8 der Bevolkerung bekannten sich zur romisch katholischen 25 6 zur evangelischen Kirche und 1 5 waren islamischen Glaubens 2 4 ohne religioses Bekenntnis 10 Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Hermagor Pressegger See nbsp Schloss Moderndorf in Hermagor nbsp Schloss Lerchenhof in Untermoschach nbsp Watschiger ToleranzbethausSchloss Moderndorf mit Gailtaler Heimatmuseum Schloss Lerchenhof in Untermoschach wurde in den Jahren 1848 bis 1851 als Herrschaftssitz des Freiherrn Julius von Wodley erbaut Das seit 1939 unter Denkmalschutz stehende Gebaude das heute als Hotel Gasthof genutzt wird gilt als Paradebeispiel fur die spatklassizistische biedermeierliche Architektur in Karnten Die Burgruine Malenthein liegt am sudostlichen Hang des Guggenbergs bei Kuhweg Die alteste urkundliche Erwahnung eines Turms in bambergischen Besitz stammt aus dem Jahr 1311 ein weiterer Ausbau ist fur 1317 belegt Bis 1395 war die Burg Sitz eines Landgerichts Ende des 15 Jahrhunderts ging sie an Friedrich III uber dessen Nachfolger Maximilian I verlieh sie 1506 an Johann Geumann von Galsbach Hochmeister des Georgsordens in Millstatt Dieser ubergab sie seinem Schwager Georg von Malenthein seither trug die Burg dessen Namen Der Turm war 1688 noch bewohnt ab dem 18 Jahrhundert verfiel die Burg allmahlich Sichtbar sind heute noch Teile des ausseren Mauerrings sowie 6 bis 8 Meter hohe Reste des Wohnturms 11 Burgruine Feste Khunburg In Sichtweite von Hermagor in ostliche Richtung liegt auf einer Ruckfallkuppe der nach Sudosten abstreichenden Flanke der Egelgruppe ein machtiger Turm der Bergfried der alten Festung Khunburg Zur Burg fuhrt ein schmaler gratartiger Rucken der durch einen Graben abgesichert ist Der Bau konnte ursprunglich nicht sehr weitlaufig sein da das kleine Plateau dafur nicht genug Raum bot Die Existenz einer Kapelle vermutet man auf dem rasigen Vorplatz an der Sudseite des Turmes Brand Schwierigkeiten mit der Wasserversorgung dieses musste durch lange Rohrenleitungen zugebracht werden Schliesslich fuhrte wohl die unwegsame Lage dieser Burg zu ihrer Aufgabe Die Khunburger verlegten spater ihren Sitz in das bequemere leicht zugangliche Talschloss castrum Kynegg das heutige Egg Das Grafengeschlecht Kuenburg hat neben Besitzungen in Sudtirol und Ubersee nach wie vor seinen bevorzugten Familiensitz in Egg bei Hermagor 12 Filialkirche Schlanitzen Die Filialkirche St Leonhard ein mittelgrosser spatgotischer Bau steht sudlich von Tropolach auf einer 116 m hoher gelegenen jah absturzenden bewaldeten Bergkuppe Pleik Paolo Santonino berichtete von der Weihe dieser neuen Kirche am 23 Oktober 1485 durch den Bischof von Caorle Uberlieferungen wissen auch von einer holzernen Vorlauferkapelle die von Bergknappen errichtet worden war Die Kirche besteht aus dem breiten hochraumigen fast quadratischen Schiff dessen Flachdecke mit schablonierten Malereien durch einen Unterzugsbalken gestutzt wird Die Decke ist durch schmale Langs und breitere Querleisten in zahlreiche langsrechteckige Felder zerlegt und uber und uber zumeist mit Schablonen aber auch freihandig bemalt Zu sehen sind eine schier unubersehbare Fulle verschiedener Knoten Flechtwerk Stern Wirbelradmuster und Rosetten 13 Interessant ist zudem der rechte