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Das Hammerschloss Hirschbach ist ein denkmalgeschutztes Gebaude im Gemeindeteil Hirschbach der oberpfalzischen Gemeinde Hirschbach im Landkreis Amberg Sulzbach von Bayern Hammerhof 1 Es ist unter der Aktennummer D 3 71 128 10 als Baudenkmal verzeichnet Unter der Aktennummer D 3 6435 0123 wird es zudem als Bodendenkmal mit der Beschreibung archaologische Befunde des Mittelalters und der fruhen Neuzeit im Bereich des Hammerschlosses und des zugehorigen Eisenhammers in Hirschbach gefuhrt Hammerschloss Gartenseite Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Hammerschloss Hirschbach heute 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Hammerschloss Hirschbach fruhes 17 JahrhundertIn Hirschbach gab es ursprunglich zwei Hammer den Unteren und den Oberen Hammer Die Namen Hammerleite Hammerschloss und die Hausergruppe Hammer bei der Kirche von Hirschbach erinnern daran Das untere Werk gehorte 1414 dem Sulzbacher Burger Hans Fan Mit dem Oberen Hammer war 1387 Connradt Sunttleutner der Oberpfalzer Hammereinigung beigetreten Im 15 Jahrhundert kam der Obere Hammer zu dem Gewerken Erasmus Sauerzapf Dieser verkaufte ihn an seinen Verwandten Jacob Sauerzapf 1 1458 hatte Sauerzapff die papstliche Einwilligung erwirkt Messen in der von ihm erbauten Schlosskapelle lesen zu lassen weil ihm der Gang zur Pfarrkirche nach Eschenbach zu weit war In einer Urkunde aus dem Jahre 1673 heisst es dazu Mit Erlaubnisurkunde vom 18 Juni 1460 von Papst Pius II wird dem Burger zu Sulzbach Jakob Sauerzapf erlaubt eine Kapelle zu Hirschbach zu erbauen darin ein tuchtiger Priester mochte Messe lesen dieweil er die Pfarrkirche zu Eschenbach wegen des weiten Weges und Gefahrlichkeit der Morder nit allewege besuchen konnte doch dass solche Begunst dem Recht der Pfarrkirche nichts nehmen soll 2 Die Kapelle wurde am 18 Juni 1460 eingeweiht sie durfte aber nur von dem Hammerherren und seinem Gesinde besucht werden wahrend die anderen Einwohner von Hirschbach weiterhin zur sonntaglichen Messe nach Eschenbach gehen mussten 1 Im Ersten Markgrafenkrieg wurde das Hammerwerk am 23 Juni 1450 von Nurnberger Soldaten verwustet Trotz des erlittenen Schadens hielt Jacob Sauerzapf durch und bekam 1460 sogar die niedere Gerichtsbarkeit uber die Untertanen des Hammerguts Oberhirschbach verliehen 1472 vererbte Jacob Sauerzapf den Hammer Hirschbach an seinen Sohn Erasmus Sauerzapf Dieser verkaufte die Hutte mit allen Zugehorigkeiten 1492 an die Nurnberger Burger Sebold B P eringsdorffer und dessen Schwiegersohn Jobst II Haller 1 Diese wollten hier eine Kupfersaigerhutte errichten das Saigen ist ein schmelztechnisches Verfahren zur Trennung von Kupfer und Silber 3 Damit gerieten sie in einen jahrelangen Rechtsstreit mit der Bergstadt Sulzbach die einen zu grossen Holzverbrauch und damit einen Niedergang der anderen Hammerwerke befurchtete 1499 wurde Hirschbach bei dem Zwist des Christoph von Giech gegen Nurnberg uberfallen und angezundet das gotische Hammerschloss ging dabei in Flammen auf wurde aber wieder erbaut Nach dem Tod des Jobst Haller 1505 kam der Besitz an seinen gleichnamigen Sohn dieser blieb auch nach seinem Verkauf der Burg Hauseck im Besitz des Hammers in Oberhirschbach mit graben zwingern und mit der hamerhutten er verpachtete 1520 das Hammerwerk wie es mit der Mauer umfangen ohne das Herrenhaus an Georg Pfinzing zu Haunritz 4 Im 16 Jahrhundert kam Hirschbach mitsamt der Burg Hauseck an die Ebner von Eschenbach der erste Besitzer aus dieser Familie war der 1482 geborene Hanns III Ebner Dieser war 1508 uber eine Heirat mit einer Harsdorferin an Eschenbach gekommen 1529 