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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Weitere Bedeutungen sind unter Geismar Begriffsklarung aufgefuhrt Geismar ist eine Gemeinde in der Verwaltungsgemeinschaft Ershausen Geismar im thuringischen Landkreis Eichsfeld Sie liegt an der Grenze zu Hessen Wappen Deutschlandkarte 51 231388888889 10 166388888889 210 Koordinaten 51 14 N 10 10 OBasisdatenBundesland ThuringenLandkreis EichsfeldVerwaltungs gemeinschaft Ershausen GeismarHohe 210 m u NHNFlache 19 44 km2Einwohner 1057 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 54 Einwohner je km2Postleitzahl 37308Vorwahl 036082Kfz Kennzeichen EIC HIG WBSGemeindeschlussel 16 0 61 035LOCODE DE GISAdresse der Verbandsverwaltung Kreisstrasse 437308 SchimbergWebsite www ershausen geismar deBurgermeister Martin Kozber CDU Lage der Gemeinde Geismar im Landkreis EichsfeldKarte Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 1 1 Gemeindegliederung 1 2 Berge 2 Geschichte 2 1 Mittelalter 2 2 Neuzeit 2 3 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Burgermeister 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 Personlichkeiten 5 1 Sohne und Tochter der Gemeinde 5 2 Personen die mit Geismar in Verbindung stehen 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeografie BearbeitenDie Gemeinde liegt im Sudeichsfeld am Zusammenfluss von Frieda Rosoppe und Rode Die sudliche Gemarkungsgrenze bildet die thuringisch hessische Landesgrenze Die Kreisstadt Heilbad Heiligenstadt liegt ungefahr 15 Kilometer in nordlicher Richtung und die Stadt Eschwege 9 Kilometer in sudwestlicher Richtung Nachbargemeinden sind Schimberg Sudeichsfeld Pfaffschwende und Sickerode sowie das hessische Wanfried im Werratal nbsp Gemeindegliederung nbsp Blick auf GeismarGemeindegliederung Bearbeiten Zur Gemeinde Geismar gehoren die Ortsteile Geismar Grosstopfer Doringsdorf BebendorfBerge Bearbeiten Das Gemeindegebiet wird durch zahlreiche Berge gepragt Keudelskuppe 484 7 m sudostlich von Doringsdorf Hulfensberg 448 2 m im zentralen Teil der Gemeinde Schlossberg 442 5 m westlich von Grosstopfer Rollsberg 406 6 m ostlich von GeismarGeschichte BearbeitenMittelalter Bearbeiten Die fruheste urkundliche Erwahnung die das Landesarchiv Magdeburg im Oktober 1993 als gesichert anerkennt ist auf den 22 Oktober 1357 datiert und sagt aus dass der Erzbischof Gerlach von Mainz dem Kloster Anrode die Pfarrkirche zu Geismar und die Kapelle S Salvatoris auf dem Staufenberg Hulfensberg ubergibt Eine fruher datierte Erwahnung 1269 konnte bisher nicht hinreichend bestatigt werden Der Name Geismar entwickelte sich aus den althochdeutschen Wortern gisan und mari oder meri was sumpfige Gegend mit vielen Quellen in denen Luftblasen aufsteigen bedeutet Aus der Urkunde ist ersichtlich dass die damalige Pfarrkirche dem Kloster Anrode unterstellt war Das Dorf hat im Laufe der Jahrhunderte seinen Standort vom Hang des Hulfensbergs an den heutigen Standort verlagert Auf dem Schlossberg 2000 Meter westlich des Ortsteils Grosstopfer befindet sich die Burgruine Greifenstein aus dem 14 Jahrhundert Neuzeit Bearbeiten Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Geismar 1641 von schwedischen Soldaten als Racheakt an der bauerlichen Bevolkerung niedergebrannt Nur vier Hauser blieben verschont Die im Jahre 1682 in den Landkreis Eichsfeld eingeschleppte Pest hinterliess auch in Geismar verheerende Spuren