Flugelaltar der gefesselte uberlebensgrosse Christus mit Teichschlogel und Geissel wie die beachtenswerte Kreuzgruppe mit Christus und den beiden Schachern Bis um 1890 gab es noch eine Kette die zweimal um die Kirche gespannt war Sie fiel dem Rost zum Opfer Reste davon wurden spater zu Blech verarbeitet und damit die seinerzeitige Eingangsture der Pfarrkirche Tropolach beschlagen Aussen an der Nordwand sieht man ein spatgotisches uberlebensgrosses Christopherusfresko Der jugendliche Riese tragt das segnende Jesuskind auf der rechten Schulter Dieses Fresko war seinerzeit als der Wald das Kirchlein noch nicht verdeckte weithin vom Tal aus zu sehen Zu ihm haben die Reisenden aufgeblickt und den Heiligen um seine Fursprache gebeten Dem Volksglauben nach war damit ihr Leben fur diesen einen Tag gesichert Pfarrkirche Rattendorf Pfarrkirche Hermagor Watschiger ToleranzbethausWirtschaft und Infrastruktur BearbeitenDie Gemeinde hat sich in den letzten Jahren zu einer bedeutenden zweisaisonalen Tourismusgemeinde jahrlich uber eine Million Nachtigungen entwickelt Im Winter lockt die Skiarena Nassfeld Mokrine als eines der grossten Skigebiete in den sudlichen Alpen viele Touristen an wahrend in den Sommermonaten ein umfangreiches Urlaubsangebot mit Wasser Pressegger See Gail Wandern Radfahren Bergsteigen Geotrail Fischen kulinarischen Festen und diversen Kinderattraktionen besteht Im Jahr 2001 entfielen von den 3228 Beschaftigten 600 auf das Beherbergungs und Gaststattenwesen 471 waren in Handel Reparatur von Kfz und Gebrauchsgutern tatig sowie 441 in der Sachgutererzeugung Land und Forstwirtschaft Bearbeiten 1999 wurden in der Stadtgemeinde Hermagor Pressegger See noch 86 landwirtschaftliche Haupterwerbs und 455 Nebenerwerbsbetriebe gezahlt Anteilsmassig liegt die Gemeinde unter dem Karntner Landesschnitt Die grossen Grundbesitzer sind juristische Personen Agrargemeinschaften die etwas weniger als die Halfte der bewirtschafteten Flachen ausmachen Keine grosse Bedeutung hat der Ackerbau 2009 wurden 789 ha als Ackerflache ausgewiesen davon sind mehr als die Halfte Ackerwiesen und weiden Auf 134 ha reinen Ackerflachen werden primar Sommergerste Hafer und Kornermais angebaut Von den 599 im Jahre 2009 bestehenden Betrieben war die Forstwirtschaft von 320 53 4 der Betriebe die Haupttatigkeit gefolgt von der Rinderhaltung 177 und der Schafzucht 47 Der Viehbestand nahm innerhalb der letzten 50 Jahre um die Halfte ab Wald und Holz spielt fur die bauerliche Existenz als wirtschaftliches Standbein eine grosse Rolle Die Bewirtschaftung der durchwegs in bauerlichem Besitz befindlichen Waldgebiete nimmt an Bedeutung zu Allerdings ist es bis auf wenige Ausnahmen nicht gelungen vor Ort eine industrielle Veredelung des Holzes umzusetzen Holz gewinnt auch im Rahmen des Umweltschutzes grossere Bedeutung So werden unter anderen die Stadt Hermagor wie der Tourismusort Tropolach mittels Biomasse mit Fernwarme versorgt Von zentraler Bedeutung ist auch die Almwirtschaft Rinder und Pferde verbringen den Sommer uber auf den Almweiden Die Milch wird dort zu Gailtaler Almkase und sonstigen regionalen Spezialitaten verarbeitet Diese Almwirtschaften sind jedes Jahr Ziel tausender Alm und Bergwanderer Handel und Gewerbe Bearbeiten Wenn auch