kam er auch in den Besitz von Hirschbach 1530 erhielt er das Monopol im bohmischen Kupfergeschaft das bedeutete dass zeitweise die gesamte Kupfereinfuhr aus Bohmen nach Enzendorf und Hirschbach abgegeben wurde Hans Ebner gelingt es 1530 fur seine Hutte vom Kaiser ein weitgehendes Holzmonopol zu erhalten gegen das der Rat der Stadt Nurnberg heftig protestierte 1580 wurde den Hammermeistern Clement und Mathei Ebner vorgeworfen dass sie ein grosses Holtz ungeverlich 200 Tagwerk mit ihren Hammer Hirspach alles erodigt darzu den Boden mit sengen und brennen also hart verderbt dass der Orten nimmer was fruchtbares zu helfen desgleichen uber den Perg hinuber an einem andern Holtz dem Wolfslechern auch getan Zit nach Franz Michael Ress 1960 S 118 Im Zweiten Markgrafenkrieg verwusteten Soldner des Markgraf Albrecht Alcibiades Hirschbach und setzten das Hammerhaus mit dem Hammerwerk am 27 Mai 1552 in Brand Durch den Wiederaufbau entstand um 1560 der heute noch bestehende Bau mit dem Fachwerk in den Obergeschossen das auf dem alteren steinernen Sockelgeschoss aufgebaut wurden Auf die verschuldeten Ebners folgten 1584 die Meindels als Inhaber des Herrensitzes und des Hammers Hirschbach Georg Meindel liess 1590 hier eine Papiermuhle errichten die bis 1874 in Betrieb war Katharina die Tochter des Meindels heiratete 1597 den Georg Christoph Gugel aus Nurnberg Dieser ubernahm das Hammergut 1603 von seinen Schwagern Georg den Jungeren und den 1612 verstorbenen Konrad Meindel Vor 1624 erkaufte Adam Waldstromer den Hammer 4 Als wahrend des Dreissigjahrigen Krieges im November 1635 Polen durch das Hirschbachtal marschierten zundeten sie das Dorf bei der Kirche an das Hammerschloss und der Gasthof blieben jedoch vom Feuer verschont 5 1664 66 kam der Hammer auf dem Kaufweg an Johann Friedrich von Wimpffen Dieser wurde aber wegen einer Unterschlagung von der Reichsstadt Nurnberg in Turmhaft genommen und verstarb bereits 1668 im Gefangnis 6 Seine Sohne Georg Abraham Johann Christoph und Johann Carl von Wimpffen verausserten den Hammerherrensitz Hirschbach 1699 an Friedrich Wilhelm Ebner von Eschenbach Damit gelangte der Besitz zum zweiten Mal in die Familie der Ebners Friedrich Wilhelms verstarb am 3 Juni 1711 und seine Sohne Johann Wilhelm und Jobst Wilhelm Ebner erbten den Herrensitz Als Johann Wilhelm schon 1723 verschied fiel sein Erbteil an den Bruder Jobst Wilhelm sen verschied am 5 Juli 1755 und hinterliess Hirschbach seinem gleichnamigen Sohn der am 20 Mai 1763 starb 1765 gehorte Hirschbach zur Hieronymus Wilhelm Ebnerischen Familienstiftung Diese wurde um 1800 von Johann Sigmund Haller von Hallerstein verwaltet Da die Fideikommisse gesetzlich aufgehoben wurden wurde das Hammergut Hirschbach mit Artelshofen 1816 an den Nurnberger Unternehmer Karl Benedikt Schwarz verkauft Der vom bayerischen Konig Maximilian I Joseph geadelte Benedikt von Schwarz brachte 1823 das Gut Hirschbach in seine Familienstiftung ein 7 Seine Familie verausserte 1878 das Hammerhaus und das Hammerwerk an Georg Duschel Dieser liess den Hammer zu einer Getreidemuhle umbauen 1894 erwarb die Familie Brunner den Besitz und liess im 20 Jahrhundert im Herrenhaus das heute nicht mehr bestehende Ausflugslokal Zum Hammerschloss einrichten Ab 2004 begann der neue Eigentumer Norbert Knorren Nichols das statisch sehr labile Hammerschloss zu renovieren Er liess es zuruckbauen und instand setzen wofur er 2017 die Denkmalschutzmedaille des Freistaats Bayern erhielt 8 Hammerschloss Hirschbach heute Bearbeiten nbsp Hammerschloss Eingangsseite nbsp Lageplan von Hammerschloss Hirschbach auf dem Urkataster von BayernDas Schloss ist ein dreigeschossiger