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Das sogenannte Tempelhaus selten auch Templerhaus eigentlich Steinernes Haus Stadtel 15a und 21 in Erbach im Odenwald ist ein mittelalterliches Burgmannenhaus Es entstand als Teil der Burgfreiheit der fruheren Burg des heutigen Schlosses Erbach Das sogenannte Tempelhaus Allianzwappen der Echter von Mespelbrunn und Adelsheim am Gebaude Stadtel 17Ansicht von der StadtseiteNord Ost Seite am Stadtelbering Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Tempelhaus gehorte zu der Ansiedlung von Burgmannen vor der Burg dem historischen Kern der mittelalterlichen Stadt Erbach umschlossen von Armen der Mumling im Bereich der heutigen Strasse Im Stadtel Burgmannen werden in Erbach urkundlich 1303 als Castrenses greifbar namentlich erstmals 1372 erwahnt Eine vom Namen her zu vermutende Erbauung des Gebaudes durch den Templerorden ist wie bei den anderen Templerhausern im Odenwald eine Legende Der Name lasst sich fruhestens im 18 Jahrhundert nachweisen Vielmehr handelte es sich um einen Sitz und Allod der Familie Echter Der 1366 bis 1385 urkundlich in Erbach belegte Conrad Conze Echter gilt als Erbauer des Steinernen Hauses im Echterschen Hof Nach den Echtern von und zu Mespelbrunn ab 1412 so genannt seit Hammann I kam das Haus 1676 an die Grafen Erbach Erbach Eine Hofreite der Echter in Erbach wurde erstmals 1398 urkundlich erwahnt Dendrochronologische Untersuchungen an Holzern aus dem Dachstuhl ergaben die Jahre 1378 79 1 Umbauten sind mehrfach nachgewiesen im ersten Viertel des 16 Jahrhunderts im zweiten Viertel des 17 Jahrhunderts und Mitte des 18 Jahrhunderts In spaterer Zeit befand sich im Tempelhaus das erste grossherzoglich hessische Amtshaus und Landratsamt ein Hospital Erasmusstift Altersheim und Sitz des Deutschen Roten Kreuzes Zusammen mit dem Schloss Erbach wurde das Haus 2005 vom Land Hessen gekauft Es ist derzeit ohne Nutzung Durch diverse Umbauten verursachte Lastumlagerungen haben zu vielen Rissen besonders im Bereich der Fenstersturze gefuhrt so dass seit 2014 viele Sturze und Fensterbanke mit Holzkonstruktionen stabilisiert werden mussten 2 Mit der sogenannten Habermannsburg und dem Burgmannenhaus Pavey befinden sich weitere Gebaude dieser Art im unmittelbaren Umfeld Architektur BearbeitenDas Tempelhaus ist ein im Norden an die Stadtmauer angelehnter Wohnturm und diente dort auch als Wehrturm Es handelt sich um einen massiven Bau aus Sandstein mit bossierten Eckquadern und Treppengiebeln Die vier Wohngeschosse das Dachgeschoss und der Keller belegen dass das Gebaude neben seiner Funktion als Wehrturm auch Wohngebaude war Die stark profilierten Fenster sind spater eingefugt worden Sie stammen aus spatgotischer und barocker Zeit 3 Zu der Anlage gehorte auch das sudwestlich gelegene Haus Stadtel 17 das in einer Kartusche im Wappen die Jahreszahl 1545 tragt jedoch im Kern auch mittelalterlich sein konnte An seiner Stirnseite befindet sich das Allianzwappen der Familien Echter von Mespelbrunn und Adelsheim Es beruht auf der Ehe von Peter Echter von Mespelbrunn 1520 1576 mit Gertraud geborene von Adelsheim 1525 1583 den Eltern des Julius Echter von Mespelbrunn Furstbischof von Wurzburg Das Gebaude ist ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz und von uberregionaler Bedeutung 4 Literatur BearbeitenLutz Beckmann Das Tempelhaus in Erbach In Denkmalpflege in Hessen 1 1990 S 43 47 Lutz Beckmann u Klaus Bingenheimer Das Tempelhaus in Erbach Odenwald Karlsruhe 2004 Folkhard Cremer Tobias Wolf u a Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Hessen I Regierungsbezirke Giessen und Kassel Berlin 2008 S 223 A Kittel Beitrage zur Geschichte der Freiherren Echter von Mespelbrunn Veroffentlicht von A Kittel im Verlag A Stuber s Buch amp Kunsthandlung Wurzburg 1882 NN Erlauterungen der Grundriss und Querschnittszeichnung der durch die Untere Denkmalschutzbehorde veranlassten Untersuchung des Grundstucks 59 14 Im Stadtel in Erbach Odw zwischen Steinernem Haus Tempelhaus 2 und ehemaligem Burgmannenhaus Im Stadtel Nr 17 1 2001 In Schnellerts Bericht 2001 S 5 9 NN Das Tempelhaus in Erbach In Denkmalpflege in Hessen 1 1990 S 43 47 Thomas Steinmetz Die Schenken von Erbach Zur Herrschaftsbildung eines Reichsministerialengeschlechts Sonderheft 3 Der Odenwald Zeitschrift des Breuberg Bundes Breuberg Neustadt 2000 ISBN 978 3 922903 07 9 S 92 98 Thomas Steinmetz Spatmittelalterliche Wohnturme im Odenwaldraum In Der Odenwald Zeitschrift des Breuberg Bundes Jg 41 1994 Heft 3 S 97 Hans Teubner und Sonja Bonin Kulturdenkmaler in Hessen Odenwaldkreis Herausgegeben vom Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Vieweg Braunschweig Wiesbaden 1998 Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland S 291f ISBN 3 528 06242 8 Paul Wagenknecht Das Steinern Haus genannt das Tempelhaus in Erbach In Odenwald Heimat 83 2008 Heft 2 S 5 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Tempelhaus Erbach Sammlung von Bildern Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Tempelhaus In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in HessenEinzelnachweise Bearbeiten Dehio Wenn die Fassade Risse bekommt In Darmstadter Echo 7 Mai 2014 Online Dehio Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Tempelhaus In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen49 65803 8 99173 Koordinaten 49 39 28 9 N 8 59 30 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Tempelhaus Erbach amp oldid 228672776