kleinste Bezirkshauptstadt Osterreichs so bildet Hermagor dennoch das wirtschaftliche Zentrum des Gail Gitsch und Lesachtales Hier am Schnittpunkt zweier Taler hat sich schon fruh Handwerk und Handel angesiedelt Von seinerzeit eher agrarisch gepragter Wirtschaft hat sich Hermagor in den letzten Jahrzehnten zu einer starken Tourismusregion gewandelt Zahlreiche Arbeitsplatze wurden durch den Tourismus geschaffen Handel und Gewerbe profitieren davon Das Dienstleistungsgewerbe in all seinen Facetten hat stark zugenommen das Handwerk hat aber nach wie vor seine Bedeutung Mit Stand 1 Mai 2012 waren in der Stadtgemeinde Hermagor Pressegger See 514 Unternehmen verschiedener Grosse und verschiedenster Branchen angemeldet Tourismus Bearbeiten Im letzten Drittel des 19 Jahrhunderts setzte die touristische Erschliessung des Gailtales ein 1882 erfolgte die Grundung des Touristen Verein Hermagor Der entscheidende Impuls kam 1894 durch den Bau der Gailtalbahn die 1915 aus Kriegszwecken bis nach Kotschach Mauthen weitergebaut wurde In Hermagor gab es mindestens funf Gasthofe mit Fremdenzimmern Das Wirtschaftswunder nach dem Zweiten Weltkrieg verhalf den Tourismus zu starken Zuwachsraten Bundesprasident Adolf Scharf verbrachte zahlreiche Urlaube am Pressegger See Vor allem die Wiener zog es an den Pressegger See Der See erhielt moderne Strandbader Der Wintertourismus spielte bis dahin eine untergeordnete Rolle Das anderte sich im Jahr 1962 Arnold Pucher spater der Nassfeld Kaiser genannt errichtete mit dem Hotel Wulfenia das erste Hotel Zur selben Zeit baute Hans Jenul den ersten Schlepplift Heute ist das Nassfeld das grosste Skigebiet Karntens Es bietet uber 30 Bahnen und Lifte und uber 100 Abfahrtskilometer die langste Einseil Umlaufbahn Europas und die langste Talabfahrt Die Anbindung des Tales der Bau neuer Hotels und die Schaffung moderner Infrastrukturen liess die Ubernachtungszahlen wie die Zahl der Tagesgaste rasch ansteigen 14 Im Jahr 2012 verfugten 490 Tourismusbetriebe in Hermagor Pressegger See uber ein Gesamtangebot von 10 576 Betten am Berg und im Tal Mit uber einer Million Nachtigungen zahlt die Tourismusgemeinde Hermagor Pressegger See mittlerweile zu den wichtigsten Tourismuszentren Karntens und Sudosterreichs Im Winter steht Hermagor in Karnten an der Spitze Insgesamt befindet sich Hermagor unter den 20 nachtigungsstarksten Gemeinden Osterreichs 15 Sommertourismus Bearbeiten Der Raum Hermagor insbesondere der Presseggersee war schon vor dem Ersten Weltkrieg bei gut situierten Burgerfamilien aus den Zentren der damaligen Monarchie sehr beliebt Das bestandige Wetter die angenehmen Temperaturen des Presseggersees und die Naturlandschaft um den See mit der osterreichweit zweitgrossten Schilfflache nach dem Neusiedler See waren Grunde fur die Beliebtheit dieser Region Erste Pensionen und Hotels entstanden um den See Verkehrswege wurden gebaut und eine bescheidene Infrastruktur geschaffen Heute bietet sich dem Gast eine moderne Infrastruktur Strandbader Gastronomie Radwege Wanderwege Karntens erster Erlebnispark und Unterkunfte von Privatquartier bis zum Funfsterne Hotel Im Sommer ist das Nassfeld ein beliebtes Ausflugs und Urlaubsziel auch fur Geologen auf Grund des einzigartigen Gebirgs und Gesteinsaufbaus