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Das Schloss Reichenschwand 1 ist eine ehemalige Wasserburg bei Reichenschwand im mittelfrankischen Landkreis Nurnberger Land in Bayern Die Burg wurde im 13 Jahrhundert von den Herren von Strahlenfels am Fluss Pegnitz erbaut und 1312 erstmals erwahnt Seit 1986 ist das Schloss in Privatbesitz und fungiert heute als Restaurant Hotel und Sitz der Wohrl Akademie 2 Schloss Reichenschwand heuteInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Das Schloss im Mittelalter 1 2 Bonaventura I von Furtenbach 1 3 1618 bis 1900 1 4 Vom 18 Jahrhundert bis heute 2 Die vier Turme 3 Heutige Nutzung 4 Nutzung als Akademie 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Schloss im Mittelalter Bearbeiten Die Wasserburg wurde um 1300 von dem Ministerialengeschlecht von Strahlenfels 3 erbaut nachdem dieses seinen Stammsitz die Burg Strahlenfels verlassen musste 4 und wurde 1312 erstmals im Salbuch von Kaiser Karl IV 5 namentlich erwahnt Trotz des schutzenden Flusses Pegnitz und der vier Wachtturme wollte Kaiser Karl IV das Schloss nicht in sein Burgennetz mit aufnehmen Von 1515 bis 1531 wurde der Herrensitz in Reichenschwand von Rittern eingenommen Ritter Ulrich von Ratz war bis 1531 Burgherr Nach der Uberlieferung bestritt er seinen Unterhalt durch massiv eingeforderten Wegzoll von Handelszugen der Nurnberger Kaufleute auf ihrem Weg nach Prag Bonaventura I von Furtenbach Bearbeiten Der beguterte Kaufherr Bonaventura I Furtenbach 6 aus einer bereits 1371 erstmals erwahnten Nurnberger Familie kaufte die Burg liess sie 1531 abreissen und ein neues Renaissanceschloss erbauen Als Geste der Gnade und Dankbarkeit fur finanzielle Unterstutzung schenkte Kaiser Karl V ihm das Recht die Wasserburg Schloss Reichenschwand zu nennen Als Schlossherr kaufte Bonaventura I das Pfarrlehen von dem Domkapitel zu Bamberg und verpflichtete sich ein Pfarrhaus zu bauen und samt dem Pfarrersgehalt zu unterhalten Dank der Freundschaft zwischen Bonaventura I und Kaiser Karl V erhielt er das zuvor von dem Geschlecht derer von Ratz entzogene Gerichtsbarkeitsrecht wieder zuruck Nach dessen Tod 1564 wurde das Anwesen seinem Sohn Bonaventura II ubertragen 1618 bis 1900 Bearbeiten nbsp Totenschild des Georg Sigmund von Furtenbach 1703 in der Albanuskirche Reichenschwand nbsp Hotel NeubautenIm Dreissigjahrigen Krieg von 1618 bis 1648 wurden Schloss und Stadt Reichenschwand weitgehend zerstort 1703 wurde das Schloss von Plunderern und Dieben heimgesucht bis der Urenkel von Bonaventura I Johann Wilhelm von Furtenbach 7 zwischen 1700 und 1770 das Schloss wesentlich umgestaltete Aufgrund erhohten Platzbedarfs durch die Familie liess Wilhelm August von Furtenbach kurz nach 1700 nordlich der Schlossanlage an der Landstrasse das so genannte Schlosschen oder neue Schloss errichten das 1755 und 1778 erweitert und umgebaut wurde Nach 1808 wurde es vom Gutsbesitz getrennt abverkauft 1768 wurden die Furtenbach auf Reichenschwand unter die gerichtsfahigen Geschlechter der Reichsstadt Nurnberg aufgenommen und damit in den zweiten Stand der Gesellschaft nach dem Nurnberger Patriziat Nach der Franzosischen Revolution im 18 Jahrhundert geriet die Stadt Reichenschwand in den Staatsbankrott da der franzosische Konig von der Stadt geliehenes Geld nicht mehr zuruckzahlen konnte 1816 wurde das Schloss an den Koniglich Bayerischen Oberpostdirektor von Axthelm verkauft der es 13 Jahre spater an den Ritter Franz Otto von Stranski verausserte der es im neugotischen Stil moglicherweise durch den Architekten Carl Alexander Heideloff 7 umgestalten liess Nach der Fertigstellung verkaufte er es an Adolf Wilhelm Furst von Wrede der es 1854 an Christian Thon verausserte Dieser und seine Nachfolger restaurierten danach das Schloss in seine heutige Form Vom 18 Jahrhundert bis heute Bearbeiten Ein noch heute betriebenes Kraftwerk wurde 1905 zur Beleuchtung von Schloss Park und Allee errichtet Ende des Zweiten Weltkriegs im April 1945 dirigierten amerikanische Offiziere von dort aus die Kampfe um Nurnberg Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Schloss in eine Schrothkuranstalt umgewandelt Schloss Reichenschwand wurde bis zum Jahr 1975 zu einem bekannten Kurort Die vier Turme Bearbeiten nbsp Die vier TurmeDie vier Turme die heute immer noch das Bild des Schlosses pragen stammen aus dem 13 Jahrhundert Damals fungierte das ehemalige Wasserschloss als Wehranlage Die Turme waren mit massiven Mauern und vorgelagerten Wassergraben