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Der Burgstall Alter Rothenberg ist eine ehemalige hochmittelalterliche Adelsburg die uber der Einode Lochhof auf dem gleichnamigen Alten Rotenberg auch Reisberg genannt in der Gemeinde Simmelsdorf im mittelfrankischen Landkreis Nurnberger Land in Bayern Deutschland liegt Die Burg ist heute fast vollkommen abgegangen nur noch sehr wenige Reste zeugen von ihr Burgstall Alter RothenbergBild 1 Wallgraben des Burgstalls Alter Rothenberg 2010 Bild 1 Wallgraben des Burgstalls Alter Rothenberg 2010 Staat DeutschlandOrt Simmelsdorf LochhofEntstehungszeit um 1200Burgentyp Zweiteilige Hohenburg in GipfellageErhaltungszustand BurgstallStandische Stellung ReichsministerialeBauweise UnbekanntGeographische Lage 49 35 N 11 20 O 49 579618 11 325086 505 9 Koordinaten 49 34 46 6 N 11 19 30 3 OHohenlage 505 9 m u NHNBurgstall Alter Rothenberg Bayern Der Burgstall ist jederzeit frei zuganglich Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte der Burg 3 Beschreibung des Burgstalls 4 Bilder des Burgstalls 5 Literatur 6 Weblinks 7 Einzelnachweise und AnmerkungenGeographische Lage Bearbeiten nbsp Bild 2 Der Alte Rotenberg aus sudostlicher Richtung uber dem Markt Schnaittach Am Fuss des Berges ist der Lochhof zu erkennen 2010 Die ehemalige Burganlage befindet sich im Westteil der Frankischen Alb auf der 505 3 m u NHN hohen Kuppe des Alten Rotenberges der auch als Reisberg bezeichnet wird 1 Der Alte Rotenberg liegt am Sudende einer sich von Nord nach Sud ziehenden kleinen Hugelkette die an der Westseite vom Tal des Rottenbaches und ostlich von Tal der Schaittach begrenzt wird Der Burgstall liegt circa 150 Meter uber dem Tal und etwa 640 Meter nordnordwestlich der Einode Lochhof oder 2500 Meter nordnordwestlich der katholischen Pfarrkirche Sankt Kunigund in Schnaittach In der Nahe befinden sich noch weitere ehemalige mittelalterliche Burgen wenige Kilometer nordnordostlich der Burgstall auf dem Hienberg uber dem Rampertshof und etwas weiter in ostnordostlicher Richtung die Burgruine Osternohe uber der gleichnamigen Ortschaft Auch die Festung Rothenberg uber Schnaittach an deren Stelle sich ein Nachfolgebau der Burg auf dem Alten Rothenberg befand liegt etwa 3 8 Kilometer in sudostlicher Richtung Nordwestlich befindet sich der Burgstall Hainburg 2 auf dem 507 Meter hohen Kuheberg uber Igensdorf Geschichte der Burg BearbeitenMan vermutete dass es sich bei den Befestigungsresten auf der Kuppe des Alten Rotenberges um eine vorgeschichtliche Wallanlage handelte bis im Jahr 1935 bei einer Ausgrabung durch Metall und Keramikfunde eine Besiedlung um das Jahr 1200 nachgewiesen werden konnte Der Name Rothenberg geht vermutlich auf die rotliche Farbung des hier anstehenden Eisensandstein zuruck konnte sich aber auch auf Gerodeter Berg beziehen Bei dem nahen Lochhof Bild 2 handelt es sich wahrscheinlich um den Wirtschaftshof der mittelalterlichen Burg 1254 nannte sich das Reichsministerialengeschlecht von Hiltpoltstein das sich auch nach der Burg Lauf benannte erstmals mit Hilteboldus de Rotenberge nach der Burg Sie erbauten ihre freieigene Burg vermutlich in der ersten Halfte des 12 Jahrhunderts 3 Der Grundbesitz auf dem die Burg stand lag aber in Handen des Hochstifts Bamberg uber den die Staufer uber ihre Untervogte die Vogtei ausubten Moglicherweise nutzten die Rotenberger die Schwache des Konigtums nach 1241 50 zum Bau einer eigenen Anlage sie nannten sich ja erstmals zu Beginn des Interregnums nach der Burg 4 Die Familie erscheint letztmals 1285 in den Urkunden sie ist zwischen 1285 und 1289 erloschen Die Burg kam dann durch die Ehe einer Tochter des Hiltpold an die Herren von Wildenstein die ihren Stammsitz bei Dietfurt an der Altmuhl hatten Diese herzoglich bayerischen Ministerialen sassen mit Dietrich I von Wildenstein und seinen Sohnen seit spatestens 1289 auf Burg Rotenberg Infolge der Heirat ubernahmen sie auch das Wappen der Hiltpoltsteiner Heinrich IV von Wildenstein von dem Rotenberge ein Sohn des Dietrich ist fur 1297 als