Ebenso ist die Region bei Botanikern beliebt In der Reihe seltener Pflanzen und Blumen sticht vor allem die Wulfenia hervor Der Lippenblutler kommt nur rund um den Gartnerkofel Seehohe ca 1700 m und im Prokletije Gebirge im Grenzgebiet zwischen Montenegro Kosovo und Albanien vor Gewasser Bearbeiten nbsp Pressegger See vom Sudufer Richtung NordenDer Pressegger See hat den Charakter eines Flachlandsees mit seichtem Becken inmitten eines ausgedehnten Schilfbestandes Dieser bedeckt die angrenzenden Flachmoore in einem Ausmass von etwa 300 Hektar und bildet nach dem Neusiedlersee die zweitgrosste Schilflandschaft Osterreichs Die Entstehung des Pressegger Sees reicht auf die Verhaltnisse nach Ende der Eiszeit zuruck In die Talsenke zwischen dem Spitzegel Zug im Norden und dem Phyllitrucken des Eggforstes im Suden floss wahrend der Eiszeit ein Gletscher der sich mehrfach uberformt hat Vor der letzten Vereisung erfolgte die Entwasserung des Gitschtales uber den heutigen Seebereich Richtung Gortschach und zur Gail Da sich das Gailbett durch Aufschotterung immer mehr hob verlor der untere Talabschnitt die bisherige Entwasserung Das Wasser der Niederschlage sammelte sich im Einzugsbereich des unteren Gitschtales zu einem See dessen letzten Rest der heutige Pressegger See darstellt Die Lange des Sees in Richtung O W betragt etwa 900 Meter die Breite rund 600 Meter Die Seeflache deckt um die 55 Hektar Damit nimmt er unter Karntens Seen den neunten Rang ein Die grosste Tiefe betragt im Bereich eines Quelltrichters knapp 14 Meter Nur ein Siebtel des Seegrundes liegt tiefer als sechs Meter unter dem Wasserspiegel die durchschnittliche Wassertiefe ist nicht grosser als dreieinhalb Meter Das Wasservolumen wird auf zwei Millionen Kubikmeter geschatzt Gespeist wird der Pressegger See einerseits vom Vella Bach und andererseits von zahlreichen unterirdischen dicht verzweigten Quellen Eine Sage erzahlt dass ein Kalb im Bodensee der auf halber Hohe auf dem Weg zum Nassfeld liegt untergegangen und ertrunken ist Der Bauer suchte es zwar gab aber bald die Suche danach auf Einige Wochen spater trieb es auf der Oberflache des Pressegger Sees Es war durch Schluchten und unterirdische Wasserzuge in den etwa 15 Kilometer entfernten See gelangt Politik BearbeitenGemeinderatswahl 2021 50403020100 43 63 4 05 p 33 43 2 70 p 10 09 4 43 p 12 85 2 96 p SPOOVPFPOTILL2015 16 2021 17 Vorlage Wahldiagramm Wartung Altes Ergebnis nicht 100 Stadtrat und Burgermeister Bearbeiten Der Stadtrat Stadtregierung besteht aus sieben Mitgliedern Direkt gewahlter Burgermeister ist Leopold Astner OVP 18 Burgermeister1958 1973 Rudolf Tillian SPO 19 1973 1981 Josef Themesl 20 1979 1981 Rudolf Tillian SPO 19 1981 1983 Max Rauscher SPO 21 1983 2011 Vinzenz Rauscher SPO 22 2011 2021 Siegfried Ronacher SPO 23 seit 2021 Leopold Astner OVP Gemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat von Hermagor hat 27 Mitglieder Seit der Gemeinderatswahl 2021 hat er folgende Zusammensetzung 12 SPO 9 OVP 2 FPO 3 Karl Tillian Burgerliste1 Unabhangige vormals FPOHermagor 17 Wappen Bearbeiten nbsp Hermagor wurde am 18 Juni 1619 ein Pergamentlibell einer Wappenverleihungsurkunde verliehen von der nur Abschriften aus dem Jahr 1642 ohne Abbildungen erhalten sind In der