Die erste Dorfschule wurde Ende des 17 Jahrhunderts errichtet Bis zum Jahr 1867 war sie einklassig Der Standort der Schule wechselte mehrfach Im Siebenjahrigen Krieg quartierten sich franzosische Soldaten in den Hausern ein wo sie auf Kosten der Bevolkerung lebten Im Jahr 1802 fiel das Eichsfeld und mit ihm Geismar der Krone Preussens zu Funf Jahre spater wurde es dem von Napoleon geschaffenen Konigreich Westphalen angegliedert Ab 1814 war Geismar bis 1945 wieder preussisch Der Bekennerbischof Konrad Martin wurde 1812 in Geismar geboren Im Jahr 1825 brach im Ort ein Grossbrand aus Danach wurde damit begonnen die heutige Pfarrkirche wieder aufzubauen 1832 brach im Dorf die Cholera aus und forderte viele Opfer Im Jahr 1920 wurde der Fussballverein Traktor Geismar e V gegrundet Heute heisst er FSV 1920 Geismar e V Ein Jahr 1921 nach Grundung des Fussballvereins wurde der Ort an das Stromnetz angeschlossen Im Zweiten Weltkrieg mussten ab 1943 mehr als 30 Frauen und Manner aus Polen und Russland bei Bauern in Geismar Grosstopfer Doringsdorf und Bebendorf Zwangsarbeit leisten Funf Personen aus diesen Orten wurden Opfer von Zwangssterilisationen 2 Grundlage war das Gesetz zur Verhutung erbkranken Nachwuchses von 1934 Am 8 April 1945 wurde Geismar von der US Army besetzt am gleichen Tag der Ortsteil Grosstopfer beide Dorfer nach Artilleriebeschuss mit Gebaudeschaden In Geismar starben zwei Zivilisten 3 Anfang Juli 1945 wurde die US Army durch die Rote Armee abgelost Es begann die realsozialistische Herrschaft mit Enteignungen der Produktionsmittel besitzenden Bevolkerung Das Dorf lag nun im funf Kilometer breiten Sicherheitsgurtel an der innerdeutschen Grenze Ein Drittel der dorflichen Bewohner verliess in den 1950er Jahren den Ort und fluchtete nach Westdeutschland Es begann ein wirtschaftlicher Niedergang in der gesamten Region 1957 58 erhielt das Dorf ein Kanalisationsnetz In den Jahren 1983 1989 arbeitete Dieter Althaus ehemaliger Ministerprasident des Freistaates Thuringen als Lehrer an der Polytechnischen Oberschule in Geismar 1993 wurde Grosstopfer 1994 wurden Bebendorf und Doringsdorf in Geismar eingemeindet Einwohnerentwicklung Bearbeiten Entwicklung der Einwohnerzahl 31 Dezember 1813 0 879 1994 1 334 1995 1 346 1996 1 313 1997 1 305 1998 1 311 1999 1 322 2000 1 325 2001 1 318 2002 1 317 2003 1 301 2004 1 301 2005 1 279 2006 1 246 2007 1 238 2008 1 238 2009 1 207 2010 1 174 2011 1 173 2012 1 154 2013 1 136 2014 1 136 2015 1 153 2016 1 133 2017 1 127 2018 1 100 2019 1 084 2020 1 067 2021 1 067 2022 1 057Datenquelle Thuringer Landesamt fur Statistik 1813 700 Jahre Geismar Festschrift Politik BearbeitenGemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat von Geismar setzt sich aus zwolf Gemeinderatsmitgliedern zusammen CDU 7 Sitze Freie Wahler 5 Sitze Stand Kommunalwahl 2014 4 Burgermeister Bearbeiten Der ehrenamtliche Burgermeister Martin Kozber CDU wurde am 6 Juni 2010 gewahlt und am 5 Juni 2016 wiedergewahlt 5 nbsp Dorfkirche von Geismar nbsp Kirche von Doringsdorf nbsp Eichsfelder Kreuz nahe der fruheren Grenze am HulfensbergKultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Tradition einer Wallfahrt zur Kapelle auf dem Hulfensberg mit dem dort befindlichen romanischen Hulfenskreuz es gilt als meistverehrtes sakrales Kunstwerk des Eichsfeldes Zur Kapelle hinauf fuhrt ein etwas jungerer Kreuzweg Die Wallfahrt zum Hulfensberg wird bereits