Ministeriale im Dienst Herzog Rudolphs von Bayern belegt Anfang des 14 Jahrhunderts wurde Burg Rotenberg zerstort worauf archaologisch nachgewiesene Brandschichten hindeuten Diese Zerstorung konnte mit der Fehde von 1301 zwischen Graf Gebhard VII von Hirschberg des Grafen von Oettingen und Konig Albrecht gegen den bayerischen Herzog in Zusammenhang stehen bei der zahlreiche Burgen vernichtet wurden 5 Zwischen den Jahren um 1280 und 1316 wird das castrum Rotenberge in Bamberger Nekrologen noch erwahnt danach wurde die Burg Rotenberg endgultig zerstort oder aufgelassen 6 1350 wird bei einer Ortsbezeichnung Weygenheimstorf pei dem Rotenperg nur noch der Rotenberg erwahnt ab 1366 wird selbst der Rotenberg als Reisberg Weygenstorf unter dem Reisberg bezeichnet Der Grund fur die Aufgabe der Burg auf dem Alten Rotenberg war der Neubau einer Burg auf dem wenig ostlich gelegenen neuen Rothenberg um das Jahr 1330 an der Stelle an der sich die heutige Festung Rothenberg befindet Heute ist die Stelle der ehemaligen Burg dicht bewaldet erhalten ist nur der Abschnittsgraben zwischen Vor und Hauptburg der Umfassungsgraben der Hauptburg und stellenweise der stark verschliffene Graben der Vorburg Ein Wanderweg fuhrt heute direkt durch den Abschnittsgraben Das vom bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege als Mittelalterlicher Burgstall erfasste Bodendenkmal tragt die Denkmalnummer D 5 6433 0172 7 Beschreibung des Burgstalls BearbeitenDie ehemalige Hohenburg befindet sich auf der hochsten Stelle des Alten Rotenberges Bild 2 einer flachen und ovalformigen Kuppe die bis auf die leicht abfallende nordwestliche Seite steil und tief zum Tal hin abfallt Die Flache dieser relativ grossen Gipfelburg ist von ovaler Form und hat eine Lange von etwa 220 Meter und eine grosste Breite von 100 Metern Diese Masse waren vermutlich auch der Grund zur Annahme einer vorgeschichtlichen Anlage Sie teilt sich in eine Vorburg und in eine etwa gleich grosse Hauptburg die von einem gemeinsamen Ringgraben mit teilweisem Aussenwall umgeben wird 8 Die Vorburg lag vermutlich an der weniger steil abfallenden Westseite der Ringgraben der sie einst schutzte ist heute stark verschliffen und nur noch an ihrer Sudseite erkennbar Bild 3 und 4 An der Nordseite deutet eine Terrasse die Fortsetzung des Grabens an Die Ostseite der Vorburg wird auf der gesamten Breite von einem Graben zwischen Vor und Hauptburg begrenzt Ihr Plateau hat eine etwa trapezformige Flache mit den Massen von etwa 100 mal 80 Metern Der Zugang zur Burg lag vermutlich an der Sudseite 9 Bebauungsspuren sind bis auf einen kleinen 5 mal 3 Meter messenden rechteckigen Hugel am Graben zur Hauptburg nicht mehr sichtbar Zwischen der Vorburg und der etwa gleich grossen Hauptburg befindet sich ein etwa 6 Meter tiefer und an seiner Oberseite noch 10 bis 12 Meter breiter Abschnittsgraben Bild 5 der gerade von Nord nach Sud verlauft Die Grabensohle ist an den beiden Enden heute noch bis 4 Meter breit 10 die Mitte des Grabens ist durch einen Erdrutsch stark verengt Am ostlichen und vor allem am nordlichen Grabenende hat sich ein je ein grosser Abraumhugel erhalten der nordliche springt noch etwa 20 Meter bastionsartig aus dem hier steil abfallenden Hang hervor und fallt dann ebenfalls sehr steil zum Tal hin ab Bild 6 Auf der durch steilen Abfall des Gelandes besser geschutzten Ostseite lag vermutlich der Bereich der Hauptburg Die unregelmassig oval geformte und unebene teiles mit kleineren Mulden und Erdhugeln durchsetzte Oberflache hat eine grosste Lange von 100 Metern von Nord nach Sud und eine grosste Breite von etwa 80 Meter Ihre Westseite wurde durch den Abschnittsgraben geschutzt die drei restlichen Seiten umzieht ein ausgepragter Ringgraben mit Aussenwall Bild 1 und 7 Der einzige Rest der ehemaligen Bebauung ist ein etwa 30 Meter langer Wall der noch ungefahr einen Meter hoch und 5 Meter breit ist und sich am westlichen Rand der Hauptburg unmittelbar am Abschnittsgraben entlangzieht Vermutlich verlief der Zugang zur Hauptburg uber