Folge fuhrte Hermagor ein Siegel das die Halbfigur des Hermagoras zeigt Zwischen 1734 und 1796 wurde ein Siegel mit einer Darstellung des Heiligen als Ganzfigur verwendet und in der Folge variieren einige Details der Hermagorasabbildung Bei der Wappenbestatigung im Jahr 1974 kehrte man zum altesten erhaltenen Siegel zuruck das auch der Blasonierung von 1619 entspricht Anlasslich der Wappenbestatigung wurde folgende heraldische Beschreibung festgelegt In Rot die Halbfigur des Bischofs Hermagoras in violettem Mantel in der rechten einen grunen Palmzweig in der linken einen goldenen Bischofsstab haltend 24 Die Flagge ist Rot Gelb mit eingearbeitetem Wappen Gemeindepartnerschaft Bearbeiten Seit 1998 besteht eine Stadtepartnerschaft mit der Nachbargemeinde Pontebba im italienischen Kanaltal Sohne und Tochter der Stadt BearbeitenArmin Assinger 1964 osterreichischer Skirennlaufer jetzt Fernsehmoderator Roland Assinger 1973 Skirennlaufer Anton Dekan 1948 Pseudonym Tony Dee Schriftsteller und Musiker Hans Domenig 1901 1976 Bildhauer Max Domenig 1886 1952 Bildhauer Georg Essl III 1931 2022 Unternehmer und Erfinder Karlheinz Essl senior 1939 Handelsmanager und Kunstsammler Robert Essl 1980 2019 Fotograf Franc Grafenauer 1860 1935 Reichsratsabgeordneter der Karntner Slowenen und Orgelbauer Gerhard Lampersberg 1928 2002 Komponist Matthias Mayer Matija Majar Ziljski 1809 1892 Geistlicher und nationalslowenischer Aktivist Oswin Moro 1895 1941 Lehrer und Volkskundler Gotbert Moro 1902 1987 Historiker Direktor des Karntner Landesmuseums und Landesarchivs Engelbert Obernosterer 1936 Schriftsteller Paul Pellar 1919 1988 lutherischer Theologe Superintendent von Karnten und Osttirol Leo Pietsch 1905 1981 Weihbischof Arnold Pucher 1940 2022 Nassfeldpionier und Ehrenburger Stefanie Ranner 1923 1944 NS Opfer Josef Rothleitner 1934 2011 theoretischer Physiker Markus Salcher 1991 Behindertensport Hans Schabus 1970 Kunstler Robert Schabus 1971 Filmemacher Rudolf Tillian 1913 2013 Politiker ehemaliger Burgermeister Prasident des Karntner Landtages Trager des Grossen Goldenen Ehrenzeichens des Landes Karnten Trager des Grossen Goldenen Ehrenzeichens mit dem Stern fur Verdienste um die Republik Osterreich Ehrenburger und Trager des Ehrenringes der Stadtgemeinde Hermagor Ehrenprasident des Karntner Gemeindebundes und Ehrenmitglied des Osterreichischen Gemeindebundes Herbert Unterberger 1944 Bildhauer Ines Widmann 1904 2002 SchriftstellerinLiteratur BearbeitenGailtaler Zeitsprunge Ein Tal im Wandel der Zeit Band 1 2019 Bernhard Gitschtaler Hrsg Ausgeloschte Namen Die Opfer des Nationalsozialismus im und aus dem Gailtal Ein Erinnerungsbuch Otto Muller Verlag Salzburg 2015 Bernhard Gitschtaler Daniel Jamritsch Das Gailtal unterm Hakenkreuz Uber Elemente nationalsozialistischer Herrschaft im Gailtal kitab Verlag Klagenfurt Celovec 2013 Gotbert Moro Hermagor Geschichte Natur Gegenwart Geschichtsverein fur Karnten 1969 Hubert Pietschnigg Hermagor 1 Auflage 1931 2 Auflage 1988 Heidi Rogy Stadtgemeinde Hermagor Pressegger See Geschichte Kultur Natur Verlag des Geschichtsvereines fur Karnten Klagenfurt 2010 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hermagor Album mit Bildern Videos und Audiodateien Stadtgemeinde Hermagor