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Niederorschel ist eine Gemeinde im thuringischen Landkreis Eichsfeld Wappen Deutschlandkarte51 369444444444 10 426666666667 275 Koordinaten 51 22 N 10 26 OBasisdatenBundesland ThuringenLandkreis EichsfeldHohe 275 m u NHNFlache 55 73 km2Einwohner 5498 31 Dez 2022 1 Bevolkerungsdichte 99 Einwohner je km2Postleitzahl 37355Vorwahl 036076Kfz Kennzeichen EIC HIG WBSGemeindeschlussel 16 0 61 074LOCODE DE NRSGemeindegliederung 9 OrtsteileAdresse der Gemeindeverwaltung Bergstrasse 51 37355 NiederorschelWebsite www niederorschel deBurgermeister Ingo Michalewski CDU Lage der Gemeinde Niederorschel im Landkreis EichsfeldKarteOrtsteile von Niederorschel Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Adelsgeschlecht von Asla 2 2 Einwohnerentwicklung 3 Politik 3 1 Gemeinderat 3 2 Burgermeister 3 3 Wappen 3 4 Partnerschaften 4 Sehenswurdigkeiten 5 Infrastruktur 5 1 Verkehr 5 2 Bildung 6 Personlichkeiten 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDie Gemeinde liegt im nordwestlichen Teil Thuringens rund funf Kilometer ostlich von Leinefelde im Eichsfelder Kessel zwischen Ohmgebirge und Dun Zur Gemeinde gehoren die Ortsteile Deuna Gerterode Hausen Kleinbartloff Niederorschel Oberorschel Reifenstein Rudigershagen und Vollenborn Nachbargemeinden sind Gernrode und Breitenworbis im Norden Sollstedt Landkreis Nordhausen in Osten Helbedundorf Kyffhauserkreis im Sudosten Unstruttal Unstrut Hainich Kreis und Dingelstadt im Suden sowie Leinefelde Worbis im Westen Durch Niederorschel fliesst die Ohne die kurz hinter der Ortslage in die Wipper mundet Innerhalb der Gemarkung munden kleinere Bache in die Ohne unter anderm der Ahlenbach und der Schwarzburger Laubach In der hugeligen Landschaft des Eichsfelder Kessels sind die hochsten Erhebungen der Gemeinde der Galgenberg 330 3 m der Lewedesberg 331 5 m und der Rote Berg bis 355 m an der Schichtstufe des Dun werden Hohen bis etwa 450 bis 500 Meter erreicht Die Landschaft um Niederorschel wird uberwiegend landwirtschaftlich genutzt nur sudlich der Ortsteile Rudigershagen und Kleinbartloff am Nordhang des Dun bestehen grossere Waldflachen Geschichte BearbeitenDer Ort Niederorschel wurde erstmals 1221 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Beuren als Asla erwahnt Der Name lasst darauf schliessen dass Niederorschel zu den altesten Dorfern im Eichsfeld gehort und bereits im 5 bis 6 Jahrhundert gegrundet wurde Der Ort war 1525 Ausgangspunkt des Bauernaufstands im Eichsfeld Bis zur Sakularisation gehorte Niederorschel zu Kurmainz von 1816 bis 1945 war er Teil des Landkreises Heiligenstadt in der preussischen Provinz Sachsen 1847 erhielt der Ort Marktrechte Wahrend des Zweiten Weltkrieges mussten ab 1940 mehr als 250 Kriegsgefangene Frauen und Manner aus Polen der Ukraine Frankreich Grossbritannien Kanada und Italien in der Mechanischen Weberei im Sperrholzwerk Hermann Becher Gernrode auf dem Rittergut Oberorschel bei der Fa Backhaus amp Co und Fa Josef Dirk in Rudigershagen Zwangsarbeit verrichten 