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Gottfried V von Ziegenhain 1272 aus dem Geschlecht der Grafen von Ziegenhain war von 1258 bis zu seinem Tod Graf von Ziegenhain Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft 2 Graf von Ziegenhain 2 1 Regierungsantritt und Trennung der Grafschaften Nidda und Ziegenhain 2 2 Thuringisch hessischer Erbfolgekrieg 2 3 Beziehungen mit anderen Nachbarn 2 4 Stadtgrunder 3 Ehe und Nachkommen 4 Literatur 5 Anmerkungen und EinzelnachweiseHerkunft BearbeitenGottfried war der zweite Sohn des Grafen Berthold I 1258 von Ziegenhain und Nidda zu Ziegenhain und dessen Frau Eilike Eilika von Tecklenburg 1286 Tochter des Grafen Otto I von Tecklenburg Ein alterer Bruder Berthold wird 1258 erwahnt dann jedoch nicht mehr und starb wohl bereits als Kind Graf von Ziegenhain BearbeitenRegierungsantritt und Trennung der Grafschaften Nidda und Ziegenhain Bearbeiten Nach dem Tod seines Vaters folgte ihm Gottfried als regierender Graf von Ziegenhain und Nidda zu Ziegenhain In Nidda war bereits im Jahre 1250 auf Gottfrieds Onkel Gottfried IV dessen Sohn Ludwig II 1289 gefolgt Zwischen ihm und seinem Vetter Gottfried V kam es nahezu umgehend zum Streit Dies fuhrte noch im Jahre 1258 zur formellen Teilung der beiden Grafschaften und einem Gebietsaustausch vermittelt durch Erzbischof Gerhard I von Mainz Bischof Simon I von Paderborn und Abt Heinrich IV von Fulda der zu dieser Zeit auch Abt von Hersfeld und damit Lehnsherr der Ziegenhainer sowohl fur Nidda als auch fur Ziegenhain war Ludwig erhielt die Grafschaft Nidda und das Amt Neustadt gab die Vogtei in Gemunden Felda ab im Tausch fur das Gericht zu Rodheim und Widdersheim und musste seine Anspruche auf Staufenberg Rauschenberg Treysa die Burg Gemunden Schlitz und Lissberg aufgeben Es sollte Gottfried freistehen die fuldische Vogtei mit 175 Mark Silber von Ludwig zu losen und Gottfried durfte in Nidda und Ludwig in Ziegenhain bauen doch keiner dem anderen zum Schaden 1 Die Trennung der beiden Grafschaften dauerte bis 1333 als Graf Johann I Enkel Gottfrieds V sie wieder in einer Hand vereinigte Thuringisch hessischer Erbfolgekrieg Bearbeiten Bei Gottfrieds Regierungsantritt war der seit 1247 gefuhrte Thuringisch Hessische Erbfolgekrieg um das Erbe der Ludowinger noch immer in vollem Gange Wie schon sein Vater so musste auch Gottfried V flexibel und vorsichtig zwischen Kurmainz einerseits und der Herzogin Sophie von Brabant und ihrem zum hessischen Landgrafen proklamierten Sohn Heinrich I operieren Am 2 Juni 1262 gelang es Sophie von Brabant gegen eine Zahlung von 400 Mark Gottfried V zum Bundnis mit ihrem Sohn gegen Erzbischof Werner von Mainz und die mit Mainz verbundeten Grafen von Waldeck zu veranlassen Da Gottfrieds Vetter Ludwig in Nidda auf Erzbischof Werners Seite stand beinhaltete der Bundnisvertrag sorgfaltige Ausnahmeklauseln zur Vermeidung von direkten Kampfhandlungen zwischen den Vettern 2 Als im September 1263 der Langsdorfer Frieden zwischen Mainz und Hessen geschlossen wurde und Sophie und Heinrich sich dabei zur Zahlung von 2000 Mark an Mainz verpflichteten war Gottfried V unter den 30 genannten Burgen fur die Zahlung an erster Stelle angefuhrt 3 4 Dass Gottfried auch gute Beziehungen mit Mainz zu unterhalten versuchte geht aus einer Urkunde des Erzbischofs Werner vom 28 April 1265 hervor Darin bestatigt der Erzbischof dass Gottfried ihm Schulden von 400 Mark erlassen habe da Gottfried von seinem Vater ubernommenen Pflichten gegenuber dem Erzbischof nicht nachgekommen war erneuert gleichzeitig das Bundnis mit Gottfried und sichert ihm zu ihn niemals durch die Exkommunikation zu strafen 5 Beziehungen mit anderen Nachbarn Bearbeiten Gottfried befand sich aufgrund der geographischen Lage seiner Grafschaft in spannungsreichen Beziehungen zu seinen machtigen Nachbarn Hessen und Mainz zwischen denen er seine Unabhangigkeit zu bewahren suchte Die Landgrafschaft Hessen war durch das Gebiet der Ziegenhainer in zwei Teile durchschnitten und versuchte diese durch Territorialgewinn miteinander zu verbinden Das Erzstift Mainz hingegen machte dem Landgrafen die Vorherrschaft in Ober und Niederhessen streitig und wollte seinerseits territoriale Verbindungen oder zumindest Bruckenkopfe zu seinen niederhessischen Besitzungen und zum Eichsfeld errichten Fur beide war Ziegenhain einerseits ein wichtiger Bundesgenosse andererseits aber auch ein begehrenswerter Happen wobei die Landgrafen der gefahrlichere Nachbar waren In