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Die Burg Veldenstein ist eine grosse gut erhaltene mittelalterliche Hohenburg oberhalb von Neuhaus an der Pegnitz am sudlichen Ende des Veldensteiner Forsts etwa 50 Kilometer nordostlich von Nurnberg in Bayern Burg VeldensteinBurg Veldenstein Gesamtansicht aus nordlicher RichtungBurg Veldenstein Gesamtansicht aus nordlicher RichtungAlternativname n Burg NeuhausStaat DeutschlandOrt Neuhaus an der PegnitzEntstehungszeit Erste Erwahnung 1269Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand ErhaltenGeographische Lage 49 38 N 11 33 O 49 6293 11 5492 Koordinaten 49 37 45 5 N 11 32 57 1 OBurg Veldenstein Bayern p3 Luftbild der Sanierungsarbeiten im Juni 2021 Burg Veldenstein Luftaufnahme 2016 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte der Burg 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte der Burg Bearbeiten nbsp Burg Veldenstein Lithografie um 1840 von Theodor Rothbarth nach einer Zeichnung von Carl Kappel nbsp Nordostecke des Bergfriedes der Burg nbsp Burg Veldenstein nbsp Lage der Burg uber dem Ort nbsp Zugang zum Bunker nbsp Beluftungsanlage im BunkerDas Jahr der Erbauung der Burg Veldenstein sowie der Name des Erbauers sind nicht bestatigt Jedoch deutet vieles auf den Bischof von Eichstatt hin der im Jahr 1008 im Auftrag Konrads II Grenzbefestigungen an der Nordgrenze seines Bistums erbauen liess 1269 wurde die Burg erstmals als novum castrum neue Burg urkundlich erwahnt Damals gehorte die Burg zum Hochstift Bamberg und war Amtsburg also Verwaltungssitz der Bamberger Bischofe fur die umgebenden Landereien 1323 wurde die Burg erstmals Veldenstein genannt Zuerst waren einfache Bauern Amtmanner auf der Burg denen auch die Bauernhofe am Burgberg die sogenannten Burghutungen gehorten Die Burg war damals kaum grosser als der Bereich des Bergfriedes Ab dem 14 Jahrhundert kamen erstmals Adelige als Vertreter des Bischofs nach Veldenstein Die Herren von Stor von Egloffstein und spater von Wiesenthau erhielten die Verwaltungsburg des Bischofs und das Amt zu Lehen Hans von Egloffstein erbaute Anfang des 15 Jahrhunderts die innere Burg Nachdem Bischof Georg I von Schaumberg 1449 1475 die Burg von den Egloffsteinern eingelost hatte nahm sein Nachfolger Philipp von Henneberg 1475 1487 fur die damalige Zeit gewaltige Erweiterungen vor und erbaute die aussere Burg und den Wehrgang Zwinger Er machte die Burg erstmals zur Residenzburg des Bischofs in der Folge kam jeder Bischof mindestens einmal nach Veldenstein um die Erbhuldigung seiner Untertanen entgegenzunehmen Die Burg war stark befestigt und hielt manchen Angriffen stand Im 16 und 17 Jahrhundert wechselte durch Abtretungen und Zuruck Eroberungen mehrmals der Besitzer die Burg wurde zwischenzeitlich von Brandenburgern Nurnbergern und schliesslich im Dreissigjahrigen Krieg 1632 von den Schweden besetzt denen drei Jahre spater die Bayern folgten Schliesslich residierten wieder die Bamberger Bischofe auf Veldenstein bis die Burg 1708 durch einen Blitzeinschlag in den Pulverturm zum grossen Teil zerstort wurde Das Interesse der Bischofe schwand und die Ruine verfiel mehr und mehr Neuhaus fiel 1803 infolge der Sakularisation nach dem Friedensvertrag von Luneville mit Napoleon Bonaparte an Bayern und kam 1805 zur Oberpfalz Da die verfallene Burg fur Bayern nicht von Interesse war wurde sie an Privatleute verkauft