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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Zur oftmals gleich benannten Burg siehe Burg Henfenfeld Das Pfinzingschloss oder Schloss Mornek ist neben dem Tucherschloss und dem Zeidlerschloss eines von drei erhaltenen Schlossern des Nurnberger Patriziats in Feucht Das Schloss 1 befindet sich seit 1988 im Besitz des Marktes Feucht und wird von diesem genutzt In der Eingangshalle finden Konzerte und Kunstausstellungen statt Das Pfinzingschloss 2023 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Scheurl WappenZwar haben Heimatforscher einen schon fur das 13 Jahrhundert anzunehmenden Ministerialensitz an dieser Stelle vermutet nachgewiesen ist das Pfinzingschloss 2 jedoch erst seit dem 15 Jahrhundert 1469 wurde der Ansitz des Ludwig Pfinzing genannt als er seine Feuchter Guter an die Reichsstadt Nurnberg verkaufte Der Nurnberger Patrizier hatte die Guter durch seine Heirat mit einer Waldstromerin 1455 erworben Das Geschlecht der Waldstromer das zeitweise die Reichs Forstmeisterwurde innehatte hatte schon im 14 Jahrhundert mehrere Feuchter Guter an sich gebracht Der Nurnberger Rat verausserte den Herrensitz bald nach dem Erwerb an den Ratskonsulenten Dr Sebald Muller der ihn bis zu seinem Tod 1495 besass Unter seinen Nachfahren wurde das Pfinzingschloss 1504 mitsamt dem Dorf Feucht ein Opfer des Landshuter Erbfolgekrieges Erst kurz vor 1520 erwarb Gabriel Nutzel der auch das Schloss im Kartauserweiher erbte die Brandruine trat sie aber an einen Bernhard Glotz ab Der neue Besitzer muss bald nach seinem Kauf mit dem Wiederaufbau begonnen haben 1521 ist bereits von Glotzens neu erbautem Haus und Herrensitz die Rede Doch schon 1530 wurde es an den Nurnberger Burger Hanns Pfann und dessen Stiefsohn Christof Mordeisen und nur kurz darauf an Kaspar Koberger verkauft Koberger erlebte im Zweiten Markgrafenkrieg am 16 Mai 1552 die zweite Zerstorung des Sitzes 1557 bat Koberger den Rat den Burgstall mit der Brandruine verkaufen zu durfen Als Kaufer trat der 1529 geborene Patrizier Georg Tetzel auf der 1558 heiratete und offenbar im folgenden Jahrzehnt den Wiederaufbau des Pfinzingschlosses durchfuhrte Die Jahreszahl 1568 an einer Wappendarstellung im Erdgeschoss durfte die Fertigstellung der Baumassnahme dokumentieren 1585 verkaufte Georg Tetzel das neue Schloss an Anton Pfann und Alexander Rosenthaler offenbar Guterspekulanten die es 1586 an den Kaufmann Eustachius Unterholzer verausserten Dieser vererbte es spater an seinen gleichnamigen Sohn auf den 1616 der Enkel Tobias Unterholzer folgte Er musste wahrend des Dreissigjahrigen Krieges wiederholt hinnehmen dass das Herrenhaus besetzt geplundert und die Ausstattung demoliert wurde Nach dem Tod des Tobias Unterholzer verkauften die Vormunder seines noch unmundigen Sohnes den Sitz 1650 an Friedrich Otto Freiherrn von Herberstein der als Protestant seine Heimat Karnten hatte verlassen mussen Der Baron war aber in derart schwierigen wirtschaftlichen Verhaltnissen dass er den Kaufpreis weitgehend schuldig blieb Das Anwesen fiel daher nach einigen Rechtshandeln an die Familie Unterholzer zuruck 1677 kaufte die Reichsstadt Nurnberg erneut den Herrensitz nachdem Eustachius Karl Unterholzer keinen Kaufer aus Nurnberg hatte finden konnen 1682 ubernahm Ratskonsulent Dr Christoph Gottlieb Scheurl von Defersdorf die Liegenschaft Er liess zwei Turme der Wehrmauer den an der Steingasse und den hinteren an der Schlosswiese abtragen Damals befanden sich beim Herrenhaus ausserdem ein Gartner und ein Torhaus sowie diverse landwirtschaftliche Nebengebaude Auf dem Grund der zwei ehemaligen Mauerturme wurden 1712 kleine Remisen zum Einlagern von Tabak und Futter gebaut Nach dem Ableben des Ratskonsulenten folgten 1713 Christoph Gottlieb Scheurl d J 1764 Karl Wilhelm und 1793 wieder ein Christoph Gottlieb Scheurl von Defersdorf Zu dieser Zeit war bereits die Bezeichnung Schloss Mornek fur den Sitz aufgekommen Nach den Recherchen von Wilhelm Schwemmer waren zwei sich widersprechende Erklarungen zur Entstehung des jungeren Schlossnamens im Umlauf Zum einen soll schon Georg Tetzel seinen Neubau Schloss Mornek genannt haben wahrend nach einer anderen Erzahlung einst ein bohmischer Kaufmann Morne im Schloss gewohnt haben soll Der Sitz blieb bis zum Tod des Christoph Gottlieb Scheurl 1823 bei dem Geschlecht Dann ging es an dessen Tochter die den Postexpeditor David Friedrich Wild geheiratet hatte und kurz darauf an