Pressegger See 20305 Hermagor Pressegger See Gemeindedaten der Statistik AustriaEinzelnachweise Bearbeiten Statistik Austria Bevolkerung am 1 1 2023 nach Ortschaften Gebietsstand 1 1 2023 ODS 500 KB Gernot Piccotini Urzeitliche romerzeitliche und fruhmittelalterliche Funde im Bezirk Hermagor Marienpilgerweg In marienpilgerweg at Abgerufen am 19 Oktober 2016 Jenig Nicht mehr online verfugbar In jenig at Archiviert vom Original am 29 Januar 2016 abgerufen am 19 Oktober 2016 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www jenig at K K Statistische Central Commission Special Orts Repertorien der im Oesterreichischen Reichsrathe vertretenen Konigreiche und Lander Band V Karnten Wien 1883 S 2 K K Statistische Central Commission Special Orts Repertorien der im Oesterreichischen Reichsrathe vertretenen Konigreiche und Lander Band V Karnten Wien 1883 S 2 4 Bernhard Gitschtaler Daniel Jamritsch Das Gailtal unterm Hakenkreuz Kitab Klagenfurt 2013 ISBN 978 3 902878 36 6 Bernhard Gitschtaler Jakob Franz und Josef Hasslacher Drei Bruder zwischen Dollfuss Hitler und Entnazifizierung In Erinnern Gailtal Abgerufen am 13 Mai 2020 Neues Buch NS Opfer im Gailtal In ORF Karnten 16 Oktober 2015 abgerufen am 13 Mai 2020 Statistik Austria Volkszahlung Demografische Daten 15 Mai 2001 abgerufen am 3 Marz 2019 Dehio Karnten Wien 2001 S 436 Hermann Wiesner Hermagor Geschichte Natur Gegenwart S 91 126 Karntner Druck und Verlagsgesellschaft 1969 Karl Ginhart Hermagor Geschichte Natur Gegenwart Tourismusinformation Hermagor Heidi Rogy Die Entwicklung des Fremdenverkehrs im Bereich von Hermagor Aus Geschichte Kultur Natur Herausgeber Stadtgemeinde Hermagor Pressegger See S 145 ff Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Hermagor Pressegger See Amt der Karntner Landesregierung 1 Marz 2015 abgerufen am 2 Marz 2021 a b Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2021 in Hermagor Pressegger See Amt der Karntner Landesregierung 28 Februar 2021 abgerufen am 26 Marz 2021 Wahlergebnis Burgermeisterstichwahl 2021 in Hermagor Pressegger See Amt der Karntner Landesregierung 14 Marz 2021 abgerufen am 26 Marz 2021 a b Abschied von Altburgermeister Prasident OR Rudolf Tillian In Amtliches Mitteilungsblatt der Stadtgemeinde Hermagor Oktober 2013 S 14 f issuu com Daten und Fakten Abgerufen am 8 Februar 2023 25 Jahre Burgermeister Vinzenz Rauscher die Wulfeniastadt bluhte auf In osttirol online at 2008 abgerufen am 9 Juni 2022 Langzeit Burgermeister Meilensteine fur die Stadtgemeinde Hermagor In meinbezirk at 16 November 2021 abgerufen am 9 Juni 2022 Ehrenzeichen fur verdiente Alt Burgermeister Nicht mehr online verfugbar In ktn gv at 8 Juni 2021 archiviert vom Original am 11 Juni 2021 abgerufen am 11 Juni 2021 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www ktn gv at zitiert nach Wilhelm Deuer Die Karntner Gemeindewappen Verlag des Karntner Landesarchivs Klagenfurt 2006 ISBN 3 900531 64 1 S 136 Stadte und Gemeinden im Bezirk Hermagor Dellach Gitschtal Hermagor Pressegger See Kirchbach Kotschach Mauthen Lesachtal Sankt Stefan im Gailtal Normdaten Geografikum GND 4024501 9 lobid OGND AKS LCCN no2011080142 VIAF 142837708 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hermagor Pressegger See amp oldid 237184116