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Die Burg Girbaden franzosisch Chateau de Guirbaden elsassisch auch Veltenschloss ist die Ruine einer ausgedehnten stauferzeitlichen Hohenburg bei Mollkirch im Elsass Departement Bas Rhin etwa 40 Kilometer westlich von Strassburg Burg GirbadenRuine der OberburgRuine der OberburgAlternativname n Chateau de Guirbaden VeltenschlossStaat FrankreichOrt MollkirchEntstehungszeit erste Erwahnung 1137Burgentyp Hohenburg SpornlageErhaltungszustand RuineBauweise BuckelquaderGeographische Lage 48 30 N 7 22 O 48 493333333333 7 3705555555556 565 Koordinaten 48 29 36 N 7 22 14 OHohenlage 565 mBurg Girbaden Elsass Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Anlage 4 Literatur 5 Weblinks 6 AnmerkungenLage BearbeitenDie Burgruine liegt in den Vogesen im Waldgebiet Foret de Guirbaden auf einem 565 Meter hohen Bergvorsprung uber dem Tal der Magel Sie ist uber Wanderwege von Mollkirch im Osten Grendelbruch im Westen der Fischhutte im Suden und dem Floessplatz im Breuschtal im Norden erreichbar Geschichte BearbeitenDie 1137 als Girbadun urkundlich erstmals erwahnte Burg wurde spatestens unter Graf Hugo VII von Dagsburg Egisheim 1095 1137 zum Schutz der nahegelegenen Benediktinerabtei Altorf bei Molsheim dem Hauskloster der Grafen erbaut Friedrich I Barbarossa liess die Anlage 1162 zerstoren 1 Sein Enkel Friedrich II errichtete im Anschluss an einen Feldzug gegen Herzog Theobald I von Lothringen ab 1219 mit grossem Aufwand einen pfalzartigen Neubau mit Saalbau und zweitem Bergfried westlich der alten Anlage die in dagsburgischem Besitz verblieb 1226 uberliessen Friedrich II und Heinrich VII ihren Burgteil dem Strassburger Bischof Berthold I von Teck der 1241 auch den dagsburgischen Teil in seinen Besitz brachte 2 1375 wurde Girbaden vom Strassburger Hochstift an die Herren von Hohenstein verpfandet 3 Nach deren gewaltsamer Vertreibung belehnte Bischof Ruprecht 1477 die Herren von Rathsamhausen mit der Burg Diese uberstand die Bauernkriege unbeschadigt und wurde erst 1633 wahrend des Dreissigjahrigen Krieges nach zwei vergeblichen Versuchen durch die Schweden erobert und zerstort 4 Die Ruine wurde 1898 unter Denkmalschutz gestellt sie befindet sich in Privatbesitz Zwischen 1968 und 1973 fanden umfangreiche von archaologischen Untersuchungen begleitete Sanierungsarbeiten statt 5 Derzeit 2016 ist die Kernburg wegen Einsturz und Steinschlaggefahr fur Besucher gesperrt durch den Verein Sauver le Guirbaden sind Erhaltungsmassnahmen in die Wege geleitet Anlage BearbeitenMit 280 Metern Lange und 60 Metern Breite ist Girbaden die grosste Burgruine des Elsass Den Kern bildet eine kleine polygonal rundliche Burg 23 mit Ringmauer aus Buckelquadern und spater angefugtem Bergfried 22 auf einem von mehreren Bogen uberspannten Buntsandstein Felssockel am Ostende der Anlage Oberschloss Citadelle nbsp GrundrissplanWestlich fugt sich eine doppelt so grosse durch eine Quermauer 18 unterteilte Unterburg 16 an die mit einem 33 mal 11 Meter grossen Palas 13 vor einem tiefen Halsgraben 10 abschliesst 6 Der Graben war einst von einer Brucke uberspannt die zu einem Portal in der Westwand fuhrte In der sudlichen Giebelwand 12 offneten sich ursprunglich vier profilierte saulenflankierte Fensterbogen ganz in der Art des Palas von Burg Wildenberg im Odenwald mit daruberliegender Rosette die durch eine Ansicht vom Anfang des 19 Jahrhunderts uberliefert ist Nach Einsturz vor 1836 ist nur noch eine Fensteroffnung erhalten Zwei Rundbogenfenster der hofseitigen Ostwand wurden zwischen 1835 und 1843 in die Ruine der Niederungsburg in Ottrott heute im Park Foyer de Charite eingesetzt Dem Saalbau war hofseitig ein saulengetragener Portikus vorgelegt Zwei seiner ursprunglich acht Saulen befinden sich heute im Depot des Frauenhausmuseums in Strassburg 7 Im 14 und 15 Jahrhundert wurde der ostliche Burgteil durch Zwingermauern und Turme verstarkt sowie mehrere Rundbogenfenster in der Westwand des Saalbau Obergeschosses zugemauert Der Hauptzugang erfolgte seither von Westen her durch insgesamt funf Tore 4 3 22 21 19 Ein weiteres Tor 1 mit Zugbrucke lag am Ostende der Burg 8 Jenseits des Grabens befindet sich die flachenmassig noch grossere ummauerte Burgmannensiedlung 5 aus der Neubauphase unter Friedrich II mit quadratischem Bergfried Hungerturm 6 am Westende und der im Kern romanischen ursprunglich dreischiffigen Burgkapelle St Valentin 25 Diese Vorburg wurde schon im 14 Jahrhundert aufgegeben Ihre Buckelquader wurden teilweise beim Ausbau der Zwingeranlagen im Ostteil wiederverwendet 9 Die Valentinskapelle diente noch im 19 Jahrhundert als