dieser Lage und in Anbetracht des im September 1263 geschlossenen hessisch mainzischen Friedens schloss Gottfried im Mai 1265 ein gegen Landgraf Heinrich I von Hessen und dessen Schwager Herzog Albrecht von Braunschweig Luneburg gerichtetes Schutz und Trutzbundnis mit Albrecht II Landgraf von Thuringen und Pfalzgraf von Sachsen wofur er mit einer noch vom Grafen Hermann I von Henneberg festzusetzenden Summe Geldes bezahlt werden sollte 6 Auch mit den Abten der 1220 von Kaiser Friedrich II zur Furstabtei erhobenen Reichsabtei Fulda waren die Beziehungen der Ziegenhainer Grafen als erblichen Klostervogten zunehmend kontrovers da die Interessen von Abt und Vogt oft gegensatzlich waren Schon Gottfrieds Vater Berthold I lag ab 1252 in Fehde mit Abt Heinrich IV und der Zwist lebte auch unter den Nachfolgern der beiden Gottfried V und Abt Bertho fort Bertho ging tatkraftig gegen Raubritter und aufsassige Ritter und Ministeriale im Bereich seines Stifts vor und schonte dabei auch die Vasallen und Verbundeten der Ziegenhainer nicht Auch nutzte er die Geldnot Gottfrieds zur Erweiterung seines und Minderung des vogtischen Einflusses im Bereich des Stifts 1263 zahlte er an Gottfried V 210 Mark Kolner Pfennige fur dessen Verzicht auf die Burg Schlitz 7 1265 liess Bertho die Burg Wartenberg zerstoren da deren Besitzer sich mit Gottfried gegen den Abt verbundet hatten Erst im April 1266 schlossen Gottfried V und Abt Bertho II auf Vermittlung des Grafen Hermann I von Henneberg Frieden 8 Ein Streit mit dem Grafen Ulrich I von Asperg 1283 aus dem Haus der Pfalzgrafen von Tubingen dem Besitzer der Stadt Giessen wurde 1264 nach einem Treffen der beiden Grafen bei Giessen beigelegt 9 wurde dann auch durch den Verkauf der Stadt noch im selben Jahr an Landgraf Heinrich von Hessen gegenstandslos Stadtgrunder Bearbeiten Nachdem die Siedlung Rauschenberg am 8 Mai 1266 nahezu vollstandig niedergebrannt war raumte Gottfried dem Ort zu seinem Wiederaufbau besondere Befugnisse ein und verlieh ihm am 22 Mai 1266 die Stadtrechte 10 Ehe und Nachkommen BearbeitenGottfried war spatestens seit dem 26 Marz 1262 verheiratet mit Hedwig von Castell nach 1291 Tochter des Grafen Heinrich I von Castell Aus der Ehe sind vier namentlich bekannte Kinder bekundet Hedwig 1270 erwahnt vor 1276 Jutta 1275 und 1283 erwahnt Gottfried VI 1262 30 November 1304 1282 Mechthild von Hessen um 1267 um 1332 Berta Konrad von Hohenlohe Brauneck Brauneck 11 Gottfried V starb spatestens im Jahre 1272 In diesem Jahr beurkundete Friedrich von Schlitz dass er Gottfrieds Witwe Hedwig und ihrem Sohn Gottfried VI gegen ihre Feinde behilflich sein wolle wofur sie ihm entsprechende Einkunfte und Burglehen zuwies 12 Sein Sohn und Nachfolger Gottfried VI war zu diesem Zeitpunkt erst 10 Jahre alt und regierte daher zunachst unter der Vormundschaft seiner Mutter Literatur BearbeitenMartin Rohling Die Geschichte der Grafen von Nidda und der Grafen von Ziegenhain Niddaer Geschichtsblatter Heft 9 Niddaer Heimatmuseum e V Nidda 2005 ISBN 3 9803915 9 0 Anmerkungen und Einzelnachweise Bearbeiten Ziegenhainer Regesten online Nr 78 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ziegenhainer Regesten online Nr 290 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Landgrafen Regesten online Nr 88 Regesten der Landgrafen von Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Friedrich Kuch Sophie Herzogin von Brabant In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 34 Duncker amp Humblot Leipzig 1892 S 661 665 Ziegenhainer Regesten online Nr 712 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ziegenhainer Regesten online Nr 311 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ziegenhainer Regesten online Nr 709 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ziegenhainer Regesten online Nr 714 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ziegenhainer Regesten online Nr 711 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Rohling S 33 Auch Konrad von Teck wird als Gemahl genannt Ziegenhainer Regesten online Nr 396 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ziegenhainer Regesten online Nr 665 Regesten der Grafen von Ziegenhain In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS PersonendatenNAME Gottfried V ALTERNATIVNAMEN Gottfried V von ZiegenhainKURZBESCHREIBUNG regierender Graf von ZiegenhainGEBURTSDATUM 13 JahrhundertSTERBEDATUM 1272 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Gottfried V Ziegenhain amp oldid 206045284