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Die Donareiche war der Uberlieferung zufolge ein dem germanischen Gott Donar bzw Thor geweihter Baum bei Geismar heute Stadtteil von Fritzlar in Nordhessen Bonifatius lasst die Donareiche fallen Gemalde von 1737 Inhaltsverzeichnis 1 Fallung durch Bonifatius 2 Hypothesen zum Standort der Donareiche 3 Bonifatiusdenkmal und Proteste in Fritzlar 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseFallung durch Bonifatius Bearbeiten nbsp Bonifatius fallt die Donareiche Bernhard Rode 1781 nbsp Nach vollendeter Tat Relief auf dem Sockel der Statue des Hl Bonifatius von Johann Werner Henschel in FuldaBekannt ist die Eiche durch eine Begebenheit wahrend der Missionstatigkeit des Bonifatius Laut der um 760 verfassten Vita Sancti Bonifatii des Willibald von Mainz befand sich Bonifatius auf einer Missionsreise im Nordosten des Frankenreichs im heutigen Hessen Er benutzte dabei wahrscheinlich die von den bereits seit Chlodwig christianisierten Franken errichtete und besetzte Buraburg als Basis die in Sichtweite am Sudufer der Eder gegenuber der heutigen Stadt Fritzlar lag Um die zum Grossteil noch nicht zum Christentum bekehrten Chatten zu uberzeugen versuchte er die Ohnmacht der altgermanischen Gotter zu beweisen und liess im Jahre 723 unter dem Schutz frankischer Soldaten und in Gegenwart zahlreicher Chatten die Eiche fallen die eines der wichtigsten germanischen Heiligtumer war Aus dem Holz der Eiche liess Bonifatius an einem nicht naher bezeichneten Ort ein dem Hl Petrus geweihtes Bethaus oratorium bauen Um 732 wird in der Bonifatius Vita des Willibald berichtet Bonifatius habe in Fritzlar eine St Peter geweihte Kirche und ein Kloster erbauen lassen Hypothesen zum Standort der Donareiche BearbeitenArchaologische Nachweise zum Standort der Eiche sind nicht bekannt Die Uberlieferung basiert auf der Bonifatius Vita des Willibald die als Standort der Eiche die Ortsbezeichnung bei Gaesmere Geismar nennt 1 2 Die damalige chattische Siedlung Altgeismar lag einige hundert Meter sudwestlich des heutigen Ortskerns von Geismar und wurde in den 1970er Jahren ausgegraben An welchem Ort das erste Bethaus aus dem Holz der Eiche erbaut wurde wird nicht erwahnt Als Standort der um 732 erbauten St Peterskirche und des Klosters benennt Willibald Friedeslar Fritzlar 3 an deren Stelle spater der heutige Fritzlarer Dom errichtet wurde Aufgrund des Patroziniums wird allgemein angenommen dass sich auch schon das erste St Peter geweihte Bethaus an der gleichen Stelle befand Die unterschiedlichen Ortsangaben lassen sich damit erklaren dass der Ort Frideslar erst mit dem Bau der ersten Kirche und der Stiftung des Klosters gegrundet wurde und dass schon fur das erste Bethaus der hoher gelegene heutige Domhugel als Standort gewahlt wurde weil er sich wie spater auch geschehen gut zur Befestigung ausbauen liess und als Bauplatz besser geeignet war Eine anderslautende Hypothese das erste Bethaus des Bonifatius sei direkt an der Stelle der Donareiche errichtet worden und der heutige Fritzlarer Dom befinde sich damit an dieser Stelle begrundet sich insbesondere darauf dass sich germanische Heiligtumer eher auf Hohen als in Niederungen befanden und der Fritzlarer Domhugel zur Zeit des Bonifatius zur Flur von Geismar gehorte Diese Hypothese widerspricht zwar scheinbar der schriftlichen Uberlieferung der Bonifatius Vita die ausdrucklich zwei verschiedene Ortsnamen nennt allerdings erst knapp 50 Jahre spater verfasst wurde als sich um die Bonifatiuskirche und das dortige Kloster langst eine neue Siedlung namens Friedeslar Ort des Friedens gebildet hatte Als Standort der Donareiche wurde weiterhin auch der einige Kilometer nordwestlich gelegene Johanneskirchenkopf zwischen Geismar Zuschen und Wellen vermutet Weitere Hypothesen nach denen die Donareiche auf dem Hulfensberg bei Geismar an der Frieda oder bei Hofgeismar in Nordhessen gestanden habe gelten als wenig wahrscheinlich da diese Orte weit entfernt liegen und Bonifatius kaum das Holz der Eiche zum Bau seiner Kapelle bis nach Fritzlar hatte transportieren lassen Bonifatiusdenkmal und Proteste in Fritzlar Bearbeiten nbsp Das Bonifatiusdenkmal in FritzlarDer Kulturverein Fritzlar e V stiftete 1999 eine Statue und eine Gedenktafel die den Heiligen Bonifatius beim Fallen der Donareiche zeigt 4 Im Jahre 2012 regte sich erstmals Widerstand gegen die Zurschaustellung der Statue und Gedenktafel da sie den gewaltsamen Akt der Zwangs Christianisierung verherrliche 5 In den Jahren 2014 und 2016 folgten weitere Proteste gegen die Statue und Gedenktafel jeweils mit rund 200 Demonstranten 6 Eine Stellungnahme der Stadt oder des Kulturvereines gab es bisher nicht Literatur BearbeitenErhard Gorys Lexikon der Heiligen dtv Munchen 1997 ISBN 3 423 32507 0 Lutz E von Padberg Bonifatius Missionar und Reformer Beck Munchen 2003 ISBN 3 406 48019 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Donareiche Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikinews Heiden demonstrieren gegen das Bonifatius Denkmal in Fritzlar Dokumentation uber die Donareiche Thomas Vomel via YouTube Barrierefrei Bonifatius im Okumenischen HeiligenlexikonEinzelnachweise Bearbeiten Reinhold Rau Berb Briefe des Bonifatius Willibalds Leben des Bonifatius Darmstadt 1968 S 494 in loco qui dicitur Gaesmere Gleiches Zitat bei Wilhelm Levison Hrsg Scriptores Rerum Germanicorum in usum scolarum ex monumentis germaniae historicis Bd 57 Hannover Leipzig 1905 S 31 Digitalisat online abgerufen am 16 Dezember 2015 Levison S 35 videlicet ecclesias Domino fabricavit undam quippe in Friedeslare quam in honore sancti Petri dedicavit Digitalisat online abgerufen am 16 Dezember 2015 Der Heiligen Bonifatius In Stadt Fritzlar Abgerufen am 17 Juni 2022 Vertreter von Naturreligionen protestieren gegen Bonifatius Denkmal In Hessische Niedersachsische Allgemeine 17 Juni 2012 abgerufen am 17 Juni 2022 Christian Bauer Die Donar Eiche und das Denkmal von Fritzlar In Heidan Frihals 29 April 2019 abgerufen am 17 Juni 2022 deutsch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Donareiche amp oldid 225380519