und wechselte wiederum mehrmals den Besitzer Wolfgang Brunnhuber verkaufte 1861 seinen gesamten Besitz an der Burg Veldenstein um 1300 Gulden und 44 Gulden Leihkauf an den pensionierten Landgerichtsfunktionar Carl Heinrich Friedrich August May der vom 1853 bis 1862 als Landrichter dort tatig gewesen war Anna Sturm verkaufte ihm den Turm die einstige Oberamtswohnung das Hauptportal und alle Mauern 1863 fur 300 Gulden sodass die Burg wieder in einer Hand war 1863 erfolgte der Ausbau eines Wohngebaudes auf der Burg Der Getreidekasten wurde ersetzt und an seiner Stelle ein Herrenhaus im Stil des 19 Jahrhunderts errichtet Landrichter May verstarb 1873 auf der Burg Seine Witwe Anna Regina May trat gemeinsam mit ihren funf Kindern die Erbschaft mit der Burg an Eine Bausektion von 1871 bis 1878 unter Ingenieur G C Hennch fuhrte Renovierungen durch wollte die Burg erhalten und verschaffte der Witwe May einen Bauzuschuss zur Restaurierung des Turms die 1875 beendet war Sie liess 1890 noch den Bauring renovieren 1897 verkaufte sie die Burg dem Stabsarzt Hermann von Epenstein Gutsbesitzer in Berlin fur 20 000 Mark Epenstein bemuhte sich der Burg ihr ehemaliges Aussehen wiederzugeben und wendete bis 1914 eine Million Mark fur die Instandsetzung auf Er beauftragte den Nurnberger Steinmetzmeister Johann Groschel mit dem Ausbau der Burg in einer fast zehnjahrigen Bauzeit wurden die Mauern Turme und Tore instand gesetzt In dieser Zeit wohnte auch die befreundete Familie Heinrich Goring im Herrenhaus der Burg Veldenstein Deren Sohne Hermann und Albert deren Taufpate Hermann von Epenstein war gingen in Neuhaus und Velden zur Schule Nach dem Tod ihres Mannes verkaufte die Witwe Elisabeth von Epenstein die Burg 1939 an den zwischenzeitlich zum Reichsminister des nationalsozialistischen Regimes aufgestiegenen Hermann Goring Dieser hatte ihr zuvor im Zuge der Arisierung judischer Betriebe das marktfuhrende Kondom Unternehmen von Julius Fromm zu einem Spottpreis verschafft Goring liess die Burg renovieren und 1942 unter dem Herrenhaus einen bombensicheren Bunker mit eigener Strom Luft und Wasserversorgung bauen Der selbsternannte Reichsjagermeister kam regelmassig zur Jagd nach Veldenstein und liess die Pegnitztalstrasse asphaltieren Den Wunsch der Neuhauser nach einer Badeanstalt wies er allerdings mit den Worten Wenn ich meinen Arsch in die Pegnitz halten konnte konnen die Neuhauser das auch zuruck 1945 wurden Neuhaus und die Burg nach kurzem Gefecht von den Amerikanern erobert die in der Burg Quartier nahmen und sie mit Presslufthammern nach Schatzen untersuchten Der Goldrausch war durch das Gerucht ausgebrochen Goring habe die Kunstschatze aus seinem Anwesen in den letzten Kriegstagen nach Veldenstein geschickt Gefunden wurde aber nur eine Kiste mit 36 alten Tischleuchtern sowie Wein Sekt und Cognac Als die Amerikaner abzogen kamen bis zu 100 Fluchtlinge in der Burg unter Aus dieser Zeit stammt auch die deutlich im Parkett erkennbare Spur einer Trennwand im Nordost Turm 1950 wurde der Freistaat Bayern Eigentumer der Burg und stellte diese unter Denkmalschutz Ab 1968 wurde die Anlage von einer Falknerei genutzt ehe 1972 die ortliche Kaiser Brau Pachterin der Burg wurde Das einstige Herrenhaus wurde als Hotel Restaurant umgebaut und die Burganlage 1974 der Offentlichkeit zuganglich gemacht ausserdem befinden sich einige Privatwohnungen auf dem