verbunden um Eindringlinge und Diebe abzuwehren Der nordostliche Turm war der Eisbunker des Schlosses Dort wurden im Winter grosse Eisblocke eingelagert die bis in den Herbst die Speisevorrate kuhlen sollten Der sudostliche Turm diente fruher als Kapelle Die beiden westlichen Turme auch Folterturme genannt dienten als Verhorraume Folterkammern und Gefangnis Im Rahmen der Hotelrestaurierung wurden diese zu Suiten umgebaut und tragen heute intern den Namen Hochzeitszimmer Heutige Nutzung BearbeitenDas Schloss Reichenschwand ist von einem 33 000 m grossen Park umgeben Bereits im 18 Jahrhundert begannen die damaligen Eigentumer mit grosser Sammelleidenschaft seltene Baume zu pflanzen von denen es zum Teil nur noch wenige Exemplare in Europa gibt Auf dem gesamten Gelande sind keine motorbetriebenen Fahrzeuge erlaubt Hotelgaste und Besucher mussen ihre Fahrzeuge vor der Grundstucksgrenze abstellen um den Erholungs und Kurortcharakter von Schloss Reichenschwand zu bewahren Seit 2009 wird im Schloss Reichenschwand ein Gourmetrestaurant betrieben Nutzung als Akademie BearbeitenDie Wohrl Akademie wurde 1988 als Einrichtung der internen Weiterbildung fur die Mitarbeiter der Rudolf Wohrl AG gegrundet Die zunachst gemeinnutzige Gesellschaft erhielt ihren Sitz auf Schloss Reichenschwand Eine umfassende Modernisierung des Anwesens in den 1990er Jahren schuf die Voraussetzungen fur einen modernen Seminarbetrieb spater kamen bauliche Erganzungen hinzu wie das 2004 fertiggestellte Verwaltungsgebaude das in unmittelbarer Nahe zum Schloss seinen Standort gefunden hat Leiter der Wohrl Akademie 1988 1994 Karl Heinz Gerber 1994 1996 Uwe Salzenberg 1996 1999 Karl Heinz Denzler 1999 2005 Gerd Weigand 2005 2009 Thomas Weckerlein 2009 2010 Sigmund Freundorfer 2010 2015 Sebastian GradingerLiteratur BearbeitenRuth Bach Damaskinos Jurgen Schnabel Sabine Kothes Schlosser und Burgen in Mittelfranken Verlag A Hoffmann Nurnberg 1993 ISBN 3 87191 186 0 S 32 33 Robert Giersch Andreas Schlunk Berthold Frhr von Haller Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft Herausgegeben von der Altnurnberger Landschaft Lauf an der Pegnitz 2006 ISBN 3 00 020677 9 S 351 355 Walter Heinz Ehemalige Burgen im Umkreis des Rothenbergs 2 Teil Herausgegeben vom Heimatverein Schaittach e V Schnaittach 1992 S 109 118 Vom Rothenberg und seinem Umkreis Heft 15 2 Wilhelm Schwemmer Landkreis Hersbruck Die Kunstdenkmaler von Bayern Mittelfranken 10 R Oldenburg Munchen 1959 DNB 457322497 S 259 260 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Reichenschwand Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Schloss auf der Seite Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft Webseite der Gemeinde ReichenschwandEinzelnachweise Bearbeiten Reichenschwand In Gustav Adolf und sein Heer in Suddeutschland Wohrl Akademie Memento des Originals vom 9 Juni 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www woehrl akademie de Robert Giersch Andreas Schlunk Berthold Frhr von Haller Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft S 351 http www herrensitze com strahlenfels html Geschlechtsregister des Patriciats der vormaligen Reichsstadt Nurnberg Furtenbach a b Herrensitze com Giersch Schlunk von Haller 49 510097 11 376559 Koordinaten 49 30 36 3 N 11 22 35 6 O Mittelfrankische Burgen und Schlosser im Landkreis Nurnberger Land Schlosser Pflegschloss Altdorf Schloss Artelshofen Altes Schloss Behringersdorf Neues Schloss Behringersdorf Schloss Eismannsberg Schloss Eschenbach Faberschloss Furttenbachsches Schloss Reichenschwand Schloss Grunsberg Schloss Grunreuth abgegangen Schloss Haimendorf Schloss Hersbruck Schloss Huttenbach Schloss Kirchensittenbach Schloss Malmsbach Schloss Neunhof Pfinzingschloss Schloss Rauhenstein abgegangen Schloss Reichenschwand Schloss Renzenhof Schloss Thalheim Tucherschloss Feucht Tucherschloss Simmelsdorf Schloss Utzmannsbach Pflegschloss Velden Velhornschloss Schloss Vorra Neues Schloss Vorra Schloss Weiherhaus ZeidlerschlossBurgen und Ruinen Burg Alfeld abgegangen Burg Altenthann abgegangen Burg Brunn abgegangen Burg Eismannsberg abgegangen Burgruine Hartenstein Burg Henfenfeld Burg Hohenkuchen abgegangen Burgruine Hohenstein Burgruine Lichtenstein Burgruine Osternohe Burg Prackenfels abgegangen Burgruine Reicheneck Schneiderburg Burg Schonberg abgegangen Burg Strahlenfels abgegangen Burg Thann Burg Veldenstein Wenzelschloss Burgruine Wildenfels Burgruine 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