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Die Burg Merlau nach Neubau spater Schloss Merlau genannt ist eine abgegangene Burg im Bereich Schlossgasse 11 des Ortsteils Merlau von Mucke im Vogelsbergkreis in Hessen Burg MerlauMerlauMerlauAlternativname n burgk merla 1376 Schloss MerlauStaat DeutschlandOrt Mucke MerlauBurgentyp OrtslageErhaltungszustand BurgstallGeographische Lage 50 38 N 9 2 O 50 62522952 9 031521816 267 Koordinaten 50 37 30 8 N 9 1 53 5 OHohenlage 267 m u NHNBurg Merlau Hessen Inhaltsverzeichnis 1 Geografische Lage 2 Geschichte 3 Schloss Merlau 4 Vorwerkshof und Herrnmuhle 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeografische Lage BearbeitenDie nicht genau lokalisierbare Burg stand vermutlich an der Stelle eines spateren Schlossbaues der im 19 Jahrhundert abgebrochen wurde 1 Es ist auch moglich dass es sich um eine Turmburg auf dem etwa 271 m u NHN hohen Kirchhugel handelte Die Burg wurde erstmals 1279 erwahnt und 1489 nochmals in alten Unterlagen Der Strassenname Burgstrasse konnte an diesen vermuteten Standort erinnern Hier besteht aber auch die Moglichkeit dass sich der Strassenname auf die Alte Burg bezieht einen grosseren wahrscheinlich befestigten Gutshof der auch den Herren von Merlau gehorte 2 Geschichte Bearbeiten nbsp Wappenbilder der von MerlauDie Burg Merlau wurde von den Herren von Merlau die mindestens seit 1199 urkundlich sind erbaut und 1279 erwahnt Am 25 Mai 1302 fand auf der Burg Rauschenberg eine Verpfandung der Burg an Gottfried VI von Ziegenhain durch Otto I von Hessen einen Sohn des Landgrafen Heinrich I von Hessen statt 3 1337 wird Burg Merlau mit den Gerichten Bobenhausen und Felda von Landgraf Heinrich II an die Bruder Johann und Heinrich von Eisenbach verpfandet die einen Teil zum Ausbau des Schlosses Merlau verwenden sollten 4 Nach 1343 Ruckgabe des Lehens an die Landgrafschaft kam die Burg in grosseren Teilen an die Landgrafschaft Hessen seitdem auch Schloss Merlau genannt 1490 finden sich mehrere Urkunden des hessischen Landgrafen Wilhelm in denen Bruder der von Merlau eine Kemenate zwei Burgsitze innerhalb des Schlosses Merlau und zwei Hofstatten sowie weiteren Lehen Zehnten und Zubehor zugesprochen bekommen Erst 1576 wurde Landgraf Ludwig IV einziger Landgraf von Hessen Marburg Alleineigentumer von Burg und Ort Ob die Burg als Grundlage fur den spateren Schlossbau diente ist wegen ihrer urkundlich nicht genau belegbaren Lage unklar Schloss Merlau Bearbeiten nbsp Schlossruine Merlau Abbildung von um 1853 nbsp Die mittelalterliche Brucke uber den Seenbach in Merlau 1599 nach dem Schlossbau westlich als Ubergang errichtetDer Bau des Merlauer Schlosses wird in die Zeit von 1583 bis 1591 datiert beauftragt von Landgraf Ludwig IV und ausgefuhrt von seinem Baumeister Ebert Baldewein Es war ein Wasserschloss bei dem der Burggraben nach Bedarf durch aufgestaute Teiche ringsherum unter Wasser gesetzt werden konnte In den rund 250 Jahre seiner Existenz wurde der ansehnliche Gebaudekomplex mehrfach in Mitleidenschaft gezogen da das Schloss in allen Kriegen seit 1618 als Quartier der durchziehenden Truppen diente und Ort und Bevolkerung mehrfach Ersturmung Brandschatzung und Plunderung ausgesetzt war In der Topographia Germaniae von Matthaus Merian von 1646 1655 wird Merlau wie folgt beschrieben Nicht fern von dieser Statt ligt gedachtes Schloss Morla oder Merla in einem Thal vnnd Wiesengrund welches LandGraff Ludwig altere auff das zierlichste erbawet hat Vnnd sind in dieser Gegend viel schone Walde vnd bequeme Jagten Matthaus Merian Topographia Hassiae et Regionum Vicinarum 5 Es ist die Sage uberliefert dass das Schloss so viele Fenster als Tage im Jahr gehabt haben soll 2 Das Schloss war eine unregelmassige Mehrflugelanlage wohl dreigeschossig mit Renaissancegiebeln und zwei Etagen im Dachbereich um einen geschlossenen Innenhof Im Hof befand sich ein hoher Turm westlich ein weiterer schlanker uberhohter Turm wohl ein Treppenturm Zur westlichen Bachseite hin befand sich eine Art Kemenate oder Festes Haus und das Ganze war mit einer Mauer umgeben 6 nbsp Erhaltenes Doppelwappen in der Merlauer KircheIn den Revolutionskriegen nach 1790 sahen die geplagten Einwohner von Merlau das Schloss als Grund der vergangenen mehrfach Uberfalle an sie deckten das Dach ab und leiteten so den Verfall ein In den darauf folgenden Jahrzehnten diente es als