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Gottfried VI von Ziegenhain 1262 30 November 1304 aus dem Geschlecht der Grafen von Ziegenhain war von 1272 bis zu seinem Tod Graf von Ziegenhain Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Graf von Ziegenhain 3 Ehe und Nachkommen 4 Anmerkungen und Einzelnachweise 5 LiteraturHerkunft BearbeitenGottfried war der einzige Sohn des Grafen Gottfried V 1272 von Ziegenhain und Nidda zu Ziegenhain und dessen Frau Hedwig von Castell nach 1291 Tochter des Grafen Heinrich I von Castell Er hatte drei Schwestern Hedwig Jutta und Berta Graf von Ziegenhain BearbeitenGottfried war beim Tod seines Vaters erst 10 Jahre alt und regierte daher zunachst unter der Vormundschaft seiner Mutter Deren wichtigste Amtshandlung in ihren ersten Regentschaftsjahren war die Verlobung ihres Sohnes mit der damals siebenjahrigen Mechthild der zweiten Tochter des Landgrafen Heinrich I von Hessen Der im November 1274 geschlossene Vertrag enthielt wie bei Heiraten zwischen vermogenden Hausern ublich sehr detaillierte Angaben zu den Besitzrechten und ubertragungen die beim Eintritt verschiedener Todesfalle verbindlich werden sollten 1 Die Heirat selbst wurde acht Jahre spater im Jahre 1282 gefeiert nachdem die junge Mechthild volljahrig geworden war Wie seine Vorganger und seine Nachfolger so musste sich auch Gottfried VI im Spannungsfeld zwischen zwei machtigeren und miteinander ringenden Nachbarn behaupten die ihn einerseits als Verbundeten gebrauchen konnten andererseits seine Grafschaft aber auch gerne ihrem eigenen Herrschaftsbereich einverleibt hatten Beim Balancieren zunachst unter der vormundschaftlichen Regentschaft seiner Mutter dann in eigener Verantwortung auf dem engen Grat zwischen den beiden geriet er allerdings gelegentlich in Schwierigkeiten wenn er zu sehr lavierte Im Marz 1278 gelobten Hedwig von Ziegenhain und ihr Sohn Gottfried VI als Burgmannen von Amoneburg Erzbischof Werner von Mainz und seiner Kirche gegen Landgraf Heinrich per Verlobungsvertrag von 1274 Gottfrieds zukunftiger Schwiegervater mit Rat und Tat beistehen zu wollen 2 Als Erzbischof Werner dann im Fruhjahr 1280 gegen den Landgrafen ins Feld zog war Gottfried als sein Bundesgenosse mit Mann und Ross dabei Der Feldzug wurde jedoch zum Desaster Bei Fritzlar besiegte ein Landsturmheer Heinrichs die Truppen des Erzbischofs und seiner Verbundeten so entscheidend dass der Erzbischof zu fur Hessen ausserst gunstigen Bedingungen Frieden schliessen musste 3 Mit Gottfried schloss der Landgraf erst 1282 Frieden vier Monate nach der Hochzeit des Grafen mit des Landgrafen Tochter 4 Selbst dann dauerte es noch bis zum 29 Juni 1283 bis sich die beiden endgultig uber ihre noch ausstehenden Streitigkeiten einigten insbesondere auch uber die von Heinrich wegen der ziegenhainischen Unterstutzung fur Kurmainz schon 1273 zerstorte ziegenhainische Burg in Gemunden an der Strasse und sich gleichzeitig gegenseitige Hilfe gegen jedermann ausser gegen das Reich gelobten 5 Als Gottfried sich im Juli 1291 von Erzbischof Gerhard II erneut als mainzischer Burgmann in Amoneburg verpflichten liess fur 150 Mark Aachener Denare bis nachsten Martinstag zahlbar oder 15 Mark jahrlicher Einkunfte war er vorsichtiger geworden der Vertrag schloss Unterstutzung und Burgenoffnung gegen Landgraf Heinrich ausdrucklich aus 6 Am 5 Juni 1288 kampfte Gottfried wie auch Graf Otto I von Waldeck der mit Sophie der altesten Tochter des Landgrafen Heinrich I verheiratet war wahrend des Limburger Erbfolgestreits auf der Seite von Herzog Johann I von Brabant in der Schlacht bei Worringen gegen den Kolner Erzbischof Siegfried von Westerburg die Niederlage und Gefangennahme des Erzbischofs beendeten das Expansionsstrebens der Kolner Erzbischofe Welche Bewandtnis es mit einem Sieg Gottfrieds uber die Westphelinge in einer Schlacht bei Geismar wohl Hofgeismar im Herbst 1293 hat 7 ist nicht recht klar Moglicherweise handelte Gottfried als Verbundeter oder Feldhauptmann des Erzbischofs Gerhard oder des Landgrafen Heinrich bei einem Einfall von Truppen des Herzogs Albrecht II von Braunschweig Gottingen in umstrittenes Gebiet am Reinhardswald 8 denn