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Ein Burgmannshof oder Burgmannenhof bzw Burgmannenhaus wurde vom jeweiligen Burgherrn oder Landesherrn in Stadten mit Festungscharakter auf oder neben grosseren Burgen des Hochadels oder koniglichen Burgen als Wohnsitz eines niederadligen Burgmannes oder einer Burgmannenfamilie angelegt Die Hofe lagen oft in einer Vorburg oder in der Stadt in der Nahe oder direkt an der Stadtmauer Teilweise dienten sie selbst zu Verteidigungszwecken Oft waren in einem eigenen Stadtviertel fur die Burgleute mit besonderer Gerichtsbarkeit mehrere Burgmannenhofe verschiedener Familien angesiedelt Das Templerhaus in Erbach Odenwald ist ein spatmittelalterlicher Burgmannshof von ca 1370 80 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Beispiele 3 Siehe auch 4 LiteraturBeschreibung BearbeitenDie Burgmannen zahlten zu den Ministerialen das heisst ihnen unterlag die Hofhaltung Verwaltung und sie wurden zu Verteidigungs sowie Kriegsdiensten hergezogen Zum Teil waren sie auch fur die Abhaltung der Gerichtstage in der Stadt verantwortlich Aus den Ministerialen entstand zum Teil der niedere Adel Fur ihre Leistungen und Dienste bei der Besitzverwaltung ihrer Herren sowie in deren Ritterheeren erhielten sie ein Dienstgut oder Lehen das sie dann im Laufe der Zeit auch verkaufen oder vererben konnten allerdings immer mit Genehmigung des Lehnsherrn Anders als landliche Lehnsburgen lagen die Burgmannshofe haufig innerhalb von Stadtmauern an deren Wachtpflichten sie beteiligt waren Bis ins 19 Jahrhundert hinein behielten die Burgmannshofe ihre Freiheit von allen stadtischen Lasten in der fruhen Neuzeit daher als Freihof bezeichnet seit der Barockzeit unter Beibehaltung der Freiheiten abgelost von den Stadtpalais Bei Neubauten oder Neuerwerbungen mussten diese Freiheiten aber beim Landesherrn formlich beantragt werden Bei den heute noch als Burgmannshofe bezeichneten Gebauden handelt es sich aber meist nur um neuzeitliche Nachfolgebauten der mittelalterlichen Hofe an denen jedoch diese Rechte immer noch hingen In manchen Orten erinnern nur noch uberlieferte Bezeichnungen ortlich an die Burgmannensitze so hat sich in Glauchau die Bezeichnung Wehrdigt Wehrstrasse fur das Areal unter der ehemaligen Burg Glauchau bis heute erhalten Beispiele BearbeitenBurgen mit Resten von Burgmannensitzen sind Burg Salzburg Bad Neustadt an der Saale Bayern Sieben Burmannssitze innerhalb der Ringmauer der bischoflich wurzburgischen Burganlage Vogt Schultheiss und funf weitere Burgmannen Burg Bernstein Elsass Dambach la Ville Frankreich Burg Girbaden Mollkirch um 1220 FrankreichBurgmannenhauser sind unter anderem Burgmannenhaus Aremberg Aremberg Landkreis Ahrweiler Rheinland Pfalz Gotisches Haus in Burghessler Thuringen Burgmannenhaus Pavey Erbach im Odenwald Burgmannenhaus der Familie von Habern Erbach im Odenwald Issumer Turm Krefeld OT Linn Burgguter der Stadt Kulmbach KulmbachOrte mit Burgmannshofen sind insbesondere Bad Salzungen u a Haunscher Hof Burgmannshof Bassum Erbach Odenwald Friedberg Hessen auf dem Gelande der Reichsburg zahlreiche Burgmannenhofe der Burggrafschaft Friedberg Gieboldehausen mit mehreren Burgmannssitzen u a Schloss Gieboldehausen Haselunne ursprunglich 22 Burgmannshofe Horstmar Kamen u a Galenhof Kelbra Kyffhauser mindestens ein Hof erhalten Lubbecke einst 16 Burgmannshofe davon 2 erhalten u a Burgmannshof von der Recke Nienborg Quakenbruck einst 10 Burgmannshofe davon 3 erhalten Rauschenberg Wandersleben Teile des Burgmannenhofes mit restauriertem Wohnturm Thuringen Westerburg einst 20 Burgmannenhauser nbsp Der Burgmannshof in Iserlohn hat seinen hochmittelalterlichen Charakter aus dem 13 Jahrhundert bewahrt nbsp Westerholt scher Burgmannshof in Haselunne Ende 14 Jahrhundert nbsp Burgmannenhaus Pavey in Erbach Odenwald um 1430 nbsp Habermannsburg in Erbach Odenwald 15 16 Jahrhundert nbsp Merveldter Hof in Horstmar 1561 nbsp Burgmannenhaus in Westerburg 1607 nbsp Burgmannenhaus Rauschenberg um 1600 nach Zerstorung 1646 neu errichtet nbsp 2 Burgmannshof der Burg Hardeg in Hardegsen ca 1560 im Kern mittelalterlich Siehe auch BearbeitenBurggut Pfleghof Zehnthof Burgmannshofen Ort Literatur BearbeitenThomas Biller Burgmannensitze in Burgen des deutschen Raumes In Ettel Peter Hrsg La Basse cour actes du colloque international de Maynooth Irlande 23 30 aout 2002 Chateau Gaillard 21 Caen 2004 S 7 16 Volltext online auf Art Dok Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burgmannshof amp oldid 230168050