den Enkel Gottlieb Friedrich Wild der den Herrensitz 1847 an Magdalena Schwemmer verkaufte Nun folgten mehrere spekulative Besitzwechsel bis Georg Konrad und Barbara Elise Schmidt 1876 das Anwesen erwarben Deren Tochter Helena und der Schwiegersohn Friedrich Scherrbacher ubernahmen es 1887 und richteten im Schloss eine kleine Fabrik ein Um 1900 musste Scherrbacher jedoch Konkurs anmelden und durch Zwangsversteigerung erwarb das Nurnberger Stuckaturgeschaft Otto Schier den Besitz Die Firma tauschte das Herrenhaus bald darauf gegen ein Nurnberger Anwesen weg und wieder folgten zahlreiche Besitzwechsel 1943 erwarb der Raumfahrtpionier Hermann Oberth das Schloss 1988 wurde es an den Markt Feucht verkauft die unmittelbar darauf eine Renovierung durchfuhren liess Das von Georg Tetzel errichtete Herrenhaus weist Umfassungen aus Sandsteinquadern auf Im Erdgeschoss bestand in der fruhen Neuzeit ein grosser gepflasterter Saal ein Milch und ein Obstgewolbe Im ersten Obergeschoss waren zwei Stuben und zwei Kammern sowie eine Kuche ein weiterer Saal lag mit einem grossen Soller Vorplatz und zwei Kammern im zweiten Obergeschoss Uber dem Hauseingang auf der inneren Seite erinnern zwei Wappen mit der Jahreszahl 1568 an den Bauherrn Georg Tetzel seine erste Ehefrau Barbara Futterer und an die zweite Magdalena Pfinzing 1682 befanden sich im ummauerten Hofraum noch ein eingeschossiges Haus fur den Torwarter ein Ziehbrunnen ein zweigeschossiges Nebenhaus mit Zinswohnungen ein Gartenhaus der Schloss Stadel und die Stallungen Von 1943 bis 1988 gehorte das Schloss der Familie Oberth Schon zu Lebzeiten Hermann Oberths war im Erdgeschoss des Schlosses ein Hermann Oberth Raumfahrt Museum untergebracht das sich jetzt in einem Nebengebaude befindet Literatur BearbeitenVolker Alberti Toni Boesch Horst Holz Burgen und Schlosser in Altdorf und Umgebung Schwarzachtal Adelssitze in Franken Herausgegeben vom Stadtarchiv Altdorf Altdorf 2004 ISBN 3 9809311 0 2 S 77 81 Konrad Bedal Fachwerk vor 1600 in Franken Eine Bestandsaufnahme Schriften und Kataloge des Frankischen Freilandmuseums des Bezirks Mittelfranken Bd 49 1 Auflage Imhof Verlag Bad Windsheim Petersberg 2006 ISBN 3 86568 093 3 S 248 August Gebessler Landkreis Nurnberg Bayerische Kunstdenkmale Band 11 Deutscher Kunstverlag Munchen 1961 DNB 451450981 S 34 Jorg Rainer Ruthrof Nurnberger Herrensitze der Renaissance Zur Typologie reichsstadtischer Herrschaftsbauten Herausgegeben von der Altnurnberger Landschaft e V Simmelsdorf 1999 S 40 Werner Wilhelm Schnabel Osterreichische Exulanten in oberdeutschen Reichsstadten Schriftenreihe zur bayerischen Landesgeschichte Band 101 Beck Verlag Munchen 1992 ISBN 978 3 406 10682 8 S 504 W Fischer K Kiener Das Pfinzingschloss Seine Geschichte Seine Geschichten Zur Neueroffnung am 24 November 1989 Feucht 1989 Wilhelm Schwemmer Alt Feucht Aus der Geschichte einer Marktgemeinde am Lorenzer Reichswald Schriftenreihe der Altnurnberger Landschaft Band 25 Verlag Korn und Berg Nurnberg 1977 ISBN 3 87432 045 6 S 41 47 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfinzingschloss Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Markt Feucht Pfinzingschloss Memento des Originals vom 27 April 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www feucht de Die ausfuhrliche Geschichte des Schlosses wurde ubernommen von herrensitze com49 37477 11 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Burg Prackenfels abgegangen Burgruine Reicheneck Schneiderburg Burg Schonberg abgegangen Burg Strahlenfels abgegangen Burg Thann Burg Veldenstein Wenzelschloss Burgruine Wildenfels Burgruine WintersteinFestungen Festung RothenbergTurmhugelburgen alle abgegangen Turmhugel Beerbach Turmhugel Birkensee Turmhugel Egensbach Turmhugel Egelsee Burgstall Hohenrasch Turmhugel Hundsdruck Turmhugel im Sauanger Turmhugel Mittelhof Turmhugel Purkstal Turmhugel Simonshofen Turmhugel Ungelstetten Turmhugel UnterhaidelbachHerrensitze Herrensitz Diepoltsdorf I Hintere oder alte Behausung Herrensitz Diepoltsdorf II Vordere Behausung Herrensitz Diepoltsdorf III Neue Behausung Herrensitz Enzendorf abgegangen Herrensitz Grossengsee Herrensitz Gunthersbuhl abgegangen Herrensitz Hammerschrott abgegangen Herrensitz Heuchling Herrensitz Himmelgarten Herrensitz Letten Herrensitz Nuschelberg Herrensitz Oberndorf Herrensitz Oedenberg Herrensitz Rasch Herrensitz Rothenbach an der Pegnitz I Gelbes Schloss Bachmeier 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