Erzbischof und Landgraf hatten sich am 31 Januar 1293 gegen den Herzog verbundet 9 Trotz Vertragen Abmachungen und Lehensbeziehungen mit Mainz kam es doch auch wiederholt zu Streit So wird am 29 September 1297 bekundet dass aller Zwist den Gottfried und seine Frau Mechthild mit Erzbischof Gerhard II seit dessen Amtsantritt hatten geschlichtet sei Zur Suhne trugen sie dem Erzbischof ihre Dorfer Frankenhain Schonau und Treisbach als Burglehen auf und Gottfried verpflichtete sich zur Hilfe und zur Offnung seiner Burgen 10 Auch mit Landgraf Heinrich seinem Schwiegervater geriet Gottfried wieder uber Kreuz als dessen Sohn Otto Gottfrieds Schwager im Jahre 1302 beim Bekanntwerden einer schweren Erkrankung seines Vaters voreilig dessen Tod verkunden und sich in Teilen Niederhessens huldigen liess Am 25 Mai 1302 schloss Otto auf der Burg Rauschenberg eine Vereinbarung mit Gottfried bezuglich des Erbteils seiner Schwester Mechthild einer Verpfandung der Burg Merlau an Gottfried Gottfrieds Recht zum Wiederaufbau der von Ottos Vater zerstorten Burg in Gemunden an der Strasse Burg Gemunden und Gottfrieds Zusage Otto bis zur Beendigung des Erbfolgekrieges gegen seinen Halbbruder Johann den designierten Landgrafen von Niederhessen und seine Stiefmutter Mechtild von Kleve beizustehen 11 Als Landgraf Heinrich schon bald wieder genas und seinen unbotmassigen Sohn zur Unterwerfung zwang fand Gottfried sich somit im falschen Lager Ehe und Nachkommen BearbeitenGottfried war spatestens ab 25 Juni 1282 verheiratet mit Mechthild um 1267 1332 von Hessen einer Urenkelin der heiligen Elisabeth und Tochter des hessischen Landgrafen Heinrich I Der Ehe entstammten die namentlich bekannten Kinder Hedwig 1323 bis 1355 erwahnt Graf Poppo II von Eberstein 1329 12 Eilika 1304 bis 1361 erwahnt Abtissin von Altenberg Adelheid 1315 1321 erwahnt Graf Heinrich II von Rieneck Johann 15 Dezember 1359 ab 1304 Graf von Ziegenhain ab 1333 auch Graf von Nidda Otto um 1304 31 Marz 1366 Kanoniker Domherr zu Mainz und zu Koln 1333 1366 Propst des Petristifts in Fritzlar Heinrich von Rauschenberg 1330 erwahnt 13 Gottfrieds Erbe und Nachfolger als Graf von Ziegenhain war sein Sohn Johann der erstmals im Jahre 1304 dem Todesjahr seines Vaters urkundlich erwahnt ist Johann war zu diesem Zeitpunkt noch minderjahrig und bis 1309 als sie eine zweite Ehe mit Philipp III von Falkenstein Munzenberg einging erscheint seine Mutter Mechthild in Urkunden als Regentin vor oder neben ihm Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Ziegenhainer Regesten online Nr 339 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ziegenhainer Regesten online Nr 81 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS und Regesten der Landgrafen von Hessen Nr 232 Regesten der Landgrafen von Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS und Regesten der Landgrafen von Hessen Nr 233 Regesten der Landgrafen von Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ziegenhainer Regesten online Nr 364 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ziegenhainer Regesten online Nr 373 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ziegenhainer Regesten online Nr 374 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ziegenhainer Regesten online Nr 84 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ziegenhainer Regesten online Nr 402 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Regesten der Landgrafen von Hessen Nr 355 Regesten der Landgrafen von Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Regesten der Landgrafen von Hessen Nr 347 Regesten der 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BearbeitenMartin Rohling Die Geschichte der Grafen von Nidda und der Grafen von Ziegenhain Niddaer Heimatmuseum e V Nidda 2005 ISBN 3 9803915 9 0 Niddaer Geschichtsblatter Heft 9 Normdaten Person GND 1119482283 lobid OGND AKS VIAF 187147965778884082009 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gottfried VI ALTERNATIVNAMEN Gottfried VI von ZiegenhainKURZBESCHREIBUNG regierender Graf von ZiegenhainGEBURTSDATUM 1262STERBEDATUM 30 November 1304 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottfried VI Ziegenhain amp oldid 233654427