1944 wurde in der Mechanischen Weberei das Aussenkommando Niederorschel des KZ Buchenwald eingerichtet in dem mehr als 600 Haftlinge unter unmenschlichen Bedingungen eingesetzt wurden Fast alle wurden 1945 auf einen Todesmarsch geschickt Durch den Einsatz des politischen Gefangenen Otto Herrmann der als Kapo des Lagers im Auftrag des illegalen Lagerkomitees fur eine Verbesserung der Haftbedingungen sorgte kamen vergleichsweise wenig Insassen zu Tode 2 Ein Gedenkstein in der Bahnhofstrasse erinnert seit 1965 an sie Seit 2002 ist eine Tafel mit den Namen von 19 umgekommenen Haftlingen angebracht 3 Am 10 April 1945 wurde der Ort kampflos von der US Army besetzt Anfang Juli 1945 kam er zur Sowjetischen Besatzungszone SBZ und war ab 1949 Teil der DDR Hier gehorte er seit 1952 zum Kreis Worbis im Bezirk Erfurt der 1990 im Land Thuringen aufging Am 1 Januar 1996 wurde Rudigershagen eingemeindet 4 zum 1 Januar 2019 Deuna Gerterode Hausen und Kleinbartloff 5 Niederorschel war bis zu deren Auflosung am 1 Januar 2019 Sitz der Verwaltungsgemeinschaft Eichsfelder Kessel Adelsgeschlecht von Asla Bearbeiten In Niederorschel war das nach dem Ort Asla oder auch Orschel benannte eichsfeldisch thuringische Adelsgeschlecht sesshaft Erstmals wurde 1225 mit Hermann von Asla ein Adliger genannt 6 Ob sie dort einen befestigten Herrensitz oder eine Burg besassen ist nicht bekannt Im 15 Jahrhundert ist die Adelsfamilie erloschen Das Wappen zeigt eine Krahe oder einen Raben Folgende weitere Vertreter der Familie sind nachgewiesen 7 6 1302 Friedrich von Orschel Vogt zu Worbis 8 und 1311 mit seinem Bruder Eckard 1324 Heinrich von Orschel in einer Urkunde des Erzbischofs Mathias als Zeuge genannt 1339 Eckard in einer Schlotheimer Urkunde 1396 Eckard in einer Muhlhauser Urkunde und eventuell nochmals der gleiche Eckard 1432Nach Siebmacher gibt es noch eine weitere Familie derer von Asla II als Vasallen der Grafen von Hohnstein deren Wappen zwei gesturzte Angelhaken zeigt Dieses Wappen hat aber eine deutliche Ubereinstimmung mit dem Wappen des im benachbarten Rudigershagen sesshaften Adelsgeschlecht von Hagen Dieses Geschlecht soll Anfang des 15 Jahrhunderts erloschen sein Als Vertreter werden hier genannt 1279 bis 1292 Gottfried 1285 Dietrich 1340 Knappe Tiliko 1356 bis 1378 die Bruder Tizelo ev der oben genannte Dietrich Heinrich und Hugo auf Vockkstedt 1365 Heinrich als Schwarzburgischer Vasall nbsp im Ort nbsp Das Wappen derer von Asla nbsp und derer von Asla IIEinwohnerentwicklung Bearbeiten Entwicklung der Einwohnerzahl 31 Dezember 1994 2 867 1995 2 877 1996 3 562 1997 3 574 1998 3 569 1999 3 575 2000 3 594 2001 3 573 2002 3 534 2003 3 494 2004 3 469 2005 3 438 2006 3 384 2007 3 367 2008 3 338 2009 3 274 2010 3 258 2011 3 114 2012 3 095 2013 3 086 2014 3 073 2015 3 095 2016 3 082 2017 3 126 2018 3 066 2019 5 380 2020 5 380 2021 5 397 2022 5 498Datenquelle Thuringer Landesamt fur Statistik ab 2019 neugebildete Gemeinde NiederorschelPolitik BearbeitenKommunalwahl 2019 Wahlbeteiligung 74 2 2014 57 9 50403020100 48 5 26 5 7 