Gelande Von 2002 bis 2014 fand auf der Burg jahrlich Ende Juli das Veldensteiner Festival statt bei dem am Wochenende verschiedene Bands im Burghof spielten und ein Mittelaltermarkt veranstaltet wurde Am 31 Dezember 2012 lief der Pachtvertrag der Kaiser Brau mit dem Freistaat Bayern aus Das Hotel und die Wohnungen wurden geraumt die Burg ist seitdem geschlossen und steht leer und der Freistaat pruft seitdem wie sie kunftig genutzt werden soll Im Mai 2013 sturzten 300 Tonnen Felsmaterial und Teile der Burgmauer ins Tal und beschadigten ein Haus 16 Anwohner wurden evakuiert 1 Insgesamt 14 Monate war die Burg gesperrt An der Stelle des Felsabbruchs entstand eine Aussichtsplattform Ende Juli 2014 sollte die Burg wieder geoffnet werden Wegen Sicherheitsbedenken blieb sie aber weiter geschlossen Das Staatsbauamt hatte offensichtlich Untersuchungen anstellen lassen wie es zum Felssturz kam und die fehlende Regenwasserableitung als Grund ausgemacht Daraufhin wurde ein umfangreiches Sanierungsprogramm begonnen das bis 2021 dauern soll Erst danach kann der Ausbau der Raumlichkeiten fur eine neue Nutzung beginnen 2 Die Burg ist vom Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege als Baudenkmal D 5 74 140 2 und Bodendenkmal D 5 6335 0053 ausgewiesen Siehe auch Liste der Baudenkmaler in Neuhaus an der Pegnitz Neuhaus an der Pegnitz und Liste der Bodendenkmaler in Neuhaus an der PegnitzLiteratur BearbeitenG Ulrich Grossmann Neuhaus a d Pegnitz Die Burg Veldenstein In Alfried Wieczorek Ausfluge zu Archaologie Geschichte und Kultur in Deutschland Band 52 Nurnberg und Nurnberger Land Ausflugsziele zwischen Pegnitz und Frankischer Alb Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2368 2 S 178 181 Robert Giersch Andreas Schlunk Berthold Frhr von Haller Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft Ein historisches Handbuch nach Vorarbeiten von Dr Gustav Voit Selbstverlag der Altnurnberger Landschaft e V Lauf an der Pegnitz 2006 ISBN 978 3 00 020677 1 S 288 293 Ruth Bach Damaskinos Jurgen Schnabel Sabine Kothes Schlosser und Burgen in Mittelfranken Verlag A Hoffmann Nurnberg 1993 ISBN 3 87191 186 0 S 28 29 Wilhelm Schwemmer Die Burg und das ehemalige Bamberger Oberamt Veldestein In 92 Bericht des Historischen Vereins fur die Pflege der Geschichte des ehemaligen Furstbistums Bamberg Bamberg 1953 Wilhelm Schwemmer Burg und Amt Veldenstein Schriftenreihe der Altnurnberger Landschaft 8 Nurnberg 1961 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Veldenstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burgruine Veldenstein Neuhaus auf der Homepage des Hauses der Bayerischen Geschichte Plane Geschichte Baugeschichte Baubestand Burg Veldenstein NordostturmEinzelnachweise Bearbeiten Nordbayern de Nordbayern deMittelfrankische Burgen und Schlosser im Landkreis Nurnberger Land Schlosser Pflegschloss Altdorf Schloss Artelshofen Altes Schloss Behringersdorf Neues Schloss Behringersdorf Schloss Eismannsberg Schloss Eschenbach Faberschloss Furttenbachsches Schloss Reichenschwand Schloss Grunsberg Schloss Grunreuth abgegangen Schloss Haimendorf Schloss Hersbruck Schloss Huttenbach Schloss Kirchensittenbach Schloss Malmsbach Schloss Neunhof Pfinzingschloss Schloss Rauhenstein abgegangen Schloss Reichenschwand Schloss Renzenhof Schloss Thalheim Tucherschloss Feucht Tucherschloss 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