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Die Waldstromer von Reichelsdorf waren eine der altesten Patrizierfamilien der Reichsstadt Nurnberg erstmals urkundlich erwahnt im Jahr 1230 Die Waldstromer waren ab 1729 bis zum Ende der reichsstadtischen Zeit im Jahre 1806 im Inneren Rat vertreten Das Wappen der Waldstromer Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ehemalige Besitzungen Auszug 3 Stiftungen 4 Bekannte Familienmitglieder 5 Wappen 6 Literatur 7 Siehe auch 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Waldstromer auch Strohmeyer Stromeir Stromair oder auch Stromeyr genannt wurden erstmals um 1230 urkundlich erwahnt und entstammten vermutlich einer staufischen Reichsministerialenfamilie den Kammerstein Reichenbach Schwabach Sie waren eng verwandt mit den Stromer von Reichenbach es ist ungeklart ob die beiden Familien einer Linie entstammten Die Waldstromer erhielten als Nachfolger des Reichsbutiglers das Reichslehen uber den Lorenzer Reichswald wahrscheinlich bereits Anfang des 13 Jahrhunderts und ubten dort das Reichsforstmeisteramt aus das zu den erblichen Reichsamtern gehorte und nach seinen Lehnstragern auch Waldstromeramt genannt wurde da die Familie zur Unterscheidung von den Stromer aufgrund des ihnen verliehenen Amtes in Waldstromer umbenannt wurden Im Lorenzer Reichswald liess Konrad III 1336 in Reichelsdorf etwa zehn Kilometer sudwestlich von Nurnberg eine Wasserburg errichten die spater namengebend fur das Geschlecht wurde 1 Das Reichsforstmeisteramt wurde aufgrund seiner Grosse spatestens 1230 40 auf zwei Familien aufgeteilt 2 Die Waldstromer behielten das nach ihnen benannte Amt und waren im Besitz fast aller forstgerichtlicher Funktionen so auch des Zeidelgerichts mit Sitz in Feucht Die hierarchisch unter ihnen stehenden Koler erhielten das Forstmeisteramt als Lehen und nahmen ihre Amtsbezeichnung als Familiennamen Koler genannt Forstmeister an Durch ubermassige Vergabe von Nutzungsrechten fur Glasofen Eisenverhuttung und Kohlerei im 13 und 14 Jahrhundert schadigten die Waldstromer Koler und deren Erbforster den Wald durch Ubernutzung schwer Da er fur die Wirtschaft der Reichsstadt Nurnberg als Rohstofflieferant von zentraler Bedeutung war versuchte der Innere Rat den Wald an sich zu bringen 1396 verkauften die Waldstromer ihr Lehen an die Stadt Nurnberg nachdem diese bereits 1372 das Forstmeisteramt von den Koler erwerben konnte Der Rat behielt die Zweiteilung bis 1440 bei und vergab das Waldstromeramt an einen Oberforstmeister und das Forstmeisteramt an einen Unterforstmeister Ihre Besitztumer in Reichelsdorf Eibach und Gostenhof behielten die Waldstromer zu dieser Zeit noch Im Gegensatz zu den Stromer und Koler wurden sie erst 1729 in das Nurnberger Patriziat kooptiert und durften Mitglieder in den Inneren Rat entsenden Mit Christoph Wilhelm Waldstromer stellten sie den letzten Nurnberger Reichsschultheissen 1813 als Edle in den bayerischen Adel immatrikuliert starben die Waldstromer 1844 aus In der Barfusserkirche befand sich ein rotmarmornes Hochgrab mit der reliefierten Darstellung von Konrad I Waldstromer als Ritter im Plattenharnisch ohne Helm mit Schwert und Wappen von dem sich heute nur noch Reste im Germanischen von Nationalmuseum befinden 1 Ehemalige Besitzungen