2 6 4 6 3 5 0 n k CDUBI bAdV cAfDVG eSPDFWG Gewinne und Verluste im Vergleich zu 2014 p 8 6 4 2 0 2 4 6 8 10 12 14 16 6 2 p 8 4 p 7 2 p 6 4 p 6 3 p 1 9 p 15 9 pCDUBI bAdV cAfDVG eSPDFWGVorlage Wahldiagramm Wartung Anmerkungen Anmerkungen b Burgerinitiative Niederorschelc Allianz der Vereinee Vereinsgemeinschaft Gemeinderat Bearbeiten Der Gemeinderat von Niederorschel setzt sich aus 32 Gemeinderatsmitgliedern zusammen die sich seit der Kommunalwahl am 26 Mai 2019 folgendermassen auf die einzelnen Listen und Parteien verteilen 9 Partei Liste Sitze StimmenanteilCDU 16 48 5 Burgerinitiative Niederorschel 8 26 5 Allianz der Vereine 2 0 7 2 AfD 2 0 6 4 Vereinsgemeinschaft 2 0 6 3 SPD 2 0 5 0 Burgermeister Bearbeiten Der hauptamtliche Burgermeister Ingo Michalewski CDU wurde bei den Kommunalwahlen in Thuringen 2019 wiedergewahlt 10 Wappen Bearbeiten Blasonierung In Gold ein linksgewendeter roter Greif die rechte Vorderklaue auf einen von Silber und Schwarz gespaltenen Schild stutzend darin ein rechtsgewendeter Adler in verwechselten Tinkturen Partnerschaften Bearbeiten Partnerschaftliche Beziehungen bestehen seit 1990 mit den deutschen Gemeinden Nordkirchen im Munsterland und Bestwig im Hochsauerland sowie seit 1997 mit der polnischen Stadt Nowy Dwor Mazowiecki Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp St Marienkirche in NiederorschelDie barocke Pfarrkirche St Marien wurde 1685 vom italienischen Baumeister Dominico Bennoth erbaut Das katholische Pfarramt St Marien wurde 1694 1696 im frankischen Fachwerkstil Kulturdenkmal erbaut Das Rathaus wurde 1905 im barockisierenden Fachwerkstil Kulturdenkmal errichtet Am Oberen und Unteren Steinweg steht ein Denkmalensemble aus mehreren im Fachwerkstil erbauten Weber und Gewerbehausern aus dem 17 und 18 Jahrhundert Es wurde im Juni 2018 in das Denkmalbuch des Freistaates Thuringen eingetragen 11 Die Heimatstube Niederorschel am Marktplatz 10 zeigt eine standige Ausstellung KZ Buchenwald Aussenkommando Niederorschel in der Ortslage steht auch ein Mahnmal der Opfer des KZ Buchenwald Aussenkommando Niederorschel Thomas Muntzer Gedenkstein Der Lindenbestand auf dem Lindenplatz ist als Naturdenkmal ausgewiesen Die ehemalige Bergschule mit Gewolbekeller aus dem 15 16 Jahrhundert erbaut 1844 ist das Geburtshaus des Eichsfeldhistorikers Philipp Knieb Heute ist das Gebaude Verwaltungssitz der Gemeinde Infrastruktur BearbeitenVerkehr Bearbeiten Haltepunkt Gernrode Niederorschel in Gernrode an der Bahnstrecke Halle Hann Munden Bildung Bearbeiten Staatliche Regelschule Niederorschel GrundschulePersonlichkeiten BearbeitenHelmut Braun 1925 in Niederorschel Bildhauer Josef Hartmann 1934 Archivar und Historiker Heinrich Maria Waldmann 1811 in Niederorschel 1896 in Heilbad Heiligenstadt katholischer Priester Lehrer Heimatforscher und Politiker Literatur BearbeitenPhilipp Knieb Eichsfelder Gemeindechroniken Niederorschel und Worbis In Maik Pinkert Alfons Montag Andre Sieland Hrsg Quelleneditionen aus dem Bischoflichen Kommissariat Heiligenstadt Band 2 Heiligenstadt 2004 