Einsiedlerklause sie wurde 1850 nach einem Brand wiedererrichtet 10 nbsp Ausseres Burgtor nbsp Saalbau 1815 Sudwand mit Fensterarkade nbsp Romanisches Fenster Sudwand des Saalbaus nbsp Westlicher Bergfried Hungerturm nbsp ValentinskapelleLiteratur BearbeitenThomas Biller Castrum novum ante Girbaden noviter edificatum Ein Saalbau Kaiser Friedrichs II im Elsass In Hartmut Hofrichter Georg Ulrich Grossmann Hrsg Burgenbau im spaten Mittelalter Forschungen zu Burgen und Schlossern Band 2 Wartburg Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlossern Munchen Berlin 1996 ISBN 3 422 06187 8 S 159 176 Digitalisat Uberarbeitete franzosische Fassung in Chateaux forts d Alsace Band 8 2006 S 5 26 Digitalisat Thomas Biller Bernhard Metz Der spatromanische Burgenbau im Elsass 1200 1250 Die Burgen des Elsass Band II 1200 1250 Architektur und Geschichte Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2007 ISBN 978 3 422 06635 9 hier S 206 224 Guy Bronner Chateau de Guirbaden son etat actuel a la lumiere de travaux recents 1968 1973 In Etudes medievales Band 3 1985 S 95 118 Armand Kieffer Ruine Guirbaden Selbstverlag Strassburg 1968 deutsch Nicolas Mengus Jean Michel Rudrauf Chateaux forts et fortifications medievales d Alsace Dictionnaire d histoire et d architecture La Nuee Bleue Strassburg 2013 ISBN 978 2 7165 0828 5 hier S 109 112 Bernadette Schnitzler Le chateau de Girbaden entre sauvegarde et delabrement In Chateaux forts d Alsace Band 17 2018 S 43 48 Hans Zumstein Sondage archeologique dans l enceinte superieure du chateau de Girbaden In Etudes medievales Band 5 1992 S 85 88 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Burg Girbaden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag 1 und Eintrag 2 in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Website des Vereins zur Restaurierung der Burg franzosisch Burg Girbaden auf dickemauern de Burg Guirbaden bei kastel elsass free franzosisch Inoffizielle Website mit Grundrissplan franzosisch Burg Girbaden auf einer Architektur WebsiteAnmerkungen Bearbeiten Thomas Biller Bernhard Metz Der spatromanische Burgenbau im Elsass 1200 1250 Die Burgen des Elsass Band II 1200 1250 Architektur und Geschichte Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2007 ISBN 978 3 422 06635 9 hier S 206 Thomas Biller Bernhard Metz Der spatromanische Burgenbau im Elsass 1200 1250 Die Burgen des Elsass Band II 1200 1250 Architektur und Geschichte Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2007 ISBN 978 3 422 06635 9 hier S 207 209 Nicolas Mengus Jean Michel Rudrauf Chateaux forts et fortifications medievales d Alsace Dictionnaire d histoire et d architecture La Nuee Bleue Strassburg 2013 ISBN 978 2 7165 0828 5 hier S 109 Thomas Biller Bernhard Metz Der spatromanische Burgenbau im Elsass 1200 1250 Die Burgen des Elsass Band II 1200 1250 Architektur und Geschichte Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2007 ISBN 978 3 422 06635 9 hier S 210 Guy Bronner Chateau de Guirbaden son etat actuel a la lumiere de travaux recents 1968 1973 In Etudes medievales Band 3 1985 passim Hans Zumstein Sondage archeologique dans l enceinte superieure du chateau de Girbaden In Etudes medievales Band 5 1992 passim Zum Saalbau Friedrichs II vgl ausfuhrlich Thomas Biller Castrum novum ante Girbaden noviter edificatum Ein Saalbau Kaiser Friedrichs II im Elsass In Hartmut Hofrichter Georg Ulrich Grossmann Hrsg Burgenbau im spaten Mittelalter Forschungen zu Burgen und Schlossern Band 2 Wartburg Gesellschaft zur Erforschung von Burgen und Schlossern Munchen Berlin 1996 ISBN 3 422 06187 8 S 159 176 Thomas Biller Bernhard Metz Der spatromanische Burgenbau im Elsass 1200 1250 Die Burgen des Elsass Band II 1200 1250 Architektur und Geschichte Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2007 ISBN 978 3 422 06635 9 hier S 213 219 Guy Bronner Chateau de Guirbaden son etat actuel a la lumiere de travaux recents 1968 1973 In Etudes medievales Band 3 1985 S 99 Thomas Biller Bernhard Metz Der spatromanische Burgenbau im Elsass 1200 1250 Die Burgen des Elsass Band II 1200 1250 Architektur und Geschichte Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2007 ISBN 978 3 422 06635 9 hier S 220 f Thomas Biller Bernhard Metz Der spatromanische Burgenbau im Elsass 1200 1250 Die Burgen des Elsass Band II 1200 1250 Architektur und Geschichte Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2007 ISBN 978 3 422 06635 9 hier S 216 f S 221 Zur Valentinskapelle vergleiche Armand Kieffer Ruine Guirbaden Selbstverlag Strassburg 1968 deutsch S 19 24 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Burg Girbaden amp oldid 225438688