eine Brucke uber den Abschnittsgraben 11 Der Ringgraben mit Aussenwall zog sich mehrfach gebogen und durch Waldfuhren unterbrochen um die Hauptburg und hat noch eine Breite von 4 bis maximal 8 Meter und eine Tiefe von ein bis drei Meter Wallschnitte ergaben keine Hinweise auf Ein oder Aufbauten aus Holz oder Stein nur eine zweistufige Erdbrustwehr an der Innenseite des Walls wurde festgestellt Da im Bereich der Burganlage nur geringe Fundamentreste gefunden wurden schlossen die Ausgraber 1935 auf Gebaude aus Holz moglicherweise vielleicht mit Steinfundamenten 12 Bilder des Burgstalls Bearbeiten nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Ansicht der markanten Sudostseite des Burgstalls mit dem Hanggraben 2010 nbsp Bild 3 Der sudliche Teil des Ringgrabens der Vorburg 2010 nbsp Bild 4 Der sudliche Teil des Ringgrabens der Vorburg 2010 nbsp Bild 5 Der Abschnittsgraben zwischen Hauptburg rechts und Vorburg aus sudlicher Richtung 2010 nbsp Bild 6 Der nordliche Abraumhugel von Westen 2010 nbsp Bild 7 Der sudliche Teil des Ringgrabens der Hauptburg 2010 Literatur BearbeitenHorst Wolfgang Bohme Hrsg Die Salier Burgen der Salierzeit Teil 2 In den sudlichen Landschaften des Reiches 3 Auflage Jan Thorbecke Verlag Sigmaringen 1992 ISBN 3 7995 4134 9 S 194ff Daniel Burger Simmelsdorf Der Burgstall Alter Rothenberg auf dem Reisberg In Alfried Wieczorek Hrsg Ausfluge zu Archaologie Geschichte und Kultur in Deutschland Band 52 Nurnberg und Nurnberger Land Ausflugsziele zwischen Pegnitz und Frankischer Alb Konrad Theiss Verlag Stuttgart 2010 ISBN 978 3 8062 2368 2 S 224 226 Robert Giersch Andreas Schlunk Berthold Frhr von Haller Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft Herausgegeben von der Altnurnberger Landschaft e V Lauf an der Pegnitz 2006 ISBN 978 3 00 020677 1 S 28 29 Walter Heinz Ehemalige Burgen im Umkreis des Rothenbergs Eine Auswahl 1 Teil Von Schnaittach bis Wildenfels Vom Rothenberg und seinem Umkreis Heft 15 1 Herausgegeben vom Heimatverein Schnaittach e V Schnaittach 1992 S 1 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burgstall Alter Rothenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Burgstall Alter Rothenberg auf der Seite Burgen und Herrensitze in der Nurnberger Landschaft Einzelnachweise und Anmerkungen Bearbeiten Topographische Karte 1 25000 Blatt 6533 Lauf a d Pegnitz Burgstall Hainburg auf der Seite des BLfDUber den Burgstall siehe Hellmut Kunstmann Mitteilungen der Altnurnberger Landschaft Dezember 1953 2 Jahrgang Heft 3 S 14 19 Heinz 1992 S 2 Robert Giersch Andreas Schlunk Berthold Frhr von Haller 2006 S 28ff Alfried Wieczorek 2010 S 225 Robert Giersch Andreas Schlunk Berthold Frhr von Haller 2006 S 29 Burgstall Alter Rothenberg auf der Seite des BLfD Grundriss des Burgstalls Alter Rothenberg Heinz 1992 S 4 Heinz 1992 S 4 Heinz 1992 S 4 Robert Giersch Andreas Schlunk Berthold Frhr von Haller 2006 S 28 ff Mittelfrankische Burgen und Schlosser im Landkreis Nurnberger Land Schlosser Pflegschloss Altdorf Schloss Artelshofen Altes Schloss Behringersdorf Neues Schloss Behringersdorf Schloss Eismannsberg Schloss Eschenbach Faberschloss Furttenbachsches Schloss Reichenschwand Schloss Grunsberg Schloss Grunreuth abgegangen Schloss Haimendorf Schloss Hersbruck Schloss Huttenbach Schloss Kirchensittenbach Schloss Malmsbach Schloss Neunhof Pfinzingschloss Schloss Rauhenstein abgegangen Schloss Reichenschwand Schloss Renzenhof Schloss Thalheim Tucherschloss Feucht Tucherschloss Simmelsdorf Schloss Utzmannsbach Pflegschloss Velden Velhornschloss Schloss Vorra Neues Schloss Vorra Schloss Weiherhaus ZeidlerschlossBurgen und Ruinen Burg Alfeld abgegangen Burg Altenthann abgegangen Burg Brunn abgegangen Burg Eismannsberg abgegangen Burgruine Hartenstein Burg Henfenfeld Burg Hohenkuchen abgegangen Burgruine Hohenstein Burgruine Lichtenstein Burgruine Osternohe Burg Prackenfels abgegangen Burgruine Reicheneck Schneiderburg Burg Schonberg abgegangen Burg Strahlenfels abgegangen 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