ISBN 3 935782 06 3 S 375 Paul Claus St Marien Quelle des Glaubens Geistliche sowie Ordensfrauen und manner denen Niederorschel Eichsfeld Heimat war In Eichsfeldjahrbuch Band 2 Mecke Duderstadt 1994 S 217 235 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Niederorschel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Gemeinde NiederorschelEinzelnachweise Bearbeiten Bevolkerung der Gemeinden vom Thuringer Landesamt fur Statistik Hilfe dazu Daniel Fraenkel Jakob Borut Hrsg Lexikon der Gerechten unter den Volkern Deutsche und Osterreicher Wallstein Verlag Gottingen 2005 ISBN 3 89244 900 7 S 149 f Thuringer Verband der Verfolgten des Naziregimes Bund der Antifaschisten und Studienkreis deutscher Widerstand 1933 1945 Hrsg Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Statten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 1945 Reihe Heimatgeschichtliche Wegweiser Band 8 Thuringen Erfurt 2003 S 41f ISBN 3 88864 343 0 Gemeinden 1994 und ihre Veranderungen seit 01 01 1948 in den neuen Landern Verlag Metzler Poeschel Stuttgart 1995 ISBN 3 8246 0321 7 Herausgeber Statistisches Bundesamt Thuringer Gesetz und Verordnungsblatt Nr 14 2018 S 795 ff aufgerufen am 26 Januar 2019 a b Johann Wolf Eichsfeldisches Urkundenbuch nebst der Abhandlung von dem Eichsfeldischen Adel Gottingen 1819 Abhandlung von dem Eichsfeldischen Adel als Beitrag zu dessen Geschichte Seite 9 J Siebmacher s grosses und allgemeines Wappenbuch VI Band 6 Abteilung Ausgestorbener Preussischer Adel Provinz Sachsen Verfasser G A von Mulverstedt 1825 1914 Ad M Hildebrandt 1844 1918 Publikation Nurnberg Bauer amp Raspe 1884 S 6 RIplus Regg EB Mainz 1 1 n 768 in Regesta Imperii Online URI 1 Abgerufen am 22 August 2017 Thuringer Landesamt fur Statistik Gemeinderatswahl 2019 in Thuringen Niederorschel abgerufen am 8 Oktober 2019 Kommunalwahl 2019 Burgermeisterwahlen mdr de abgerufen am 28 Mai 2019 Thuringer Staatsanzeiger Nr 25 2018 Seite 726Ortsteile von Niederorschel Deuna Gerterode Hausen Kleinbartloff Niederorschel Oberorschel Reifenstein Rudigershagen VollenbornStadte und Gemeinden im Landkreis Eichsfeld Am Ohmberg Arenshausen Asbach Sickenberg Berlingerode Birkenfelde Bodenrode Westhausen Bornhagen Brehme Breitenworbis Buhla Burgwalde Buttstedt Dieterode Dietzenrode Vatterode Dingelstadt Ecklingerode Effelder Eichstruth Ferna Freienhagen Fretterode Geisleden Geismar Gerbershausen Gernrode Glasehausen Grossbartloff Haynrode Heilbad Heiligenstadt Heuthen Hohengandern Hohes Kreuz Kella Kirchgandern Kirchworbis Krombach Kullstedt Leinefelde Worbis Lenterode Lindewerra Lutter Mackenrode Marth Niederorschel Pfaffschwende Reinholterode Rohrberg Rohrig Rustenfelde Schachtebich Schimberg Schonhagen Schwobfeld Sickerode Sonnenstein Steinbach Steinheuterode Tastungen Teistungen Thalwenden Uder Volkerode Wachstedt Wahlhausen Wehnde Wiesenfeld Wingerode Wustheuterode Normdaten Geografikum GND 4128067 2 lobid OGND AKS LCCN no2010084350 VIAF 243909401 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Niederorschel amp oldid 236190708