www.wikidata.de-de.nina.az
Das Gut Keudelstein auch Schloss Keudelstein genannt ist eine Wustung im Landkreis Eichsfeld in Thuringen Gut Keudelstein unter der Keudelskuppe Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Wustung Kubstedt 3 Geschichte des Gutes 4 Heute 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenDas ehemalige Gut Keudelstein befindet sich unterhalb der Keudelskuppe 485 m im Sudeichsfeld ungefahr zwei Kilometer ostsudostlich des Dorfes Doringsdorf unmittelbar an der thuringisch hessischen Landesgrenze Weitere Nachbarorte sind die zum Unstrut Hainich Kreis gehorenden Orte Lengenfeld unterm Stein im Osten und Hildebrandshausen im Sudosten sowie das hessische Wanfried im Suden Wustung Kubstedt BearbeitenDie durch Steinbruche gestorte Kuppe hat wahrscheinlich in fruhgeschichtlichen Zeit eine Befestigungsanlage Burg Plesse oder Keudelstein getragen 1 Von Gottschalk III von Plesse wurde vermutlich in der Mitte des 13 Jahrhunderts eine Burganlage erbaut der die Grenze zu Hessen im Auftrag von Kurmainz sichern sollte Die oberirdischen Burganlagen bestanden wohl aus Holz steinerne Zeugen sind heute nicht mehr nachweisbar Im Gelande sind aber noch Graben fur eine Haupt und Vorburg erkennbar Die Flachen am Fuss dieser vorgeschichtlichen Verteidigungsanlagen haben sicher zur Versorgung der sich dort schutzend untergebrachten Menschen und Haustiere gehort Eine erste mittelalterliche Ansiedlung erfolgte vermutlich nach Errichtung der Burg Eine Namensherkunft fur den 1354 als Kywolsdorff erwahnten Ort Kubsdorf ist nicht zu klaren 2 Im 13 Jahrhundert sind aber bereits zwei Herren von Keudell zu Kubstedt erwahnt 1227 Albertus und 1271 Reinhold 3 Reinhard Keudel war um 1350 Burgmann auf Bischofstein und wurde von Kurmainz mit zwei Hufen in Bebendorf dem Burglehn Dorf Kywobsdorf und der Wustung Wintersdorf belehnt 1354 ubernahm er das Achtel der Halfte von Bischofstein von Berthold und Berlt von Netra und Heinrich von Worbis Irgendwann verlor dieser Verteidigungsposten die Bedeutung und auch das Gut wurde um 1500 als wust erwahnt Geschichte des Gutes Bearbeiten nbsp Herrenhaus Schloss Keudelstein um 1905Von 1583 bis 1669 wurde das Gut etappenweise auf den Resten der Wustung Kubsdorf durch Bernd Keudel als Vorwerk erbaut Es entwickelte sich zum Stammsitz der adligen Familie von Keudell Mehrere Eigner bewirtschafteten unter den Wirren der Zeit das Anwesen 1901 kaufte Alexander von Keudell aus Eschwege das Gut seiner Grundungsvorfahren fur 21 000 Mark 1910 wohnten auf dem Gut Keudelstein 48 Personen Zum Gut gehorte auch noch ein benachbartes Forsthaus 1945 wurde in Durchfuhrung des Potsdamer Abkommens die Bodenreform auf der Flache von 213 Hektar und dem gesamten Inventar durchgefuhrt Alexander von Keudells Erben wurde enteignet Am 2 Juni 1948 wurde ein Teil des dreistockigen Herrenhauses abgebrochen um Baumaterial fur Neubauernstellen zu gewinnen Das Erdgeschoss und die Kellergewolbe des Herrenhauses blieben stehen Das Volkseigene Gut Grosstopfer und die Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft Hildebrandshausen bewirtschafteten spater alle Flachen auch die der Neubauern und des Restgutes Die Restgebaude des Gutes wurden von der LPG genutzt Da diese Gebaude direkt an der Innerdeutschen Grenze lagen sollten sie beseitigt werden 4 1978 erging der Befehl zum vollstandigen Abriss des Gutes um Fluchten aus der DDR zu verhindern 1990 2006 bewirtschaftet die Agrargenossenschaft Lengenfeld unterm Stein e G den Hof und nutzte das ehemalige Gutsgelande Heute BearbeitenAuf dem Gutsgelande findet man nur noch Reste von Kellergewolben Lediglich zwei Steinfiguren konnte vor dem Abriss gerettet werden und stehen heute bei der Heiligenstadter Marienkirche Mehrere Wanderwege erschliessen die Gegend entlang des Grunen Bandes Ein Burger aus Lengenfeld unterm Stein erwarb 2007 das ehemalige Gutsgelande mit einer Flache von 11 000 m und legte einen Teich an der als Biotop das ehemalige Gutsgelande bereichern wird Literatur BearbeitenHeuckeroth Erwin Das Rittergut Keudelstein im Eichsfeld Thr Die Geschichte eines Mainzer Lehngutes im thuringisch hessischen Grenzbereich mit den Verbindungen zu Schwebda Daten und Ereignisse von 1271 bis 2007 Meinhard Schwebda 2008 142 Seiten Thomas Wolker Einblicke in die jungere Entwicklung von Altenstein Greifenstein Hessel und Keudelstein im Bereich der ehemaligen innerdeutschen Grenze In Das Werraland 1992 Heft 4 S 81 86Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Gut Keudelstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Infos zum Gut Keudelstein Die Entwicklung des Gutes Keudelstein Webseite uber das GutEinzelnachweise Bearbeiten Michael Kohler Thuringer Burgen und befestigte vor und fruhgeschichtliche Wohnplatze Jenzig Verlag 2001 ISBN 3 910141 43 9 S 155 Erhard Muller Die Ortsnamen des Kreises Heiligenstadt Heilbad Heiligenstadt 1989 S 28 Lambert Rummel Geschichtliches von Hildebrandshausen und Keudelstein In Das Sudeichsfeld damals und heute Archiv des HeimatStudios HeimatStudio GbR abgerufen am 5 Februar 2022 Volker Grosse Gunter Romer Verlorene Kulturstatten im Eichsfeld 1945 bis 1989 Eine Dokumentation Eichsfeld Verlag Heilbad Heiligenstadt 2006 Seite 7351 208908 10 183513 Koordinaten 51 12 32 1 N 10 11 0 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gut Keudelstein amp oldid 237406481