Steinbruch fur den Hausbau Der endgultige Abbruch geschah Mitte des 19 Jahrhunderts auf Befehl Ludwigs X Die restlichen Steine kamen zwischen 1853 und 1857 beim Neubau der Merlauer Kirche zur Verwendung 7 Ein aufwendiges Doppelwappen des ehemaligen Schlosses Hessen und Wurttemberg wohl fur die Erbauer des Schlosses den Ludwig IV und seine erste Gemahlin Herzogin Hedwig von Wurttemberg befindet sich in der Kirchenvorhalle Der Wassergraben des Schlosses wurde zugeschuttet und das gesamte Terrain mit Erde aufgefullt An der Stelle des ehemaligen Schlossbaues fanden sich Grundmauern vermutlich einer Kemenate Im daneben liegenden Teich befinden sich Reste des fruheren Wassergrabens 8 Vorwerkshof und Herrnmuhle BearbeitenDer Vorwerkshof Muhle Stall und Scheune war das landwirtschaftliche Anwesen welches die Bewohner des Schlosses mit Nahrung versorgte und lag nordostlich des Schlosses im Bereich nordlich der heutigen Schlossgasse Auch heute noch heissen die Strassen um die Herrnmuhle Vorwerkshof und Burgwaldstrasse Die Scheune Scheuer des Vorwerks brannte in den 1920ern ab und wurde wieder aufgebaut Der Stall des Vorwerks ist noch grosstenteils unverandert 9 Die Herrnmuhle auch Herrschaftliche Muhle genannt war Teil des Schlosses und steht noch heute In den Jahrhunderten ihrer Existenz wurde die Herrnmuhle oft vergrossert und technisch umgebaut Ab 1807 auch als Sagewerk und Weberei genutzt war sie ab 1920 als Stromlieferant fur ganz Merlau in Betrieb Heute befinden sich in der Herrnmuhle Ferienwohnungen Die Herrnmuhle ist in verschiedenen Sagen und Marchen mit dem Schloss verbunden so hatte zum Beispiel eine Weisse Frau immer ihren Gang von der Herrnmuhle zum Schloss 10 11 Literatur BearbeitenRudolf Knappe Mittelalterliche Burgen in Hessen 800 Burgen Burgruinen und Burgstatten 2 Auflage Wartberg Verlag Gudensberg Gleichen 1995 ISBN 3 86134 228 6 S 239 f Ludwig Sartorius Mucke Merlau Vergangenheit und Gesicht einer Gemeinde Selbstverlag Mucke Merlau 1992 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Merlau Sammlung von Bildern Schloss Merlau im Wiki des Projekts Renaissanceschlosser in Hessen am Germanischen Nationalmuseum Gemeindewebseite Mucke Ausflugsziele Schloss Merlau Zeichnung Schlossruine zu Merlau 1850 Memento vom 26 September 2014 im Webarchiv archive today Schloss Merlau Website des Arbeitskreises Merlauer SchlossEinzelnachweise Bearbeiten Burg Merlau Vogelsbergkreis Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 21 Mai 2010 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 27 November 2012 a b Burg Merlau Rund um Merlau bei hobstallstowwe de Gottfried VI Ziegenhain Die Verwendung des Begriffes Burg Merlau und Schloss Merlau im selben Satz lasst einige Fragen offen Ausserdem wird falschlicherweise hier Heinrich I als Lehnsherr angegeben Vgl C F Gunther Bilder aus der Hessischen Vorzeit Darmstadt 1853 S 148 Grunberg in 7 Topographia Hassiae et Regionum Vicinarum Hessen 1646 1655 etc Beschreibung nach den Zeichnungen Merian s und Baubeschreibung Schloss Merlau im Wiki des Projekts Renaissanceschlosser in Hessen am Germanischen Nationalmuseum Gesuche zur Freigabe von Baumaterial der alten Schlosskirche fur den Bau der neuen Merlauer Kirche liegen im Hessischen Staatsarchiv Darmstadt datiert schon 1823 24 Eintrag zu Merlau in der privaten Datenbank Alle Burgen Robert Keller Der Vorwerkshof mit der Vorwerksmuhle Selbstverlag Mucke Merlau 2012 Theodor Bindewald Oberhessisches Sagenbuch Neue vermehrte Ausgabe Frankfurt am Main 1873 darin Nr 72 Die letzte Schlossjungfer in Merlau S 72 Theodor Bindewald Sagen und Marchen aus Oberhessen Mikado Verlag Atzbach 1980 ISBN 3 8124 0026 X Burgen und Schlosser in Hessen im Vogelsbergkreis Alteburg Schotten Schloss Altenburg Wasserburg Angenrod Burgstall Angersbach Schloss Berleburg Schlitz Burghaus Breungeshain Burg Burg Gemunden Schloss Eisenbach Eppsteiner Schloss Schloss Freiensteinau Wasserburg Grebenau Schloss Hallenburg Hinterburg Schlitz Schloss Hohhaus Burg Homberg Burg Lauterbach Burg Lehrbach Burg Merlau Naxburg Burgstall Nieder Ohmen Burg Niederschlitz Ottoburg Schloss Romrod Burghugel Ruhlkirchen Schachtenburg Burg Schmitthof Burg Seeburg Schloss Sickendorf Schloss Stockhausen Burg Ulrichstein Vorderburg Schlitz Burgruine Wartenberg Jagdschloss Zwiefalten Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Merlau amp oldid 234154923