Satteldachbau der ab dem zweiten Obergeschoss als Fachwerkbau ausgefuhrt ist Erdgeschoss und 1 Obergeschoss stammen aufgrund dendrochronologischer Datierung aus der Zeit um 1450 Die Decken und Fachwerkaufbauten im 2 Obergeschoss stammen von 1555 Zudem sind barocke Uberformungen aus dem 18 Jahrhundert wie beispielsweise Rocaille Malereien im 1 Obergeschoss und eine Stuckdecke im reprasentativen Saal im 2 Obergeschoss vorhanden 9 Auf dem Stich von ca 1610 ist das turmartige Schlosschen noch mit einer Mauer und einem Wassergraben umgeben Zwei an gegenuberliegenden Ecken liegende Turme tragen zu einem wehrhaften Charakter der Anlage bei Die Wehrmauern mit den beiden Eckturmen und der Wassergraben wurden im 19 Jahrhundert abgetragen bzw zugeschuttet Die Kirche St Wolfgang von Hirschbach geht zuruck auf die Schlosskapelle von 1460 die der damalige Hammerherr errichten liess Diese wird von der evangelischen Gemeinde von Eschenbach aus betreut Heute erscheint das Schloss als ein reprasentativer Bau in dem Ort Hirschbach Literatur BearbeitenFranz Michael Ress Bauten Denkmaler und Stiftungen deutscher Eisenhuttenleute Verfasst im Auftrage des Vereins Deutscher Eisenhuttenleute Verlag Stahleisen Dusseldorf 1960 DNB 453998070 S 118 119 Max Piendl Herzogtum Sulzbach Landrichteramt Sulzbach Hrsg Kommission fur Bayerische Landesgeschichte Historischer Atlas von Bayern Altbayern Reihe I Heft 10 Verlag Michael Lassleben Munchen 1957 DNB 453774466 Heinz Walter Was blieb vom alten Hammerort Hirschbach In Oberpfalzer Heimat 46 Band Verlag Knauf Weiden 2001 ISBN 3 928901 15 X S 169 174 Knorren Norbert Hammerschloss Hirschbach 600 Jahre Geschichte In Oberpfalzer Heimat 51 Band Verlag Bodner Weiden 2006 ISBN 3 937117 49 0 S 165 182 Oelwein Cornelia Baudenkmale gefahrdet Baudenkmale gerettet In Burgen und Schlosser Zeitschrift fur Burgenforschung und Denkmalpflege 58 Jahrgang H 4 2017 2017 ISSN 0007 6201 S 256 259 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Hirschbach Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zu Hammerschloss Hirschbach in der privaten Datenbank Alle Burgen Chronik des Gasthauses Hirschbach Luftbild von Hirschbach Herrensitze Hirschbach Website des Hammerschloss HirschbachEinzelnachweise Bearbeiten a b c Franz Michael Ress 1960 S 118 Kirche und Wirtshaus mit Pfiff Memento des Originals vom 4 Marz 2016 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot acc amberg de 2013 PDF Museum Saigerhutte Memento des Originals vom 3 August 2020 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und 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abgegangen Schloss Altneuhaus abgegangen Schloss Ammerthal Schloss Auerbach abgegangen Schloss Axtheid Schloss Boden Schloss Ebermannsdorf Schloss Emhof Schloss Eschenfelden abgegangen Schloss Franziskaruhe Schloss Freihung abgegangen Schloss Grossalbershof abgegangen Schloss Hannesreuth Schloss Haselmuhl Schloss Haunritz Schloss Heringnohe Pflegschloss Hirschau Hammerschloss Hirschbach Jagdschloss Hirschwald abgegangen Schloss Hogen Schloss Hohenburg Schloss Holnstein Schloss Holzhammer Schloss Kalchsreuth abgegangen Schloss Kirchenreinbach Schloss Konigstein Schloss Kummersbruck Schloss Langenbruck abgegangen Schloss Leidersdorf abgegangen Unteres Schloss Lintach Oberes Schloss Lintach Schloss Mendorferbuch abgegangen Schloss Moos Schloss Neidstein Schloss Penkhof Schloss Pettenhof abgegangen Oberes Schloss Schmidmuhlen Unteres Schloss Schmidmuhlen Schloss Steinling Schloss Sinnleithen Hammerschloss Theuern Schloss Theuern abgegangen Schloss Unterschnaittenbach abgegangen Schloss 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