Auszug Bearbeiten13 Jh 1358 das Petzenschloss in Lichtenhof damals Weiherhaus 1309 1396 die Forsthube Zerzabelshof 1337 1495 die Dutzendteichmuhlen 1344 1539 die Forsthube Eibach 1347 Malmsbach Pfand von den Fischbecken von Fischbach 1347 Eckenhaid Pfand von den Fischbecken von Fischbach 1362 1453 das Lehen Gostenhof nbsp Waldstromer Schlosschen in Reichelsdorf1347 1396 das Jagdschloss Brunn 1347 1396 Netzstall bei Brunn 1344 1378 das Hallerweiherhaus Hallerschloss Nurnberg 1336 die Ortschaft Muhlhof 1336 1547 die Ortschaft und Herrensitz Reichelsdorf 1387 1539 die Burg Prackenfels bei Altdorf das Zeidlerschloss in Feucht zwischen 1428 und 1504 1455 das Pfinzingschloss in Feucht 1624 1664 den Herrensitz Hammerschloss in Hirschbach 1632 1660 den Herrensitz Alte Behausung in Diepoltsdorf 1663 1670 das Herrenhaus Strengenberg in Ruckersdorf Strengenberg 1683 1684 den Herrensitz Imhoffschloss in Kalchreuth 1700 1720 den Herrensitz Vogelsgarten in der Tullnau 1709 den Dietherrschen Herrensitz in Erlenstegen Anteil an der Erbengemeinschaft 1727 1814 das Schwaiger SchlossStiftungen Bearbeiten nbsp Waldstromerfenster in der Marthakirche 1390 Franziskanerkloster Nurnberg Durch die Burggrafen und Konrad Waldstromer 1224 Pilgerhospiz und Pilgerspital St Martha 1363 in Nurnberg Waldstromerfenster in der Marthakirche 1390 Bekannte Familienmitglieder BearbeitenKonrad Waldstromer 1379 legte den Dutzendteich an Bernhard Waldstromer von Reichelsdorf 1634 Pfleger des Nurnberger Amtes Hohenstein bei Hersbruck Christoph Wilhelm Waldstromer von Reichelsdorf 1729 1810 letzter Nurnberger Reichsschultheiss nbsp Bernhard Waldstromer von Reichelsdorf 1634 Pfleger von Pflegamt HohensteinWappen BearbeitenIn Rot zwei zweizinkige silberne als Andreaskreuz aufgestellte Streugabeln Literatur BearbeitenAdalbert Scharr Die Nurnberger Reichsforstmeisterfamilie Waldstromer bis 1400 und Beitrage zur alteren Genealogie der Familien Forstmeister und Stromer von Reichenbach In Mitteilungen des Vereins fur Geschichte der Stadt Nurnberg Band 52 1963 64 S 1 41 online Christoph von Imhoff Hrsg Beruhmte Nurnberger aus neun Jahrhunderten Nurnberg Hofmann 1984 425 S ISBN 3 87191 088 0 2 erg u erw Auflage 1989 459 S Neuauflage Edelmann GmbH Buchhandlung Oktober 2000 Michael Diefenbacher Waldstromer von Reichelsdorf Patrizierfamilie In Michael Diefenbacher Rudolf Endres Hrsg Stadtlexikon Nurnberg 2 verbesserte Auflage W Tummels Verlag Nurnberg 2000 ISBN 3 921590 69 8 online Peter Fleischmann und Martin Roland Die Waldstromer und ihre Stiftungen in Nurnberg In Walter Bauernfeind Michael Diefenbacher und Christine Sauer Hrsg Bilderpracht und Seelenheil Illuminierte Urkunden aus Nurnberger Archiven und Sammlungen Ph C W Schmid Nurnberg und Neustadt an der Aisch 2019 ISBN 978 3 925002 57 1 S 105 108 Siehe auch BearbeitenStromer von Reichenbach Patriziat Nurnberg Geschichte der Stadt Nurnberg Burgen Schlosser und Herrensitze im Stadtgebiet Nurnberg Liste frankischer Rittergeschlechter Waldamt LaurenziEinzelnachweise Bearbeiten a b Peter Fleischmann und Martin Roland Die Waldstromer und ihre Stiftungen in Nurnberg S 107 Walter Bauernfeind Lorenzer Reichswald S 651 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Waldstromer von Reichelsdorf amp oldid 236508296