seit dem Spatmittelalter Ersterwahnung 1351 aufrechterhalten Mehrere Munzfunde im Umkreis der Kapelle belegen die Uberlieferung dass selbst Pilger aus dem Raum Bremen diese weite Reise absolviert haben Ein weiteres Symbol der Region ist das Eichsfelder Kreuz es steht auf hessischer Seite nahe der Landesgrenze wurde als Mahnmal 1980 errichtet und ist heute ein Symbol der wiedergewonnenen Deutschen Einheit Die Dorfkirche St Ursula besitzt einen dekorativen Altar Ostlich von Doringsdorf markiert die Keudelskuppe den Ort einer mittelalterlichen Gutsanlage der Herren von Keudell Diese Wustung liegt unmittelbar auf der Landesgrenze Auf dem Schlossberg bei Grosstopfer befindet sich die mittelalterliche Burgruine Greifenstein von der nur noch geringe Mauerreste erhalten blieben Die Ortsteile befinden sich am Grenzwanderweg Grunes Band Der historische Ortskern von Geismar wurde im Juni 2018 als Denkmalensemble in das Denkmalbuch des Freistaates Thuringen eingetragen 6 In den Ortsteilen der Gemeinde befinden sich noch zahlreiche sehenswerte Fachwerkhauser und Gehofte Ein Gedenkstein markiert den Standort des Geburtshauses von Bischof Konrad Martin Ein weiteres Wohnhaus mit steinerner Toreinfahrt Mainzer Tor mit Kurmainzer Wappen des alten Kottens gehorte H Goldmann Grossvater des Franziskanerpaters und China Missionars Eusebius Lange Entlang der ehemaligen Bahnstrecke Leinefelde Treysa wurde zwischen Geismar und Dingelstadt der neue Kanonenbahn Radweg eingerichtet Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter der Gemeinde Bearbeiten Josepha von Siebold 1771 1849 erste deutsche Frauenarztin Konrad Martin 1812 1879 Bischof von Paderborn Hermann Siegfried Rosenberg 1831 1901 Numismatiker und Grunder des gleichnamigen Auktionshauses H S Rosenberg in Hannover Heinrich Waldmann 1927 2008 Archivar Leiter der Dienststelle Merseburg des Deutschen Zentralarchivs Arno Wand 1943 romisch katholischer Priester Kirchenhistoriker und AutorPersonen die mit Geismar in Verbindung stehen Bearbeiten Dieter Althaus 1958 ehemaliger Ministerprasident von Thuringen war dort als Lehrer an der Polytechnischen Oberschule tatig Werner Henning Landrat des Landkreises Eichsfeld seit 1994 ist in Geismar zuhause Einzelnachweise Bearbeiten Bevolkerung der Gemeinden vom Thuringer Landesamt fur Statistik Hilfe dazu Thuringer Verband der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933 1945 Hg Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Statten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 1945 Reihe Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thuringen Erfurt 2003 ISBN 3 88864 343 0 Eduard Fritze Die letzte Kriegstage im Eichsfeld Verlag Rockstuhl Bad Langensalza 2002 ISBN 3 936030 06 5 S 189 und 190 Gemeinderatswahl 2014 in Thuringen endgultiges Ergebnis Thuringer Landesamt fur Statistik abgerufen am 25 Mai 2017 Burgermeisterwahlen in Thuringen Thuringer Staatsanzeiger Nr 25 2018 Seite 720Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Geismar Eichsfeld Album mit Bildern Videos und Audiodateien www geismar eichsfeld de Website von GeismarStadte und Gemeinden im Landkreis Eichsfeld Am Ohmberg Arenshausen Asbach Sickenberg Berlingerode Birkenfelde Bodenrode Westhausen Bornhagen Brehme Breitenworbis Buhla Burgwalde Buttstedt Dieterode Dietzenrode Vatterode Dingelstadt Ecklingerode Effelder Eichstruth Ferna 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